Macht der Kapitalismus depressiv?

Über seelische Gesundheit und Krankheit in modernen Gesellschaften
 
 
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Burn-Out, Erschöpfung, ADHS, Depression: Macht uns der Kapitalismus krank? Natürlich, denkt man sofort, wer denn sonst. Aber stimmt das überhaupt?

Werden wir durch die tägliche Ausbeutung auf der Arbeit immer kränker? Der renommierte Soziologe und...
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Kommentar zu "Macht der Kapitalismus depressiv?"
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    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siegfried M., 06.09.2018

    Rezension zum Taschenbuch: Macht der Kapitalismus depressiv?, Fischer Verlag GmbH, 160 Seiten, 2016, Autor Martin Dornes, seines Zeichens Soziologe und Professor Dr. habil. der Psychoanalyse

    Als ich das Essay von Martin Dornes „ Macht Kapitalismus uns depressiv?“ bei meiner netten Buchhändlerin bestellte und den Titel nannte, meinte diese lakonisch: “Dazu muss ich doch kein Buch lesen! (um dies zu wissen)“. Damit wäre eigentlich die kürzeste Rezension der Welt verfasst worden und man könnte die undankbare selbstgestellte Aufgabe einer Buchrezension beenden! Aber beginnen wir mit der Kontextanalyse des Werkes, wobei schwerpunktmäßig wirklich nur auf die Beantwortung der obigen Frage als Titel „Macht Kapitalismus uns depressiv“ Bezug genommen werden soll. Der erste Blick ins Büchlein offenbarte eine Enttäuschung: Nicht eine Grafik, Abbildung und Tabelle war zu detektieren! Subsummierende Diagnose: Ein unseriöses wissenschaftliches Werk! Vorwegnehmend sei in diesem Kontext konstatiert, dass Dornes durch die Benennung von reinen Zahlen nicht zur Übersichtlichkeit beiträgt – das Gegenteil ist eher der Fall! Mit Tabellen und Grafiken hätten Beweisführungen vs. Negierungen fundierter und eindeutiger geführt werden können.
    Und nun aber kommt noch der Hammer: auf Seite 6 offenbart der Autor seine ganze Unkenntnis zur elementaren Physik: Wenn der Wasserspiegel sinkt, dann würde der Eisberg immer mehr hervortreten! (die Höhe des Eisberges oberhalb der Wasserfläche ist immer konstant und beträgt ca. 0,1 (akkurat 0,11) der Gesamthöhe des Eisbergeses). Hier hätte man eigentlich zum zweiten Mal mit der Buchrezension aufhören können, weil sich der Autor absolut von der Allgemeinbildung her disqualifizierte! Aber nun zur eigentlichen Materie: Selbstverständlich nehmen psychische Erkrankungen im Turbo-Kapitalismus zu! Diese Aussage basiert auf solide und fundierte Literaturrecherchen und eigene Forschungsergebnisse! Nahezu übereinstimmend findet man hierzu Forschungsergebnisse diverse Quellen und Institution (diverse Krankenkassen!!!, Statistikportal, Deutsches Ärzteblatt, Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenkrankheiten (DGPPN), das Robert Koch Institut,……) im Internet. Beispielsweise konnte eine Quelle ausfindig gemacht werden, wo von 1972 bis 2012 die psychischen Erkrankungen mit einer Kurve/Funktion eine Darstellung erfuhr, dergestalt, dass von 0,6 Prozent im Jahre 1972 bis 17 Prozent im Jahre 2012 die psychischen Erkrankungen innerhalb von 40 Jahren zunahmen. Eine weitere Funktion einer anderen Quelle reflektiert das Geschehen psychischer Störungen von 2003 bis 2015, dergestalt, dass von 2003 bis 2009 ein gravierender Anstieg der Krankheitstage von 3 Tage auf ca. 11 zu verzeichnen war und dann bis 2015 wieder auf ca. 5 Krankheitstage (von 100 Arbeitsnehmern) abfiel. Das Statistik-Portal Statista gibt einen Anstieg psychischer Erkrankungen von 1997 bis 2017 auf ca. 270 Prozent an (auf das 1,7-fache angestiegen). Aber verbleiben wir einmal bei der jüngsten Erhebung mit aktuellem Datenmaterial zu psychischen Erkrankungen: Der Fehlzeitenreport 2018 der AOK reflektierte (siehe Märkische Allgemeine vom 05. 09. 2018, Seite 9), dass bei sinnvoller, sinnstiftender Arbeit bei 34 Prozent der Arbeitnehmer Rücken- und Gelenkschmerzen und bei 33 Prozent (unspezifische) Erschöpfungszustände diagnostiziert werden (beide Diagnosen jeweils als Ausdruck psychischer Beanspruchungen). Wird die Arbeit hingegen als unbefriedigend und belastend empfunden, dann erhöhen sich die Prozentwerte jeweils auf 54 und 56 Prozent! Diese Zahlen sind ein deutliches Indiz dafür, dass psychische Störungen und Erkrankungen unzweifelhaft zugenommen haben und dass Arbeit krankmachen kann! Bereits einfache logische Überlegungen lassen erkennen, dass Arbeitslosigkeit (Überforderung durch Unterforderung, demotivierend, deaktivierend, destruktiv, dequalifizierend, psychopathologisch,… ……) und miserable Arbeitsbedingungen und extreme Ausbeutung (lange Anfahrtswege zur und von der Arbeit, ständige Erreichbarkeit über Handy, prekäre Beschäftigungen, 40 Prozent der Werktätigen/ Beschäftigten/ Arbeitnehmer haben befristete Jobs und können keine Zukunft planen , viel zu geringe Entlohnung, unbezahlte Überstunden, mangelnder Arbeitsschutz, Monotonie und Stress, mehrere Jobs pro Tag und Woche,…..) für einen Anstieg der psychischen Erkrankungen / Störungen in Form von Depressionen, Ängste und Burnout (…) sorgen. Was aber absolut erstaunlich und unverständlich ist, ist die Tatsache, dass der Autor die soliden Daten diverser Quellen dazu benutz (z.B. vom Robert- Koch-Institut und vom DAK-Report,….), um seine Hauptthese(n) zu belegen, indem er offensichtlich die Fakten und Daten verdreht bzw. anders interpretiert! Beispielsweise wird eine Quelle gravierend in ihrer Aussagkraft modifiziert, indem der Autor behauptet, dass Frauen besonders von Depressionen betroffen seien. Seine inhaltlichen Beweise, dass durch moderne Multimedia- und Computertechnologien nicht die psychischen Belastungen in modernen Berufen/Arbeitsstätten zunehmen würden, sind einfach absurd! Wahrscheinlich hat Herr Professor Dr. Dornes noch nie in einem modernen Betrieb mit innovativer Computertechnologie gearbeitet!
    Und Schüler sind in Ganztagsschulen, ganz einfach zu berechnen, um den Faktor 0,4 mehr psychisch belastet (10 h-6 h: 10= 0,4). So einfach ist die psychische Mehrbelastung pauschal zu berechnen! Und an einer anderen Stelle (Seite 51 oben zum Burnout) negiert der Autor die Effektivität und Potenz von ergonomischen /arbeitswissenschaftlichen Gestaltungsmaß-nahmen im Arbeitsprozess zur Minimierung von Stress und Burnout und plädiert eher für Verhaltensänderungen/Training der Arbeitsnehmer/Operateure. Wahrscheinlich hat Professor Dornes noch nie etwas von arbeitsplatzgestaltenden Maßnahmen, wie der Forcierung von primären, sekundären und tertiären sicherheitstechnischen Lösungen, der optimalen Gestaltung der physikalischen und chemischen Umweltfaktoren (Beleuchtung, Lärm, elektromagnetischen Wellen und Felder, der Vibrationen,…..) und der optimalen anthropometrischen Auslegung der Arbeitsplätze bzw. der optimalen ingenieurpsycho-
    logischen Auslegung der Anzeige- und Bedienelemente, sowie ihre optimale An- und Zuordnung nach den Kompatibilitäts- und Gruppierungsgesetzen gehört!
    Und psychische Erkrankungen lassen sich sehr gut und exakt mit psychodiagnostischen Methoden und Verfahren indizieren bzw. diagnostizieren – mit klaren und eindeutigen Diagnosen! Beispielsweise mit dem Fragebogen „ Arbeitsbedingtes Verhaltens- und Erlebnismuster“ (kurz: AVEM) oder mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (kurz: FPI)! Hier wird beispielsweise die Persönlichkeit mit/in 12 Dimensionen abgebildet und es lassen sich direkt und exakt Diagnosen ableiten – zum Beispiel „psychosomatisch gestört/nervös“, depressiv/Depression oder psychisch labil,….). Der Autor arbeitete bei diversen Bildungsträgern als Psychologe und Leiter des Psychologischen Dienstes und führte primär Berufseignungsdiagnostik mit Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Testbatterie von 8 Tests und Fragebögen durch, wobei die Ergebnisse dann in einem Arbeits- und Klinisch-Psychologischen Gutachten einmündeten, um den Vermittlern/Coachs/Sozialpädagogen effektive Informationen zur beruflichen Integration der Klienten in die Hand zu geben. Dabei stellte sich heraus, dass viele Jugendliche und Erwachsene bei längerer Arbeitslosigkeit gravierende psychische Störungen, ja Krankheiten von Depressionen bis zu psychosomatischen Störungen und eine ausgeprägte psychische Labilität aufwiesen, die mit der Applikation des FPI indiziert werden konnten. Und bei der Applikation des Arbeitsbedingten Verhaltens- und Erlebnismuster musste in den drei Dimensionen „Erfolgserleben im Beruf“ „Lebenszufriedenheit“ und „Soziale Unterstützung“ konstatiert werden, dass die Ausprägung ganz minimal war. Für einen großen Teil der Betroffenen musste daher ein Antrag auf Schwerbehinderung oder sogar auf eine Rente aufgrund von Erwerbsminderung gestellt werden. Und das Psychodiagnostische Instrumentarium war sogar so intelligent, dass man das sozialpsychologische Klima in diversen Betrieben diagnostizieren konnte!

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