»Menschen die noch hätten leben können«
Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in der Sammlung Prinzhorn
Der Katalog begleitet die gleichnamige Ausstellung, die das Gedenken an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in der Sammlung Prinzhorn fortsetzt, das diese bald nach Eröffnung des Museums mit der Schau "Todesursache: Euthanasie" 2002/2003 begonnen hat....
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Der Katalog begleitet die gleichnamige Ausstellung, die das Gedenken an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in der Sammlung Prinzhorn fortsetzt, das diese bald nach Eröffnung des Museums mit der Schau "Todesursache: Euthanasie" 2002/2003 begonnen hat. Wie der Titel der damaligen Ausstellung deutlich macht, konzentrierte sie sich auf Künstler*innen der Sammlung, die Opfer der nationalsozialistischen Patient*innenmorde geworden waren. Die aktuelle Ausstellung erweitert die Perspektive auf Zwangssterilisierte, auf Häftlinge nationalsozialistischer Konzentrationslager und Opfer der Shoah. Wie bei dem ersten Projekt haben die Herausgeber*innen eine kleine Autor*innengruppe gewinnen können, die betroffenen Männer und Frauen mit ihren Werken im Katalog vorzustellen. Insgesamt werden 24 Einzelschicksale geschildert, zum Großteil auf Grundlage neuer Recherchen und illustriert mit vielen bislang unveröffentlichten Werken und Dokumenten. Die Einleitung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Komplexe nationalsozialistischer (Medizin-)Verbrechen, denen die Künstler*innen zum Opfer fielen. Die gezeigten Arbeiten vermitteln einen Eindruck von den Persönlichkeiten hinter den Schöpfungen. Über sie ist eine Form der Annäherung an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen möglich, die Zahlen, Fotos oder dürre Fakten nicht erlauben. Die Ausstellung versteht sich insofern als einen Betrag zur Erinnerungskultur.Mit Beiträgen von Christoph Beckmann, Ingrid von Beyme, Ana-Kathrin Hintz, Sabine Hohnholz, Gudrun Jäger, Maike Rotzoll, Thomas Röske.
Autoren-Porträt
Psychiaterin und Medizinhistorikerin. 2014 Habilitation zum Thema "Gefährdetes Leben. Anstaltspatient*innen und ihre Geschichte bis zu Ermordung in der nationalsozialistischen"Euthanasie"-Aktion "T4". Seit 2022 Professorin am Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Philipps-Universität Marburg. Forschungsinteressen: Medizin der Frühen Neuzeit, Psychiatriegeschichte, Medizin im Nationalsozialismus, Kunst aus psychiatrischem Kontext in historischer Perspektive. geboren 1962, ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der PsychiatrischenUniversitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologiein Hamburg studiert und wurde 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert.
Bibliographische Angaben
- 2023, 208 Seiten, Maße: 20,8 x 26,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Maike Rotzoll, Thomas Röske
- Verlag: Wunderhorn
- ISBN-10: 3884237063
- ISBN-13: 9783884237069
- Erscheinungsdatum: 04.01.2024
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