Mitternachtsspitzen
Eine zauberhafte historische Liebesgeschichte: Wutentbrannt reist die junge Kit Weston nach New York. Ihr Ziel: Der neue Besitzer ihrer Plantage muss weg! Doch Baron Cain durchschaut schnell, dass sein neuer Stallbursche in Wahrheit eine Lady mit...
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Eine zauberhafte historische Liebesgeschichte: Wutentbrannt reist die junge Kit Weston nach New York. Ihr Ziel: Der neue Besitzer ihrer Plantage muss weg! Doch Baron Cain durchschaut schnell, dass sein neuer Stallbursche in Wahrheit eine Lady mit teuflischem Temperament und viel Courage ist.
Kurzerhand verfrachtet er die junge Dame in ein vornehmes Pensionat. Drei Jahre später begegnen sich Kit und Cain erneut. Sofort fliegen die Funken zwischen ihnen von neuem. Doch diesmal ist es nicht der Zorn, der ihre Herzen entflammt, sondern die Liebe. Das aber würden sich die beiden hitzigen Dickköpfe niemals eingestehen.
Eine historische Liebesgeschichte - und eine echte Phillips: Frech, romantisch und sexy!
Wutentbrannt reist die junge Kit Weston nach New York. Ihr Ziel: Der neue Besitzer ihrer Plantage muss weg! Aber obwohl sie sich als Junge verkleidet und sogar bei ihrem Widersacher als Stallbursche eingestellt wird, erweist sich Baron Cain als äußerst harter Brocken.Und der durchschaut schnell, dass sein neuer Mitarbeiter in Wahrheit eine Lady mit teuflischem Temperament und viel Courage ist. Kurzerhand verfrachtet er die junge Dame in ein vornehmes Pensionat. Drei Jahre später begegnen sich Kit und Cain erneut - und die Funken fliegen wieder! Doch diesmal ist es nicht Zorn, der ihre Herzen entflammt, sondern Liebe. Das aber würden sich die beiden hitzigen Dickköpfe niemals eingestehen ...
Mitternachtsspitzenvon Susan Elizabeth Phillips
LESEPROBE
Demalten Straßenverkäufer fiel der Junge spontan auf,
denner passte so gar nicht in Manhattans elegantes Bankenviertel.
Kurzgeschnittenes, leicht gewelltes schwarzes
Haarstach schmutzstarrend unter dem verbeulten Hutrand
hervor.Schmale Schultern steckten in einem flickenübersäten
Hemdmit - vermutlich wegen der heißen Julitemperaturen
-aufgeknöpftem Kragen. Ein Lederriemen
hieltspeckige, schlotternde Reithosen in der Taille zusammen.
DerJunge trug schwarze Stiefel, die viel zu lang
schienenfür den schmächtigen Kerl, und unter dem Arm
einsperriges Bündel.
DerStraßenhändler lehnte sich über den mit Leckereien
gefülltenKarren und beobachtete die zerlumpte Gestalt,
diesich wild entschlossen durch die gut gekleideten Börsenmakler
undBankangestellten schob. Der alte Mann
warein aufmerksamer Zeitgenosse, und der Junge interessierte
ihn.
»He,du da, ragazzo. Komm, ich hab ein Pastetchen für
dich.Zart wie der Kuss eines Engels. Na, komm schon.«
DerBursche riss den Kopf hoch und warf einen sehnsüchtigen
Blickauf die Tabletts mit den frisch gebackenen
Köstlichkeiten.Der Händler konnte sich lebhaft vorstellen,
dasser im Geiste durchrechnete, ob er sich dergleichen
leistenkönnte. »Komm, ragazzo. Ich geb dir eins
aus.«Er hielt ihm ein großes Apfeltörtchen hin. »Betrachte
esals Geschenk eines alten Mannes an einen Neuankömmling
indieser Weltmetropole.«
Herausfordernddie Daumen in den Hosenbund gesteckt,
schlenderteder Junge zu dem Karren. »Wie kommen
Siedarauf, dass ich neu hier bin?«
SeinAkzent war so weich wie der Duft des Jasmins, der
aufden Baumwollfeldern in Carolina blühte. Der Alte verkniff
sichein Grinsen. »Na ja, war nur so ne blöde Idee
vonmir.«
Schulterzuckendtrat der Junge irgendwelchen Unrat
indie Straßenrinne. »Ich habs weder abgestritten noch
zugegeben.«Er deutete mit einem schmutzigen Finger auf
denKuchen. »Was solls denn kosten?«
»Habich nicht eben gesagt, dass es ein Geschenk von
mirist?«
Nachkurzem Überlegen nickte der Junge und streckte
dieHand aus. »Na, dann vielen Dank.«
Alser das Törtchen nahm, traten zwei Geschäftsleute in
Gehröckenund Zylindern an den Karren. Der Blick des
Jungenglitt verächtlich über die teuren goldenen Taschenuhren,
zusammengerolltenSchirme und auf Hochglanz
poliertenSchuhe. »Verdammte Yankees«, murrte er.
DieMänner waren so in ihr Gespräch vertieft, dass
siees nicht mitbekamen, doch der Alte runzelte die Stirn.
»Wiees scheint, gefällt dir meine Stadt nicht besonders,
hm?Bis vor drei Monaten hatten wir Krieg. Unser Präsident
isttot. Die Menschen sind immer noch tief betroffen.«
DerJunge hockte sich auf den Karrengriff, um den Kuchen
zuverspeisen. »Hab nie viel von diesem Mr. Lincoln
gehalten.Er war mir zu infantil.«
»Infantil? Madre di Dio! Wasbedeutet denn das?«
»Kindisch.«
»Undwoher kennt ein Junge wie du solche Begriffe?«
DerJunge legte zum Schutz vor der Nachmittagssonne
eineHand über die Augen und blinzelte den Alten an:
»Ichlese viel. Und diesen speziellen Begriff hab ich von
Mr.Ralph Waldo Emerson, den ich sehr bewundere.«
Genüsslichknabberte er den Rand des Törtchens ab. »Als
ichanfing, seine Essays zu lesen, wusste ich freilich nicht,
dasser ein Yankee ist. War mordswütend, als ich es herausfand.
Aberwas solls. Da war ich bereits ein glühender
Anhängervon ihm.«
»Dieser Mr. Emerson. Was meint er denn so?«
DerJunge schleckte mit seiner rosafarbenen Zunge
einStück Apfel von dem schmutzstarrenden Zeigefinger.
»Erredet von Charakter und Selbstvertrauen. Ich denke,
Selbstvertrauenist das Wichtigste für einen Menschen,
wasmeinen Sie?«
»Ichfür meinen Teil finde Gottvertrauen am allerwichtigsten.«
»Ichhalt nicht mehr viel von Gott oder von Jesus. Früher
malja, aber ich denke, ich hab in diesen letzten Jahren
zuviel Schreckliches miterlebt. Musste tatenlos zuschauen,
wiedie Yankees unser Vieh abschlachteten und
unsereScheunen abfackelten. Und wie sie meinen Hund
Fergiserschossen. Sah, wie Mrs. Lewis Godfrey Forsythe
aneinem Tag ihren Mann und ihren Sohn Henry verlor.
Manchmalkomme ich mir steinalt vor.«
DerStraßenhändler sah sich den Jungen genauer an. Das
kleine,herzförmige Gesicht. Mit der vorwitzigen Stupsnase.
EinJammer, dass das Leben diese hübschen, unschuldigen
Zügealsbald verhärten würde. »Und wie alt bist du,
ragazzo?Elf? Zwölf?«
Unvermitteltspiegelte sich Misstrauen in den dunklen,
faszinierendlavendelblauen Augen. »Alt genug, schätz
ich.«
»Wosind denn deine Eltern?«
»MeineMutter starb bei meiner Geburt. Mein Dad ist
vordrei Jahren in der Schlacht von Shiloh gefallen.«
»Unddu, ragazzo? Was treibt dich nach New York?«
DerJunge schob sich den letzten Bissen Apfelkuchen in
denMund, stopfte sich das Bündel wieder unter den Arm
undsprang auf. »Ich muss weiter, Sir. Vielen Dank für den
Kuchen.War echt nett, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
Erlief los, drehte sich aber nach ein, zwei Schritten noch
einmalum. »Und damit Sies wissen Ich bin gar kein
Junge.Und ich heiße Kit.«
WährendKit stadteinwärts zum Washington Square strebte
-die Wegbeschreibung hatte sie von einer Dame auf der
Fährebekommen -, rückte sie sich insgeheim den Kopf zurecht.
Wasmusste sie dem Alten auch ihren Namen auf die
Nasebinden? Als angehende Mörderin durfte sie damit
untergar keinen Umständen hausieren gehen. Na ja, im
Grundegenommen war es gar kein Mord. Sondern höhere
Gerechtigkeit,auch wenn die Yankee-Gerichte es bestimmt
anderssehen würden, sofern man sie jemals aufgriff.
Ambesten hielt sie künftig die Klappe, dann kam
vielleichtnie heraus, dass Katharine Louise Weston von
derPlantage Risen Glory aus dem jämmerlich zerstörten
Rutherford,South Carolina, jemals einen Fuß in dieses unsägliche
NewYork gesetzt hatte.
Sieumklammerte das Bündel fester. Darin befanden
sichder Armeerevolver ihres Vaters, die Rückfahrkarte
nachCharleston, eine Erstausgabe von Emersons Essays,
Wechselgarderobeund ein bisschen Geld für den Aufenthalt.
Kithätte die Sache am liebsten so schnell wie möglich
hintersich gebracht und schnurstracks die Heimreise
angetreten,allerdings war ihr klar, dass sie diesen
miesenYankee zunächst genauer unter die Lupe nehmen
musste.Ihn umzubringen war eine Sache. Nicht
geschnapptzu werden eine andere.
MitCharleston, der einzigen größeren Stadt, die sie
bislangkannte, war New York nicht annähernd vergleichbar.
Alssie durch die geschäftig lauten Straßen lief,
gestandsie sich selbst ein, dass es hier einiges Sehenswerte
gab.Wunderschöne Kirchen, elegante Hotels, Warenhäuser
mitspiegelblanken Marmorböden. Der Krieg, der
imSüden gewütet hatte, schien an dieser Stadt spurlos
vorübergegangenzu sein. Gleichwohl war sie viel zu verbittert,
umihre Umgebung zu genießen. Wenn es einen
Gottgibt, überlegte sie zähneknirschend, dann möge Er
bitteschön dafür sorgen, dass William T. Shermans Seele
inder Hölle schmort!
Tiefin Gedanken, stieß sie mit einem Angestellten zusammen,
deres eilig hatte, nach Hause zu kommen. »He,
passdoch auf, Junge!«
»PassenSie doch selber auf«, schnaubte sie. »Und
außerdembin ich kein Junge!« Aber der Mann war schon
umdie nächste Ecke verschwunden.
Warendenn alle blind? Seit sie Charleston verlassen
hatte,hielten die Leute sie für einen Jungen. Sie fand das
zwardämlich, aber es hatte auch seine Vorteile. Ein allein
reisenderJunge erregte nämlich viel weniger Aufsehen als
einMädchen. Zu Hause passierten ihr solche Verwechslungen
allerdingsnie. Dort kannte man Kit von Geburt
anund wusste inzwischen, dass sie mädchenhaftes Gehabe
nichtausstehen konnte.
Aberalles änderte sich rasend schnell. SouthCarolina.
Rutherford. Risen Glory. Ja, sogar sie selbst. Der alte
Mannhatte sie für ein Kind gehalten, wenn der wüsste!
Siewar achtzehn, mithin eine junge Frau. Ihr Körper selbst
erinnertesie dummerweise ständig daran, was sie mental
nichtwahrhaben wollte. Sie empfand ihr Alter und ihr
Geschlechteher als lästiges Übel, und genau wie ein Pferd
voreinem zu hohen Hindernis scheute Kit vor der Akzeptanz
ihrereigenen Person.
Sieerspähte einen Polizisten und klemmte sich vorsichtshalber
hintereine Gruppe von Arbeitern. Kuchen
hinoder her, sie war immer noch hungrig. Und müde.
Siesehnte sich nach Risen Glory zurück. Dort könnte sie
jetztauf den Obstbäumen herumklettern oder fischen gehen
odermit Sophronia in der Küche plaudern. Sie schob
dieFinger in die Hosentasche und umschloss ein Stück
Papier.Gottlob war es noch da, obschon die darauf notierte
Adresseauch in ihrem Gedächtnis eingebrannt war.
Bevorsie sich einen Schlafplatz suchte, wollte sie dort
unbedingtnoch vorbeigehen. Vielleicht erhaschte sie einen
Blickauf den Mann, der all das in Gefahr brachte, was sie
liebte.Und dann würde sie das tun, was kein Soldat im
gesamtenHeer der Konföderierten Staaten von Amerika
geschaffthatte. Nämlich ihren Revolver ziehen und Major
BaronNathaniel Cain kurzerhand erschießen. (...)
©Blanvalet
Übersetzung:Beate Darius
- Autor: Susan Elizabeth Phillips
- 2006, Deutsche Erstausgabe, 383 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Beate Darius
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442366054
- ISBN-13: 9783442366057
- Erscheinungsdatum: 13.10.2006
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