Mörderspiele
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Drei neue Fälle für Lieutenant Eve Dallas - die bei ihren Ermittlungen natürlich wieder von ihrem geheimnisumwobenen Ehemann Roarke unterstützt wird.
"Diese Serie macht süchtig!"
Publishers Weekly
Der Mitternachtsmord
Lieutenant Eve Dallas und Roarke feiern ihr erstes gemeinsames Weihnachten, aber ausgerechnet da wird Eve zu einem Mordfall gerufen. Ein angesehener Richter wurde brutal gefoltert und ermordet. Eve kennt den Mörder. Vor Jahren hat sie geholfen, David Palmer hinter Gitter zu bringen, aber jetzt ist der Killer geflohen. Am Tatort hat er eine Liste mit den Namen seiner nächsten Opfer hinterlassen. Auch Eves Name steht darauf ...
Mörderspiele
Lieutenant Eve Dallas hasst es, zu reisen. Aber was nimmt man für eine Weiterbildung nicht alles in Kauf? Und dann soll sie auch noch einen Vortrag halten, was ihr gar nicht gefällt. Alles jedoch ändert sich, als am Tagungsort ein Toter gefunden wird, der Bodyguard eines hohen Beamten der New Yorker Polizei. Jemand will unbedingt fälschlich den Verdacht auf Eves Ehemann Roarke lenken und Eve ahnt den Grund: Noch nie hat man es geschafft, ihn eines Verbrechens zu überführen. Eves Kampfwille erwacht ...
Geisterstunde
Der Club "Number Twelve" ist in New York eine Legende - ein Monument aus dem vergangenen Jahrhundert in New York. Heute soll es dort spuken, angeblich ist der Ort verflucht. Ausgerechnet dort muss Lieutenant Eve Dallas aber den Mord an Radcliff Hopkins untersuchen, dem neuen Besitzer und Enkel jenes Mannes, der "Number Twelve" berühmt gemacht hat. Er ist erschossen worden, mit einer Pistole, wie es sie nur noch in Museen gibt. Obwohl alle um sie herum von übernatürlichen Kräften reden, lässt sich die pragmatische Eve von Gespenstern nicht ablenken. Allerdings wird der Fall doch bizarr, als sie plötzlich eine Verbindung zu dem nie aufgeklärten Verschwinden eines Rockstars vor 85 Jahren feststellt ...
Lust auf noch mehr spannende Kurzkrimis von J.D. Robb? Dann lesen Sie auch »Mörderlied« und »Mörderstunde«!
Mörderspiele von J.D. Robb
LESEPROBE
Mord schertsich nicht um Traditionen. Er ignoriert Emotionen. Und macht keine Ferien.
Weil Mordihr beruf war, stand Lieutenant Eve Dallas am frühen Morgendes ersten Weihnachtstages draußen in der Kälte und bestrich dieWildlederhandschuhe, die ihr Mann ihr wenige Stunden zuvor geschenkt hatte, mitSeal-It.
Der Anrufwar eben erst eingegangen, kaum sechs Stunden nach Abschluss des letztenFalles, der ihr einiges abverlangt hatte.
Ihr erstesWeihnachtsfest mit Roarke sah nicht nach einemfuriosen Start aus.
Für RichterHarold Wainger hatte das Fest jedoch eine wesentlichfatalere Wendung genommen. Seine Leiche lag mitten auf der Eisbahn imRockefeller Center. Mit dem Gesicht nach oben, sodass seine glasig starrenAugen den bombastischen Weihnachtsbaum fokussierten - New Yorks Symbol derguten Wünsche für ein friedvolles Fest.
WaingersLeichnam war unbekleidet und bereits tiefblau verfärbt. Das dichte silbergraueHaar, zu Lebzeiten sein Markenzeichen, war stoppelkurz geschoren, sein Gesichtgrässlich entstellt. Trotzdem hatte Eve keine Probleme, ihn zu identifizieren.
Sie warseit zehn Jahren bei der Polizei und hatte den Richterunzählige Male bei Verhandlungen erlebt. Er war, sinnierte sie, ein kompetenterund engagierter Mann gewesen, der die Gesetze respektierte, aber auch um ihreFallstricke wusste.
Sie bücktesich über den Toten, um die Worte zu entziffern, die tief in seinen Brustkorbeingebrannt standen.
Richte, so wirst du gerichtet.
Sie hofftefür ihn, dass ihm die Brandmale post mortem zugefügt worden waren, bezweifeltedies jedoch stark. Man hatte ihn brutal gefoltert, ihmdie Finger beider Hände gebrochen. blutige Einschnitte an Hand- und Fußgelenkendeuteten darauf, dass er gefesselt worden war. Gleichwohl waren es weder Folternoch Brandmale, die seinen Exitus herbeigeführt hatten.
Das Seil,an dem man ihn aufgeknüpft hatte, schmiegte sich weiterhin um seinen Hals, grubsich tief in das tote Fleisch. Das war bestimmt kein schneller Tod, überlegte sie.Sie hatte nicht den Eindruck, als hätte er das Genick gebrochen, stattdessenließen die geplatzten Äderchen in seinen Augäpfeln und im Gesicht eher auf einelangsame Strangulation schließen.
»Er wollteSie möglichst lang am Leben halten«, murmelte sie. »Damit Sie das ganzeMartyrium qualvoll spüren. «
In knienderHaltung inspizierte sie die handgeschriebene Notiz, die sich fröhlich im Windbauschte. Sie bedeckte den Penis des Opfers, gleichsam wie ein obszönes Leichentuch.Fein säuberlich mit Druckschrift aufgelistet, standen darauf diverse Namen.
RICHTERHAROLD WAINGER
STAATSANWÄLTINSTEPHANIE RING
PFLICHTVERTEIDIGERCARL NEISSAN
JUSTINE POLINSKY
DR. CHARLOTTEMIRA
LIEUTENANTEVE DALLAS
»Mich hebstdu dir für den Schluss auf, was, Dave?« Sie erkannteseinen typischen Stil: bestialisch ausgeklügelte Foltermethoden, die langsamund qualvoll zum Tod führten. David Palmer genoss sein Tun. Seine Experimente, wieer es bezeichnete, als Eve ihn vor drei Jahren endlich gestellt hatte.
Bis sie ihnhinter Schloss und Riegel gebracht hatte, hatte er bereits acht Opfer auf demGewissen und Schränke voller Disketten, die seine »wissenschaftliche Arbeit«belegten. Seitdem saß er die acht Mal lebenslänglich ab, zu denen Wainger ihn verknackt hatte. Im Hochsicherheitstrakt einerEinrichtung für mental gestörte Täter.
»Aber dubist rausgekommen, stimmts,Dave? Es ist deine Handschrift. Die Folter, die Demütigungen, die brandwunden.Öffentliche Zurschaustellung des Opfers. Das hier war gewiss keinTrittbrettfahrer. Bergen Sie den Leichnam«, befahl sie und erhob sich aufwackligen Beinen.
Sah echtnicht danach aus, als würden die letzten Dezembertage des Jahres 2058 einZuckerschlecken werden. Kaum dass sie wieder in ihrem Wagen saß, fuhr Eve dasHeizungsgebläse auf Hochtouren. Streifte dieHandschuhe ab und rieb sich mit den Händen die kalten Wangen. Keine Frage, siemüsste einen bericht erstellen, aber das konnte sie auch zu Hause erledigen.Verdammt noch mal, sie würde Weihnachten diesmal nicht auf dem Revier verbringen!
Über deneingebauten Link gab sie an die Zentrale durch, dass sämtliche Namen auf derListe hinsichtlich möglicher Gefahren an Leib und Leben informiert werden sollten.Und, Weihnachten hin oder her, sie beorderte Polizeischutz für jede dergenannten Personen. Während sie fuhr, beauftragte sie ihren Computer:
»Computer,aktueller Stand über David Palmer, geisteskranker Insasse der Rexal-Strafanstalt.«
COMPUTERARBEITET DAVID PALMER, VERURTEILT ZU ACHT MAL LEBENSLÄNGLICH
INAUSSERPLANETARISCHER EINRICHTUNG
REXAL,WURDE AM 19. DEZEMBER ALS FLÜCHTIG GEMELDET, WÄHREND DES TRANSPORTS ZUMGEFÄNGNISKRANKENHAUS ENTKOMMEN.
DIE SUCHEWIRD FORTGESETZT.
»Schätze,Dave beschloss, über die Feiertage nach Hause zu kommen.«Sie blickte auf und runzelte die Stirn, als ein kleines Luftschiff über ihrkreuzte, aus dem lautstark Weihnachtslieder plärrten, während dunstig der Morgenüber der Stadt hereinbrach. Zum Teufel mit den himmlischen Heerscharen, dachtesie im Stillen, und rief den Commander an.
»Sir«,sagte sie, als Whitneys Gesicht auf dem Monitor auftauchte. »bedaure, dass ichSie an den Feiertagen stören muss.«
»Ich binüber den Fall Wainger bereits informiert. Der Richterwar ein kompetenter Mann.«
»Ja, Sir,das war er.« Sie stellte fest, dass Whitney einenflauschigen, burgunderroten Bademantel trug - vermutlich ein Weihnachtspräsentseiner Frau. Roarke überraschte sie ständig mittollen Geschenken. ob Whitney über die Geschenke wohl auch so erstaunt war wiesie meistens? »Der Tote wird ins Leichenschauhaus überführt. Ich habe denbereich um den Fundort der Leiche absperren lassen und bin jetzt auf dem Wegnach Hause, um in meinem privaten Büro zu arbeiten.«
»Was denvorliegenden Fall anbelangt, plädiere ich für andere Zuständigkeiten, Lieutenant.« Er gewahrte dastemperamentvolle Aufblitzen in ihren goldbraunen Augen, ihr müder blickverdunkelte sich. Ihr scharf geschnittenes Gesicht mit dem energischen Kinn unddem kleinen Grübchen und der volle, ernste Mund blieben indessen frostigkontrolliert.
»Heißt das,Sie wollen mir den Fall wegnehmen?«
»Sie habengerade eine schwierige und nervenaufreibende Ermittlung hinter sich. IhrePartnerin wurde tätlich angegriffen.«
»Peabody bleibt außen vor«, sagte Eve hastig. »Sie muss sicherst einmal erholen.«
»Sie etwanicht?«
Sie öffneteden Mund und schloss ihn wieder. Vorsicht, Eve, du bewegst dich auf dünnem Eis,sann sie insgeheim. »Commander, mein Name steht auchauf der Liste.«
»Exakt. EinGrund mehr für Sie, sich dieses Mal auszuklinken. «
DieAussicht, erst einmal alles zu verdrängen, nach Hause zu fahren und ganz normalWeihnachten zu feiern wie andere Leute auch, war verlockend - und eine völligneue Erfahrung für sie. Andererseits geisterte ihr Waingerdurch den Kopf, brutal ermordet und sämtlicher Menschenwürdeberaubt.
»Ich habeDavid Palmer seinerzeit gestellt und verknackt. Er war mein Fang, keiner kenntseine Denkstrukturen so gut wie ich.«
»Palmer?«Whitneys buschige brauen hoben sich irritiert.
»Der sitztdoch im Gefängnis ein.«
»Nichtmehr. Am 19. entkam er. Er ist zurück, Commander. Mankönnte sagen, ich habe seine Handschrift wiedererkannt.Die Namen auf der Liste«, fuhr sie fort, entschlossen, ihre Interessendurchzusetzen, »stehen alle in Zusammenhang mit ihm. Waingerwar der zuständige Richter in dem Verfahren, Stephanie Ring diestellvertretende Staatsanwältin. Cicely Towers, die dieVerhandlungen leitete, ist inzwischen tot. Ring assistierte ihr. Carl Neissan sprang als Pflichtverteidiger ein, nachdem Palmersich sträubte, einen Anwalt seiner Wahl zu benennen. Justine Polinsky übernahm den Vorsitz über die Jury. Dr. Miraerstellte das psychiatrische Gutachten und stimmte in der Verurteilung gegenihn. Ich brachte ihn damals vor Gericht.«
»Die aufder Liste genannten Personen müssen informiert werden.«
»Das habeich bereits veranlasst, Sir. Und Personenschutz zugesichert. Ich könnte dieDateien auf meinen Computer zu Hause überspielen, um meine Erinnerung aufzufrischen,aber was mich betrifft, wäre das absolut überflüssig. Einen Typen wie DavidPalmer vergisst man nicht. Ein neuer Chefermittler müsste sich erst mit dem Fallvertraut machen, und das erfordert Zeit, die wir nun einmal nicht haben. Ichkenne diesen Mann, wie er arbeitet, wie er denkt. Was er will.«
»Und, waswill er, Lieutenant?«
»Was erimmer schon wollte. Anerkennung für sein Genie.«
»Es ist IhrFall, Dallas«, sagte Whitney nach einer langen Pause. »Schließen Sie ihn ab.«
»Ja, Sir.«
Siebeendete die Verbindung, während sie durch die Tore des weitläufigen Anwesensfuhr, das Roarke als privaten Wohnsitz nutzte.
GlitzerndeEiskristalle bedeckten die kahlen Äste, als wären sie in silbrig schimmerndeSeide gehüllt. Geschmückte Sträucher und Immergrün funkelten um die Wette.Dahinter erhob sich ein Haus von gigantischen Ausmaßen, eine elegante Festung,Zeugnis eines früheren Jahrhunderts mit beeindruckenden Stein- und Glasfronten.Im morgendlichen Dämmerlicht schimmerten prächtig dekorierte bäume in mehrerenFenstern. Roarke, sinnierte sie mit einem kleinenLächeln, schien mächtig in Weihnachtsstimmung. ()
© Verlag Blanvalet
Übersetzung:Beate Darius
- Autor: J. D. Robb
- 2007, 415 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Beate Darius
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442367530
- ISBN-13: 9783442367535
- Erscheinungsdatum: 13.08.2007