Moralische Erneuerung
Korruption und bürokratische Reformen in Bayern und Preußen, 1780-1820
Das moderne Korruptionsverständnis etablierte sich um 1800 als herrschendes Deutungsmuster und richtete sich besonders gegen die Verwaltungsstrukturen des Ancien Régime. Eine junge Fürstendienergeneration benutzte Korruptionsvorwürfe, um diese Strukturen...
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Produktinformationen zu „Moralische Erneuerung “
Das moderne Korruptionsverständnis etablierte sich um 1800 als herrschendes Deutungsmuster und richtete sich besonders gegen die Verwaltungsstrukturen des Ancien Régime. Eine junge Fürstendienergeneration benutzte Korruptionsvorwürfe, um diese Strukturen als unmoralisch zu brandmarken und sie zu delegitimieren. Die Studie zeigt den Einfluss des neuen Korruptionsverständnisses auf bürokratische Reformen in Bayern und Preußen und deren Umsetzung. Robert Bernsee stellt die Korruption als ambivalentes Mittel zwischen Moral und Machtdemonstration im Verständnis der Publizistik dar.
Dieses Buch handelt davon, wie sich das moderne Korruptionsverständnis in der Publizistik herausbildete und um 1800 als herrschendes Deutungsmuster etablierte.
Dieses Buch handelt davon, wie sich das moderne Korruptionsverständnis in der Publizistik herausbildete und um 1800 als herrschendes Deutungsmuster etablierte.
Klappentext zu „Moralische Erneuerung “
Korruption ist bis heute ein moralisches Übel. Verwaltungsreformen, genauer bürokratische Reformen, gelten als Mittel, sich dieses Übels nachhaltig zu entledigen. Diese Auffassung ist keineswegs neu. Nicht nur in Deutschland, sondern auch andernorts in Europa, entstand sie Ende des 18. Jahrhunderts. Sie basierte auf einem neuen Verständnis von Korruption, mit der zugleich neue Vorstellungen von Gemeinwohl und 'guter Verwaltung' einhergingen. Dieses Buch handelt davon, wie sich das moderne Korruptionsverständnis in der Publizistik herausbildete und schließlich um 1800 als herrschendes Deutungsmuster etablierte. Letzteres richtete sich insbesondere gegen die Verwaltungsstrukturen des Ancien Régime, darunter Sporteln, Patronage, Ämterverkauf und -vererbung. Entsprechende Korruptionsvorwürfe dienten einer jungen Fürstendienergeneration dazu, diese Strukturen als unmoralisch zu brandmarken und so vollständig zu delegitimieren. Die Studie zeigt zugleich: Die Reformer Bayerns und Preußens nutzten das neue Korruptionsverständnis, um ihre Verwaltungsreformen argumentativ zu begründen und schließlich umzusetzen. Doch bedeutete dies nicht in jedem Fall das Ende der überkommenen Praktiken. Insbesondere Patronage blieb erhalten, änderte aber ihre Gestalt: Personale Verflechtung erfolgte fortan vermehrt über akademische Netzwerke und andere Vergesellschaftungsformen, anstatt, wie zuvor, über Familie oder Geburtsstand.
Autoren-Porträt von Robert Bernsee
Dr. Robert Bernsee ist Akademischer Rat am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Bernsee
- 2018, 436 Seiten, 1 Abbildungen, Maße: 15,9 x 23,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3525101449
- ISBN-13: 9783525101445
- Erscheinungsdatum: 19.02.2018
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