Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR
Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der DDR-Zeitgeschichtsforschung
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden...
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Produktinformationen zu „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR “
Klappentext zu „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR “
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können, wie die alte und neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden, in dem bislang ignorierte oder verdrängte Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft - wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus - deutlich zutage treten. Einige Historiker, Politiker sowie Bürgerrechtler instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches Engagement. Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung "Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR" vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus. Herausgegeben im Auftrag der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten).
Inhaltsverzeichnis zu „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR “
Vorwort zur zweiten Auflage Enrico Heitzer, Martin Jander, Anetta Kahane, Patrice Poutrus Eine unabgeschlossene Debatte Vorwort zur ersten Auflage Enrico Heitzer, Martin Jander, Anetta Kahane, Patrice G. Poutrus Neue Blicke auf die DDR Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der DDR-Forschung und im DDR-Aufarbeitungsdiskurs Deutsche Demokratische Republik Annette Leo Die Falle der Loyalität Wolfgang Steinitz und die Generation der DDR-Gründerväter und -mütter Anetta Kahane Wirkung eines Tabus Juden und Antisemitismus in der DDR Gerd Kühling Geteilte Stadt - geteilte Erinnerung? Der Verflechtungsraum Berlin und der Umgang mit der NS Vergangenheit von 1948 bis 1961 Enrico Heitzer DDR-Systemgegnerschaft von rechts Anregungen für eine Perspektiverweiterung Klaus Bästlein Das DDR-Urteil gegen Hans Globke Zur Verurteilung des NS Juristen und Chefs des Bundeskanzleramts unter Konrad Adenauer durch das Oberste Gericht der DDR im Sommer 1963 Christoph Classen Macht durch Moral? Anmerkungen zum Antifaschismus in der DDR Helmut Müller-Enbergs Soziologie der Agenten Empirische Sozialforschung zu einer unsichtbaren Gruppe Jeffrey Herf Im Krieg mit Israel Antizionismus in Ostdeutschland seit den 1960er Jahren bis zum Mauerfall Agnes C. Mueller Holocaust Lite? Fiktionalisierungsstrategien in den Werken von Christa Wolf und Fred Wander Katharina Lenski "Asozialität" in der DDR Re-Konstruktion und Nachwirkung eines Ausgrenzungsbegriffs Christiane Leidinger, Heike Radvan Lesben und Schwule in der DDR Selbstorganisierung, erinnerungspolitische Aktivitäten, Diskriminierung und öffentliches Beschweigen Ingrid Bettwieser, Tobias von Borcke "Richtige" Lehren aus der Geschichte gezogen? Antiziganismus und der Umgang der DDR mit Sinti und Roma Martin Jander Antifaschismus ohne Juden Der Kollaps der DDR und die linke DDR-Opposition Bundesrepublik Deutschland Regina Scheer Schweigen verstehen Über eine anhaltende Suche nach Menschen, Dingen und Zusammenhängen, die nicht wirklich unbekannt
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sind Günter Morsch "... Eine umfassende Neubewertung der Europäischen Geschichte"? Entwicklungen, Tendenzen und Probleme einer Erinnerungskultur in Europa Carola S. Rudnick Analogien und Ungleichgewichte Auswirkungen der Gedenkstättenpolitik im Umgang mit Orten der DDR-Vergangenheit auf die NS Aufarbeitung Anetta Kahane Von der ideologischen Schuldabwehr zur völkischen Propaganda Patrice G. Poutrus Noch eine Vergangenheit, die nicht vergeht Mein schwieriger Weg vom Zeitzeugen zum Zeithistoriker Raiko Hannemann Nonkonformität in einer deutschen Nachkriegsgesellschaft Fragen an die DDR- und die Transformationsforschung Daniela Blei Monumentale Probleme: Freiheit und Einheit kommen nach Berlin Eine Untersuchung der Auseinandersetzung um das "Freiheits- und Einheitsdenkmal" Jeffrey Herf Ein Buch und sein Publikum Zur Rezension von "Unerklärte Kriege gegen Israel" in der Bundesrepublik Deutschland Autorinnen und Autoren
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Autoren-Porträt
Klaus Bästlein, geb. 1956, ist Volljurist und promovierter Historiker. Seit 1983 war er Mitarbeiter bei der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, seit 1990 wissenschaftlicher Angestellter der Justizbehörde Hamburg und seit 1994 der Senatsverwaltung für Justiz in Berlin. Ab 2000 war er Projektmitarbeiter an der Freien Universität Berlin und der Universität Karlsruhe. Seit 2008 arbeitet er als Referent für politische-historische Aufarbeitung beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (jetzt: Berliner Beauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur). Ingrid Bettwieser, geboren 1979, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und Lehramtsbezogene Berufswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 2012 war sie freie Mitarbeiterin an der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen. Seit 2017 ist sie Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Daniela Blei hat zum Thema moderner deutscher Geschichte an der Stanford University (USA) promoviert. Danach hat sie Geschichte und Geisteswissenschaften am Reed College in Portland, Oregon und an der University of California in Berkeley unterrichtet. Dort war sie auch als Andrew W. Mellon Postdoctoral Fellow in den Geisteswissenschaften tätig. Sie arbeitet heute als Herausgeberin wissenschaftlicher Büchern in San Francisco, wo sie mit ihrer Familie lebt. Ihre Essays erscheinen in Smithsonian, New Republic, Foreign Policy und anderen Zeitschriften. Ursprünglich stammt Daniela Blei aus Chicago und besuchte Berlin zum ersten Mal als Studentin. Seit dieser Zeit beobachtet sie die Erinnerungskultur der Stadt. Tobias von Borcke hat sein Studium in den Fächern Soziologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Universität Münster mit einer Magisterarbeit zum Thema Antiziganismus in der BRD vor dem Hintergrund des NS Völkermordes an Sinti und Roma abgeschlossen. Er ist in der historisch-politischen Bildungsarbeit tätig (u. a. Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Topographie des Terrors) und seit
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Sommer 2016 Projektmitarbeiter im Berliner Büro des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Publikationen u. a. zur Tsiganologie und zum Verhältnis von Gedenkstättenpädagogik und antiziganismuskritischer Bildungsarbeit. Christoph Classen geboren 1965 in Hagen/W., arbeitet seit 1997 am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam, seit 2009 in der Abteilung "Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft". Er hat Lehraufträge an der Freien Universität Berlin sowie der Universität Potsdam. Arbeitsgebiete des studierten Historikers und Germanisten sind europäische Mediengeschichte, politische Kulturforschung, die Geschichte der Bundesrepublik und der DDR sowie Erinnerungskulturforschung. Raiko Hannemann, geboren 1980, Historiker, Philosoph und Politikwissenschaftler, forscht an der Alice Salomon Hochschule Berlin im Forschungsprojekt "Demokratieferne Einstellungen in einer Kommune. Das Beispiel Marzahn-Hellersdorf". Er arbeitet(e) u. a. als freier Autor, als Fachkoordinator der "Bezirklichen Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung" in Marzahn-Hellersdorf sowie als Gedenkstättenpädagoge in der Gedenkstätte Sachsenhausen. In seinem 2014 erschienenen Buch "Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils" setzt er sich kritisch mit gegenwärtiger Antisemitismusforschung und Geschichtspolitik am Beispiel Götz Alys auseinander. Helga Grebing assistierte er in einem Publikationsprojekt zum Zionisten und Sozialisten Fritz Sternberg. Er publizierte u. a. zu DDR-, Antisemitismus-, Rechtsextremismus- und Demokratieforschung. Enrico Heitzer, geboren 1977, war von 1996 bis 1998 bei der Bundeswehr. Seit 1998 studierte er Geschichts- und Politikwissenschaften in Potsdam und Halle. Von 2005 bis 2007 war er Stipendiat des Graduiertenförderungsprogrammes des Landes Sachsen-Anhalt. 2007 erhielt er ein Promotionsstipendium des DHI Washington. 2007/8 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit der Marti
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Bibliographische Angaben
- 2021, 2., erw. Aufl., 344 Seiten, Maße: 14,7 x 20,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Martin Jander, Anetta Kahane, Patrice Poutrus, Enrico Heitzer
- Verlag: Wochenschau-Verlag
- ISBN-10: 3734411963
- ISBN-13: 9783734411960
- Erscheinungsdatum: 10.02.2021
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