Blasetti Fantauzzi, C: Origine e sviluppo dei centri urbani

Während Karthagos Herrschaft über Sardinien vom 6. Jh. bis 241 v.Chr. entstanden urbane Zentren wie Sant'Imbenia, Tharros, Othoca, Neapolis, Sulcis, Monte Sirai, Cagliari, Nora, Bithia, Paniloriga, Cuccureddus und Olbia, die jedoch nicht orthogonal geplant waren. Für ihre Analyse wurden die Schriftquellen ausgewertet, gefolgt von der Topographie, der Stadtorganisation, Verteidigungsanlagen und Privatbauten. Das dritte Kapitel befaßt sich mit Tempeln und Kulten, das vierte mit Gräbern, wobei tophet genannte Kultbezirke für Baal Hammon und Tanit wichtig sind. Alle Stratigraphien und Grabungsberichte wurden konsultiert, um Rekonstruktionen und Datierungen zu prüfen. Für das 8. Jh. ist Sant'Imbenia der beste Befund mit mehreren Kolonisationsstufen und indigen-phönizischer Mischbesiedlung. Im 7. Jh. überwiegen Brandgräber, im 6./5. Jh. Nekropolen mit punischen Körpergräbern in Hypogäen, Grabkammern, fossae oder Gefäßen, phönizischen Teilverbrennungen und Sakralbauten. Aus spätpunischer Zeit [4./3. Jh.] stammen Befestigungen, Häuser und hellenistische Brandgräber, aus römischer Zeit Tempel und Siedlungen. Ein Bruch zwischen der phönizischen und punischen Phase fehlt.