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Paradais

 
 
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Der Dicke war an allem schuld, das würde er ihnen sagen. Aber wer ist hier schon ohne Schuld? Der Roman der preisgekrönten mexikanischen Autorin Fernanda Melchor erzählt die Geschichte eines Verbrechens: roh, ohne tropische Restmagie, ein schneller, heftiger Schlag.
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Kommentar zu "Paradais"
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    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natascha B., 27.02.2022

    Polos Wut schlägt einem aus jeder Zeile entgegen. Der Protagonist in Fernanda Melchors Roman „Paradais“ ist in der titelgebenden Luxus-Wohnanlage angestellt und kümmert sich um die Gärten der reichen Bewohner*innen. Er verachtet die Menschen, für die er arbeitet und fühlt sich von ihnen gedemütigt und herabgesetzt. Auch sein Zuhause ist für ihn keine Zuflucht, denn dort wartet seine schimpfende Mutter, die ihn ohne Unterlass beleidigt und seine schwangere Cousine, deren sexuelle Avancen er verabscheut, auch wenn er oft darauf eingeht. Er hat als Schlafplatz nur eine Matte auf einem Boden und ein altes Hemd seines Großvaters. Früher einmal hat er seinen Cousin Milton bewundert, der jetzt für die Bande von Drogenschmugglern arbeitet, die Progreso beherrscht. Aber Milton will nicht, dass Polo auf die gleiche schiefe Bahn gerät, bereut seinen Lebensweg, was Polo nicht nachvollziehen kann. Einziger Ausweg für ihn ist das Trinken bis zur Besinnungslosigkeit mit dem übergewichtigen Franko, dem Enkel eines Ehepaars, das ebenfalls in Paradais wohnt.
    Auch für Franco, den er nur „der Dicke“ nennt, hat Polo nur Spott und Verachtung übrig. Dessen groteske Fantasien über Sex und Gewalt, die sich auf seine Nachbarin Señora Marián beziehen, hört er sich nur an, weil er über Franko an Alkohol kommt. Doch Frankos Phantasien nehmen immer mehr Überhand, bis er schließlich auch vor einem Verbrechen nicht zurückschreckt Und Polo der einen Weg sucht, seinem für ihn unerträglichen Leben zu entkommen, wird zu seinem Komplizen.
    „Der Dicke war an allem schuld, das würde er ihnen sagen. An allem war Franco Andrade schuld, mit seiner Versessenheit auf Señora Marián.“
    Die Sprache, die Melchor benutzt ist roh und hält nichts zurück. Polos Frauenhass, seine Menschenverachtung und seine Frustration schlagen uns ohne Zensur in den langen, verschachtelten Sätzen entgegen. Diese Unmittelbarkeit ist oft schwer zu ertragen, gleichwohl gelingt es so aber, die Perspektive eines Menschen, der innerlich mehr und mehr verroht, deutlich zu machen. Es ist nicht Ziel der Autorin, Verständnis oder gar Mitgefühl für ihre Charaktere zu wecken, denn Polo hat fast nichts an sich, das ihn in den Augen der Lesenden rehabilitieren könnte. Nichts scheint ihm wichtig, außer selbst Anerkennung zu erhalten. Er liebt niemanden, spricht über Andere nur mit der größten Herablassung. Was hier jedoch gelungen ist, ist aufzuzeigen, wie Perspektivlosigkeit und damit verbundene ständige Demütigungen einen Menschen innerlich absterben lassen. Mir fiel es nicht immer leicht, das Buch zu lesen, und obwohl es nur 139 Seiten lang ist, musste ich einige Pausen einlegen. Dennoch habe ich große Achtung vor dem Talent von Melchor und vor der schonungslosen Direktheit, mit der diese Geschichte erzählt ist. Mich wird sie noch lange begleiten.

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