Perry Rhodan / Band 16: Die Posbis
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Die Posbis von Perry Rhodan
LESEPROBE
Diese Gegend des Universums war tödlich leer.
Die Massedetektoren eines im Vergleich zur weit entferntenMilchstraße
ruhenden Raumschiffs zeigten überhaupt nichts an. Nur die
großflächigen Sammlersonden relativistisch schneller Fahrzeuge,die
diesen Abgrund zwischen den Sterneninseln dann und wannabtasteten,
lieferten ein Ergebnis.
Auf rund zehn Kubikmeter kam ein einzelner Wasserstoffkern. Um
nur ein einziges Gramm Materie zusammenzubringen, hätte man
einen Raumsektor abgrasen müssen, der so groß war, daß der Erdball
fünftausendmal hineinpaßte.
Soll's der Teufel holen, dachte Eric Furchtbar. Es dauert nur noch
ein paar Tage, dann holen sie mich ab.
Niemand wurde der Dienst auf dem Peilrelais BOB-XXI länger als
drei Monate zugemutet. Am Anfang hatten sie geglaubt, Raumfahrer
könnten es ein halbes irdisches Jahr hier aushallen. Aber nach
dreieinhalb Monaten fingen die ersten an, Geister zu sehen und
geheimnisvolle Rufe aus der Leere zu hören.
Eric sah sich um. Der Raum, in dem er sich befand, war rechteckig,
wenn man übersah, daß die eine Längswand eine leichte Krümmung
nach außen hatte. Die Wände waren mit Instrumenten, Meßskalen,
Bildschirmen und Schalttafeln bedeckt. Ein paar Sitzgelegenheiten
standen wahllos herum. In der Mitte des Raumes gab es einen weiten
Tisch, den Sternkarten, Koordinatentabellen und die Formulare für
positronische Programme noch in der gleichen Ordnung bedeckten
wie am ersten Tag. Niemand hatte sie jemals gebraucht.
Es gab nichts, wozu man sie hätte gebrauchen können. Es geschah
nichts. Die fünfundzwanzigköpfige Besatzung der BOB-XXI verbrachte
ihre Zeit damit, festzustellen, daß sich in diesem Sektor des
Universums absolut gar nichts ereignete. Tag für Tag, Woche für
Woche, Monat für Monat. Die Zeiger der Instrumente standen auf
Null, als wären sie ausgeschaltet. Alle zehn Minuten stand Ericauf,
um auf den Schalter des Testgeräts zu drücken. Eine grüne Lampe
leuchtete auf und zeigte an, daß alle Instrumente im Raum inOrdnung
und betriebsbereit waren. Eric wußte das natürlich. Er hatte den
Schalter nur gedrückt, um die Lampe aufleuchten zu sehen. Man
wurde anspruchslos, was Abwechslung anbelangte.
Die Bildschirme waren allerdings wirklich abgeschaltet.Materieorter
und Reflextaster würden alles, was von draußen kam, viel früher
erfassen als die konventionelle Optik. Und der Anblick, den dieLeere
zwischen den Galaxien bot, war das Anschauen nicht wert.
Außerdem war BOB-XXI, wenn man die psychologischen Schwierigkeiten
in Rechnung zog, unterbesetzt. Es hätten in jedem Raum
mindestens zwei Mann sitzen müssen. Eric zum Beispiel hätte gern
jemand gehabt, mit dem er sich unterhalten konnte. Aber er saßallein
in einem Raum von fast fünfzig Quadratmetern Bodenfläche. Acht
andere Männer saßen irgendwo in anderen Räumen, und die restlichen
sechzehn hatten Freiwache.
Eric Furchtbar stand auf. Mit seinen beinahe zwei Metern hätte er
ein imposanter Mann sein können, wenn er nicht so entsetzlich dürr
gewesen wäre. Die Uniform, die für einen Mann von Erics Größe,
aber dazu passender Breite gedacht war, hing in traurigen Faltenum
ihn herum. Aber dieser Umstand störte nicht. Das einzige, woraufer
wirklich zu achten schien und was durch seinen Glanz sofort insAuge
stach, war seine Glatze. Er trug sie als Mann von einunddreißigJahren
mit dem Rest der Würde, die ihm geblieben war.
Er schritt an der gewölbten Wand entlang und genoß das prickelnde
Gefühl, daß einen halben Meter von seiner rechten Schulterentfernt
das Vakuum begann, das sich von hier Millionen von Lichtjahrenweit
bis zum Rand der nächsten Galaxis erstreckte. Vor rundhundertundvierzig
Jahren, als die ersten Terraner sich in den Raum hinaustrauten,
waren die Wände der Raumschiffe aus gewöhnlichem Stahl und
im Vergleich zu diesem Bollwerk hier so dünn wie eineZwiebelschale
gewesen. Damals hatte es keine Feldschirme gegeben wie den, derdie
BOB-XXI wirksamer als alle materiellen Wände gegen die Außenwelt
schützte.
Nein, entschied Eric, er würde sich auch ohne den Feldschirm sicher
fühlen. Hier draußen gab es keine Meteore. Was sollte schongeschehen?
Der Teufel soll alle Raumgespenster holen, dachte Eric zornig. Ich
wollte, es würde wirklich etwas geschehen. (...)
© Moewig Verlag
- Autor: AUTOR
- 1983, 1. Auflage, 416 Seiten, Maße: 13,4 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 381182029X
- ISBN-13: 9783811820296
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