Perry Rhodan / Band 35: Magellan
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Magellan von Perry Rhodan
LESEPROBE
Ein gequälter Ausdruck erschien auf Perry Rhodans Gesicht, als ihmdie Ankunft Roi Dantons gemeldet wurde. Atlan bemerkte es und lächelteironisch. Der Großadministrator sah den Arkoniden stirnrunzelnd an.Vorwurfsvoll sagte er: »Das Lächeln wird dir eines Tages vergehen, dannnämlich, wenn dieser verrückte Gauner dir das Fell über die Ohren zieht.« Atlanwinkte ab. Er lächelte noch immer. »Er mag ein Gauner sein, aber er ist niemalsein Schurke, Perry. Ich halte ihn für eine gelungene Mischung zwischenGentleman, Forscher und Händler.« »Ich weiß«, gab Rhodan unwirsch zurück. »Duhast den Wunderknaben ins Herz geschlossen.« Um seine Mundwinkel zuckte dieAndeutung eines Lächelns. »Leider habe ich ebenfalls eine Schwäche für ihn. Ichkann ihm einfach nie lange böse sein. Dabei hatte ich bisher immer geglaubt,meine Handlungen basierten auf streng logischen Überlegungen.. Am Doppeltordes Achsliftschachtes entstand Bewegung. Die beiden dort postierten Leutnantslegten die Hände grüßend an die Schilder ihrer Dienstmützen. Eine riesenhafteGestalt im silbergrauen Kampfanzug erschien. Der Helm war zurückgeklappt undhing als schlaffes, kapuzenähnliches Gebilde auf dem Rücken, so daß man dasGesicht erkennen konnte. Oro Masut, der ertrusische Leibwächter Roi Dantons,grinste über das ganze Gesicht. Gegen seine sonstige Gewohnheit führte erkeinen Parfümzerstäuber bei sich, und er schrie auch nicht ein stereotypes»Platz für den König!«. Oro Masut machte zwei Schritte und trat dannrespektvoll zur Seite. Der Konig der Freihändler von Boscyks Stern stieg ausdem Aufwärtsschacht. Neben Atlan pfiff plötzlich Melbar Kasom durch die Zähne,brach aber nach einem verweisenden Blick seines Chefs sofort wieder ab. Allerdingsvermochten selbst Atlan und Rhodan ihre Überraschung kaum zu verbergen. RoiDanton hatte alles Stutzerhafte abgelegt. Er trug einen schmucklosen Kampfanzugmit dem Emblem der Freihändler auf der Brust. Mit festem Schritt näherte ersich der Seite des Kartentisches, an der der Großadministrator saß. Oro Masutfolgte ihm in etwa zwei Metern Entfernung. Erst als der Freihändler näher kam,entdeckte Perry Rhodan den bekannten Zierdegen am breiten Waffengürtel. Ganzhatte Danton also doch nicht auf seine antiquierte Ausrüstung verzichtenwollen. Immerhin aber wußte Rhodan, daß der Degen einige geheimeAusrüstungsgegenstände enthielt, um die jeder Agent der Galaktischen Abwehr denFreihändler beneidet hätte. Drei Schritte vor Rhodan blieb der Freihändlerstehen und grüßte. Seine Worte allerdings straften sein Äußeres Lügen. Bonjour,Messieurs!" sagte er in dem singenden, näselnden Tonfall, der charakteristischfür seine Rolle als Stutzer aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts war. Siehaben mich rufen lassen, und ich bin gekommen!" Er neigte den Kopf in RhodansRichtung. Grandseigneur! Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung." Mit kaummerkbarem Lächeln wandte er sich dem Lordadmiral zu. »Sire! Es ist mir einVergnügen, Sie anzutreffen.« »Bitte, nehmen Sie Platz!« sagte Perry Rhodanknapp. Die beiden Freihändler hatten inzwischen schon ihre Stammplätze amKartentisch der Kommandozentrale, so daß sie nicht erst eingewiesen werdenmußten. Sie ließen sich in ihre Sessel sinken. Danton schnippte mit denFingern, und Oro Masut überreichte ihm ein Bündel Plastikfolien. Roi legte dieSymbolstreifen auf den Tisch. »Die Wissenschaftler an Bord der FRANCIS DRAKEschlagen vor, wir sollten versuchen, die Schwingungsfrequenz des von MajorHohle entdeckten Anti-Modulatorfeldes herauszufinden, das die hypnosuggestiveBeeinflussung der Kristalle kompensiert. Dazu müssen wir wenigstens einen Anti-Modulatorprojektor in unseren Besitz bringen und genauestens untersuchen. Ichschlage deshalb vor, nicht erst auf das Eintreffen der hundert terranischenSchiffe zu warten, sondern sofort ein Kommandounternehmen nach Modula II zuentsenden. Vielleicht gelingt es diesem Unternehmen auch, Major Hohle und seineLeute zu finden und zu retten.« Atlan und Rhodan wechselten einen raschenBlick. Major Tschai Kulu, ein großer Afroterraner und Kommandant der DrittenBeibootflottille, grinste. »DieWissenschaftler der CREST IV kamen zum gle ichen Ergebnis«, sagte derGroßadministrator bedächtig. »Für unseren Kampf gegen die Hypnokristalle undihre Herren ist es eminent wichtig, herauszufinden, welche Art von Energiefelddie Eigenschaft besitzt, die natürlichen Ausstrahlungen der Kristalle zukompensieren. Wenn uns das gelingt, dürfte es nicht mehr schwer sein,gleichwertige Feldprojektoren zu entwickeln.« »Wir sind uns also im Prinzipeinig«, stellte Danton fest. »Wie denken Sie über meinen Vorschlag, einen Kommandotruppauf Modula II abzusetzen?« Perry Rhodan sah den Chef der DrittenBeiboot-Flottille fragend an. »Major . . .?« »Die KC-31 steht startbereit undmit voller Ausrüstung im Schleusenhangar!« meldete der Major. »Danke!« Rhodanblickte zum Chef des Landungskommandos. »Captain Alcara . . .?« »DasSpezialkommando von neunundneunzig Mann wartet abrufbereit imBereitstellungsraum 3001, Sir.« Rhodan bedankte sich und blickte wieder zu RoiDanton. »Mit Ihnen, Masut, Kasom und mir wären das genau 103 Mann, die zurStammbesatzung der KC-31 hinzukämen, Monsieur Danton. Das heißt, falls Siebereit sind, uns bei diesem Unternehmen zu begleiten.« Sekundenlang malte sichÜberraschung auf Dantons Zügen, dann hatte der Freihändler sich wieder gefaßt.Er lachte trocken. »Mein Kompliment, Grandseigneur! Bitte, verfügen Sie übermich. Ich habe das Kommando über die FRANCIS DRAKE bereits an Rasto Himsübergeben und ihm befohlen, sich dem Oberkommando des edlen Lordadmirals zuunterstellen.« Nun war die Reihe, überrascht zu sein, an Perry Rhodan. Erbeugte sich weit vor. »Woher wußten Sie, daß Atlan als Kommandeur der beidenRaumschiffe zurückbleiben soll?« Roi lächelte hintergründig. »Einer von Ihnenbeiden muß zurückbleiben, Grandseigneur. Und da Sie selbst in der Rolle despassiv Abwartenden keine glückliche Figur machen würden . . .« Rhodan errötete.Alcara, Kulu und sogar Atlan aber mußten unwillkürlich lachen. DieserFreihändler hatte das Temperament des Großadministrators wieder einmal treffenddefiniert. Als sich Perry Rhodan räusperte, kehrte wieder Ruhe ein. Erverzichtete darauf, einen Kommentar zu Dantons Bemerkung zu geben. Er machteein völlig ernstes Gesicht, und nur ein kurzes Funkeln im Hintergrund seinerAugen bewies seinem Sohn Michael -alias Roi Danton -, daß der Vater denSeitenhieb gegen seine Angewohnheit, die gefährlichsten Unternehmungen meistpersönlich auszuführen, mit Humor hingenommen hatte. »Wir brechen in einerhalben Stunde auf, meine Herren«, gab Rhodan bekannt. »Atlan, du übernimmstauch das Oberkommando über die hundert angeforderten Schiffe, sobald sieeintreffen. Wenn sich Major Hohle noch einmal melden sollte, unterrichtest duihn von unserem Unternehmen. Aber ich fürchte, das plötzliche Abbrechen derHyperfunkverbindung weist darauf hin, daß Hohles Space-Jet zerstört wurde -kein Wunder bei dem schweren Bombardement, das auf den betreffenden Raumhafenniedergegangen ist.« Er erhob sich. »Hoffentlich leben die Leute wenigstensnoch!« Major Tschai Kulu flog die KC-31 selbst, da es sich um das Flaggschiffseiner Korvetten-Flottille handelte. Seine größte Sorge waren noch immer dievier Ultraschlachtschiffe von OLD MAN. Wenn die Korvette von ihnen geortetwürde, wäre sie so gut wie verloren. Im günstigsten Fall konnte die Flucht inden Linearraum gelingen, doch dann würden die Robotschiffe gewarnt sein und demterranischen Kommandotrupp bestimmt keine zweite Chance geben, auf Modula II zulanden. Doch dann geschah etwas, das die Aufmerksamkeit der feindlichenOrtungszentralen von der KC-31 wirkungsvoll ablenkte. Etwa dreihundertBirnenraumschiffe der Guerillas, der »Gurrads«, wie die Löwenmenschen sich nachden Angaben von Major Hohle selbst nannten, warfen sich den zurückgekehrten Robotschiffenentgegen. Aber im Unterschied zu ihrem ersten Angriff wurden sie nicht mehrdurch das Überraschungsmoment unterstützt.. Schaudernd beobachteten die Männerin der Korvettenzentrale, wie sich die vier Ultragiganten zu einem dichten Pulkzusammenschlossen und, aus allen Transformgeschützen feuernd, gegen dieGurrad-Schiffe vorrückten. (...)
© Moewig Verlag
- 2001, 1. Auflage, 432 Seiten, Maße: 13,2 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820508
- ISBN-13: 9783811820500
- Erscheinungsdatum: 09.01.2001
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Perry Rhodan / Band 35: Magellan".
Kommentar verfassen