Perry Rhodan / Band 48: Ovaron
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Ovaron von Perry Rhodan
LESEPROBE
Januar 3434
Der unregelmäßige Kugelsternhaufen, Lasztman-Ballung genannt, lag
nach dem Passieren des staubfreien Durststrecken-Schlauchesneunundvierzig
Lichtjahre hinter den drei Kugelschiffen.
Sie durchquerten den intergalaktischen Raum: zwei Schiffe mit
einem Durchmesser von je 2500 Metern und eines mit 800 Metern
Durchmesser. Die beiden großen Kugeln waren Supergiganten der
GALAXIS-Klasse, Ultraschlachtschiffe des Solaren Imperiums: die
INTERSOLAR, das Flaggschiff Perry Rhodans - und Staatsmarschall
Bulls Flaggschiff.
Das dritte Raumschiff gehörte nicht zur Flotte des Imperiums.Jeder
Nichteingeweihte hätte es als infame Lüge zurückgewiesen, wäre ihm
berichtet worden, daß dieses Fahrzeug im Verband mit denwichtigsten
Flaggschiffen der solaren Menschheit flöge.
Denn der Achthundert-Meter-Raumer gehörte Tipa Riordan, der
Chefin der Galaktischen Piraten.
Tipa Riordan, Perry Rhodan und Reginald Bull kehrten von einem
Unternehmen zurück, das sie gemeinsam geplant und koordiniertausgeführt
hatten.
Ein Unternehmen, bei dem es darum gegangen war, einen Menschen
zu rauben.
Ein Ungeheuer.
Ribald Corello - den Supermutanten! Jenes Monstrum,das mit
seinen unvorstellbaren parapsychischen Mitteln sowohl der solarenals
auch der extrasolaren Menschheit schon viel Schaden zugefügthatte,
das zahllose Lebewesen versklavt und viele gemordet hatte.
An diesem 8. Januar 3434 jedoch lag der Mensch mit dem Rumpf
eines Kleinkindes und dem Schädel eines Giganten mit verkrampften
Gliedmaßen in dem umgebauten Inkubator für Großtier-Frühgeburten
an Bord der INTERSOLAR.
Eine Unmenge von Geräten maß die physischen und psychischen
Vorgänge, Aggregate sorgten für eine gleichbleibende Temperatur
von 37 Grad Celsius, für Luftzufuhr, Luftumwälzung und Luftregenerierung
sowie eine dem mutierten Metabolismus angepaßte Zufuhr
von Nährstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und Flüssigkeit.
Drei andere Lebewesen beobachteten den Supermutanten aufmerksam
durch die transparenten Wände des Inkubators. Sie hielten ihre
Paralysatoren schußbereit, denn trotz seiner merkwürdigen Starrewar
Ribald Corello noch immer eine tödliche Gefahr für RhodansFlaggschiff.
Wenn er erwachte und es ihm gelang, sich zu konzentrieren,
konnte er die Besatzung der INTERSOLAR innerhalb von Sekunden
in seine geistige Gewalt bringen und sie veranlassen, PerryRhodan,
Atlan und die übrigen Unbeeinflußbaren zu töten.
Der Mausbiber Gucky saß in einem für Menschen gebauten Sessel,
der ihn nun besonders klein erscheinen ließ. Ohne großen Appetit
knabberte er an einer frischen Mohrrübe aus den hydroponischen
Gärten des Schiffes. Auf der Lehne des Sessels lag die Waffe.
Fellmer Lloyd, der Orter und Telepath, saß ebenfalls in einem
Sessel. Die Füße hatte er auf einen niedrigen Tisch vor sichgelegt.
Seine Augen waren geschlossen, und es sah so aus, als schliefe er.In
Wirklichkeit aber kontrollierte er Corellos geistige Impulse.
Die dritte Person war der Teleporter Ras Tschubai. DerAfroterraner
trank bereits die sechste Tasse Kaffee, um sich wach zu halten. Er
konnte zwar Corellos Geist nicht kontrollieren, doch er war wieseine
beiden Kollegen gefeit gegen psionische Angriffe desSupermutanten.
Ein Laut, hoch und unartikuliert wie das Weinen eines Säuglings,
erscholl aus den Lautsprechern der Tonübertragung. Die dreiWächter
beugten sich alarmiert vor.
Ribald Corello krümmte sich zusammen. Seine winzigen Hände
fuchtelten ziellos herum. Der einundfünfzig Zentimeterdurchmessende
Schädel hob sich um einige Zentimeter. Die daumendicken
bläulichen Adern schwollen unter der dünnen rotbraunen Kopfhaut
gefährlich an. Dann fiel der monströse Kopf auf das Thermo-Polster
zurück.
Ein Instrument summte warnend.
Tschubai stand auf und ging zu der Anzeigetafel am Sockel des
Inkubators.
»Einundvierzig Grad überschritten«, teilte er beunruhigt fest.»Das
ist schon zum dritten Mal an diesem Tag. Wenn das so weitergeht,
stirbt Corello vor unseren Augen.«
»Was kein Verlust für die Menschheit wäre«, sagte Lloyd.
»Vielleicht doch!« protestierte Gucky. »Ohne seine Hilfe dauert es
Jahre, bevor wir auf technischem Wege stabilisiertes Sextagoniumfür
den Dakkar-Tastresonator herstellen können. Eine psionischeStabilisierung
des Minerals dagegen wäre eine Sache von höchstens wenigen
Stunden.«
»Trotzdem«, beharrte Lloyd. »Er ist ein Scheusal und . . .«
Von weiteren abfälligen Bemerkungen hielt ihn Ribald Corello ab.
Der Supermutant lachte plötzlich hysterisch. Dann murmelte ereinige
unverständliche Worte vor sich hin. Speichel trat ihm vor denMund.
Gucky watschelte besorgt zum Inkubator.
Corello öffnete die Augen, blickte mit dem irrlichternden Blick
eines Wahnsinnigen um sich und schrie:
»Mutter!« (...)
© Moewig Verlag
- Autor: Perry Rhodan
- 1. Auflage, 428 Seiten, Maße: 13,2 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820672
- ISBN-13: 9783811820678
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