Perry Rhodan Band 80: Menschheit am Scheideweg
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Da keimt unerwartete Hoffnung. Kroiterfahrn, der todkranke Angehörige des bislang unbekannten Konzilsvolks der Greikos, trifft in der Galaxis ein. Er glaubt, eine Insel des Friedens und Wohlstands vorzufinden, geschaffen von der gütigen, gerechten Hand des Konzils. Wird es den Menschen gelingen, ihm die Augen für die Wahrheit zu öffnen?
Erde und Mond treiben währenddessen nach der misslungenen Flucht durch den Hyperraum weiter im "Malstrom der Sterne", einer unendlich weit entfernten Region des Alls. Noch wärmt das Licht hunderter Atomsonnen die Urheimat der Menschen - doch Perry Rhodan weiß, dass er eine neue Sonne für sie finden muss. Rhodans einzige Hoffnung sind die erklärten Feinde der Terraner . . .
Menschheit amScheideweg von Perry Rhodan
LESEPROBE
Tak Son und Yumeko beobachteten auf den Monitoren ihres Labors,
wie ihr Geschöpf aus der Brutmaschine kroch.
Es erinnerte an ein terranisches Huhn, auch wenn es statt desFederkleids
eine von bunten Schuppen besetzte, glatte Haut besaß. Sein Kopf
ähnelte dem eines Dackels, die beiden Hinterbeine waren, wieüberhaupt
der Hinterleib, sehr stark entwickelt, während die Vorderbeine
den zarten Rudimenten von Flughäuten glichen.
Tak Sons Gesicht blieb unbewegt, als das Geschöpf sich auf dieHinterbeine
stellte und zum Futternapf rannte, dabei die Vorderbeine von
sich spreizte und als Gleichgewichtshilfe benutzte.
Yumeko dagegen konnte ihre Gefühle nicht so gut verbergen. Sie
stieß einen kleinen Schrei des Entzückens aus. Sie und Tak Sonhatten
über ein Vierteljahr an der Konstruktion dieses Wesens gearbeitet.Yumeko
konnte sich nicht mehr erinnern, von welchem Tier die Eizelle
stammte, die als Ausgangsbasis gedient hatte. Zu viele genetischeVeränderungen
waren inzwischen vorgenommen worden, bis schließlich
das entstanden war, was ihnen als Ziel vorgeschwebt hatte.
»Es scheint perfekt«, sagte Tak Son, während er befriedigtzuschaute,
wie das Geschöpf die Nahrung, eine Kombination synthetischerStoffe,
verschlang.
»Schon«, meinte Yumeko. »Aber ich bin gespannt, wann es seineersten
Eier legt. Eigentlich sollte es in spätestens einer Woche so weitsein.
Wir werden ein Bombengeschäft machen.«
»Ja«, sagte Tak Son. Er war plötzlich auffallend einsilbiggeworden.
Es würde schwierig sein, Abnehmer für die neue, Eier legendeTierart
zu finden.
»Animals Impossible« war eine junge Firma. Er und Yumeko hatten
sie wenige Wochen vor der Besetzung Olymps durch die Laren und die
Truppen Leticrons gegründet. Seitdem stagnierte die Wirtschaft:Die
hoch entwickelten Industrien Olymps mussten im Auftrag des neuen
Ersten Hetrans oder im Auftrag der Laren arbeiten; Import undExport
brachten nur noch minimale Gewinne, und täglich wurden Freihändler
durch die Schergen Leticrons verhaftet.
Deshalb zuckte er nervös zusammen, als der Türsummer ertönte.
»Wer kann das nur sein?«, murmelteTak Son und ging zur Tür. Erzuckte
erschrocken zurück, als er sie öffnete und die vier schwerbewaffneten
Überschweren sah. Sie trugen Kampfanzüge der Besatzungstruppen
Leticrons. Draußen, auf der Straße der kleinen Bungalowsiedlungaußerhalb
von Trade City, wartete ein Flugpanzer.
Der Anführer der Truppe, ein Sergeant, grinste und sagte: »SindSie
Dr. Tak Son?«
»Der bin ich«, antwortete Tak unsicher. »Was wollen Sie von mir?«
Der Sergeant schob ihn mühelos zur Seite. »Uns bei Ihnen umsehen
«, erklärte er. »Befehl vom Standortkommandanten.« Hilflos musste
Tak Son zusehen, wie die vier Überschweren in sein und Yumekos
Haus eindrangen und die Zimmer durchwühlten.
»Was suchen Sie denn?«, fragte Tak händeringend den Sergeanten.
»Ich besitze weder Waffen noch andere verbotene Dinge.«
»So?«, meinte der Sergeant gedehnt und hielt ein Buch mit demTitel
»DieVerfassung der Freihändler von Boscyks Stern« hoch. »Und wasist
das?«
»Es enthält die Entwicklung unserer Verfassung«, antwortete Tak
Son.
Der Überschwere grinste niederträchtig, packte das geschlossene
Buch mit seinen derben Händen und zerriss es, als sei es nur einBlatt Papier.
»Da haben Sie Ihre Verfassung!«, erklärte er drohend. »Ich werde
mir überlegen, ob ich Sie nicht wegen schweren Verstoßes gegen dieGesetze
der Militärverwaltung festnehmen soll, Dr. Son. Der Besitz dieses
Buchs ist ein Verbrechen.«
»Was geht hier vor?«, fragte Yumeko, die lautlos ins Wohnzimmergekommen
war. Sie blickte den Sergeanten furchtlos an.
Der kompakt gebaute Überschwere musterte die zartgliedrigeErscheinung
Yumekos. Seine Augen glitzerten dabei. »Wer sind Sie?«, erkundigte
er sich.
»Das ist Dr. Yumeko Chandri, meine Geschäftspartnerin undLebensgefährtin
«, sagte Tak Son, bevor Yumeko antworten könnte.
»Aha!«, meinte der Sergeant abfällig. »Sie haben also keinenEhekontrakt.
Vielleicht sollten wir Dr. Chandri mitnehmen. Ich könnte eine
Haushälterin brauchen.«
»Ich protestiere!«, sagte Tak Son zornig. »Auch die Gesetze derMili-
tärverwaltung geben Ihnen nicht das Recht, grundlos eineLebensgemeinschaft
zu zerstören.« (...)
© Moewig Verlag
- 2002, 1. Auflage, 416 Seiten, Maße: 13,4 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811840584
- ISBN-13: 9783811840584
- Erscheinungsdatum: 21.11.2002
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