Perry Rhodan - Der Unsterbliche
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Der Unsterbliche vonPerry Rhodan
LESEPROBE
Die Sonne Wega besaßzweiundvierzig Planeten. Der achte davon, Ferrol, hatte die raumfahrende
Zivilisation derFerronen hervorgebracht. Es lebten jedoch kaum noch Ferronen auf Ferrol, denn
während der Invasion desWegasystems durch die Topsider waren die Einheimischen gezwungen
gewesen, auf ihremKolonialplaneten Rofus Zuflucht zu suchen. Die Ferronen waren Humanoide mit
untersetzter Gestalt,blaßblauer Haut und kupferfarbenen Haaren. Ihre kleinen Augen lagen tief in den
Höhlen unter einervorgewölbten Stirn. Auch ihr Mund war klein und verlieh ihnen einen Ausdruck
von Harmlosigkeit.
Auf Rofus warteten dieFerronen darauf, daß ihre neuen Verbündeten, die sie für Arkoniden hielten,
endlich zurückkehren undihnen im Kampf gegen die echsenhaften Topsider helfen würden. Die
Ferronen besaßenMaterietransmitter, die auf fünfdimensionaler Basis arbeiteten und mit derenHilfe
sie sich über großeEntfernungen hinweg versetzen konnten. Daß ihre Raumfahrt dagegen noch in den
Kinderschuhen steckte,stand dazu in krassem Widerspruch und war eines der Rätsel der ferronischenZivilisation.
Den achtundzwanzigstenPlaneten der Sonne Wega umkreiste ein Mond. Die Atmosphäre hatte sich
vor undenklichen Zeitenniedergeschlagen und den Trabanten in eine Eiswüste mit riesigen Gebirgen
verwandelt. KeinLebewesen konnte in dieser Hölle existieren, und doch war Iridul nicht tot.
Tief im Innern eines derGebirge lag eine Höhle verborgen, deren glatte Wände noch frische
Schmelzspuren zeigten.Ein geräumiger Tunnel führte an die Oberfläche des Mondes, und durch eine
eingebaute Schleusekonnten John Marshall oder Dr. Haggard mit einer der beiden Jagdmaschinen
jederzeit die Höhleverlassen, um Erkundungsflüge durchzuführen.
Gut verkleidet stand dasFundament des Hyperfunksenders im ewigen Eis. Daneben befanden sich die
Plastikbehausungen derbeiden Männer und der Ferronen. Generatoren sorgten für Licht und Wärme,
Lufterneuerungsanlagenmachten das Leben unter der Eisdecke erträglich.
John Marshall, Telepathund Mitglied des Mutantenkorps, machte sich zum Erkundungsflug fertig.
Haggard half ihm dabei.
Ich habe Sehnsucht nachBully", sagte John wehmütig. Wie ich mich darauf freue, sein
pausbäckiges Gesichtwiederzusehen."
Man nimmt eben alles inKauf, nicht mehr einsam zu sein", sagte Dr. Haggard und nickte
verständnisvoll. WennBully aufkreuzt, sind auch Rhodan, Crest und Thora nicht mehr fern. Das
dürfte wohl derpsychologische Hintergedanke Ihrer Sehnsucht sein."
Besonders Thora", gabJohn zu und justierte seinen Helmsender. Sie ist eine hübsche Frau."
Kälter als das Eis vonIridul." Haggard schüttelte sich und grinste. Wenn Sie etwa mit dem
Gedanken spielen ..."
Keine Sorge. Ich möchteRhodan nicht ins Gehege kommen."
Schweigend sah der Arztzu, wie John Marshall in die Maschine kletterte und die Luke schloß. Er trat
an die Schalttafel nebendem Hyperfunksender und zog einen Hebel herab. Gleichzeitig aktivierte er
das Normalfunkgerät, ummit dem Piloten in Verbindung stehen zu können.
Fertig?" erkundigtesich Marshall.
Haggard nickte. Siekönnen starten. Viel Glück."
Der Jäger glitt aufAntigravkufen davon, hinein in den nun hell erleuchteten Tunnel. Die Schleuse
schloß sich hinter ihm.Das Summen der Pumpen setzte ein. Dann öffnete sich vor ihm das Tor. John
bewegte den Fahrthebel,dann schoß die kleine Maschine, in deren Kabine gerade ein Mann bequem
Platz fand, in das matteSonnenlicht hinaus.
Wega war viel zu weitentfernt, um den glitzernden Eiskristallen, aus denen die kleine Welt bestand,
richtigen Glanz zuverleihen. Das Fehlen jeglicher Atmosphäre ließ jedoch die weiten Schneeflächen
das Licht der Wegareflektieren.
John zog die Maschinehoch, beschleunigte aber noch nicht. Fast gemütlich stieg er schräg in den
sternenübersäten Himmelhinein und genoß den Anblick. Seine Augen suchten ein ganz bestimmtes
Sternbild, das er vonder Erde her kannte. Er fand es sofort. Die Konturen waren ein wenig
verschoben, und einvöllig neuer Stern stand fast im Zentrum der wohlvertrauten Formen. Er leuchtete
gelblich und war nichtsehr hell: die Sonne. Sie war siebenundzwanzig Lichtjahre entfernt. Als ihr
Licht, das er in dieserSekunde erblickte, seine lange Reise angetreten hatte, war John Marshall
gerade vier Jahre altgewesen.
Er kam nicht mehr dazu,weitere philosophische Betrachtungen anzustellen, denn etwas erweckte
seine Aufmerksamkeit.(...)
© Moewig Verlag
- Autor: AUTOR
- 2000, 415 Seiten, Maße: 13,4 x 19,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811806580
- ISBN-13: 9783811806580
- Erscheinungsdatum: 01.01.2000
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