Perspektiven Postmoderner Sexualpädagogik: Lustvolles Verlangen, traditionelle Tabus und Sexuelle Menschenrechte
Sexualität in Zeiten der Globalisierung umfasst persönliches Begehren, archaische Tabus und die Forderung nach Sexuellen Menschenrechten. Dieser Band gesammelter Aufsätze zeigt Perspektiven einer Postmodernen Sexualpädagogik auf. In der Einleitung werden...
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Produktinformationen zu „Perspektiven Postmoderner Sexualpädagogik: Lustvolles Verlangen, traditionelle Tabus und Sexuelle Menschenrechte “
Klappentext zu „Perspektiven Postmoderner Sexualpädagogik: Lustvolles Verlangen, traditionelle Tabus und Sexuelle Menschenrechte “
Sexualität in Zeiten der Globalisierung umfasst persönliches Begehren, archaische Tabus und die Forderung nach Sexuellen Menschenrechten. Dieser Band gesammelter Aufsätze zeigt Perspektiven einer Postmodernen Sexualpädagogik auf. In der Einleitung werden Aspekte der Sexualmoral und Sexualpädagogik seit der Neuzeit erörtert. Die Freikörperkultur und die Nackterziehung stehen im Fokus des ersten Aufsatzes, gefolgt von einem Essay über die aktuelle Globalisierung, das Zeitalter der Postmoderne und Orientierungsprobleme der Sexualpädagogik. Der Aufsatz über abweichendes Verhalten aus Sicht der Sexualwissenschaft enthält ein Plädoyer zur Gewaltprävention durch Sexualerziehung und Sexualpädagogik. Aufschlussreich insbesondere für die Selbsterkenntnis der Erzieherpersönlichkeit ist der Aufsatz über Sexualverhalten, sexuelle Funktionsstörungen und Persönlichkeitstypus. Die Spannweite der Erörterungen des vorliegenden Sammelbandes reicht bis zu ethischen und moralischen Aspekten der Sexualpädagogik in der pluralistischen Gesellschaft. Dabei gilt das Augenmerk besonders der Forderung nach den universellen und unveräußerlichen Sexuellen Menschenrechten. Das Buch schließt mit einem Ausblick zur veränderten Kindheit und deren Konsequenzen für die Sexualpädagogik.
Lese-Probe zu „Perspektiven Postmoderner Sexualpädagogik: Lustvolles Verlangen, traditionelle Tabus und Sexuelle Menschenrechte “
Textprobe:Kapitel. Zur Sozialisation der Jungen:
SCHNACK und NEUTZLING beschreiben in ihrem vieldiskutierten Buch Kleine Helden in Not Jungen auf der Suche nach Männlichkeit (1990) die Schwierigkeiten der Jungen bei ihrer Identitätsfindung. Den Autoren zufolge kann man sagen, dass es keine ausschließlich glückliche Kindheit gibt. Diese existiert nur in den Wünschen liebender Eltern und in den sentimentalen Erinnerungen erwachsener Menschen, denn: Jeder Säugling empfinde schon Gefühle wie Angst, Verlassenheit, Enttäuschung, etc. Jedes Kind müsse irgendwann Gefühle von Abhängigkeit und Selbstbehauptung erleben. Jeder wird irgendwann auch den liebendsten Vater als Konkurrenten und Rivalen in Bezug zur Liebe zur Mutter erleben.
Der ständige Wunsch nach immer glücklichen Kindern kann negative Auswirkungen
haben. Laut SCHNACK und NEUTZLING versuchen Kinder immer den Erwartungen der Erwachsenen zu entsprechen und haben dann das Problem, dass sie, wenn sie stets nur immerzu glücklich sein sollen, nicht mehr wissen, an wen sie sich mit ihrem Unglück wenden sollen. Eltern können ihre Kinder nicht vor den Dramen der ersten Lebensjahre bewahren, sie können ihnen nur helfen, sie durchzustehen. (SCHNACK/NEUTZLING 1990, S.15).
Kapitel. Zur Bedeutung der Mutter in der Kleinkindzeit:
Die erste Person, die jeder Mensch in seinem Leben liebt, ist die Mutter, also weiblich.
Kinder werden von einer Frau ausgetragen, geboren und meistens auch gestillt. Die ersten Gefühle, positive wie negative, schon im Mutterleib und bei der Geburt, die ein Mensch erfährt, sind mit dem weiblichen Körper und der Persönlichkeit der Mutter verbunden. Die Mutter-Kind-Beziehung ist eine besondere Beziehung. Auch ein Vater, der sich sehr bemüht, hat gegen die enge Mutter-Kind-Beziehung keine Chance.
Die Mutter-Sohn-Beziehung: Laut SCHNACK und NEUTZLING kann man schon im Kleinkindalter einen bestimmten Unterschied zwischen der Mutter-Sohn-Beziehung und der Mutter-Tochter-Beziehung erkennen: Es besteht
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bei der Mutter-Sohn-Beziehung eine Asymmetrie der Geschlechter. Der Junge hat von Anfang an in der Mutter ein adäquates Sexualobjekt. Beim Heranwachsen stellen Jungen fest, dass sie anders sind als die Mutter. Dies führt bei den Jungen schon sehr früh zu einem Identitätsbruch und der Junge ist gezwungen, sich eine neue Identität zu suchen. Dabei orientiert er sich an den Rollenangeboten, die ihm unsere Gesellschaft anbietet. Ein Junge kann seine Identität aber nur finden, wenn er sich von seiner Mutter abgrenzt. Dies ist wiederum für die Jungen sehr schmerzhaft, da er sich aus der paradiesischen innigen Mutter-Kind-Symbiose der ersten Lebensjahre lösen muss. Dabei muss er akzeptieren dass die Mutter groß ist und bestimmt und er klein ist. Er muss lernen, dass eine dominante, aber auch sehr anziehende Mutter ihm seine noch unsichere geschlechtliche und personale Identität nicht wegnimmt.
Kapitel. Problematische Mutter-Rollen:
1. Die stolze Mutter hält ihre Kinder für etwas Besonderes und hat Angst, dass man deren Gewöhnlichkeit erkennt. Sie managed ihren Sohn, lobt ihn oft, um ihn zu Höchstleistungen anzuspornen. Sie kümmert sich nur um ihren Sohn, nie um ihre eigenen Belange. Sie projiziert ihre eigenen Omnipotenzwünsche auf ihren Sohn. Sie vermittelt ihrem Sohn, dass er ein außergewöhnlicher Mensch ist, aber nur mit Hilfe seiner Mutter. Als Erwachsene bleiben die Söhne oft unter den Fittichen der Mutter.
Die stolze Mutter sieht den Sohn als Konkurrenten zu ihrem Ehemann oder Lebenspartner.
2. Die kontrollierende Mutter bestimmt immer, was für ihren Sohn das Beste ist. Der Vater, Ehemann oder männliche Lebenspartner hat keine Chance, bei der Erziehung des Sohnes mitzuwirken. Sie erledigt die Haushaltspflichten perfekt. Sie pflegt die Kontakte zu den Lehrern ihres Sohnes und zu den Eltern der Spielkameraden ihres Sohnes. Der Sohn kann vor seiner Mutter eigentlich nichts geheim halten. Sie hört ihrem Sohn immer zu, wenn
Kapitel. Problematische Mutter-Rollen:
1. Die stolze Mutter hält ihre Kinder für etwas Besonderes und hat Angst, dass man deren Gewöhnlichkeit erkennt. Sie managed ihren Sohn, lobt ihn oft, um ihn zu Höchstleistungen anzuspornen. Sie kümmert sich nur um ihren Sohn, nie um ihre eigenen Belange. Sie projiziert ihre eigenen Omnipotenzwünsche auf ihren Sohn. Sie vermittelt ihrem Sohn, dass er ein außergewöhnlicher Mensch ist, aber nur mit Hilfe seiner Mutter. Als Erwachsene bleiben die Söhne oft unter den Fittichen der Mutter.
Die stolze Mutter sieht den Sohn als Konkurrenten zu ihrem Ehemann oder Lebenspartner.
2. Die kontrollierende Mutter bestimmt immer, was für ihren Sohn das Beste ist. Der Vater, Ehemann oder männliche Lebenspartner hat keine Chance, bei der Erziehung des Sohnes mitzuwirken. Sie erledigt die Haushaltspflichten perfekt. Sie pflegt die Kontakte zu den Lehrern ihres Sohnes und zu den Eltern der Spielkameraden ihres Sohnes. Der Sohn kann vor seiner Mutter eigentlich nichts geheim halten. Sie hört ihrem Sohn immer zu, wenn
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Autoren-Porträt von Karl-Heinz Ignatz Kerscher
Prof. Dr. phil. Karl-Heinz Ignatz Kerscher.Geboren 1943 in Hamburg; Universitätsstudium Volkswirtschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Kunst, Jura und Sozialpädagogik; Ausbildung zum Volks-, Realschul- und Waldorfschul-Lehrer, Promotion zum Dr. phil.; Professor der Leuphana Universität zu Lüneburg im Ruhestand; Pionier der emanzipatorischen Sexualpädagogik, namhaftester Vertreter der Postmodernen Pädagogik; Erziehungswissenschaftler, Sexualforscher, Hochschuldozent, fachwissenschaftlicher Sachbuchautor, Zirkusdirektor beim Circus Tabasco, Feuerläufer, Straßenmusiker, Senioren-Residenz-Entertainer, ehrenamtlicher Lektor auf Kreuzfahrtschiffen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl-Heinz Ignatz Kerscher
- 2015, 1. Aufl., 96 Seiten, Maße: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3954259621
- ISBN-13: 9783954259625
- Erscheinungsdatum: 22.06.2017
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