Redric

Ich bin eine Romantikerin, eine Frau, die am liebsten in einem rosa Wattebausch leben würde, wo es keine schlimmen Dinge gibt. Das Leben hat es wirklich gut mit mir gemeint – eine schöne Kindheit, süße Eltern etc. Darum dachte ich mir, würde mich dieser Roman verwirren, ängstigen, mir Albträume verschaffen. Warum? Es geht um einen 18-jährigen Jungen, Redric, der mit einer alkoholkranken Mutter und einem großen Bruder zusammenlebt, der ihn stets misshandelt und diskreditiert. Seine Umwelt hasst ihn, hält ihn von sich fern, weil alle denken, er sei aggro, stinke und würde nur Unheil stiften. Doch Lynx sieht mehr in ihm und begibt sich seinetwegen auf ein Abenteuer, das gefährlicher nicht sein könnte. Dieser Roman hat mir gezeigt, dass meine Probleme klein und popelig sind. Während es vielen Menschen sehr sehr schlecht geht. Es zeigt, dass man auch mal Geschichten und Verhaltensweisen hinterfragen sollte und nicht sofort Menschen abstempeln sollte, nur weil sie anders sind. Jenny Rubus hat eine einzigartige Schreibweise. Ich habe teilweise aufgehört zu atmen, weil ich so gefesselt und vereint war mit der Geschichte. Sobald meine Jungs älter sind, werden sie diesen Roman auf jeden Fall lesen.. Ich bin sicher, er bewegt vieles. Trotz aller Brutalität. Und: Ich habe übrigens keine Albträume bekommen.