Rekrutierung deutscher Spitzenmanager: Einflussfaktoren für die Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft
Der Blick in die Medien der vergangenen Jahre zeigt: Deutsche Manager in herausragenden Positionen rücken immer stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Doch warum ist das so? Was ist so interessant an diesen Köpfen? Ist ein Spitzenmanager...
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Produktinformationen zu „Rekrutierung deutscher Spitzenmanager: Einflussfaktoren für die Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft “
Klappentext zu „Rekrutierung deutscher Spitzenmanager: Einflussfaktoren für die Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft “
Der Blick in die Medien der vergangenen Jahre zeigt: Deutsche Manager in herausragenden Positionen rücken immer stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Doch warum ist das so? Was ist so interessant an diesen Köpfen? Ist ein Spitzenmanager ein besonderer Mensch? Über welche besonderen Eigenschaften verfügt er?Nachweisbar ist jedenfalls: Die Spitzenmanager unseres Landes verfügen im Allgemeinen über ein höheres Bildungsniveau als das Gros der Bevölkerung und stammen häufig aus Familien, die gesellschaftlich einem gehobenen Sozialstand angehören. Welche Rolle spielt daher das Bildungsniveau, die soziale Herkunft oder auch das Geschlecht für das Erlangen einer Spitzenposition ? Nimmt die soziale Herkunft direkten Einfluss auf die Rekrutierung für Spitzenpositionen oder sind es auch andere Faktoren, die für die Rekrutierung entscheidend sind?
Und weiter gefragt: Kann man bei der Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft von sozialen Netzwerken, Verbindungen durch Sozialstatus oder auch gar von sogenannten Seilschaften sprechen? Sind die Herkunft und das Netzwerk die entscheidenden Größen? Und welche Bedeutung hat die Qualifikation? Oder existiert womöglich ein geschlossenes System, das durch gezielte Rekrutierung und ein gewisses Maß an Abschottung nicht dazugehörige Personen ausgrenzt?
Die vorliegende Arbeit geht weiterhin der Fragen nach, ob Vorstände deutscher Großunternehmen aus einem exklusiven Kreis stammen, sich einander gut kennen und ob letztendlich durch gezielte Rekrutierung Macht in den Händen von Personen mit denselben Sozialmerkmalen bewahrt werden soll.
Lese-Probe zu „Rekrutierung deutscher Spitzenmanager: Einflussfaktoren für die Besetzung von Spitzenpositionen in der Wirtschaft “
Textprobe:Kapitel 3, Untersuchtes Kollektiv:
Derzeit gibt es 31 Vorstandsvorsitzende unter den 30 DAX-notierten Konzernen. Der Grund liegt in der Doppelspitze bei SAP. 22 Spitzenmanager haben die deutsche und neun eine ausländische Staatsbürgerschaft. Diese Arbeit geht hauptsächlich auf die deutschen Vorstandsvorsitzenden ein, da die Strukturen und Sozialstrukturen anderer Länder nicht in jedem Fall vergleichbar sind. Ansonsten könnte es angesichts der kleinen Gruppe zu Ergebnisverfälschungen kommen. Lediglich um Ergebnisse zu stützen, wird hin und wieder auf die ausländischen Kollegen verwiesen; zusätzlich werden Auswertungen über alle DAX-30-Vorstandsvorsitzenden herangezogen.
Was die Amtszeit der 22 deutschen Vorstandsvorsitzenden betrifft, so ist Herbert Hainer bei der Adidas AG am längsten an der Konzernspitze; er übernahm den Posten des Vorstandsvorsitzenden im März 2001. Unter den neun ausländischen Vorstandsvorsitzenden übt Ben Lipps (Fresenius Medical Care) seine Funktion bereits seit 1999 aus. Er führt damit die Gesamtliste an.
3.1, Soziale Herkunft deutscher Spitzenmanager:
Untersucht wird, inwieweit die soziale Herkunft entscheidend ist, um in Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft zu gelangen. Es gilt darzulegen, wie sich der Beruf der Väter auf die Söhne auswirkt, aus welchem Milieu Spitzenmanager stammen und ob diese Merkmale eine besondere Rolle bei der Besetzung von Spitzenpositionen spielen. Gibt es demnach herkunftsbedingte Vorteile gehobener sozialer Schichten? Wie wichtig ist die Konfession oder Konfessionszugehörigkeit für das Erlangen einer Spitzenposition?
3.1.1, Berufe der Väter - Untersuchung von Hartmann:
Der Soziologe Hartmann untersucht die soziale Rekrutierung der Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen für die Jahre 1970 und 1996. In seinen Studien zieht er die Berufe der Väter der Spitzenmanager, zum Geburtszeitpunkt der befragten als beschreibendes Merkmal heran und klassifiziert diese zunächst in elf
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Berufsgruppen. Diese sind laut Hartmann (2001a):
1. Arbeiter.
2. Bauern.
3. Untere Angestellte/Beamte.
4. Mittlere und gehobene Angestellte/Beamte.
5. Kleine Selbstständige (Einzelhändler, Handwerker etc.).
6. Kaufleute.
7. Akademische Freiberufler.
8. Höhere Grundbesitzer/Offiziere.
9. Höhere Beamte.
10. Leitende Angestellte (Geschäftsführer, Prokuristen, Betriebsleiter etc.).
11. Größere Unternehmer (Mindestens zehn Beschäftigte).
Diese Berufsgruppen wiederum werden in zwei beziehungsweise in drei soziale Klassen gebündelt. Die Berufsgruppen 1 bis 5 bilden die Arbeiterklasse/Mittelschicht. Die restlichen sechs Berufsgruppen gehören dem gehobenen Bürgertum an; sie werden nochmals untergliedert in zwei weitere soziale Klassen oder Gruppen. Zum einen in das gehobene Bürgertum im engeren Sinne. Zu dieser Gruppe zählt Hartmann beispielsweise größere Unternehmer, freiberufliche Akademiker, leitende Angestellte, höhere Beamte sowie Offiziere. Dem Großbürgertum gehören beispielsweise Vorstandsmitglieder, Großunternehmer, Direktoren sowie Geschäftsführer großer Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten an. Anzumerken ist, das Großbürgertum macht 0,5 Prozent bzw. das gehobene Bürgertum im engeren Sinne 3 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Hartmanns Ergebnisse der sozialen Rekrutierung der Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen aus dem Jahre 1996 zufolge sind 42 Prozent der Vorstandsvorsitzenden Söhne von größeren Unternehmern. 19 Prozent sind Söhne höherer Beamter, dicht gefolgt von den Söhnen der leitenden Angestellten mit 14 Prozent.
Nach der oben genannten Klassifizierung der Berufsgruppen stammen 87 Prozent der Vorstandsvorsitzenden aus dem gehobenen Bürgertum oder dem Großbürgertum. 25 Jahre früher lag dieser Wert bei 83 Prozent. Nur 13 Prozent hingegen kommen zum Jahr 1996 aus der Arbeiter- und Mittelschicht, wohingegen dieser Anteil 1970 bei 17 Prozent lag.
3.1.2,
1. Arbeiter.
2. Bauern.
3. Untere Angestellte/Beamte.
4. Mittlere und gehobene Angestellte/Beamte.
5. Kleine Selbstständige (Einzelhändler, Handwerker etc.).
6. Kaufleute.
7. Akademische Freiberufler.
8. Höhere Grundbesitzer/Offiziere.
9. Höhere Beamte.
10. Leitende Angestellte (Geschäftsführer, Prokuristen, Betriebsleiter etc.).
11. Größere Unternehmer (Mindestens zehn Beschäftigte).
Diese Berufsgruppen wiederum werden in zwei beziehungsweise in drei soziale Klassen gebündelt. Die Berufsgruppen 1 bis 5 bilden die Arbeiterklasse/Mittelschicht. Die restlichen sechs Berufsgruppen gehören dem gehobenen Bürgertum an; sie werden nochmals untergliedert in zwei weitere soziale Klassen oder Gruppen. Zum einen in das gehobene Bürgertum im engeren Sinne. Zu dieser Gruppe zählt Hartmann beispielsweise größere Unternehmer, freiberufliche Akademiker, leitende Angestellte, höhere Beamte sowie Offiziere. Dem Großbürgertum gehören beispielsweise Vorstandsmitglieder, Großunternehmer, Direktoren sowie Geschäftsführer großer Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten an. Anzumerken ist, das Großbürgertum macht 0,5 Prozent bzw. das gehobene Bürgertum im engeren Sinne 3 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Hartmanns Ergebnisse der sozialen Rekrutierung der Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen aus dem Jahre 1996 zufolge sind 42 Prozent der Vorstandsvorsitzenden Söhne von größeren Unternehmern. 19 Prozent sind Söhne höherer Beamter, dicht gefolgt von den Söhnen der leitenden Angestellten mit 14 Prozent.
Nach der oben genannten Klassifizierung der Berufsgruppen stammen 87 Prozent der Vorstandsvorsitzenden aus dem gehobenen Bürgertum oder dem Großbürgertum. 25 Jahre früher lag dieser Wert bei 83 Prozent. Nur 13 Prozent hingegen kommen zum Jahr 1996 aus der Arbeiter- und Mittelschicht, wohingegen dieser Anteil 1970 bei 17 Prozent lag.
3.1.2,
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Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Rossipal
- 2014, Erstauflage, 100 Seiten, 14 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958505880
- ISBN-13: 9783958505889
- Erscheinungsdatum: 31.03.2017
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