Rosaleens Fest

Ein bewegender Familienroman der irischen Booker-Preisträgerin Anne Enright

Rosaleen Madigan ist eine Frau, die nichts tut und von den anderen aber alles erwartet. Sie ist Mitte siebzig und ihre vier Kinder sind schon längst alle aus dem Haus. Die Brüder Dan und Emmett sind vor der Enge der irischen Heimat in die Ferne geflohen; das Nesthäkchen Hanna wollte auf den Theaterbühnen der Welt reüssieren, spricht aber nun dem Alkohol zu, und Constance, die Älteste, hat sich selbst verloren. Alle sind sie von ihren eigenen Problemen belastet und haben mit sich selbst zu kämpfen. Doch sich wirklich abzunabeln ist keinem der vier Kinder im inzwischen mittleren Alter gelungen. Noch immer bemüht sich jedes auf seine eigene Art und Weise, um die Anerkennung der Mutter. Und scheitert wie immer kläglich.

Da kommt plötzlich die Einladung zu einem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest am alten Familienwohnsitz in Ardeevin. Rosaleen möchte das Haus, in dem die Kinder groß geworden sin und, das so viele Erinnerungen an glückliche Momente und bittere Verletzungen birgt, verkaufen. Die Geschwister reisen mit diffusen Hoffnungen auf Versöhnung an - und doch ist der Ausgang des Weihnachtsfestes nicht anders, als bei jedem anderen Weihnachtsfest davor auch.

Booker-Preisträgerin Anne Enright wagt sich an den finsteren Abgrund unserer Gefühle, studiert zwischenmenschliches Verhalten dort, wo es am störanfälligsten ist, wo Liebe und Hass am engsten beieinander liegen und es kein oder zumindest kein einfaches Entrinnen gibt: in der Familie.

Was für ein toller Familienroman, welcher der irischen Autorin Anne Enright mit „Rosaleens Fest" gelungen ist. Er fesselt die Leser mit einer realistischen Handlung, emotionalem Tiefgang und sympathischen Protagonisten, die einem allesamt ans Herz wachsen und mit denen das Mitleiden großen Lesespaß bereitet.

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