Gebers, W: Rullstorf III

Die markante Geländeerhöhung des Kronsberges bei Rullstorf, Kr. Lüneburg, über der Elbtalniederung bei Scharnebeck mußte über drei Jahrzehnte auf fast 8 ha Fläche wegen Sandabbau und Kiesabbau untersucht werden, weitere 6 ha bilden heute ein Bodendenkmal. Abgesehen von der Größe der drei Fundstellen 5, 8 und 9 ist die fast "pompejanische" Befunderhaltung mit ungewöhnlich großen Fundmengen infolge mächtiger Sandüberwehungen einzigartig. Die Befunde reichen von einem mesolithischen Rastplatz über neolithische Langhäuser, Siedlungen und Gräberfelder der Bronzezeit und Eisenzeit, eine langobardische Siedlung, ein spätsächsisches Gräberfeld [= IA 14] bis zu Relikten vorgeschichtlichen und frühgeschichtlicher Eisenverhüttung und Grubenhäusern des Frühmittelalters. Der dritte Band der Materialvorlage zu Rullstorf [nach MAN 25 und 44] widmet sich den Quadrantenfunden, d.h. Funden ohne Befundzusammenhang, die nur nach den 470 Quadranten der Grabungsfläche getrennt wurden, darunter Keramik, Geräte aus Silex und Felsgestein, Metallobjekte und Glasobjekte, Ziegel, Schlacke, Knochen, Holzkohle, Hüttenlehm u.a.The marked elevation of Kronsberg Hill near Rullstorf, distr. Lüneburg, above the Elbe Valley near Scharnebeck was excavated on a surface of nearly 8 ha during three decades ahead of sand and gravel extraction. Another 6 ha have been declared archaeological monument. Apart from the sheer size of the three find sites 5, 8, and 9, the site is unique because of its almost "Pompeian" preservation of features with enormous numbers of small finds thanks to thick layers of wind-blown sand. The evidence reaches from a Mesolithic campsite via Neolithic longhouses, settlements and cemeteries of the Bronze and Iron Ages, a Langobardic settlement, a Late Saxon cemetery [= IA 14] down to remarkable remains of pre- and protohistoric iron smelting and