Säkularisierung in der Türkei

Die Säkularisierung ist ein Kitt des türkischen Modernisierungs- und Nationalstaatsbildungsprozesses. Verwestlichung und Modernisierung wurden Seite an Seite mit der Säkularisierung akzeptiert, und anders als bei anderen Beispielen der Säkularisierung entwickelte die Türkei eine ursprüngliche Definition und einen Prozess in Richtung Säkularisierung. Im türkischen Modell wurde der Islam als Ergebnis historischer und sozialer Entwicklungen unter staatliche Kontrolle gebracht. Der Islam wurde jedoch nicht nur kontrolliert, sondern auch vom Staat manipuliert, um die hegemoniale Staatsideologie zu reproduzieren und die Legitimität der Souveränität des Staates über seine Untertanen zu erhalten. Diese Praktiken erzeugen ein widersprüchliches Verständnis des Laizismus und eine kontroverse Position des Staates in seinem Verhältnis zum Islam. Der Unterschied zwischen der verfassungsrechtlichen Definition des Laizismus und den institutionellen Praktiken und Politiken, die nach der staatlichen Definition des Laizismus nicht laizistisch sind, führt dazu, dass die Massen der Religion und nicht dem Laizismus näher stehen. Die Verwendung nur einer Religion (Islam) und einer Sekte (sunnitisch-hannifinisch) zur Stärkung der Legitimität des türkischen Staates kann die Souveränität des Staates in der Wahrnehmung der nicht-muslimischen und nicht-hannifinischen Subjekte beschädigen.