Bernet, B: Schizophrenie
Das Krankheitsbild "Schizophrenie", 1908 vom Schweizer Irrenarzt Eugen Bleuler geprägt, gehört heute zu den erfolgreichsten Konzepten der Psychiatrie. Auch als Metapher findet der Begriff breite Verwendung. Warum aber war die Entwicklung dieser Diagnose um...
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Produktinformationen zu „Bernet, B: Schizophrenie “
Klappentext zu „Bernet, B: Schizophrenie “
Das Krankheitsbild "Schizophrenie", 1908 vom Schweizer Irrenarzt Eugen Bleuler geprägt, gehört heute zu den erfolgreichsten Konzepten der Psychiatrie. Auch als Metapher findet der Begriff breite Verwendung. Warum aber war die Entwicklung dieser Diagnose um 1900 nötig geworden? Wie kam es zu ihrem Erfolg? Und was verrät uns das Krankheitsbild über die Zeit seiner Ausformulierung?Dieses Buch zeichnet Problemlagen und Erfahrungsräume nach, die das Entstehen des Schizophreniekonzepts ermöglicht haben: die Krise der Anstaltspsychiatrie im Fin de Siècle, das Auftauchen neuartiger psychischer Symptome, der psychodynamische Therapieansatz der "Zürcher Schule" und die Resonanzeffekte, welche die "schizophrene Assoziationsstörung" zur Krise des politischen Liberalismus in der Schweiz unterhielt. Die Studie macht anschaulich, wie sozialer Wandel und der Wandel von Krankheitsvorstellungen ineinandergreifen. Als Beitrag zu einer integralen Geschichte der Psychiatrie, die ihren Gegenstand an die Sozial- und Kulturgeschichte zurückbindet, eröffnet das Buch unerwartete Perspektiven auf das Verhältnis von Wahnsinn und Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis zu „Bernet, B: Schizophrenie “
I Konstitution1. Der politische Liberalismus und die Irrenfrage
1.1. Die Anordnung von Wahnsinn und Gesellschaft in der Aufklärung
1.2. Psychiatrie in der Schweiz: Ein Projekt des politischen Liberalismus
1.3. Funktionswandel der Irrenanstalten im Kontext der Sozialen Frage
1.4. Fazit. Die verspätete Krise der Anstaltspsychiatrie
2. Die Krise der Psychiatrie um 1900
2.1. Verwahren oder Heilen? Legitimationsprobleme der Anstaltspsychiatrie
2.2. "Hirnmythologie". Die Krise des naturwissenschaftlichen Paradigmas
2.3. Die Dementia-praecox-Frage. Die Suche nach einer einheitlichen Beschreibung psychischer Störungen
2.4. "Der bürgerliche Tod". öffentliche Psychiatriekritik, Skandale und ein Direktionswechsel im Burghölzli
2.5. Fazit. Soziale Fragen an die Psychiatrie
II Konstruktion
3. "Framing Disease". Rahmenbedingungen der Schizophrenielehre
im Kontext der Zürcher Psychiatrie
3.1. Eugen Bleuler als Ausgangspunkt
3.2. Ein Hirnanatom als Irrenarzt. Der Schritt in die psychiatrische Praxis
3.3. Kooperation statt Delegation. Ein sozialpsychiatrisches Programm
3.4. Von der Praxis zur Theorie. Bleulers Eintritt ins akademische Feld
3.5. Fazit. Der Bedarf nach einem "einheitlichen Gesichtspunkt"
4. Schizophrenie als Assoziationsstörung
4.1. Schizophrenie und Sprache
4.2. Assoziation. Knotenpunkt des Schizophreniekonzepts
4.3. Die "Genossenschaftsanstalt". Grundlage des psychodynamischen Ausbaus der Dementia praecox zur Schizophrenie
4.4. Fazit. Assoziation und Sozialisierung der Psychiatrie
III Konsolidierung
5. Das Burghölzli als Experimentalsystem
5.1. Das Denkkollektiv der Zürcher Schule im "Weltkloster Burghölzli"
5.2. Medien der Fallwerdung
5.3. Vom Experiment zum Test. Die Assoziationsstudien
5.4. Fazit. Das Assoziationsexperiment als Stabilisator der Schizophrenielehre
6. Resonanzräume des Schizophreniekonzepts
6.1. Eine Frage der "natürlichen Association". Die moralisch-medizinische Interpretation der Sozialen Frage
6.2. .Boundary
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work.. Psychiatrisches Expertenwissen und behördliche Expansionspolitik
6.3. Die Mobilisierung der Schizophrenielehre im Ersten Weltkrieg
6.4. Fazit. Verwissenschaftlichung und Popularisierung
6.3. Die Mobilisierung der Schizophrenielehre im Ersten Weltkrieg
6.4. Fazit. Verwissenschaftlichung und Popularisierung
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Autoren-Porträt von Brigitta Bernet
Brigitta Bernet ist Historikerin und hat mehrere Projekte zur Sozial- und Wissenschaftsgeschichte der Psychiatrie durchgeführt. Gegenwärtig arbeitet sie als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der ETH Zürich tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Brigitta Bernet
- 2013, 390 Seiten, 56 Abbildungen, Maße: 15,7 x 22,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Chronos
- ISBN-10: 3034011113
- ISBN-13: 9783034011112
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