Schulinfarkt
Was wir tun können, damit es Kindern, Eltern und Lehrern besser geht
Konfliktberater und Schul-Insider Jesper Juul zeigt Wege für eine bessere Schule: Schüler, Lehrer und Eltern sollen zusammenarbeiten. Und gemeinsam die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern verändern: Damit Schüler...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Schulinfarkt “
Konfliktberater und Schul-Insider Jesper Juul zeigt Wege für eine bessere Schule: Schüler, Lehrer und Eltern sollen zusammenarbeiten. Und gemeinsam die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern verändern: Damit Schüler ihre Lust am Lernen behalten und ausbauen!
Klappentext zu „Schulinfarkt “
Anregungen für ein besseres Schulsystem von Jesper Juul, dem berühmten dänischen Familientherapeut und Bestsellerautor. Dieses Buch bringt Jesper Juuls Analysen, Vorschläge und Provokationen zum Thema Schule auf den Punkt. Er bezieht darin vor allem Position für die Schüler, dabei aber nicht gegen die Lehrer. In seinem Plädoyer, die bestehenden Zustände an Schulen nicht mehr länger hinzunehmen, beschreibt der bekannte Konfliktberater und Familientherapeut die Bausteine, die eine neue Schule braucht damit sie nicht länger eine Institution ist, die Kindern und Jugendlichen die natürliche Freude am Lernen austreibt.
Jesper Juul hat selbst Lehramt für Religion und Geschichte studiert und viele Weiterbildungen mit Lehrern geleitet. Mit seinem Buch ermutigt er Schüler, Eltern und Lehrer, sich als Leidtragende am überkommenen Schulsystem zu verbünden. Nicht länger darauf zu warten, dass die Politik dafür sorgt, dass sich etwas ändert. Die Schüler als gleichwürdige Gesprächspartner und Mitspieler in diesem System einzubeziehen. Als wichtigsten ersten Schritt die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern zu verändern. Und er zeigt ganz konkrete Wege auf, um heute damit anzufangen.
Lese-Probe zu „Schulinfarkt “
Schulinfarkt von Jesper Juul Vorwort
Das Entscheidende in jeder Schule sind die Menschen. Es gibt auf der ganzen Welt wohl keine größere Berufung, als Lehrer sein zu dürfen für Kinder, die sich einem voller Hingabe anvertrauen. Dieses Buch gibt Eltern und Lehrern das Rüstzeug an die Hand, um in unübersichtlichen Zeiten individuelle Entscheidungen zu treff en und im Schulalltag bzw. mit der Schule, wie sie heute ist, besser zurechtzukommen. Zudem zeichnet es ein Bild von dem, wie sich Schule verändern muss, um den Anforderungen gerecht zu werden, die als Gesellschaft vor uns liegen. Diese Veränderungen benötigen, anders als viele Menschen denken, durchaus nicht unbedingt jahrelange Umstrukturierungen, Lehrplanveränderungen oder Schulreformen. Denn sie betreffen vor allem das Miteinander der Menschen in der Schule, allen voran zwischen Lehrern und Schülern.
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Die folgenden Seiten bringen Jesper Juuls Analysen, Vorschläge und Provokationen zum Thema Schule auf den Punkt und enthalten auch Dialoge zwischen dem Familientherapeuten und besorgten Eltern sowie zwei Gespräche, die er mit einem Schulpsychologen und dem Gründer einer demokratischen Schule geführt hat. Darin wird vor allem Position für die Schüler bezogen, aber nicht gegen die Lehrer. In seinem Plädoyer, die bestehenden Zustände an Schulen nicht mehr länger hinzunehmen, beschreibt Juul die Bausteine, die eine neue Schule braucht - damit sie nicht länger eine Institution ist, die Kindern die natürliche Freude am Lernen austreibt. Unser Schulsystem ist gekennzeichnet durch wachsenden Druck und reine Leistungsorientierung, sodass wirkliches Verständnis des Stoffes, Kompetenzvermittlung und menschliche Beziehungen immer mehr auf der Strecke bleiben. Es erzeugt frustrierte, resignierte Lehrer, die den Druck weitergeben, und verzweifelte Eltern und Kinder, für die Noten und Hausaufgaben zum Streit- und Stressthema Nummer eins geworden sind.
Juul stellt die für Eltern wie Lehrer unangenehme Frage, warum sich alle über das System beklagen, es aber weiter brav unterstützen, als wäre es, wie er schreibt, »eine Naturerscheinung, mit der man sich eben abfinden müsse«. Er ermutigt Eltern, die Verantwortung für den fälligen Paradigmenwechsel nicht länger anderen zuzuschieben und darauf zu warten, dass die Politik dafür sorgt, dass sich etwas ändert.
Jesper Juul, der selbst Lehramt für Religion und Geschichte studiert hat und in der Lehrerfortbildung tätig ist, drückt es in einem Gespräch, das kurz vor Drucklegung dieses Buches entstand, so aus: »Ich möchte deutlich machen, dass unsere Schulen die Illusion aufgeben müssen, sie wären nur für die Köpfe der Kinder zuständig und der Resthinge allein von den Eltern ab. Schule und Lehrer sind ein so wichtiger, einflussreicher und direkter Bestandteil des Lebens der Kinder und ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen. Das kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und Schülern geschehen und muss auf gegenseitigem, persönlichem Vertrauen basieren, wenn es Erfolg haben soll. Die Kinder müssen einbezogen und ihre Stimmengehört werden. Sowohl die Kinder wie die Eltern brauchen eine offene und ernst gemeinte Einladung des Lehrers, denn das Wohlergehen der Kinder hängt von einer guten Beziehung zwischen ›ihren‹ Erwachsenen ab. Nicht eine nette und korrekte Beziehung, sondern eine, die auch Konflikte und Krisen aushalten kann, und die Lehrer müssen dabei eine Führungsrolle einnehmen.«
Wer in diesem Buch jedoch eine Methode erwartet, um Schule schnell zu kurieren, wird enttäuscht. Wie immer in der Arbeit von Jesper Juul ist auch dieses Buch keine Anleitung, um in »five easy steps« zur guten Schule zu gelangen. Wer das erwartet, kann schon hier aufhören zu lesen. Dieses Buch stellt hingegen einen wertvollen Leitfaden dar, wie Eltern, Lehrer, Schulleitungen, ebenso wie Entscheider und Verantwortliche in Ministerien den Weg ebnen können hin zu einer zeitgemäßen Schule, die sich eingesteht, was die systemische Forschung seit den frühen Sechzigerjahren weiß: Die Beziehungsebene bestimmt die Inhaltsebene.
Problemlösungsprozesse zwischen Menschen spielen sich zu achtzig Prozent auf der Beziehungsebene ab, sagte Prof. Dr. Paul Watzlawick schon vor fünfzig Jahren. In Schulen versuchen wir jedoch bislang, die Beziehungsebene auszuschalten. Die fachliche Kompetenz eines Lehrers sowie seine methodischen Fähigkeiten (das Schulinteresse der Schüler) sind daher zwar notwendig, reichen aber keineswegs aus, um erfolgreichen Unterricht zu garantieren. Folgt man Watzlawick, dann wirken sie sich zu allenfalls zwanzig Prozent auf den Unterrichtserfolg aus. Achtzig Prozent der Unterrichtswirksamkeit - also des Unterrichtserfolges der Schüler - definieren sich hingegen primär über die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern. Im besten Sinne erfolgreicher Unterricht hat also gute, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler zur Voraussetzung.
Wir machen Schule für uns schwerer, als es sein müsste.
© 2013 Kösel-Verlag, München
Die folgenden Seiten bringen Jesper Juuls Analysen, Vorschläge und Provokationen zum Thema Schule auf den Punkt und enthalten auch Dialoge zwischen dem Familientherapeuten und besorgten Eltern sowie zwei Gespräche, die er mit einem Schulpsychologen und dem Gründer einer demokratischen Schule geführt hat. Darin wird vor allem Position für die Schüler bezogen, aber nicht gegen die Lehrer. In seinem Plädoyer, die bestehenden Zustände an Schulen nicht mehr länger hinzunehmen, beschreibt Juul die Bausteine, die eine neue Schule braucht - damit sie nicht länger eine Institution ist, die Kindern die natürliche Freude am Lernen austreibt. Unser Schulsystem ist gekennzeichnet durch wachsenden Druck und reine Leistungsorientierung, sodass wirkliches Verständnis des Stoffes, Kompetenzvermittlung und menschliche Beziehungen immer mehr auf der Strecke bleiben. Es erzeugt frustrierte, resignierte Lehrer, die den Druck weitergeben, und verzweifelte Eltern und Kinder, für die Noten und Hausaufgaben zum Streit- und Stressthema Nummer eins geworden sind.
Juul stellt die für Eltern wie Lehrer unangenehme Frage, warum sich alle über das System beklagen, es aber weiter brav unterstützen, als wäre es, wie er schreibt, »eine Naturerscheinung, mit der man sich eben abfinden müsse«. Er ermutigt Eltern, die Verantwortung für den fälligen Paradigmenwechsel nicht länger anderen zuzuschieben und darauf zu warten, dass die Politik dafür sorgt, dass sich etwas ändert.
Jesper Juul, der selbst Lehramt für Religion und Geschichte studiert hat und in der Lehrerfortbildung tätig ist, drückt es in einem Gespräch, das kurz vor Drucklegung dieses Buches entstand, so aus: »Ich möchte deutlich machen, dass unsere Schulen die Illusion aufgeben müssen, sie wären nur für die Köpfe der Kinder zuständig und der Resthinge allein von den Eltern ab. Schule und Lehrer sind ein so wichtiger, einflussreicher und direkter Bestandteil des Lebens der Kinder und ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen. Das kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und Schülern geschehen und muss auf gegenseitigem, persönlichem Vertrauen basieren, wenn es Erfolg haben soll. Die Kinder müssen einbezogen und ihre Stimmengehört werden. Sowohl die Kinder wie die Eltern brauchen eine offene und ernst gemeinte Einladung des Lehrers, denn das Wohlergehen der Kinder hängt von einer guten Beziehung zwischen ›ihren‹ Erwachsenen ab. Nicht eine nette und korrekte Beziehung, sondern eine, die auch Konflikte und Krisen aushalten kann, und die Lehrer müssen dabei eine Führungsrolle einnehmen.«
Wer in diesem Buch jedoch eine Methode erwartet, um Schule schnell zu kurieren, wird enttäuscht. Wie immer in der Arbeit von Jesper Juul ist auch dieses Buch keine Anleitung, um in »five easy steps« zur guten Schule zu gelangen. Wer das erwartet, kann schon hier aufhören zu lesen. Dieses Buch stellt hingegen einen wertvollen Leitfaden dar, wie Eltern, Lehrer, Schulleitungen, ebenso wie Entscheider und Verantwortliche in Ministerien den Weg ebnen können hin zu einer zeitgemäßen Schule, die sich eingesteht, was die systemische Forschung seit den frühen Sechzigerjahren weiß: Die Beziehungsebene bestimmt die Inhaltsebene.
Problemlösungsprozesse zwischen Menschen spielen sich zu achtzig Prozent auf der Beziehungsebene ab, sagte Prof. Dr. Paul Watzlawick schon vor fünfzig Jahren. In Schulen versuchen wir jedoch bislang, die Beziehungsebene auszuschalten. Die fachliche Kompetenz eines Lehrers sowie seine methodischen Fähigkeiten (das Schulinteresse der Schüler) sind daher zwar notwendig, reichen aber keineswegs aus, um erfolgreichen Unterricht zu garantieren. Folgt man Watzlawick, dann wirken sie sich zu allenfalls zwanzig Prozent auf den Unterrichtserfolg aus. Achtzig Prozent der Unterrichtswirksamkeit - also des Unterrichtserfolges der Schüler - definieren sich hingegen primär über die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern. Im besten Sinne erfolgreicher Unterricht hat also gute, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler zur Voraussetzung.
Wir machen Schule für uns schwerer, als es sein müsste.
© 2013 Kösel-Verlag, München
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Autoren-Porträt von Jesper Juul
Jesper Juul (1948-2019) war einer der bedeutendsten und innovativsten Familientherapeuten Europas, Konfliktberater und Gründer von familylab international. Vor seiner Ausbildung als Familientherapeut hat er selbst Lehramt für Religion und Geschichte studiert. Er war jahrelang in der Lehrerfortbildung tätig und kannte das skandinavische ebenso wie die deutschsprachigen Schulsysteme. Er meinte: Der Druck ist nirgends so schlimm wie hierzulande.
Autoren-Interview mit Jesper Juul
Herr Juul, Sie sagen, dass unser Schulsystem noch immer auf den Vorstellungen des vorletzten Jahrhunderts beruht: darauf ausgerichtet, Befehlsempfänger zu produzieren.Das Schulsystem hierzulande belohnt vor allem Gehorsam. Gehorsame Kinder entwickeln keine Identität, sondern lernen zu folgen. Was bräuchte es, damit unser Schulsystem besser wird?
Um Schulen besser zu machen, müssen wir Lehrer zehn Jahre lang nach Strich und Faden verwöhnen. Ich denke da an Fortbildungen, ausgezeichnete Führungskräfte und den Abbau von Bürokratie.
Die Lehrer verwöhnen? Glauben nicht viele Eltern und viele Schüler, dass gerade die Lehrer das Problem sind?
Kindern geht es immer nur so gut, wie es auch den Erwachsenen geht.
Was bräuchte es, damit unser Schulsystem besser wird?
Um Schulen besser zu machen, müssen wir Lehrer zehn Jahre lang nach Strich und Faden verwöhnen. Ich denke da an Fortbildungen, ausgezeichnete
Führungskräfte und den Abbau von Bürokratie.
Die Lehrer verwöhnen? Glauben nicht viele Eltern und viele Schüler, dass gerade die Lehrer das Problem sind?
Kindern geht es immer nur so gut, wie es auch den Erwachsenen geht.
Sie bezeichnen Lehrer, Eltern und Schüler als das lernende Dreieck. Was genau heißt das?
Ich möchte deutlich machen, dass unsere Schulen die Illusion aufgeben müssen, sie wären nur für die Köpfe der Kinder zuständig und der Rest hinge allein von den Eltern ab. Schule und Lehrer sind ein so wichtiger, einflussreicher und direkter Bestandteil des Lebens der Kinder und ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen. Das kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern und Schülern geschehen und muss auf gegenseitigem, persönlichem Vertrauen basieren, wenn es Erfolg haben soll. Die Kinder müssen einbezogen und ihre
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Stimmen gehört werden. Sowohl die Kinder wie die Eltern brauchen eine offene und ernst gemeinte Einladung des Lehrers, denn das Wohlergehen der Kinder hängt von einer guten Beziehung zwischen "ihren" Erwachsenen ab. Nicht eine nette und korrekte Beziehung, sondern eine, die auch Konflikte und Krisen aushalten kann, und die Lehrer müssen eine Führungsrolle einnehmen.
Sie gehen in Ihrem Buch mit der Schule sehr kritisch ins Gericht.
Ich sehe mich selbst als guten Freund von Schulen. Aber ein guter Freund ist ja auch der, der mir ehrlich sagt, wie er die Dinge sieht, selbst wenn ich die gar nicht hören will.
Sie gehen in Ihrem Buch mit der Schule sehr kritisch ins Gericht.
Ich sehe mich selbst als guten Freund von Schulen. Aber ein guter Freund ist ja auch der, der mir ehrlich sagt, wie er die Dinge sieht, selbst wenn ich die gar nicht hören will.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Jesper Juul
- 2013, 2. Aufl., 192 Seiten, Maße: 14,2 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Kösel
- ISBN-10: 3466309840
- ISBN-13: 9783466309849
- Erscheinungsdatum: 28.03.2013
Pressezitat
»Jesper Juul, bekannt geworden als Erziehungsratgeber, postuliert mit seinem Buch eine Diagnose der Zustände in der deutschen Schule und einen bereits eingetretenen Zusammenbruch.« Andreas Gruschka in Frankfurter Allgemeine Zeitung
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