Schwesterherzen
Roman
Ein schlimmer Autounfall zerstört jäh ein Familienglück: Annie erblindet dabei und ihre Mutter Jane kommt ums Leben. Annie droht an der Tragödie zu zerbrechen. Doch der Rückhalt und die Unterstützung ihrer drei Schwestern...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Schwesterherzen “
Ein schlimmer Autounfall zerstört jäh ein Familienglück: Annie erblindet dabei und ihre Mutter Jane kommt ums Leben. Annie droht an der Tragödie zu zerbrechen. Doch der Rückhalt und die Unterstützung ihrer drei Schwestern helfen ihr schließlich, den Schmerz zu ertragen.
Klappentext zu „Schwesterherzen “
Die Malerin Annie fährt mit ihrer Mutter zum Einkaufen, da kommt vor ihnen ein Lkw ins Schleudern - das Letzte, woran sie sich erinnern kann. Als Annie aus dem Koma erwacht, erfährt sie die tragische Wahrheit: Ihre Mutter ist ums Leben gekommen, und sie hat ihr Augenlicht verloren. Annie droht an diesen Schicksalsschlägen zu zerbrechen, wären da nicht ihre Schwestern, die sie mit all ihrer Liebe unterstützen ...Gefühlvoll und dramatisch - Danielle Steel, eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt, mit einer neuen ergreifenden Familiengeschichte.
Lese-Probe zu „Schwesterherzen “
Schwesterherzen von Danielle Steel 1. Kapitel
Die Fotoaufnahmen an der Place de la Concorde in Paris hatten bereits um acht Uhr am Morgen begonnen. Man hatte das Gelände um einen der Springbrunnen abgesperrt, und ein gelangweilt wirkender Gendarm sah dem Geschehen zu. Obwohl das Fotomodell schon seit Stunden im Brunnen stand, sprang, planschte, lachte und in gekonnter Pose beschwingt den Kopf zurückwarf, wirkte es jedes Mal überzeugend. Die Blondine trug ein Abendkleid und darüber einen Nerzmantel. Ein großer Standventilator blies ihre lange Mähne zurück.
... mehr
Passanten blieben gaffend stehen, fasziniert von der Szene, während eine Visagistin in einem Tank-Top und Shorts immer wieder in den Brunnen stieg, um das Make-up der jungen Frau aufzufrischen. Am Mittag sah sie immer noch so aus, als ob ihr die Arbeit Spaß bereitete, denn in den Pausen alberte sie genauso mit dem Fotografen und seinen Assistenten herum wie vor der Kamera. Wenn Autos vorüberfuhren, wurden sie langsamer und die Fahrer glotzten aus den Fenstern, und als zwei amerikanische Teenager vorbeischlenderten und das Model erkannten, kreischten sie entzückt auf. »Meine Güte! Das ist doch Candy!«, rief das ältere der zwei Mädchen, die aus Chicago angereist waren, um ihre Ferien in Paris zu verbringen. Aber nicht nur sie, sondern auch die Pariser erkannten Candy sofort. Bereits seit ihrem siebzehnten Lebensjahr war sie das erfolgreichste Topmodel der USA und in der ganzen Welt berühmt. Candy war jetzt einundzwanzig und hatte in Städten wie New York, Paris, Mailand und Tokio mit dem Modeln ein Vermögen verdient, und ihre Agentur konnte sich vor Aufträgen kaum retten. Mindestens zwei Mal pro Jahr wurde sie für das Titelbild der Vogue abgelichtet. Candy war ohne Zweifel das begehrteste Model in der Szene und nicht nur denen ein Begriff, die etwas von Mode verstanden. Ihr voller Name lautete Candy Adams, aber sie benutzte nur ihren Vornamen. Candy reichte, denn jeder kannte sie und ihr Gesicht. Ihr gelang es, Freude zu verkörpern, ob sie nun im Bikini und barfuß in der Schweiz durch den Schnee sprang, im Abendkleid über den Strand von Long Island spazierte oder in der prallen Sonne der Toskana einen Zobelmantel trug. Was immer sie auch tat, sie schien sich zu amüsieren. Sie fand es wegen der brüllenden Julihitze in Paris sogar ganz angenehm, im Brunnen an der Place de la Concorde zu stehen. Die Aufnahmen waren für das Vogue-Cover der Oktober-Ausgabe, und der Fotograf, Matt Harding, gehörte zu den besten der Branche. Candy und er hatten während der letzten vier Jahre schon häufig zusammengearbeitet. Er liebte es, sie zu fotografieren.
Im Gegensatz zu anderen Models war sie sehr unkompliziert. Ihr Bekanntheitsgrad spielte für sie keine Rolle. Sie war trotz ihres Erfolgs gutmütig, lustig, locker und außerdem überraschend unbefangen geblieben. Sie war einfach eine nette Person und dazu noch eine unglaubliche Schönheit mit himmelblauen Augen. Ihr Gesicht war geradezu perfekt für die Kamera. Matt wusste, dass sie gern lange und ausgiebig feierte, aber erstaunlicherweise sah man es ihr nicht an. Sie war eine der wenigen Glücklichen, die ihre Schönheit aufs Spiel setzen konnten und ungestraft davonkamen anders als manche ihrer Kolleginnen. Candy sah immer noch genauso aus wie an jenem Tag, an dem Matt und sie einander begegnet waren. Sie war damals siebzehn und machte mit ihm ihre ersten Aufnahmen für Vogue. Matt liebte sie aber das war kein Wunder, denn man musste sie einfach lieben. Candy war einen Meter fünfundachtzig groß und wog knapp dreiundfünfzig Kilo an schlechten Tagen. Matt wusste, dass sie kaum etwas zu sich nahm. Aber wie dem auch sei, sie sah auf Fotos sensationell aus. Candy war nicht nur sein Lieblingsmodel, sondern auch die Favoritin der
Vogue-Redaktion, die ihn beauftragt hatte, die Aufnahmen mit ihr zu schießen.
Um zwölf Uhr dreißig packten Matts Assistenten die Ausrüstung zusammen. Als Candy aus dem Brunnen stieg, war ihr nicht anzumerken, dass sie viereinhalb Stunden darin verbracht hatte. Die zweite Reihe von Aufnahmen sollte am Nachmittag am Triumphbogen stattfinden, eine dritte bei Dunkelheit vor dem Eiffelturm. Candy beklagte sich nie über schlechte Bedingungen oder Überstunden, und das war einer der Gründe, warum Fotografen so gern mit ihr arbeiteten. Doch der wichtigste Grund bestand darin, dass es einfach unmöglich war, ein schlechtes Foto von ihr zu schießen.
»Wo möchtest du zu Mittag essen?«, fragte Matt sie, während sie sich abtrocknete.
»Ich weiß nicht. L'Avenue?«, fragte sie mit einem Lächeln. Ihr war es egal. Beide hatten genügend Zeit, und Matts Assistenten würden ohnehin etwa zwei Stunden benötigen, um den Set am Triumphbogen wieder aufzubauen. Er hatte mit ihnen am Vortag alle Details der Aufnahmen besprochen und würde erst dazustoßen, wenn alles bereitstand. Also hatten er und Candy ein paar Stunden Zeit, um in Ruhe zu essen. Viele Models und Mode-Gurus waren Stammgäste im L'Avenue, zumal es in der Nähe des Sets lag. Doch Candy würde wahrscheinlich sowieso nur Unmengen von Wasser trinken, wie alle Models. Und höchstens zwei Salatblättchen knabbern. Candy war nicht nur berühmter als die meisten ihrer Kolleginnen, sie war auch dünner ihre Knochen traten an Schultern, Brust und Rippen hervor. Matt machte sich manchmal Sorgen, aber jedes Mal, wenn er sie auf eine Essstörung ansprach, lächelte sie nur. Die meisten Topmodels kokettierten mit ihrer Magersucht und litten höchstens heimlich darunter. Candys Verhalten passte einfach ins Bild.
Der Chauffeur brachte Matt und Candy zum Restaurant auf der Avenue Montaigne, das sehr gut besucht war. Viele Designer, Fotografen und Models waren bereits für die großen Modenschauen eingeflogen, und außerdem hatte die Hauptsaison für Touristen begonnen. Amerikaner liebten das Restaurant genauso wie die Einheimischen. Einer der Besitzer hatte Candy bereits gesichtet und führte sie und Matt an ihren Tisch auf die mit Glas eingefasste Terrasse, die man die »Veranda« nannte. Candy liebte die französischen Restaurants, allein schon deswegen, weil dort das Rauchen erlaubt war anders als in den USA. Sie war zwar keine starke Raucherin, aber von Zeit zu Zeit genehmigte sie sich eine Zigarette und wollte diese Freiheit genießen, ohne sich dumme Kommentare anhören zu müssen oder böse Blicke zu ernten.
Matt bestellte ein Glas Weißwein und ein Steak Tatar, und Candy verlangte eine große Flasche Wasser und einen Salat ohne Dressing. Als sie sich zurücklehnten, starrten die Leute von den anderen Tischen zu ihnen herüber. Jeder hatte Candy bereits erkannt. Sie trug eine Jeans und ein TankTop, dazu flache, silberfarbene Sandalen, die sie letztes Jahr in Portofino gekauft hatte. Schon des Öfteren hatte sie sich ihre Sandalen dort anfertigen lassen oder in St. Tropez, wo sie sich für gewöhnlich jeden Sommer aufhielt.
»Kommst du am Wochenende auch nach St. Tropez?«, fragte Matt. »Valentino schmeißt eine Party auf seiner Jacht.« Matt wusste, dass Candy eine der Ersten war, die eingeladen werden würden. Nur selten lehnte sie eine Einladung ab. Aber diesmal enttäuschte sie ihn.
»Ich kann nicht«, sagte sie und stocherte in ihrem Salat herum.
»Hast du etwas anderes vor?«
»Ja«, sagte sie nur und lächelte. »Ich muss nach Hause. Meine Eltern feiern jedes Jahr den Unabhängigkeitstag. Das ist so etwas wie ein Pflichttermin für mich und meine Schwestern. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich nicht auftauche.«
Sie war die jüngste von vier Schwestern, und ihre Familie bedeutete ihr sehr viel.
»Soll das heißen, du läufst nächste Woche nicht bei den Shows mit?«, fragte Matt erstaunt.
»Diesmal nicht. Ich nehme mir zwei Wochen frei. Ich hab's meiner Familie versprochen. Normalerweise fliege ich kurz vor dem 4. Juli nach Hause und komme rechtzeitig zurück, um die Shows zu machen. Aber dieses Jahr bleibe ich für zwei Wochen bei meinen Eltern und werde mich ein wenig ausruhen. Ich habe meine Schwestern schon seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Und meine Mutter ist echt beleidigt, wenn ich nicht nach Hause komme«, fügte sie hinzu.
Matt lachte.
»Was ist so lustig daran?«
»Du! Du bist ein Supermodel und machst dir Sorgen, dass deine Mutter ausflippen könnte, wenn du nicht am 4. Juli zum Barbecue oder Picknick erscheinst. Das liebe ich an dir. Du bist immer noch das kleine Mädchen.«
Candy zuckte mit einem verschmitzten Lächeln die Achseln. »Ich liebe meine Mutter eben. Und auch meine Schwestern. Meine Mutter würde sich furchtbar aufregen, wenn wir nicht kommen. Ich weiß noch einmal habe ich Thanksgiving versäumt. Sie hat mir ein Jahr lang die Hölle heißgemacht. Für sie steht die Familie an erster Stelle. Und ich glaube, sie hat recht. Wenn ich mal Kinder habe, wird das bei mir auch so sein. Was ich jetzt mache, ist toll, aber nicht von Dauer. Letzten Endes zählt nur die Familie.«
Davon war sie zutiefst überzeugt. Für sie zählten immer noch die Werte, mit denen sie aufgewachsen war, daran konnten auch ihre bis dato flüchtigen Männerbekanntschaften nichts ändern. Wie viele außergewöhnlich schöne Mädchen zog sie die Blicke der Männer auf sich, doch der Großteil wollte sich nur mit ihr schmücken und an ihrem Erfolg teilhaben. Matts Beobachtungen zufolge waren es meist irgendwelche Idioten, die entweder zu jung waren und mit ihr angaben, oder ältere, die andere Ziele verfolgten. Ihre letzte Affäre hatte sie mit einem italienischen Playboy gehabt, der für seine exquisiten Eroberungen bekannt war. Davor hatte sie sich mit einem britischen Lord getroffen, an dem zunächst nichts Auffälliges zu sein schien, der sich dann aber als Freak entpuppte und sie auspeitschen und fesseln wollte. Candy war schockiert und nahm sofort Reißaus. Später erfuhr sie, dass er bisexuell war und bis zum Hals in Drogengeschäften steckte. Innerhalb der letzten vier Jahre hatte sie einiges mitgemacht. Der Wunsch nach Familie würde sich für sie mit dieser Sorte von Männern natürlich nicht erfüllen. Zudem hatte sie auch nicht die Zeit. Mit ihren einundzwanzig Jahren gab sie vor, noch nie richtig verliebt gewesen zu sein mit einer Ausnahme vielleicht. Es gab da einen jungen Mann, der mit ihr zusammen die Highschool besucht hatte, doch als er aufs College ging, brach der Kontakt ab.
Candy war nie aufs College gegangen. Ihre ersten großen Aufträge hatte sie noch während der Highschool. Kurz vor ihrem Abschluss nahm sie sich eine Auszeit, um als Model Karriere zu machen. Sie hatte ihren Eltern versprochen, dass sie hinterher die Schule beenden würde, aber sie wollte diese Chance nutzen, solange sie jung war. Jetzt verdiente sie ein Vermögen, wovon sie einiges auf die Seite legte, aber auch viel ausgab, unter anderem für ihr New Yorker Penthouse, Klamotten und ausgefallene Freizeitbeschäftigungen. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass sie später wieder die Schulbank drücken würde. Sie sah auch keinen Sinn darin. Zudem versuchte sie ihren Eltern klarzumachen, dass sie nicht halbwegs so klug wie ihre Schwestern war. Ihre Eltern bestritten dies und waren der Ansicht, dass sie die Schule dennoch beenden sollte, sobald Ruhe in ihr Leben eingekehrt war. Fürs Erste jedoch wollte Candy die Früchte ihres Erfolgs ernten und ihr Leben in vollen Zügen genießen. »Ich kann nicht glauben, dass du tatsächlich nach Hause fliegst. Kann ich dir das irgendwie ausreden?«, fragte Matt sie mit einem Hoffnungsschimmer. Lange schon waren sie gute Freunde, und er genoss ihre Gesellschaft. Das hatte nichts mit seiner eigenen Beziehung zu tun. Er war nur der Ansicht, dass es viel unterhaltsamer wäre, wenn sie auch kommen würde.
»Nein«, antwortete sie unbeirrt. »Meine Mutter wäre sehr traurig. Das kann ich ihr nicht antun. Und meine Schwestern wären total sauer. Sie kommen doch auch alle.«
»Ja, aber das ist etwas anderes. Die sind schließlich nicht auf Valentinos Jacht eingeladen.«
»Das ist doch unwichtig. Wir fahren alle nach Hause, was auch passiert.«
»Wie patriotisch«, spottete er.
Durch Candys weißes, hauchdünnes Tank-Top, das eigentlich ein Männerunterhemd war, konnte man ihre Brüste erahnen. Solche Oberteile trug sie oft ohne etwas darunter einen BH hatte sie nicht nötig. Sie hatte sich die Brüste vor drei Jahren von einem der besten New Yorker Chirurgen vergrößern lassen, aber so, dass sie immer noch zu ihr passten und toll aussahen. Sie fühlten sich geschmeidig und natürlich an, im Gegensatz zu vielen anderen weniger kostspieligen Implantaten. Weder Candys Mutter noch ihre Schwestern wären jemals auf die Idee gekommen, eine derartige Operation bei sich durchführen zu lassen, und das hatte auch keine von ihnen nötig. Ihre Mutter Jane sah selbst mit ihren siebenundfünfzig Jahren noch blendend aus und hatte eine Superfigur.
Alle Frauen in der Familie waren echte Schönheiten, jede auf ihre Art. Candy war die Schönste und die Größte. Sie kam ganz nach ihrem Vater Jim Adams. Er war ein gutaussehender Mann von einem Meter fünfundneunzig, der jahrelang Fußball an der Universität von Yale gespielt hatte. Er leitete ein Unternehmen für Vermögensberatung und würde im Dezember seinen sechzigsten Geburtstag feiern, was man ihm aber überhaupt nicht ansah. Jim und Jane Adams gaben ein tolles Paar ab. Jane hatte rotes Haar, genau wie Candys Schwester Tammy. Annies Haare waren kastanienbraun mit einem Schimmer von Gold, und Sabrinas fast pechschwarz. Jim Adams zog seine vier Töchter gern damit auf, dass jede von ihnen eine andere Haarfarbe hatte. Wo immer die vier zusammen auftauchten, erregten sie Aufsehen.
Matt und Candy hatten ihr Mittagessen im L'Avenue beendet. Zum Nachtisch aß Matt pinkfarbene Makronen mit Himbeersauce. Candy verzog das Gesicht und behauptete, diese Leckerei sei ihr viel zu süß. Sie trank eine Tasse schwarzen Kaffee und genehmigte sich dazu ein winziges Stück Schokolade. Nach dem Essen brachte sie der Fahrer zum Triumphbogen. In der Nähe war ein Wohnwagen für Candy bereitgestellt worden, der als Umkleide diente. Sie verschwand darin und trat nach einiger Zeit in einem atemberaubenden roten Abendkleid heraus, eine Zobelschleppe hinter sich herziehend. Zwei Polizisten geleiteten sie über die Straße zum Triumphbogen. Einige Autofahrer hielten mit quietschenden Bremsen, um sie zu begaffen, und verursachten dadurch beinahe eine Massenkarambolage. Matt und sein Team erwarteten sie unter der französischen Flagge. Matt strahlte, als sie ihm entgegenkam.
»Baby, in dem Kleid siehst du einfach umwerfend aus!«
»Danke, Matt«, erwiderte Candy und lächelte dankbar die beiden Polizisten an, die ebenfalls völlig hingerissen waren.
Die Aufnahmen unter dem Triumphbogen waren um siebzehn Uhr beendet. Danach kehrte Candy für eine vierstündige Pause ins Ritz zurück, wo sie unter die Dusche ging und danach ihre Agentur in New York anrief. Um einundzwanzig Uhr wurde sie für das letzte Shooting zum Eiffelturm gefahren. Um ein Uhr nachts waren die Aufnahmen abgeschlossen, und Candy machte sich auf den Weg zu einer Party. Als sie um vier Uhr morgens ins Hotel zurückkehrte, merkte man ihr nicht an, dass sie schon seit über zwanzig Stunden auf den Beinen war. Matt hatte sich bereits zwei Stunden zuvor verabschiedet mit der Begründung, er könne mit seinen siebenunddreißig Jahren kaum mit ihr mithalten.
Candy packte ihre Koffer, duschte erneut und legte sich danach für eine Stunde hin. Die Party war nichts Außergewöhnliches gewesen, eher Durchschnitt, aber sie hatte sich trotzdem ganz gut amüsiert. Um sieben Uhr ließ sie sich zum Flughafen Charles de Gaulle chauffieren, um die Zehn-Uhr-Maschine nach New York zu nehmen. Am Kennedy Airport würde sie einen Wagen mieten und nach Connecticut zu ihren Eltern fahren. So blieb ihr genug Zeit, sich bis zur Party am folgenden Tag ein wenig zu erholen und ihrer Familie bei den Vorbereitungen zu helfen. Sie freute sich schon darauf, am Vorabend mit ihrer Familie zusammenzusitzen.
Candy lächelte den vertrauten Gesichtern der Portiers und Sicherheitsleute zu, während sie die Empfangshalle des Hotels durchquerte.
Copyright © 2007 by Danielle Steel
Copyright © 2009 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Verlag. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Übersetzung:»Susanne Madaus«
Im Gegensatz zu anderen Models war sie sehr unkompliziert. Ihr Bekanntheitsgrad spielte für sie keine Rolle. Sie war trotz ihres Erfolgs gutmütig, lustig, locker und außerdem überraschend unbefangen geblieben. Sie war einfach eine nette Person und dazu noch eine unglaubliche Schönheit mit himmelblauen Augen. Ihr Gesicht war geradezu perfekt für die Kamera. Matt wusste, dass sie gern lange und ausgiebig feierte, aber erstaunlicherweise sah man es ihr nicht an. Sie war eine der wenigen Glücklichen, die ihre Schönheit aufs Spiel setzen konnten und ungestraft davonkamen anders als manche ihrer Kolleginnen. Candy sah immer noch genauso aus wie an jenem Tag, an dem Matt und sie einander begegnet waren. Sie war damals siebzehn und machte mit ihm ihre ersten Aufnahmen für Vogue. Matt liebte sie aber das war kein Wunder, denn man musste sie einfach lieben. Candy war einen Meter fünfundachtzig groß und wog knapp dreiundfünfzig Kilo an schlechten Tagen. Matt wusste, dass sie kaum etwas zu sich nahm. Aber wie dem auch sei, sie sah auf Fotos sensationell aus. Candy war nicht nur sein Lieblingsmodel, sondern auch die Favoritin der
Vogue-Redaktion, die ihn beauftragt hatte, die Aufnahmen mit ihr zu schießen.
Um zwölf Uhr dreißig packten Matts Assistenten die Ausrüstung zusammen. Als Candy aus dem Brunnen stieg, war ihr nicht anzumerken, dass sie viereinhalb Stunden darin verbracht hatte. Die zweite Reihe von Aufnahmen sollte am Nachmittag am Triumphbogen stattfinden, eine dritte bei Dunkelheit vor dem Eiffelturm. Candy beklagte sich nie über schlechte Bedingungen oder Überstunden, und das war einer der Gründe, warum Fotografen so gern mit ihr arbeiteten. Doch der wichtigste Grund bestand darin, dass es einfach unmöglich war, ein schlechtes Foto von ihr zu schießen.
»Wo möchtest du zu Mittag essen?«, fragte Matt sie, während sie sich abtrocknete.
»Ich weiß nicht. L'Avenue?«, fragte sie mit einem Lächeln. Ihr war es egal. Beide hatten genügend Zeit, und Matts Assistenten würden ohnehin etwa zwei Stunden benötigen, um den Set am Triumphbogen wieder aufzubauen. Er hatte mit ihnen am Vortag alle Details der Aufnahmen besprochen und würde erst dazustoßen, wenn alles bereitstand. Also hatten er und Candy ein paar Stunden Zeit, um in Ruhe zu essen. Viele Models und Mode-Gurus waren Stammgäste im L'Avenue, zumal es in der Nähe des Sets lag. Doch Candy würde wahrscheinlich sowieso nur Unmengen von Wasser trinken, wie alle Models. Und höchstens zwei Salatblättchen knabbern. Candy war nicht nur berühmter als die meisten ihrer Kolleginnen, sie war auch dünner ihre Knochen traten an Schultern, Brust und Rippen hervor. Matt machte sich manchmal Sorgen, aber jedes Mal, wenn er sie auf eine Essstörung ansprach, lächelte sie nur. Die meisten Topmodels kokettierten mit ihrer Magersucht und litten höchstens heimlich darunter. Candys Verhalten passte einfach ins Bild.
Der Chauffeur brachte Matt und Candy zum Restaurant auf der Avenue Montaigne, das sehr gut besucht war. Viele Designer, Fotografen und Models waren bereits für die großen Modenschauen eingeflogen, und außerdem hatte die Hauptsaison für Touristen begonnen. Amerikaner liebten das Restaurant genauso wie die Einheimischen. Einer der Besitzer hatte Candy bereits gesichtet und führte sie und Matt an ihren Tisch auf die mit Glas eingefasste Terrasse, die man die »Veranda« nannte. Candy liebte die französischen Restaurants, allein schon deswegen, weil dort das Rauchen erlaubt war anders als in den USA. Sie war zwar keine starke Raucherin, aber von Zeit zu Zeit genehmigte sie sich eine Zigarette und wollte diese Freiheit genießen, ohne sich dumme Kommentare anhören zu müssen oder böse Blicke zu ernten.
Matt bestellte ein Glas Weißwein und ein Steak Tatar, und Candy verlangte eine große Flasche Wasser und einen Salat ohne Dressing. Als sie sich zurücklehnten, starrten die Leute von den anderen Tischen zu ihnen herüber. Jeder hatte Candy bereits erkannt. Sie trug eine Jeans und ein TankTop, dazu flache, silberfarbene Sandalen, die sie letztes Jahr in Portofino gekauft hatte. Schon des Öfteren hatte sie sich ihre Sandalen dort anfertigen lassen oder in St. Tropez, wo sie sich für gewöhnlich jeden Sommer aufhielt.
»Kommst du am Wochenende auch nach St. Tropez?«, fragte Matt. »Valentino schmeißt eine Party auf seiner Jacht.« Matt wusste, dass Candy eine der Ersten war, die eingeladen werden würden. Nur selten lehnte sie eine Einladung ab. Aber diesmal enttäuschte sie ihn.
»Ich kann nicht«, sagte sie und stocherte in ihrem Salat herum.
»Hast du etwas anderes vor?«
»Ja«, sagte sie nur und lächelte. »Ich muss nach Hause. Meine Eltern feiern jedes Jahr den Unabhängigkeitstag. Das ist so etwas wie ein Pflichttermin für mich und meine Schwestern. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn ich nicht auftauche.«
Sie war die jüngste von vier Schwestern, und ihre Familie bedeutete ihr sehr viel.
»Soll das heißen, du läufst nächste Woche nicht bei den Shows mit?«, fragte Matt erstaunt.
»Diesmal nicht. Ich nehme mir zwei Wochen frei. Ich hab's meiner Familie versprochen. Normalerweise fliege ich kurz vor dem 4. Juli nach Hause und komme rechtzeitig zurück, um die Shows zu machen. Aber dieses Jahr bleibe ich für zwei Wochen bei meinen Eltern und werde mich ein wenig ausruhen. Ich habe meine Schwestern schon seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Und meine Mutter ist echt beleidigt, wenn ich nicht nach Hause komme«, fügte sie hinzu.
Matt lachte.
»Was ist so lustig daran?«
»Du! Du bist ein Supermodel und machst dir Sorgen, dass deine Mutter ausflippen könnte, wenn du nicht am 4. Juli zum Barbecue oder Picknick erscheinst. Das liebe ich an dir. Du bist immer noch das kleine Mädchen.«
Candy zuckte mit einem verschmitzten Lächeln die Achseln. »Ich liebe meine Mutter eben. Und auch meine Schwestern. Meine Mutter würde sich furchtbar aufregen, wenn wir nicht kommen. Ich weiß noch einmal habe ich Thanksgiving versäumt. Sie hat mir ein Jahr lang die Hölle heißgemacht. Für sie steht die Familie an erster Stelle. Und ich glaube, sie hat recht. Wenn ich mal Kinder habe, wird das bei mir auch so sein. Was ich jetzt mache, ist toll, aber nicht von Dauer. Letzten Endes zählt nur die Familie.«
Davon war sie zutiefst überzeugt. Für sie zählten immer noch die Werte, mit denen sie aufgewachsen war, daran konnten auch ihre bis dato flüchtigen Männerbekanntschaften nichts ändern. Wie viele außergewöhnlich schöne Mädchen zog sie die Blicke der Männer auf sich, doch der Großteil wollte sich nur mit ihr schmücken und an ihrem Erfolg teilhaben. Matts Beobachtungen zufolge waren es meist irgendwelche Idioten, die entweder zu jung waren und mit ihr angaben, oder ältere, die andere Ziele verfolgten. Ihre letzte Affäre hatte sie mit einem italienischen Playboy gehabt, der für seine exquisiten Eroberungen bekannt war. Davor hatte sie sich mit einem britischen Lord getroffen, an dem zunächst nichts Auffälliges zu sein schien, der sich dann aber als Freak entpuppte und sie auspeitschen und fesseln wollte. Candy war schockiert und nahm sofort Reißaus. Später erfuhr sie, dass er bisexuell war und bis zum Hals in Drogengeschäften steckte. Innerhalb der letzten vier Jahre hatte sie einiges mitgemacht. Der Wunsch nach Familie würde sich für sie mit dieser Sorte von Männern natürlich nicht erfüllen. Zudem hatte sie auch nicht die Zeit. Mit ihren einundzwanzig Jahren gab sie vor, noch nie richtig verliebt gewesen zu sein mit einer Ausnahme vielleicht. Es gab da einen jungen Mann, der mit ihr zusammen die Highschool besucht hatte, doch als er aufs College ging, brach der Kontakt ab.
Candy war nie aufs College gegangen. Ihre ersten großen Aufträge hatte sie noch während der Highschool. Kurz vor ihrem Abschluss nahm sie sich eine Auszeit, um als Model Karriere zu machen. Sie hatte ihren Eltern versprochen, dass sie hinterher die Schule beenden würde, aber sie wollte diese Chance nutzen, solange sie jung war. Jetzt verdiente sie ein Vermögen, wovon sie einiges auf die Seite legte, aber auch viel ausgab, unter anderem für ihr New Yorker Penthouse, Klamotten und ausgefallene Freizeitbeschäftigungen. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass sie später wieder die Schulbank drücken würde. Sie sah auch keinen Sinn darin. Zudem versuchte sie ihren Eltern klarzumachen, dass sie nicht halbwegs so klug wie ihre Schwestern war. Ihre Eltern bestritten dies und waren der Ansicht, dass sie die Schule dennoch beenden sollte, sobald Ruhe in ihr Leben eingekehrt war. Fürs Erste jedoch wollte Candy die Früchte ihres Erfolgs ernten und ihr Leben in vollen Zügen genießen. »Ich kann nicht glauben, dass du tatsächlich nach Hause fliegst. Kann ich dir das irgendwie ausreden?«, fragte Matt sie mit einem Hoffnungsschimmer. Lange schon waren sie gute Freunde, und er genoss ihre Gesellschaft. Das hatte nichts mit seiner eigenen Beziehung zu tun. Er war nur der Ansicht, dass es viel unterhaltsamer wäre, wenn sie auch kommen würde.
»Nein«, antwortete sie unbeirrt. »Meine Mutter wäre sehr traurig. Das kann ich ihr nicht antun. Und meine Schwestern wären total sauer. Sie kommen doch auch alle.«
»Ja, aber das ist etwas anderes. Die sind schließlich nicht auf Valentinos Jacht eingeladen.«
»Das ist doch unwichtig. Wir fahren alle nach Hause, was auch passiert.«
»Wie patriotisch«, spottete er.
Durch Candys weißes, hauchdünnes Tank-Top, das eigentlich ein Männerunterhemd war, konnte man ihre Brüste erahnen. Solche Oberteile trug sie oft ohne etwas darunter einen BH hatte sie nicht nötig. Sie hatte sich die Brüste vor drei Jahren von einem der besten New Yorker Chirurgen vergrößern lassen, aber so, dass sie immer noch zu ihr passten und toll aussahen. Sie fühlten sich geschmeidig und natürlich an, im Gegensatz zu vielen anderen weniger kostspieligen Implantaten. Weder Candys Mutter noch ihre Schwestern wären jemals auf die Idee gekommen, eine derartige Operation bei sich durchführen zu lassen, und das hatte auch keine von ihnen nötig. Ihre Mutter Jane sah selbst mit ihren siebenundfünfzig Jahren noch blendend aus und hatte eine Superfigur.
Alle Frauen in der Familie waren echte Schönheiten, jede auf ihre Art. Candy war die Schönste und die Größte. Sie kam ganz nach ihrem Vater Jim Adams. Er war ein gutaussehender Mann von einem Meter fünfundneunzig, der jahrelang Fußball an der Universität von Yale gespielt hatte. Er leitete ein Unternehmen für Vermögensberatung und würde im Dezember seinen sechzigsten Geburtstag feiern, was man ihm aber überhaupt nicht ansah. Jim und Jane Adams gaben ein tolles Paar ab. Jane hatte rotes Haar, genau wie Candys Schwester Tammy. Annies Haare waren kastanienbraun mit einem Schimmer von Gold, und Sabrinas fast pechschwarz. Jim Adams zog seine vier Töchter gern damit auf, dass jede von ihnen eine andere Haarfarbe hatte. Wo immer die vier zusammen auftauchten, erregten sie Aufsehen.
Matt und Candy hatten ihr Mittagessen im L'Avenue beendet. Zum Nachtisch aß Matt pinkfarbene Makronen mit Himbeersauce. Candy verzog das Gesicht und behauptete, diese Leckerei sei ihr viel zu süß. Sie trank eine Tasse schwarzen Kaffee und genehmigte sich dazu ein winziges Stück Schokolade. Nach dem Essen brachte sie der Fahrer zum Triumphbogen. In der Nähe war ein Wohnwagen für Candy bereitgestellt worden, der als Umkleide diente. Sie verschwand darin und trat nach einiger Zeit in einem atemberaubenden roten Abendkleid heraus, eine Zobelschleppe hinter sich herziehend. Zwei Polizisten geleiteten sie über die Straße zum Triumphbogen. Einige Autofahrer hielten mit quietschenden Bremsen, um sie zu begaffen, und verursachten dadurch beinahe eine Massenkarambolage. Matt und sein Team erwarteten sie unter der französischen Flagge. Matt strahlte, als sie ihm entgegenkam.
»Baby, in dem Kleid siehst du einfach umwerfend aus!«
»Danke, Matt«, erwiderte Candy und lächelte dankbar die beiden Polizisten an, die ebenfalls völlig hingerissen waren.
Die Aufnahmen unter dem Triumphbogen waren um siebzehn Uhr beendet. Danach kehrte Candy für eine vierstündige Pause ins Ritz zurück, wo sie unter die Dusche ging und danach ihre Agentur in New York anrief. Um einundzwanzig Uhr wurde sie für das letzte Shooting zum Eiffelturm gefahren. Um ein Uhr nachts waren die Aufnahmen abgeschlossen, und Candy machte sich auf den Weg zu einer Party. Als sie um vier Uhr morgens ins Hotel zurückkehrte, merkte man ihr nicht an, dass sie schon seit über zwanzig Stunden auf den Beinen war. Matt hatte sich bereits zwei Stunden zuvor verabschiedet mit der Begründung, er könne mit seinen siebenunddreißig Jahren kaum mit ihr mithalten.
Candy packte ihre Koffer, duschte erneut und legte sich danach für eine Stunde hin. Die Party war nichts Außergewöhnliches gewesen, eher Durchschnitt, aber sie hatte sich trotzdem ganz gut amüsiert. Um sieben Uhr ließ sie sich zum Flughafen Charles de Gaulle chauffieren, um die Zehn-Uhr-Maschine nach New York zu nehmen. Am Kennedy Airport würde sie einen Wagen mieten und nach Connecticut zu ihren Eltern fahren. So blieb ihr genug Zeit, sich bis zur Party am folgenden Tag ein wenig zu erholen und ihrer Familie bei den Vorbereitungen zu helfen. Sie freute sich schon darauf, am Vorabend mit ihrer Familie zusammenzusitzen.
Candy lächelte den vertrauten Gesichtern der Portiers und Sicherheitsleute zu, während sie die Empfangshalle des Hotels durchquerte.
Copyright © 2007 by Danielle Steel
Copyright © 2009 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Verlag. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Übersetzung:»Susanne Madaus«
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Autoren-Porträt von Danielle Steel
Steel, Danielle Danielle Steel ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt - mit rund 600 Millionen verkauften Büchern, die in knapp 50 Ländern erschienen sind. Nahezu jeder ihrer 78 Romane schaffte es auf die New-York-Times-Bestsellerliste. Neben dem Schreiben widmet sich die Mutter von neun Kindern intensiv ihrer Familie und engagiert sich für verschiedene soziale Stiftungen. Danielle Steel lebt heute in San Francisco und verbringt mehrere Monate des Jahres in Frankreich.
Wenn Sie mehr über die Autorin wissen möchten, dann besuchen Sie sie auf ihrer Website unter www.daniellesteel.com.
Bibliographische Angaben
- Autor: Danielle Steel
- 2010, 381 Seiten, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Susanne Madaus
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426501627
- ISBN-13: 9783426501627
- Erscheinungsdatum: 05.03.2010
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