Schwieriges Erkennen
Personenidentifizierung in der mittelhochdeutschen Epik
Ältere Literatur ist weit mehr als moderne in dem verwurzelt, was 'man weiß'. Mittelalterliche Erzählungen sind voll von Szenen, in denen es zum Problem wird, sicher zu bestimmen, wer und was einer ist, seine Identität. Wie und woran man einander erkennen...
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Produktinformationen zu „Schwieriges Erkennen “
Klappentext zu „Schwieriges Erkennen “
Ältere Literatur ist weit mehr als moderne in dem verwurzelt, was 'man weiß'. Mittelalterliche Erzählungen sind voll von Szenen, in denen es zum Problem wird, sicher zu bestimmen, wer und was einer ist, seine Identität. Wie und woran man einander erkennen sollte, ist für moderne Leser höchst befremdlich. Die Szenen setzen jedoch zeitgenössisch übliche kognitive Praktiken voraus, und sie arbeiten sich zugleich an der Vorstellung ab, dass das Äußere einer Person im Idealfall ihr Inneres repräsentiert. Auf der Basis zahlreicher mittelhochdeutscher Heldenepen und höfischer Romane rekonstruiert das Buch zum einen eine Systematik der Muster, die den literarischen Figurationen schwierigen Erkennens zugrunde liegen; zum anderen nutzt es diese Muster als zentrale Interpretamente von Einzeltextanalysen (v.a. zu Wolframs Willehalm, zum Wolfdietrich D, zum Tristan-Stoffkomplex und zum uvre Konrads von Würzburg). Gezeigt wird, welche Rolle sie im Bedeutungsaufbau der einzelnen Texte spielen, wie sie neben- und gegeneinandergestellt werden, wie ihr potentieller Problemgehalt radikal ausspekuliert wird - und wie so die soziale Semiotik der Adelsgesellschaft an ihre Grenzen geführt wird, ohne dass sich schon historisch spätere Alternativen abzeichneten.
Coats of arms, clothing and armour are easier to manipulate than passports or ID cards. Medieval narratives are full of scenes in which there is a problem in clearly identifying who and what is who. From these, it is possible to reconstruct models of recognising the other, which alienate us today, but reveal much about ideas of perception and identity at the time. The book shows how courtly literature uses literary games with these models both to confirm and continually to question central premisses of feudal culture.
Autoren-Porträt von Armin Schulz
Armin Schulz, Ludwig-Maximilians-Universität München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Armin Schulz
- 2008, XIII, 547 Seiten, Maße: 16,8 x 23,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: De Gruyter
- ISBN-10: 3484891351
- ISBN-13: 9783484891357
- Erscheinungsdatum: 19.12.2008
Pressezitat
"Wer sein großartiges Buch liest, erkennt in Armin Schulz einen germanistischen Mediävisten, von dessen brillianter Intelligenz man nur profitieren kann."Andreas Kraß in: Zeitschrift für deutsche Philologie 1/2011
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