Ötinger, T: Sie sind mir vielleicht eine Marke!

Ein sich stark wandelnder Versicherungsmarkt mit zunehmender Online-Konkurrenz und verunsicherten Kunden macht es für Versicherungsberater schwer, sich und ihre Leistungen von anderen Anbietern abzuheben. Die heutigen Bedingungen fordern die Akteure auf, sich verstärkt um die eigene Marke zu kümmern. Vielfach herrscht die Meinung vor, Marketing sei nur etwas für große Konzerne, die durch ihre Aktivitäten den lokalen Versicherungsberatern durch vielfältige Aktionen den Weg zum Kunden ebnen. Das ist sicher nicht so falsch, gleichwohl ein Relikt längst vergangener Zeiten. Marketing ist nicht nur ein effektiver Weg zu mehr Umsatz, Gewinn und langfristiger Kundenbindung, sondern auch ein notwendiger Baustein der Vertriebsarbeit. Ein Versicherungsberater, der sich ausschließlich auf die zentralen Marketingaktivitäten eines Versicherungskonzerns verlässt, ist verlassen. Denn die größte Herausforderung unserer Zeit steckt weniger im Markt als in uns selbst. Wer lokales Marketing nicht als den "Vertriebskanal" von heute sieht, steht sich selbst im Weg. Der Mensch ist eben kein Homo oeconomicus, also ein ausschließlich wirtschaftlich denkender Konsument. Menschen möchten an den wichtigen Wendepunkten in ihrem Leben, von denen Sie in diesem Buch lesen werden, für ihren Versicherungsschutz mit Menschen in Kontakt treten. Ratsuchende wollen mit Menschen sprechen, die selbst wie eine Marke Profil haben und zu denen sie Vertrauen fassen können. Jeder Verkauf, jeder Vertrag und jede Dienstleistung sind immer ein Akt des Vertrauens. Es geht nicht nur um Tausch von Leistung gegen Geld, sondern um das Vertrauen eines Kunden, das er seinem Gegenüber schenkt. Eine Marke steht für Vertrauen in Vertrautes. Sie ist der Botschafter eines guten Leumunds. Darüber hinaus sorgt sie für Orientierung in unübersichtlichen Märkten. Lokale Versicherungsberater "als lokale Marke"