Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern
Living Big: Mit Leidenschaft außergewöhnlich leben
Nur die wenigsten Menschen leben mit ganzem Herzen.
Pam Grout ermutigt ihre Leser, ihre Versionen und Wünsche
umzusetzen - und sich damit selbt ein großartiges Leben zu
schaffen!
Pam Grout ermutigt ihre Leser, ihre Versionen und Wünsche
umzusetzen - und sich damit selbt ein großartiges Leben zu
schaffen!
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern “
Nur die wenigsten Menschen leben mit ganzem Herzen.
Pam Grout ermutigt ihre Leser, ihre Versionen und Wünsche
umzusetzen - und sich damit selbt ein großartiges Leben zu
schaffen!
Pam Grout ermutigt ihre Leser, ihre Versionen und Wünsche
umzusetzen - und sich damit selbt ein großartiges Leben zu
schaffen!
Klappentext zu „Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern “
Viele Menschen führen ein Leben unter ihren Möglichkeiten und leben mit halber Kraft. Dabei nutzen sie nur zehn Prozent ihres Gehirns und, was viel dramatischer ist, nur einen Bruchteil ihres Herzens. In diesem Buch ermutigt Bestsellerautorin Pam Grout (E2 - Wie ihre Gedanken die Welt verändern) die Leser, das eigene, ungenutzte Potenzial zu leben, mit jeder Faser zu lieben und die verrücktesten Träume wahr werden zu lassen.In sieben Kapiteln erzählt sie von gewöhnlichen Leuten, die außergewöhnliche Dinge tun. Sie stellt große Fragen und zeigt in konkreten Anleitungen und Aufgaben, was jedem von uns möglich ist, um ein großartiges, liebevolles und sinnerfülltes Leben zu führen. Ein lebensnaher, inspirierender Ratgeber für ein tatkräftiges Umsetzen der eigenen Visionen!
Lese-Probe zu „Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern “
Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern von Pam GroutKAPITEL 2
Großes Geben – Die innere Haltung zum Dienen
Wir sind Besucher auf diesem Planeten …
Während wir hier sind, müssen wir versuchen,
etwas Gutes, etwas Nützliches aus unserem
Leben zu machen.
– Dalai Lama –
Auch wenn die Werbung uns das vormachen will, der Karibikurlaub,
der Mercedes, die Antifalten-Creme sind nicht das
Geheimnis des Glücks. Nur eins schließt die Tür zum wahren
Seelenfrieden auf. Einer Sache zu dienen, die größer ist als das
Gesicht, das du jeden Morgen im Spiegel siehst. Alles zu geben,
um die Welt zu einem besseren, helleren und schöneren
Ort zu machen.
Die meisten von uns haben keine Ahnung, wie man gibt.
Wir funktionieren nach einem Austauschsystem. Du machst
das und dafür tu ich das. Du kratzt meinen Rücken, ich kratze
deinen. Gib es zu oder nicht, wir alle geben, weil wir etwas
zurückbekommen wollen. Es ist nicht immer Geld. Viele von
uns suchen Anerkennung oder Liebe oder die Perlenkette von
Tiffanys. Aber so lange wir ein Anschreibbuch führen, sind wir
dazu verdammt, im Sumpf der Ängste zu verbleiben. Wenn du
erwartest, dass jemand etwas für dich tut, auch wenn er nur
deine Ansichten übernehmen soll, dann bist du ein Opfer. Du
gibst nicht, du nimmst.
Ultimativ geben bedeutet, dieses Opfergetue zu vergessen.
»Aber ich bin doch kein Opfer!«, wirst du protestieren. Immer
wenn du deine eigene Verantwortung, in welcher Situation
auch immer, ablehnst, spielst du Opfer. Wenn du jemals
geglaubt hast, dass irgendeine Person, irgendwelche Umstände
oder Einflüsse von außen dich zu etwas gezwungen haben,
dann spielst du Opfer.
Die folgenden Aussagen kommen dir vielleicht bekannt vor.
... mehr
»Ich kann es nicht ändern. So bin ich nun mal.«
»Wissen Sie, ich hatte diese schreckliche Kindheit.«
»Ich habe es gründlich satt, dass ……….«
»Warum passiert das immer mir?«
»Mein Leben wird nie wieder, wie es war.«
»Die Welt wird immer verrückter.«
»Die Menschen sind so gefühllos.«
Siehst du, was ich meine? Du musst »erwachsen werden und
über dich hinauswachsen«.
Wenn wir groß genug werden, um zu dienen und alles ohne
Erwartungen wegzugeben, wird unsere persönliche Kraft, unser
Seelenfrieden und unsere Fähigkeit, zu lieben und zu vertrauen,
einen Riesensprung nach vorn machen.
Albert Schweitzer ist das perfekte Beispiel. Er war ein berühmter
Organist, ein Autor, ein Experte für Bach. Aber als er
von den furchtbaren Gesundheitszuständen in Afrika hörte,
konnte er nicht länger »nur für sich leben«.
Er absolvierte ein Medizinstudium, ignorierte Familie und
Freunde, die dachten, dass es verrückt sei, seine vielversprechende
Karriere aufzugeben und in den Dschungel Afrikas
zu gehen. »Du bist unvernünftig«, sagten sie. »Du solltest in
Europa bleiben. Hier kannst du Geld für medizinische Hilfe
sammeln.«
Aber er meinte: »Wir dürfen nicht fragen, ob ein Ziel vernünftig
ist. Wir müssen unserer inneren Überzeugung folgen.
« Seine innere Überzeugung sagte: »Geh!« Er eröffnete
sein Krankenhaus in Lambarene im einzigen Gebäude, das
er finden konnte – einem Hühnerstall. Innerhalb von neun
Monaten hatte er 2.000 Patienten behandelt. In den nächsten
fünfzig Jahren arbeitete er im Dschungel Afrikas, rettete Leben
und inspirierte Millionen von Menschen.
Als er 1953 den Friedensnobelpreis gewann, nutzte er das
Preisgeld von 33.000 Dollar, um eine Leprakolonie zu gründen.
Er sagte wiederholt, dass, solange nur ein einziger Mensch
hungrig, krank oder einsam ist oder in Furcht lebt, er für diesen
die Verantwortung trage.
»Jeder«, sagte er, »muss sein eigenes Lambarene finden.«
Menschen, die besser und erfüllter leben
Mary Guthrie
Ihre verrückte Liebe bewirkt große Wunder
Ich hasse Regeln.
Ich bin der schlechteste
Regelbefolger der Welt.
– Mary Guthrie –
Wenn jemand Grund hatte, sich selbst zu bemitleiden, dann
war es Mary Guthrie. Auf der High School nahm man an,
dass sie wahrscheinlich im Erziehungsheim enden würde. Als
sie gerade einmal sechzehn war, brannte sie mit ihrem Freund
durch. Ihr zweites Kind starb im Alter von 2 Monaten und
das ließ den jungen Ehemann in eine tiefe Depression fallen.
Er war unfähig, einen Job zu behalten, und lag die meiste Zeit
weinend auf dem Grab seines Kindes.
In seinem Kummer fing er an, Mary zu schlagen. Bis heute
hat sie eine große Narbe auf dem linken Arm, wo er sie in
einem Wutanfall mit einem Messer verletzte.
Zwei Tage, nachdem ihr drittes Kind, eine zweite wunderschöne
Tochter, geboren wurde, packte er das Baby an den
Beinen und schlug es gegen die Wand. Das Kind erlitt einen
Hörschaden und musste seitdem ein Hörgerät tragen.
Obwohl sie ein Baby hatte, das gerade mal eine Woche war,
und ein zweijähriges Kind, verschwand Mary und schaute niemals
zurück. Als Mickey, das Baby, vier Wochen alt war, nahm
Mary eine Stelle in einem Discount-Laden an, um das nötige
Geld für ihren Lebensunterhalt zusammenzukratzen.
Nach einem Jahr heiratete sie erneut. Obwohl ihrem zweiten
Ehemann eine erfolgreiche Baufirma gehörte, begann auch er
sie zu schlagen und Drogen zu nehmen, bis er verhaftet wurde.
»Mein Leben damals war wie eine Hollywoodkulisse, wo die
Fassaden toll aussehen und hinter dem Set ist alles nur von
Balken abgestützt«, erinnert sich Mary.
Obendrein wurde ihr viertes Kind (Allen, heute sechsundzwanzig)
mit einer starken Behinderung geboren. »Experten«
rieten ihr, das Kind in ein Heim zu geben.
Zu diesem Zeitpunkt war sie vierundzwanzig und hatte bereits
ein sechsjähriges und ein vierjähriges Kind. Sie hatte keine
Ersparnisse, keine Versicherung. Die meisten Leute hätten
es schlau gefunden, wenn Mary Hilfe gesucht hätte.
Und für eine Weile tat sie das auch. Als Allen fünfzehn Monate
alt war, meldete sie ihn bei einem Programm für behinderte
Kinder an.
»Aber das war nicht das Richtige für ihn«, sagt sie und holte
ihn nach 6 Monaten wieder nach Hause.
Sie fing an, ihn zu verschieden Therapeuten zu bringen, ließ
ihn sogar Karatestunden nehmen und bezahlte alles aus eigener
Tasche. Sie hörte nicht auf, bis er ein Dreirad und später
Fahrrad fahren konnte. Heute fährt er ein Auto.
Schließlich, am 20. April 1990, als sie das reife Alter von
vierzig erreicht hatte, brachte sie den Mut auf, ihrem gewalttätigen
Ehemann »Auf Wiedersehen« zu sagen und ihrem Herzen
zu folgen. Sie wollte ihre Erfahrungen mit behinderten
Kindern weitergeben.
»Diesen Tag nenne ich meinen Unabhängigkeitstag. Ich verließ
ihn nicht, weil ich immer dachte: Ich habe zwei Kinder,
wer will mich schon. Doch dann sagte ich mir eines Tages:
Egal, ich selbst will mich.«
Und obwohl sie nur eine Hausfrau ohne Ausbildung war …
Und obwohl sie keinen offiziellen Titel und keine Zeugnisse
hatte … Und obwohl sie kein Geld für teure Monitore und
Sauerstoffgeräte hatte … Sie entschied sich zu nehmen, was
sie hatte – die Bereitschaft und Offenherzigkeit zu sehen, dass
hinter jedem – von einem Arzt als hoffnungslos abgeschriebenen
– Kind ein menschlicher Geist mit unbegrenzten Möglichkeiten
wartet.
Obwohl das Leben ihr immer wieder Hindernisse in den
Weg legte, hat sie sich entschieden zu geben und das macht einen
großen Unterschied im Leben der fünfunddreißig Kinder,
die an ihrem unkonventionellen Programm in Lee’s Summit,
Missouri, teilnehmen.
Das Zentrum nennt sich Giant Step (Großer Schritt) und
wird von Mary und ihrer Tochter Mickey, die ihre Taubheit
überwunden hat und nun als Krankenschwester arbeitet, geführt.
Sohn Allen leitet den Patiententransport.
»Auf meiner Geschäftskarte steht, dass ich Direktorin bin,
aber in Wirklichkeit bin ich nur eine Mutter, die noch 1973
nirgendwo Zugang hatte«, sagt Guthrie. »Heute glaube ich,
dass man sich alles aneignen kann, wenn man nur wirklich
will.«
Sie ist wie ein Auskunftsbüro für Behinderungen, Marys
Telefon hört kaum einmal auf zu klingeln. Sie kann die Nummern
von anderen Organisationen nur so herunterrasseln.
Neun Jahre lang war sie Trainerin bei den Special Olympics,
der Olympiade für Behinderte. »Vor Kurzem wurde ich gefragt,
ob ich dieses Jahr wieder als Trainer dabei bin. Ich sagte,
gerne, wenn wir die Trainingsstunden zwischen 3 und 4.30
Uhr morgens legen können, das ist nämlich die einzige Zeit,
in der ich noch nicht ausgebucht bin.«
Als Kreuzung von Erin Brockovich, George Carlin und
Mutter Teresa versucht sie alles, um ihren Kindern, die unter
Down-Syndrom, Autismus, Epilepsie oder dem Prader-Willi-
Syndrom leiden, zu helfen. »Ich versuche, sie aneinander zu
gewöhnen. Im Innern sind wir alle gleich, wir wollen nur geliebt
und akzeptiert werden.«
Ob sie ein Halloweenkostüm für ein Baby mit Down-Syndrom
schneidert oder einem stummen Kind ihre eigene Version
von »Smoke on the water« vorsingt, sie sucht permanent
nach neuen Wegen, die Kinder zu erreichen. Sie albert mit
ihnen herum, gibt ihnen Spitznamen, eine erfrischende Abwechslung
in der sonst oft so ernsten Welt der Behinderten.
»Mein Motto ist: Es kommt nicht darauf an, wie lange du
lebst. Es kommt darauf an, wie viel Spaß du dabei hast«, sagt
sie.
Das erste Kind im Giant Step war Nicholas, ein Baby, dem
die Ärzte nicht länger als drei Tage gaben. Heute ist Nicholas
sieben und besucht, entgegen allen Voraussagen, die Schule.
Als die Anzahl der Kinder wuchs, als Lauren, Jacob, Jenner,
Tommy und zahllose andere dazukamen, zog Guthrie aus ihrem
eigenen Haus aus, um Platz für mehr Kinder zu schaffen,
die dort mietfrei betreut werden können.
»Wenn Sie sich die Bücher ansehen, hätten wir es eigentlich
gar nicht schaffen können. Es ist ein Wunder, dass wir da sind.
Jemand da oben muss wirklich wollen, dass ich das mache«,
sagt Mary.
Nein, Giant Step ist nicht die größte oder schickste Einrichtung,
die man finden kann. »Aber«, findet Mary, »Abraham
Lincoln wurde auch nur in einer Blockhütte geboren.« Immer
wieder muss sie Probleme mit Bürokratismus und staatlichen
Vorschriften bewältigen und meint: »Was in deren realer
Welt funktioniert, funktioniert nicht immer in meiner realen
Welt.« Aber wenn man seinen Träumen nachgeht, öffnen sich
manche Türen auf wundersame Weise. Mary, zum Beispiel,
begann als freie Autorin zu schreiben. Nun weiß wohl fast jeder,
dass es unmöglich ist, den großen Fernsehsendern Drehbücher
zu verkaufen, besonders wenn man vierzig ist und im
letzten Kaff von Missouri wohnt. Sie verfolgte ihr Ziel wie
alles zuvor im Leben. »Die meisten Leute sehen Mauern. Ich
sehe eine Mauer und überlege mir, an welcher Stelle ich hinüberspringen
kann«, sagt sie.
Das Geld, das ihre Drehbücher für Serien wie »Roseanne«,
»In Living Color« und »Murphy Brown« einbrachten, wurde
für die Gründung von Giant Step verwendet.
Es begann als verrückte Wette. Ihre Töchter waren zu Besuch
und sie sahen gemeinsam die populäre Serie »Roseanne«.
Mary beschwerte sich über das Ende und als geborene Komödiantin
und Geschichtenerzählerin meinte sie: »Ich hätte
einen besseren Schlusssatz hinbekommen. Die Leute hätten
bestimmt dreimal so viel gelacht.«
»Okay, du Angeberin«, sagten ihre Töchter. »Wenn du so
witzig bist, warum schreibst du dann nicht einfach mal eine
Episode?«
In dieser Nacht setzte sie sich mit einem Notizblock hin (sie
hatte nicht einmal eine Schreibmaschine und wie ein Drehbuch
auszusehen hat, war ihr ein Rätsel) und begann, eine
Episode zu schreiben. Vierzehn Stunden später hatte sie ein
komplettes Drehbuch fertig.
»Habe ich vorher daran gedacht, eine Autorin zu werden?
Na ja, ich war immer ziemlich witzig, unterhielt manchmal
den ganzen Elternbeirat, aber an professionelles Schreiben
habe ich nie gedacht. Im Gegenteil, auf der High School bekam
ich damals von den katholischen Schwestern über das
Wochenende eine Strafarbeit auf. Ich sollte 10.000 Wörter
über das Thema ›Wie werde ich ein besserer Katholik‹ schreiben.
« Daraufhin ließ sie ihren Bruder zehn Fotos von ihr an
verschiedenen Stellen in der Kirche machen, klebte die Fotos
in ein Heft und schrieb darunter »Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte«.
Bald fand sie heraus, wie ein Drehbuch auszusehen hatte, und
konnte ihre Geschichten erfolgreich an verschiedene Fernsehsender
verkaufen.
»Aber mein Herz ist immer bei den Kindern und dort wird
es bleiben«, erklärt sie. Sogar als sie einen leichten Schlaganfall
hatte und zum Krankenhaus gebracht wurde, erkundigte sie
sich noch bei Mickey, ob Lauren, ein Kind mit Down-Syndrom,
die Münzen für das »Gewichtstraining« in ihren Socken
hatte.
Mary Guthrie lässt sich nicht aufhalten. 1991 überwand sie
Gebärmutterkrebs. Zurzeit kämpft sie mit einem Lungenproblem.
»Die Leute fragen mich immer, wie machst du das? Wie
kannst du so viel über all diese Behinderungen wissen. Und
ich sage ihnen: Du lernst eins nach dem anderen. Du lernst
ein Kind nach dem anderen zu lieben. Du versuchst eine Sache
nach der anderen.«
Heute, mit fünfzig, ist Guthrie wahrscheinlich die glücklichste,
fähigste Frau, die ich kenne. Sie verdient nicht viel
Geld. Tatsächlich ist sie stolz darauf, von weniger als 20.000
Dollar im Jahr leben zu können. Aber sie weiß mit einer ruhigen
Sicherheit, dass es im Leben nicht darum geht, etwas zu
bekommen. Es geht darum, wie viel du geben kannst.
Anstatt ihr Schicksal zu beklagen, darüber zu jammern, dass
sie das Pech hatte, ein Kind zu verlieren, und dass zwei weitere
behindert waren, nahm sie, was sie hatte – ein großes Herz,
einen trockenen Sinn für Humor und eine Menge Erfahrung
aus der Arbeit mit ihren eigenen Kindern mit speziellen Bedürfnissen
– und machte etwas Außergewöhnliches aus ihrem Leben.
Mary Guthrie weiß, wer sie ist. Sie weiß, dass sie Großes tun
muss und ihr Leben einen Unterschied macht. Und sie hat das
alles gefunden, weil sie alles gegeben hat.
© Ennsthaler
»Ich kann es nicht ändern. So bin ich nun mal.«
»Wissen Sie, ich hatte diese schreckliche Kindheit.«
»Ich habe es gründlich satt, dass ……….«
»Warum passiert das immer mir?«
»Mein Leben wird nie wieder, wie es war.«
»Die Welt wird immer verrückter.«
»Die Menschen sind so gefühllos.«
Siehst du, was ich meine? Du musst »erwachsen werden und
über dich hinauswachsen«.
Wenn wir groß genug werden, um zu dienen und alles ohne
Erwartungen wegzugeben, wird unsere persönliche Kraft, unser
Seelenfrieden und unsere Fähigkeit, zu lieben und zu vertrauen,
einen Riesensprung nach vorn machen.
Albert Schweitzer ist das perfekte Beispiel. Er war ein berühmter
Organist, ein Autor, ein Experte für Bach. Aber als er
von den furchtbaren Gesundheitszuständen in Afrika hörte,
konnte er nicht länger »nur für sich leben«.
Er absolvierte ein Medizinstudium, ignorierte Familie und
Freunde, die dachten, dass es verrückt sei, seine vielversprechende
Karriere aufzugeben und in den Dschungel Afrikas
zu gehen. »Du bist unvernünftig«, sagten sie. »Du solltest in
Europa bleiben. Hier kannst du Geld für medizinische Hilfe
sammeln.«
Aber er meinte: »Wir dürfen nicht fragen, ob ein Ziel vernünftig
ist. Wir müssen unserer inneren Überzeugung folgen.
« Seine innere Überzeugung sagte: »Geh!« Er eröffnete
sein Krankenhaus in Lambarene im einzigen Gebäude, das
er finden konnte – einem Hühnerstall. Innerhalb von neun
Monaten hatte er 2.000 Patienten behandelt. In den nächsten
fünfzig Jahren arbeitete er im Dschungel Afrikas, rettete Leben
und inspirierte Millionen von Menschen.
Als er 1953 den Friedensnobelpreis gewann, nutzte er das
Preisgeld von 33.000 Dollar, um eine Leprakolonie zu gründen.
Er sagte wiederholt, dass, solange nur ein einziger Mensch
hungrig, krank oder einsam ist oder in Furcht lebt, er für diesen
die Verantwortung trage.
»Jeder«, sagte er, »muss sein eigenes Lambarene finden.«
Menschen, die besser und erfüllter leben
Mary Guthrie
Ihre verrückte Liebe bewirkt große Wunder
Ich hasse Regeln.
Ich bin der schlechteste
Regelbefolger der Welt.
– Mary Guthrie –
Wenn jemand Grund hatte, sich selbst zu bemitleiden, dann
war es Mary Guthrie. Auf der High School nahm man an,
dass sie wahrscheinlich im Erziehungsheim enden würde. Als
sie gerade einmal sechzehn war, brannte sie mit ihrem Freund
durch. Ihr zweites Kind starb im Alter von 2 Monaten und
das ließ den jungen Ehemann in eine tiefe Depression fallen.
Er war unfähig, einen Job zu behalten, und lag die meiste Zeit
weinend auf dem Grab seines Kindes.
In seinem Kummer fing er an, Mary zu schlagen. Bis heute
hat sie eine große Narbe auf dem linken Arm, wo er sie in
einem Wutanfall mit einem Messer verletzte.
Zwei Tage, nachdem ihr drittes Kind, eine zweite wunderschöne
Tochter, geboren wurde, packte er das Baby an den
Beinen und schlug es gegen die Wand. Das Kind erlitt einen
Hörschaden und musste seitdem ein Hörgerät tragen.
Obwohl sie ein Baby hatte, das gerade mal eine Woche war,
und ein zweijähriges Kind, verschwand Mary und schaute niemals
zurück. Als Mickey, das Baby, vier Wochen alt war, nahm
Mary eine Stelle in einem Discount-Laden an, um das nötige
Geld für ihren Lebensunterhalt zusammenzukratzen.
Nach einem Jahr heiratete sie erneut. Obwohl ihrem zweiten
Ehemann eine erfolgreiche Baufirma gehörte, begann auch er
sie zu schlagen und Drogen zu nehmen, bis er verhaftet wurde.
»Mein Leben damals war wie eine Hollywoodkulisse, wo die
Fassaden toll aussehen und hinter dem Set ist alles nur von
Balken abgestützt«, erinnert sich Mary.
Obendrein wurde ihr viertes Kind (Allen, heute sechsundzwanzig)
mit einer starken Behinderung geboren. »Experten«
rieten ihr, das Kind in ein Heim zu geben.
Zu diesem Zeitpunkt war sie vierundzwanzig und hatte bereits
ein sechsjähriges und ein vierjähriges Kind. Sie hatte keine
Ersparnisse, keine Versicherung. Die meisten Leute hätten
es schlau gefunden, wenn Mary Hilfe gesucht hätte.
Und für eine Weile tat sie das auch. Als Allen fünfzehn Monate
alt war, meldete sie ihn bei einem Programm für behinderte
Kinder an.
»Aber das war nicht das Richtige für ihn«, sagt sie und holte
ihn nach 6 Monaten wieder nach Hause.
Sie fing an, ihn zu verschieden Therapeuten zu bringen, ließ
ihn sogar Karatestunden nehmen und bezahlte alles aus eigener
Tasche. Sie hörte nicht auf, bis er ein Dreirad und später
Fahrrad fahren konnte. Heute fährt er ein Auto.
Schließlich, am 20. April 1990, als sie das reife Alter von
vierzig erreicht hatte, brachte sie den Mut auf, ihrem gewalttätigen
Ehemann »Auf Wiedersehen« zu sagen und ihrem Herzen
zu folgen. Sie wollte ihre Erfahrungen mit behinderten
Kindern weitergeben.
»Diesen Tag nenne ich meinen Unabhängigkeitstag. Ich verließ
ihn nicht, weil ich immer dachte: Ich habe zwei Kinder,
wer will mich schon. Doch dann sagte ich mir eines Tages:
Egal, ich selbst will mich.«
Und obwohl sie nur eine Hausfrau ohne Ausbildung war …
Und obwohl sie keinen offiziellen Titel und keine Zeugnisse
hatte … Und obwohl sie kein Geld für teure Monitore und
Sauerstoffgeräte hatte … Sie entschied sich zu nehmen, was
sie hatte – die Bereitschaft und Offenherzigkeit zu sehen, dass
hinter jedem – von einem Arzt als hoffnungslos abgeschriebenen
– Kind ein menschlicher Geist mit unbegrenzten Möglichkeiten
wartet.
Obwohl das Leben ihr immer wieder Hindernisse in den
Weg legte, hat sie sich entschieden zu geben und das macht einen
großen Unterschied im Leben der fünfunddreißig Kinder,
die an ihrem unkonventionellen Programm in Lee’s Summit,
Missouri, teilnehmen.
Das Zentrum nennt sich Giant Step (Großer Schritt) und
wird von Mary und ihrer Tochter Mickey, die ihre Taubheit
überwunden hat und nun als Krankenschwester arbeitet, geführt.
Sohn Allen leitet den Patiententransport.
»Auf meiner Geschäftskarte steht, dass ich Direktorin bin,
aber in Wirklichkeit bin ich nur eine Mutter, die noch 1973
nirgendwo Zugang hatte«, sagt Guthrie. »Heute glaube ich,
dass man sich alles aneignen kann, wenn man nur wirklich
will.«
Sie ist wie ein Auskunftsbüro für Behinderungen, Marys
Telefon hört kaum einmal auf zu klingeln. Sie kann die Nummern
von anderen Organisationen nur so herunterrasseln.
Neun Jahre lang war sie Trainerin bei den Special Olympics,
der Olympiade für Behinderte. »Vor Kurzem wurde ich gefragt,
ob ich dieses Jahr wieder als Trainer dabei bin. Ich sagte,
gerne, wenn wir die Trainingsstunden zwischen 3 und 4.30
Uhr morgens legen können, das ist nämlich die einzige Zeit,
in der ich noch nicht ausgebucht bin.«
Als Kreuzung von Erin Brockovich, George Carlin und
Mutter Teresa versucht sie alles, um ihren Kindern, die unter
Down-Syndrom, Autismus, Epilepsie oder dem Prader-Willi-
Syndrom leiden, zu helfen. »Ich versuche, sie aneinander zu
gewöhnen. Im Innern sind wir alle gleich, wir wollen nur geliebt
und akzeptiert werden.«
Ob sie ein Halloweenkostüm für ein Baby mit Down-Syndrom
schneidert oder einem stummen Kind ihre eigene Version
von »Smoke on the water« vorsingt, sie sucht permanent
nach neuen Wegen, die Kinder zu erreichen. Sie albert mit
ihnen herum, gibt ihnen Spitznamen, eine erfrischende Abwechslung
in der sonst oft so ernsten Welt der Behinderten.
»Mein Motto ist: Es kommt nicht darauf an, wie lange du
lebst. Es kommt darauf an, wie viel Spaß du dabei hast«, sagt
sie.
Das erste Kind im Giant Step war Nicholas, ein Baby, dem
die Ärzte nicht länger als drei Tage gaben. Heute ist Nicholas
sieben und besucht, entgegen allen Voraussagen, die Schule.
Als die Anzahl der Kinder wuchs, als Lauren, Jacob, Jenner,
Tommy und zahllose andere dazukamen, zog Guthrie aus ihrem
eigenen Haus aus, um Platz für mehr Kinder zu schaffen,
die dort mietfrei betreut werden können.
»Wenn Sie sich die Bücher ansehen, hätten wir es eigentlich
gar nicht schaffen können. Es ist ein Wunder, dass wir da sind.
Jemand da oben muss wirklich wollen, dass ich das mache«,
sagt Mary.
Nein, Giant Step ist nicht die größte oder schickste Einrichtung,
die man finden kann. »Aber«, findet Mary, »Abraham
Lincoln wurde auch nur in einer Blockhütte geboren.« Immer
wieder muss sie Probleme mit Bürokratismus und staatlichen
Vorschriften bewältigen und meint: »Was in deren realer
Welt funktioniert, funktioniert nicht immer in meiner realen
Welt.« Aber wenn man seinen Träumen nachgeht, öffnen sich
manche Türen auf wundersame Weise. Mary, zum Beispiel,
begann als freie Autorin zu schreiben. Nun weiß wohl fast jeder,
dass es unmöglich ist, den großen Fernsehsendern Drehbücher
zu verkaufen, besonders wenn man vierzig ist und im
letzten Kaff von Missouri wohnt. Sie verfolgte ihr Ziel wie
alles zuvor im Leben. »Die meisten Leute sehen Mauern. Ich
sehe eine Mauer und überlege mir, an welcher Stelle ich hinüberspringen
kann«, sagt sie.
Das Geld, das ihre Drehbücher für Serien wie »Roseanne«,
»In Living Color« und »Murphy Brown« einbrachten, wurde
für die Gründung von Giant Step verwendet.
Es begann als verrückte Wette. Ihre Töchter waren zu Besuch
und sie sahen gemeinsam die populäre Serie »Roseanne«.
Mary beschwerte sich über das Ende und als geborene Komödiantin
und Geschichtenerzählerin meinte sie: »Ich hätte
einen besseren Schlusssatz hinbekommen. Die Leute hätten
bestimmt dreimal so viel gelacht.«
»Okay, du Angeberin«, sagten ihre Töchter. »Wenn du so
witzig bist, warum schreibst du dann nicht einfach mal eine
Episode?«
In dieser Nacht setzte sie sich mit einem Notizblock hin (sie
hatte nicht einmal eine Schreibmaschine und wie ein Drehbuch
auszusehen hat, war ihr ein Rätsel) und begann, eine
Episode zu schreiben. Vierzehn Stunden später hatte sie ein
komplettes Drehbuch fertig.
»Habe ich vorher daran gedacht, eine Autorin zu werden?
Na ja, ich war immer ziemlich witzig, unterhielt manchmal
den ganzen Elternbeirat, aber an professionelles Schreiben
habe ich nie gedacht. Im Gegenteil, auf der High School bekam
ich damals von den katholischen Schwestern über das
Wochenende eine Strafarbeit auf. Ich sollte 10.000 Wörter
über das Thema ›Wie werde ich ein besserer Katholik‹ schreiben.
« Daraufhin ließ sie ihren Bruder zehn Fotos von ihr an
verschiedenen Stellen in der Kirche machen, klebte die Fotos
in ein Heft und schrieb darunter »Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte«.
Bald fand sie heraus, wie ein Drehbuch auszusehen hatte, und
konnte ihre Geschichten erfolgreich an verschiedene Fernsehsender
verkaufen.
»Aber mein Herz ist immer bei den Kindern und dort wird
es bleiben«, erklärt sie. Sogar als sie einen leichten Schlaganfall
hatte und zum Krankenhaus gebracht wurde, erkundigte sie
sich noch bei Mickey, ob Lauren, ein Kind mit Down-Syndrom,
die Münzen für das »Gewichtstraining« in ihren Socken
hatte.
Mary Guthrie lässt sich nicht aufhalten. 1991 überwand sie
Gebärmutterkrebs. Zurzeit kämpft sie mit einem Lungenproblem.
»Die Leute fragen mich immer, wie machst du das? Wie
kannst du so viel über all diese Behinderungen wissen. Und
ich sage ihnen: Du lernst eins nach dem anderen. Du lernst
ein Kind nach dem anderen zu lieben. Du versuchst eine Sache
nach der anderen.«
Heute, mit fünfzig, ist Guthrie wahrscheinlich die glücklichste,
fähigste Frau, die ich kenne. Sie verdient nicht viel
Geld. Tatsächlich ist sie stolz darauf, von weniger als 20.000
Dollar im Jahr leben zu können. Aber sie weiß mit einer ruhigen
Sicherheit, dass es im Leben nicht darum geht, etwas zu
bekommen. Es geht darum, wie viel du geben kannst.
Anstatt ihr Schicksal zu beklagen, darüber zu jammern, dass
sie das Pech hatte, ein Kind zu verlieren, und dass zwei weitere
behindert waren, nahm sie, was sie hatte – ein großes Herz,
einen trockenen Sinn für Humor und eine Menge Erfahrung
aus der Arbeit mit ihren eigenen Kindern mit speziellen Bedürfnissen
– und machte etwas Außergewöhnliches aus ihrem Leben.
Mary Guthrie weiß, wer sie ist. Sie weiß, dass sie Großes tun
muss und ihr Leben einen Unterschied macht. Und sie hat das
alles gefunden, weil sie alles gegeben hat.
© Ennsthaler
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Autoren-Porträt von Pam Grout
Pam Grout ist Weltreisende, liebende Mutter und Autorin. Ihr Buch "E² - Wie Ihre Gedanken die Welt verändern" wurde zum internationalen Bestseller. Sie hat alle Kontinente bereist, beherrscht neunundfünfzig Arten, eine Burg aus Sofakissen zu bauen und hat eine gefährliche Tennisvorhand perfektioniert. Pam Grout ist vom Guten im Menschen überzeugt und lebt mit ihrer Tochter Tasman in Lawrence, Kansas.www.pamgrout.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Pam Grout
- 2019, Neuauflage, 176 Seiten, Maße: 13,5 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Hans-Joachim Mierswa
- Verlag: Ennsthaler
- ISBN-10: 3850689417
- ISBN-13: 9783850689410
- Erscheinungsdatum: 29.09.2014
Kommentar zu "Sieben Weisheiten, die dein Leben verändern"
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