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So endet die Demokratie

 
 
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Demokratie in der Midlife-Crisis
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Kommentar zu "So endet die Demokratie"
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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SternchenBlau, 30.09.2020

    Die beste aller möglichen Welten? Runciman wirft Fragen auf und skizziert Szenarien, erfrischenderweise versucht er keine falschen Abhilfen.

    Bestechende Analyse über die Fallstricke für die Demokratie

    Dieses Buch wollte ich sofort lesen, als ich es bei der Verlagsvorschau entdeckt habe. Und doch habe ich mich lange darum gedrückt, es zu lesen. Denn die Vorstellung ist erschreckend, dass die Demokratie enden könnte. Und fast schon fatalistisch beginnt das Buch:

    „Nichts währt ewig. Es war immer klar, dass die Demokratie irgendwann nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden sein wird.“

    Wie schrecklich, scheint die Demokratie in vieler Hinsicht alternativlos, auch, wenn sie genügend Fallstricke hat und Probleme in sich trägt. Wie in Voltairs Bonmots ist sie bislang die „beste aller möglichen Welten“.

    Trotz dieses „harten Themas“ liest sich „So endet die Demokratie“ leicht und verständlich, oft sogar amüsant. Er bezieht Literatur und Film mit ein. Es hat etwas Skurriles, dass sich Mahatma Ghandi auf die Kurzgeschichte „Die Maschine steht still“ für ein politisches Konzept bezog, dass die Repräsentanz durch Abgeordnete in Frage stellte. Die Liebevoll erscheint mir Runcimans Vergleich, dem ich im Verlauf des Buches viel abgewinnen kann.

    „Die westliche Demokratie befinden sich in einer Midlife-Crisis.“

    In vier Kapiteln zeigt Runciman die Gefahren für die Demokratie, z.B., dass demokratische Prozesse einfach dauern und dauern, was nicht nur bei der immer drängenderen Klimakrise zum Problem wird sondern auch bei anderen „Katastrophen!“, so auch der Titel des zweiten Kapitels. „Putsch!“ beleuchtet, dass die Gefahren für Demokratien heute selten mehr in offenen Putschen liegen, sondern in ihrer allmählichen Zersetzung. Die westlichen Demokratie haben ihre Versprechen über mehr Teilhabe schon größtenteils erfüllt hat (trotz aller Nicht-Partizipation, die noch immer herrscht). Heilsversprechen können dann anderenorts gesucht werden. Auch „Technologische Übernahme“ könnte möglich sein. Erfrischenderweise versucht er keine falschen Abhilfen in „Etwas besseres?“, dafür dann immer wieder Erkenntnisse, die echt in mir gearbeitet haben.

    „Früher waren Utopien unglaublich ferne Orte, an denen wir noch nie waren. Heute besteht das Risiko, dass sie zu Orten werden, an denen wir auf unserem Weg nach anderswo vorbeirasen.“

    Mir gefällt Runcimans Nüchternheit und seine elegante Sprache bei dem Thema, obwohl er die Dringlichkeit der Themen und die Fallstricke der Demokratie aufzeigt und die Blick auch auf Länder weitet, die sonst nicht so im Fokus stehen. Oder wer hat sich schon mal länger mit dem griechischen Militärputsch von 1974 beschäftigt? Ich finde das Buch klug und ich habe viel gelernt. Zudem vermeidet seine Analyse Defätismus, was meiner eigenen pessimistischen Sicht in Bezug auf die politischen Entwicklungen ganz gut getan hat.

    Und doch gab es beim Lesen ein Unbehagen, was größtenteils daran liegt, dass Runicman das Buch bereits 2018 geschrieben hat, auch wenn es erst dieses Jahr auf Deutsch erschienen ist.

    „Ich glaube nicht, dass Trumps Einzug ins Weiße Haus das Ende der Demokratie bedeutet.“

    Bitte, bitte, dein Wort in Gottes Ohr, dachte ich mir beim Lesen immer wieder. Denn schon seit Monaten versucht Trump die Wahl zu delegitimieren, indem er von Wahlfälschung und unsicherer Briefwahl lamentiert. Runciman zeigt in seinem Buch eindrucksvoll, dass bislang die größte Gefahr für die amerikanische Demokratie dann bestanden hätte, falls Obama keine respektvolle Machtübergabe garantiert hätte. Gestern, am 23. September 2020, hat Trump nun im Weißen Haus auf einer Pressekonferenz eingestanden, dass er eine friedliche Machtübergabe bei einer Wahlniederlage nicht garantieren wird. (Das Video von der Pressekonferenz findet sich am Ende dieser Rezension.) https://www.youtube.com/watch?v=oR8oIitE6mI

    Ich hoffe, Runciman behält Recht und ich hoffe, sein Buch wird im kommenden November nicht komplett von der Wirklichkeit eingeholt. An der Stelle hat sich das Buch leider jetzt schon ein wenig überholt. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

    Fazit
    Faszinierender Blick auf die Facetten der Demokratie und wo die Gefahren für sie liegen. In Bezug auf Donald Trump hoffe ich einfach, dass Runciman recht behält. Weil ich während des Lesen aber das Gegenteil befürchtet habe, ziehe ich einen Stern dafür ab. 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für diesen wichtigen Blick, der sich trotz des düsteren Themas sehr leicht und flüssig liest.

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