Splitterseele

 
 
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"Wovor hast du solche Angst, Kanela?" Mit einem neuen Namen steht Kanela am Flughafen von Los Angeles und wartet auf ihre Gastfamilie. Ein letzter Versuch, ihrer Vergangenheit zu entkommen. Doch bereits am ersten Tag droht sie, von ihren Gefühlen...
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Kommentar zu "Splitterseele"
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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 27.11.2020

    Meine Meinung:

    Sowohl Klappentext als auch Cover haben mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht und ich wollte unbedingt wissen, was hinter Kanelas Geschichte steckt. Die Triggerwarnung gibt dazu schon ein paar Auskünfte und ist in diesem Fall wirklich mehr als wichtig, denn dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter.

    Zu Beginn der Geschichte finden wir uns mit Kanela am Flughafen wieder. Sie ist bereit für einen Neustart und wünscht sich diesen auch von Herzen. Warum sie allerdings durch die Hilfsorganisation ein neues Leben bekommt, bleibt erst einmal unbekannt. Überhaupt erfahren wir nichts über Kanelas Vergangenheit, was mir persönlich den Einstieg etwas schwer gemacht hat. Ich habe mich ständig gefragt, was dem Mädchen wohl passiert sein könnte, wo ihre Eltern sind und warum sie niemanden hat. Dadurch hatte ich ein bisschen das Gefühl, Kanela nicht kennenlernen zu können und das obwohl das Buch in Ich-Form geschrieben ist. So bekommt der Leser natürlich einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin. Und genau das ist das Besondere an diesem Buch. Kanela hat nämlich ein großes Päckchen, das sie mit sich herumschleppt. Ihre Vergangenheit hat sie sehr geprägt und tiefe Wunden hinterlassen. Wir erfahren von den Albträumen der Protagonistin, davon, dass sie sich wertlos fühlt, keine Berührungen erträgt und Probleme mit dem Essen hat. Sie hat Depressionen und Schwierigkeiten damit, sich in ein „normales“ Leben einzugliedern und auf andere einzulassen. All das bekommt man als Leser hautnah mit.

    Dieses Buch ist also keine Geschichte, die man einfach so wegliest und dabei entspannen kann. Mich haben Kanelas Gedanken und Gefühle sehr aufgewühlt, sie sind teilweise wirklich sehr düster und das hat mich oftmals wirklich bedrückt. Das soll jetzt jedoch nicht negativ gemeint sein. Es ist ein Buch, das sehr authentisch ist und nichts beschönigt. Das fand ich persönlich sehr gut. Oftmals wird das Thema Depression in Jugendbüchern für meine Verhältnisse etwas schöngezeichnet, fast schon verharmlost oder romantisiert, was ich nicht gut finde. Deshalb ist es umso wichtiger, dass es Bücher wie „Splitterseele“ gibt, das schonungslos aufzeigt, wie schwer das Leben für Menschen mit psychischen Erkrankungen sein kann.
    Trotzdem macht Kanela auch Fortschritte in ihrem Kampf, erringt kleine Siege, die anderen Betroffenen sicher auch Mut machen können und sollen. Und auch wenn die Schritte oftmals sehr klein sind, zeigen sie doch, dass das Leben trotz allem auch Spaß machen kann und darf und dass es auch für Kanela eine Zukunft und einen Neuanfang gibt.

    Doch auch das Thema rund um Kanelas Vergangenheit hat mir richtig Bauchschmerzen bereitet. Es ist ein Thema, das ich persönlich sehr schwer aushalten kann, weil es mir selbst immer die Seele zerreißt, zu wissen, dass so etwas wirklich passiert. Deshalb ist es auch wichtig, darauf aufmerksam zu machen, weswegen ich es gut finde, dass die Autorin sich diesem Thema angenommen hat. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir gewünscht hätte, dass es früher im Buch zur Sprache kommt und dass man mehr darüber erfährt. Natürlich wollte ich keine Details, das hätte ich wohl nicht ausgehalten, aber um besser verstehen zu können, was in Kanela vorgeht, hätte ich gerne noch mehr über sie und ihre Vergangenheit gewusst.

    Das Ende des Buches fand ich jedoch wirklich perfekt. Es ist zwar sehr offen und manchen Leser könnte es vielleicht etwas frustrieren, aber ich finde, dass es gar kein anderes Ende für Kanelas Geschichte hätte geben können. Auch hier setzt die Autorin Lea Freidinger wieder auf Authentizität und zeigt damit deutlich, dass das Leben mit psychischen Erkrankungen ein lebenslanger Kampf ist und sich nicht alles einfach irgendwann in Wohlgefallen auflöst. Eine sehr wichtige Botschaft, wie ich finde.


    Fazit:

    Obwohl dieses Buch wirklich keine einfache Lektüre ist, kann ich es trotzdem uneingeschränkt empfehlen. Es zeigt authentisch und mitfühlend auf, wie das Leben mit psychischer Erkrankung ist, ohne dabei etwas zu verharmlosen oder zu beschönigen. Hautnah erlebt man Kanelas täglichen Kampf um ein bisschen Normalität mit und begleitet sie bei ihren Fortschritten, die Betroffenen Mut machen sollen.
    Mein einziger Kritikpunkt, ich hätte gerne früher von Kanelas Vergangenheit erfahren, um sie besser verstehen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen zu können.

    Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

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