Star Wars, Darth Maul - Der Schattenjäger
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Star Wars:Darth Maul von Michael Reaves
LESEPROBE
Der Weltraum ist ein hervorragendesVersteck. Der neimoidianische Frachter Saak'ak kreuzteschwerfällig durch die unvermessenen Tiefen des wilden Raums. Er zeigte stolzseine Farben, hatte die Tarnvorrichtung furchtlos abgeschaltet. Hier, Parsecvom zivilisierten Kern der Galaxis und den ihn umgebenden Systemen entfernt,konnte er sich das leisten. Selbst die Neimoidianer, diese eingeschworenenRekord-Paranoiker, fühlten sich in diesem gewaltigen, endlosen Abgrund zwischendem Drehpunkt und einem der Spiralarme sicher.
Aber sogar hier konnten die Führer der Handelsföderation ihre Vorliebe fürTäuschungen nicht vollständig aufgeben. Sie suchten Heimtücke und List, wieeine junge Raupe die Sicherheit und Wärme ihrer Schlafnische in ihrem Stocksucht. Die Saak'ak war ein gutes Beispiel dafür. Nach außen wirkte sie wie einFrachtschiff, dessen Hufeisenform dazu entworfen war, so viel Fracht wiemöglich aufzunehmen. Erst wenn ein unvorsichtiger Feind sich bis aufSchussweite näherte, würde er die schwere Durastahl-Panzerung, dieGeschütztürme und die militärischen Kommunikationsantennen bemerken.
Und dann wäre es selbstverständlich zu spät.
Auf der Brücke der Saak'ak war bis auf die gedämpften Geräusche derLebenserhaltungssysteme und das beinahe unhörbare Surren des Filtersystemsalles still. Drei Personen standen auf einer Seite der riesigenTransparistahl-Sichtluke. Sie trugen die fließenden Gewänder und Umhänge desneimoidianischen Adels, aber als eine vierte Gestalt in ihrer Nähe erschien,war ihre Körpersprache ehrerbietig, um nicht zu sagen unterwürfig.
Die vierte Person war nicht wirklich körperlich anwesend. Diese Gestalt in demschwarzen Kapuzengewand war ein Hologramm, ein dreidimensionales Bild, das voneiner unbekannten, Lichtjahre entfernten Quelle ausgestrahlt wurde. Aber soungreifbar und unkörperlich dieses Abbild war, die geheimnisvolle gebeugteGestalt beherrschte die drei Neimoidianer. Sie hätten nicht eingeschüchtertersein können, wenn dieser Mann tatsächlich anwesend gewesen wäre und einenBlaster auf sie gerichtet hätte.
Das Gesicht der Gestalt - das Wenige, was davon im Schatten der Kapuze zuerkennen war - wirkte grimmig und gnadenlos. Der Kopf unter der Kapuze bewegtesich ein wenig, als er die Neimoidianer nacheinander ansah. Dann sprach er,seine Stimme ein trockenes Kratzen, sein Tonfall der eines Mannes, dersofortigen Gehorsam gewohnt ist.
»Ihr seid nur zu dritt.«
Der größte der drei, der den dreifachen Kopfschmuck eines Vizekönigs trug,antwortete stotternd: »D-das ist wahr, Lord Sidious.«
»Ich sehe dich, Gunray, und deine Lakaien Haako und Dofine. Wo steckt derVierte von euch? Wo ist Monchar?«
Nute Gunray, Vizekönig der Föderation, verschränkte die Finger vor dem Bauch,um das Zittern seiner Hände zu beherrschen. Er hatte gehofft, sich irgendwannan diese Gespräche mit dem Sith-Lord gewöhnen zu können, aber bisher war dasnicht geschehen. Wenn überhaupt, dann waren diese Begegnungen mit Darth Sidiousnoch verstörender geworden, je näher der Termin für das Embargo rückte. Gunraywusste nicht, wie seine Stellvertreter Daultay Dofine und Rune Haako sich dabeifühlten - unter Neimoidianern galt es als Tabu, über Gefühle zu sprechen -,aber er wusste, wie ihm selbst nach jeder Begegnung mit dem Sith-Lord zumutewar. Am liebsten wäre er in die Geburtskammer seiner Schwarmmutterzurückgekehrt und hätte die Ausstoßklappe hinter sich zugezogen.
Besonders jetzt! Wo steckte Hath Monchar, dieser elende, stinkende Mistkerl? Erwar nicht an Bord der Saak'ak, so viel war sicher. Das Schiff war von derMittelkugel bis zu den Luftschleusen an den äußersten Enden der Dockarmedurchsucht worden, und dabei hatte man festgestellt, dass nicht nur derstellvertretende Vizekönig verschwunden war, sondern auch ein Späherschiff mitHyperantrieb. Wenn man diese beiden Tatsachen zusammen betrachtete, hatteVizekönig Nute Gunray erschreckend gute Aussichten, demnächst auf einer derPilzfarmen zu Hause auf Neimoidia zu landen, und zwar als Futter.
Das Hologramm von Darth Sidious flackerte ein wenig, dann wurde es wiederstabiler, wenn auch nicht sonderlich. Ein kurzer Übertragungsfehler, dervermutlich von einem Sonnensturm irgendwo zwischen dem neimoidianischen Schiffund der unbekannten Welt aufgetreten war, von der das Signal ausgesandt wurde.Nicht zum ersten Mal fragte sich Gunray, auf welcher Welt oder welchem Schiffsich der Sith tatsächlich befand, und nicht zum ersten Mal wich er innerlichwieder vor dem Gedanken zurück. Er wollte über seinen Verbündeten bei diesemUnternehmen am liebsten nicht so gut Bescheid wissen. Tatsächlich wünschte ersich sehnlichst, auch das vergessen zu können, was er bereits erfahren hatte.Mit Darth Sidious zusammenzuarbeiten war, als säße man in einer Höhle aufTatooine mit einem hungrigen Krayt-Drachen fest. Der Weltraum ist einhervorragendes Versteck. Der neimoidianische FrachterSaak'ak kreuzte schwerfällig durch die unvermessenen Tiefen des wilden Raums.Er zeigte stolz seine Farben, hatte die Tarnvorrichtung furchtlos abgeschaltet.Hier, Parsec vom zivilisierten Kern der Galaxis und den ihn umgebenden Systemenentfernt, konnte er sich das leisten. Selbst die Neimoidianer, dieseeingeschworenen Rekord-Paranoiker, fühlten sich in diesem gewaltigen, endlosenAbgrund zwischen dem Drehpunkt und einem der Spiralarme sicher.
Aber sogar hier konnten die Führer der Handelsföderation ihre Vorliebe fürTäuschungen nicht vollständig aufgeben. Sie suchten Heimtücke und List, wieeine junge Raupe die Sicherheit und Wärme ihrer Schlafnische in ihrem Stocksucht. Die Saak'ak war ein gutes Beispiel dafür. Nach außen wirkte sie wie einFrachtschiff, dessen Hufeisenform dazu entworfen war, so viel Fracht wiemöglich aufzunehmen. Erst wenn ein unvorsichtiger Feind sich bis aufSchussweite näherte, würde er die schwere Durastahl-Panzerung, dieGeschütztürme und die militärischen Kommunikationsantennen bemerken.
Und dann wäre es selbstverständlich zu spät. (...)
© Blanvalet Verlag
Übersetzung: Regina Winter
- Autor: Michael Reaves
- 2005, 285 Seiten, Maße: 12,6 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Regina Winter
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442243157
- ISBN-13: 9783442243150
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