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Tage zwischen Ebbe und Flut

Roman
 
 
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In ihrem ebenso warmherzigen wie humorvoll überspitzten Roman "Tage zwischen Ebbe und Flut" zeigt die Journalistin Carin Müller eine Familie im emotionalen Ausnahmezustand. Basierend auf eigenen Erfahrungen lässt die Autorin ihre liebevoll gezeichneten...
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Kommentare zu "Tage zwischen Ebbe und Flut"
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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 13.10.2016

    Ich habe selbst mit meiner Mutter gemeinsam einige Jahre meinen an Demenz erkrankten Papa gepflegt und weiß daher, ebenso wie die Autorin selbst, die ja auch eigene Erfahrungen mit einem kranken Vater hat, wovon ich rede. Ich war sehr gespannt auf diesen Roman und ich bin wirklich begeistert wie authentisch, herzergreifend, bewegend und dennoch auch mit einer gewissen Prise an Humor, die nichts ins Lächerliche zieht, Carin Müller diese Geschichte erzählt.

    Es beginnt mit Felix 70. Geburtstag, an dem er sich weigert sich bei seinen Gratulanten zu bedanken, schließlich hat er schon gehabt und zudem heute niemanden eingeladen. Sei´s drumm, Geschenke gibt es trotzdem und Tochter Judith hat sich überlegt, ihrem Papa den Wunschtraum einer Segelkreuzfahrt zu erfüllen und eine Kabine für sie beide gebucht, mit ihm gemeinsam noch eine tolle Zeit verbringen, bevor die Alzheimererkrankung ihr immer mehr von ihrem geliebten Vater nimmt. Ihrer Mutter Ellen eine Auszeit gönnen, war ebenfalls eingeplant, was für diese aber auf gar keinen Fall infrage kommt. Ganz klar, dass sie zwar äußerst widerwillig, aber dennoch mit an Bord kommt. Auch Enkelin Fabienne muss mit, als sie überraschend und eigentlich mit ganz anderen Plänen in Köln bei ihrer Tante Judith aufschlägt. Auf geht´s zu einer Seereise, die unter erschwerten Bedingungen startet, für Felix zum wunderbaren Abenteuer und für die drei Frauen auch zu einer Exkursion ins Innere Ich wird.

    Man darf die Familie auf dieser Kreuzfahrt begleiten, wird dabei ganz tief in Familiengeheimnisse eingeweiht und lernt auch alle wirklich gut kennen. Man darf Urlaubsfeeling verspüren, darf viel schmunzeln, wird dabei aber auch auf eine Gefühlsachterbahn geschickt. Die Autorin beschönigt nichts von der Alzheimer Erkrankung, dramatisiert aber auch nichts, sie erzählt einfach wie es eben ist. Da gehört ebenso dazu, dass Ellen glaubt immer mehr zu bestimmen, was Felix jetzt will, weil es eben immer schon so war, wie Judiths Irrglaube, dass Felix noch viel mehr selbst entscheiden kann. Da gehören helle Momente in seinem Leben dazu, wie die Zeiten, in denen er in einer anderen Welt zu sein scheint. Durch Fabiennes Überraschungsbesuch ist frischer Wind mit an Bord, der den Blick auch einmal in eine andere Richtung lenkt.

    Gut gefallen hat mir auch, dass neben der Alzheimer Thematik auch noch andere Probleme angesprochen werden. Es ist ein Familienroman und ganz klar dreht sich in einer betroffenen Familie so gut wie alles um das erkrankte Mitglied, aber deswegen gibt es nicht auf einmal keine anderen Sorgen mehr. Ein Teenager, der von der Starkarriere träumt, statt fürs Abi büffeln zu wollen und auch jede Menge an Beziehungsfragen werden angesprochen und geben viel Stoff zum Grübeln.

    Ganz nebenbei weckt dieses Buch die Lust eine Kreuzfahrt auf einem Segelschiff wie „FlyingCloud“ zu unternehmen. Tolle Landausflüge, Meeresluft, Delfine beobachten, im Bugsprietnetz über den Wellen liegen, da habe ich nicht nur einmal Fernweh bekommen.

    Der Schreibstil der Autorin liest sich herrlich locker, leicht und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und das, obwohl es sich um alles andere als einen oberflächlichen Unterhaltungsroman handelt. Carin Müller beschreibt die Gefühle, die Gedanken, die Situationen so gut, ich hatte das Gefühl live mit vor Ort zu sein und direkt in den Köpfen der Beteiligten zu sitzen. Diese sind für mich regelrecht lebendig geworden, was mich alles noch deutlicher mitfühlen hat lassen.

    Die Charaktere sind überzeugend, liebevoll und äußerst authentisch gezeichnet. Felix ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Ich habe in so vielen Situationen meinen eigenen Vater wieder erkannt. In hellen Momenten zeigt er immer wieder seine warmherzige Art, seine aufmerksame Beobachtungsgabe für Probleme anderer, seinen Blick für die wahren Gefühle, man muss diesen wunderbaren Menschen einfach mögen. Umso mehr leidet man mit ihm, wenn ihm auch immer wieder seine Erkrankung bewusst wird und er mit seinem Schicksal hadert. Seine Ehefrau Ellen ist ein schwieriger Mensch. Schwäche zeigen ist für sie ein absolutes NoGo, ebenso wie äußerliches Gehenlassen und Fehler machen sowieso nur die anderen. Stets perfekt gestylt, die Kontrolle behalten ist ihr Credo. Allerdings wird mehr als deutlich, dass sie hart an der Belastungsgrenze angelangt ist. Zahlreiche schroffe, verletzende und sarkastische Sprüche zeugen davon, die sie natürlich auch immer unsympathischer erscheinen lassen. Judith muss auf der Reise erkennen, dass sie völlig unterschätzt hat, was die Alzheimer Erkrankung bereits aus ihrem geliebten Vater gemacht hat, war für die 40 jährige, erfolgreiche Chefredakteurin doch bisher der Beruf alles. Sie ist nicht grundlos Single und da sie ebenso wie Ellen stets alles unter Kontrolle haben und sich auf keinen Fall die eigene Meinung nehmen lassen will, führt dies zu zahlreichen Zerwürfnissen, die alle Familienmitglieder belasten. Geschickter weiß Fabienne die Gunst ihrer Oma zu gewinnen. Der Teenager durch und durch hat auch sonst noch einige tolle Eigenschaften parat und ich habe das Mädel immer mehr gemocht. Auch die Nebendarsteller sind einfach nur gelungen, bei Selma, Judiths humorvoller Freundin angefangen, die mit perfekter Küchenpsychologie und auch mit der einen oder anderen Überraschung punkten kann, bis hin zu Francesco Mazzini, der zwar nicht Felix Sprache spricht, sich mit ihm aber auch ohne Worte blendend versteht.

    Alles in allem ein Roman, der sich dem leider immer noch oft totgeschwiegenen Thema Alzheimer auf herzergreifende und sehr gelungene Art und Weise annimmt und das auf jeden Fall völlig begeisterte 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir bekommt.

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