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Taxi

Roman. Ausgezeichnet mit der Alfred-Döblin-Medaille 2020
 
 
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Eine Mutter verliert ihren Sohn. Im Krieg. Daraufhin engagiert sie einen jungen Mann, der bereit ist, sich als ihr Sohn auszugeben.

Rosa Kaplan hat ihren Sohn Polat im Krieg verloren. Sie ist außer sich vor Trauer und beschließt, einen jungen Mann,...
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Kommentare zu "Taxi"
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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 13.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein mutiges Buch über Identitäten und Verlusten

    Taxi ist ein unkonventioneller Roman. Ein Mann übernimmt eine Rolle. Er mimt den im Krieg verschollen Sohn, dessen Platz er bei der Mutter einnimmt. Rosa Palot hat ihn engagiert und die Kapiteln entsprechen Episoden einer Serie, die im realen Leben stattfindet. Ein Leben wie im Film.
    Der Schauspieler geht in seiner Rolle ganz und gar auf und scheint bald keine eigene Identität mehr zu haben. Akzeptiert wird er überraschenderweise auch von Palots Freundin Esra.

    Neben dem absurden Humor kennzeichnet den Roman auch eine außergewöhnliche Härte, die sich aus den Themen Krieg, Mord und Folter ergibt.

    Cemile Sahin schreibt ihren Debütroman über ein Experiment, das sich auch sprachlich überträgt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.E., 12.11.2020

    Als eBook bewertet

    Der Roman beginnt ja mit einer Folterszene, und dann schwenk, der junge Mann der von einer Frau gerade zu gestalkt wird, und die ihm dann dieses Angebot macht. Er soll in die Rolle ihres Sohnes schlüpfen, sie hat ein Drehbuch geschrieben, und er ist quasi die Hauptrolle. Ein sehr eigener Roman, und ich habe mich immer wieder gefragt, ist ihr Sohn nun im Krieg gestorben, oder ist die Anfangssequenz etwas über ihren Sohn. Die Frau die die Mutter spielt, ein bisschen verrückt, alleine die Mühe die sie sich macht, um ihren totgeglaubten Sohn für seine Verlobte und die Nachbarn lebendig zu machen. Und dann wieder Polat, der nun quasi ihr Sohn ist, aber auch eigene Gedanken zu dem ganzen hat. Dieser verliert im Laufe der Geschichte fast sein eigenes Ich. Er braucht die Aufmerksamkeit der Mutter, und lässt sich auch auf eine Beziehung mit der Verlobten Polats ein, dabei ist diese ihm nicht wirklich nahe. Sein Ich verschwindet immer mehr, und die Geschichte wird für mich von Seite zu Seite irgendwie bizarr. Die Mutter die durch ihren Schmerz, dieses Drehbuch geschrieben hat, und der Mann der sozusagen ihren verlorenen Sohn Polat spielt, und in dieser Rolle quasi aufgeht. Und dann kommt es zum Show Down denn der echte Sohn taucht auf. Die Mutter ist im Glück, aber was nun mit dem Scheinsohn, und dann gibt es da noch ein Verbrechen, und es wird immer emotionaler. Ein interessanter Roman, und ich war teilweise fasziniert, und dann wieder kopfschüttelnd. Als Mutter so zu leiden. Durch meinen eigenen Hintergrund ist mir die türkische Kultur bekannt, und ich konnte vieles nachvollziehen. Die Schriftstellerin hat mich mitgenommen und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 15.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Mann lebt ein gleichförmiges Dasein, man könnte die Uhr nach seinen Routinen stellen, bis eines Tages selbige unterbrochen wird. Eine unbekannte Frau scheint ihn zu beobachten und verfolgen, seit Wochen schon. Als sie ihm erklärt, weshalb sie das tut, kann er es nicht glauben: sie will, dass er zurückkommt, dass ihr Kind endlich wieder bei ihr ist. Doch das ist nicht seine Mutter, sondern eine Fremde, die offenbar den Verlust ihres Sohnes Polat nicht verwunden hat, der als Soldat im Krieg gefallen und mit Ehren beerdigt wurde, auch wenn man seinen Leichnam nicht gefunden hat. Er lässt sich darauf ein, wird Polat Kaplan, der verschollene Sohn. Über Monate üben sie heimlich die neue Rolle, ein exaktes Drehbuch hat die Mutter verfasst, eine genaue Vorstellung davon hat sie, wie sie Polat ihren Nachbarn präsentieren wird. Was als skurriler Spleen beginnt, übernimmt jedoch zusehends die Realität und bald lassen sich beide nicht mehr trennen.

    Cemile Sahins Debütroman ist zunächst eine Herausforderung an den Leser. Man merkt, dass die studierte Künstlerin eigenwillig arbeitet und sich von Konventionen nicht aufhalten lässt. Man muss sich daher in den Text einlesen und sich auf ihn einlassen, dann jedoch entfaltet er sein Potenzial.

    Sie greift dabei interessante und auch brisante Themen auf. Weder Land noch Ort sind genau definiert, es herrscht Krieg, das Militär verfügt über große Macht und kann Geschichte nach eigenem Gutdünken schreiben. Die Emotionen und Bedürfnisse einer Mutter dürfen dabei nicht stören. Wenn jene die Realität nach eigenen Vorstellungen modellieren können, warum dann nicht auch die trauernde Mutter? Es bleibt offen, ob dies ein verzweifelter Akt einer psychisch schwer gebeutelten Frau ist oder ob sie nicht eher Mauern eingerissen hat, die ohnehin schon am Bröckeln war.

    Wenn es Reality-TV gibt, wieso sollte es dann nicht auch das Gegenstück, quasi gespielte Wirklichkeit geben? Was als moderner Gedanke anmutet, ist sozilogisch betrachtet eigentlich ein alter Hut, Erving Goffmans "Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag“ stammt immerhin aus den 1950ern und postulierte damals schon, dass wir, in Interaktion mit anderen und wenn wir uns beobachtet fühlen, immer versuchen, ein bestimmtes Bild von uns zu präsentieren und unser Selbst wird erst durch das geschaffen, was die anderen in uns sehen. Der Roman geht einfach nur einen Schritt weiter und bald schon findet die Verschmelzung der beiden Ichs statt und sie werden immer schwerer voneinander zu trennen.

    Fiktion und Metafiktion und doch: am Ende kann nichts das Leid, das durch Krieg erschaffen wird, lindern. Eine eigenwillige Autorin, die sich leicht zwischen Genres und bekannten Formen bewegt und diese überzeugend neu komponiert.

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