Trauma und Identität: Die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen in der Kunsttherapie
Anerkannt ist heute, dass für zahlreiche psychische und psychosomatische Erkrankungen traumatische Erfahrungen ursächlich oder mitursächlich sind. Um nicht erneut mit ihren Erinnerungen an Traumaerfahrungen in Kontakt zu kommen, weichen viele Menschen davor...
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Klappentext zu „Trauma und Identität: Die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen in der Kunsttherapie “
Anerkannt ist heute, dass für zahlreiche psychische und psychosomatische Erkrankungen traumatische Erfahrungen ursächlich oder mitursächlich sind. Um nicht erneut mit ihren Erinnerungen an Traumaerfahrungen in Kontakt zu kommen, weichen viele Menschen davor zurück, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und bewältigen ihr Trauma nicht. Traumatische Erfahrungen und daraus resultierende Identitätsverunsicherungen können daher auch an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Die Autorin veranschaulicht dies und geht dabei auf die Generationenfolgen im geteilten Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein. Anhand der Fallgeschichte einer Patientin aus einer stationären psychosomatischen Abteilung stellt sie heraus, dass Kunsttherapie eine besonders wirkungsvolle Therapieform für die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen ist.
Lese-Probe zu „Trauma und Identität: Die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen in der Kunsttherapie “
hen Patientin:4.1.1, Absteckung des Rahmens: Institution, Setting, Behandlungskonzept und freie Themenwahl:
Für die Dauer von zwei Monaten absolvierte ich eine Praxistätigkeit in einer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und war als Co-Therapeutin und teils auch als vertretende Kunsttherapeutin in den kunsttherapeutischen Sitzungen tätig. Betrachten möchte ich eine Patientin aus der stationären Gruppe der PatientInnen mit Essstörungen (ICD-10, F50), für die ein spezielles Behandlungsprogramm zur Anwendung kam (vgl. Leitbild der Klinik 1998).
Die Gruppe der PatientInnen mit Essstörungen im so genannten "Langzeitsetting" war als eine halboffene Gruppe anzusehen, in der sich ausschließlich Frauen befanden, denn zumeist sind die Betroffenen Frauen (vgl. v. Wietersheim 2008, S. 291). Die Patientinnen blieben in der Regel zehn Wochen in jenem Setting. Vorgeschaltet war das dreiwöchige "Klärungssetting", in dem die Behandlungsmotivation sowie Therapieziele der Patientinnen herausgestellt wurden. Im Zuge davon kam es zu einem Behandlungsvertrag zwischen der Klinik und der Patientin, woran beide Seiten gebunden waren.
Die vorrangigen Verfahren bei der Behandlung von Essstörungen sind psychotherapeutisch (vgl. American Psychological Association 2006 und National Institute of Clinical Excellence 2004 in v. Wietersheim 2008, S. 295). Das Behandlungskonzept der Klinik war tiefenpsychologisch fundiert und enthielt daneben verhaltensmodifizierende Maßnahmen (vgl. Leitbild der Klinik 1998). Symptome wurden trotz ihrer objektiven Schädlichkeit vorübergehend als eine unverzichtbare Stütze für das Selbstwertgefühl der Patientinnen respektiert. Die Konzentration richtete sich zunächst auf das Symptomverhalten und die begleitenden Kognitionen und Affekte, während mit Besserung der Symptomatik die Konfliktzentrierung zunahm. Die therapeutische Beziehung diente als Motor für den Symptomveränderungsprozess. Um eine strukturelle
Bibliographische Angaben
- Autor: Dörthe Wilken
- 2015, Erstauflage., 64 Seiten, 13 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bachelor + Master Publishing
- ISBN-10: 3958204074
- ISBN-13: 9783958204072
- Erscheinungsdatum: 09.06.2015
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