Treibts zua!

Kriminalroman
 
 
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Deutsch-österreichische Ermittlungen zwischen Berchtesgadener Land und Salzburg.Ein Toter liegt auf der Grenze zwischen Bayern und Salzburg. Die alleinerziehende Kommissarin Lilly Engel von der bayerischen Kripo und ihr machohafter österreichischer Kollege...
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Kommentare zu "Treibts zua!"
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    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 08.12.2018

    Klar, Sonntagabend Töchterchen Laura brüllt vor Zahnweh, Tobias hat am nächsten Tag einen Mathetest, wie wenn das nicht schon genügen würde, stellt ein neuer Leichenfund, der in Zusammenhang mit der toten Obdachlosen vor einigen Tagen stehen muss, die alleinerziehende Kommissarin Lilly Engel einmal wieder perfekt getimt auf eine harte Bewährungsprobe. Und wenn es schon schlecht läuft, dann gleich ganz, denn der Tote liegt genau an der Grenze zwischen Bayern und Salzburg, was bedeutet, dass sie mit diesem Macho von Kollegen Sigmund Huber von der österreichischen Polizei zusammenarbeiten muss. „Alleinerziehende berufstätige Frauen waren für den drei rote Tücher auf einmal. Und Norddeutsche konnte er schon gar nicht ab.“ Alles andere als perfekte Voraussetzungen um einem irren Serienmörder, der mit den nächsten Toten nicht lange warten lässt, das Handwerk zu legen und schon bald heißt es „Was WILL dieser Psychopath? Müssen wir demnächst mit einer Bombe in der Salzburger Altstadt rechnen? Oder in Reichenhall? Nur, weil die Welt und die Polizei zu deppert sind, um seine verdammte Botschaft zu entschlüsseln.“

    Als Leser darf man die beiden bei ihren Ermittlungen begleiten und kann so gemeinsam mit ihnen über einen Täter brüten. Kursive Einschübe aus Täterperspektive, die klar machen, dass hier ein Irrer am Werk ist, schüren die Spannung. Auch die eine oder andere falsche Fährte und ein rasantes Finale verleihen dem Krimi Fahrt. Zudem darf man sich am Miteinander der Ermittler, die sich anfangs spinnefeind sind, vergnügen, denn bei spitzen Kommentaren nehmen sie sich beide die Butter nicht vom Brot. Auch einen kleinen Blick ins Private gibt es und toll finde ich zwar nicht alles und jedes was Lilly ihren Kindern zumutet, aber endlich mal auch eine Ermittlerin, bei der die Kinder im Ernstfall nicht glücklich verräumt sind.

    Der spannende Prolog, der sofort auf einen fanatisch, irren Täter hindeutet, hat mich sofort in die Geschichte gezogen und dass ich auf den ersten Seiten schon schallend lachen konnte, hat sein übriges dazu getan, dass ich die Seiten nur so verschlungen habe. Der lockere, amüsante und pointierte Schreibstil macht so richtig Spaß und so fliegen die Kapitel nur so. Dass hier nicht alles aus einem Guss ist, sondern zwei Autoren am Werk waren, habe ich an keiner Stelle gespürt. Vielleicht hat es ja sogar gerade dem Gekabbel zwischen Lilly und Huber ganz gut getan, dass hier ein Mann und eine Frau ihren Beitrag geleistet haben. Die Story sprüht an witzig pfeffrigen, teils auch bitterbösen Dialogen, was mir unheimlich gut gefallen hat. Auf ein provozierendes „Also, im Tatort sehen die Polizisten aber viel professioneller aus, wenn sie bei der Arbeit sind. Wo ist denn überhaupt der Gerichtsmediziner? Haben die keinen?“ kann von Huber schon ein „Der lässt sich entschuldigen, fühlt sich malad, der Herr Rechtsmediziner. Dafür haben wir den Fleischhauer verständigt. Der macht seine Sache im Wesentlich genauso gut.“, kommen. Auch an Situationskomik mangelt es nicht und ganz besonders das vierjährige Töchterchen Lena hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Ein „Ich weiß- Du bist der doofe Huber. Mama schimpft oft über dich. Was ist eigentlich ein Macho?“ ist nicht die einzige Information, die sie in unbeobachteten Momenten an Huber weiterleitet.

    Lilly war mir sofort sympathisch und ich finde toll, wie sie versucht alles unter einen Hut zu bringen. Auch wenn ich erziehungstechnisch nicht alles ganz gutheißen kann, konnte ich mich stets in sie hineindenken. Huber, der von sich selbst schon mal für den „einzigen Intelligenten und Gebildeten unter dem Haufen Volltrottel halten kann“, wünscht man seinem Feind nicht als Kollege, doch ich mochte ihn trotzdem so richtig gern. Er bringt nicht nur super viel Unterhaltung mit in die Geschichte, er hat unter seiner harten, selbstverliebten Fassade durchaus auch Herz und in meinen Augen ist er eigentlich gar nicht so stark, wie gedacht. Zudem ist er ein richtiger Genießer, seine Kaffeekreationen oder sein Rührei würden mir mit Sicherheit auch besser schmecken, als die Zumutung aus der Kantinenküche, die seiner Meinung nach „sogar in Guantanamo verboten wäre“. Die beiden Ermittler bilden ein amüsantes, aber auch kompetentes Team und ihr Miteinander hat mir gut gefallen, ebenso wie das zwischen Lilly und ihrem etwas arbeitsscheuen Kollegen Martin. Auch die anderen Darsteller sind gelungen gezeichnet, beim arroganten Professor Langer angefangen, der in seiner Selbstverliebtheit sogar Huber weit in den Schatten stellt, über die kleine Laura, die für schlaflose Nächte bei Lissy, aber auch ganz viel Vergnügen sorgt, bis hin zu Hubers Chef, bis hin zum Obdachlosen Kilian, den am Ende doch noch das schlechte Gewissen ereilt.

    Gut gefallen hat mir auch das Lokalkolorit. Salzburg einmal von einer anderen Seite, Beschreibungen der Landschaft und der Bräuche, ab und an ein wenig Dialekt, hier weiß man stets, wo die Musik spielt.

    Das Autorenduo hat mit ihrem Krimidebüt eine wunderbare Mischung aus Humor, Spannung und auch ein wenig Lernen geschaffen. Es ist ja nie verkehrt, wenn man beim Lesen nebenbei noch sein Wissen erweitern kann, so weiß ich jetzt z.B. um einiges mehr über Karl den Großen oder auch die Haberer. Ein wirklich äußerst vielversprechender erster Fall für das bayrisch-österreichische Gespann und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten.

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