»... und wir gehören auch dazu«
Universität und 'Volksgemeinschaft' im Ersten Weltkrieg
Trude Maurer untersucht am Beispiel der Universitäten Berlin, Straßburg und Gießen, wie der Erste Weltkrieg die Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden, aber auch zwischen Universität und Gesamtgesellschaft auf den Prüfstand stellte. Obwohl sie die...
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Trude Maurer untersucht am Beispiel der Universitäten Berlin, Straßburg und Gießen, wie der Erste Weltkrieg die Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden, aber auch zwischen Universität und Gesamtgesellschaft auf den Prüfstand stellte. Obwohl sie die Wissenschaft hinter dem 'vaterländischen' Engagement auf den zweiten Platz verwiesen und sich die in der Armee Dienenden wie auch die in der Heimat Verbliebenen in die 'Volksgemeinschaft' integrierten, bewirkte dies keine Egalisierung. Vielmehr verfehlten sie die 'Volksgemeinschaft' schon innerhalb der Universität und untermauerten ihren Führungsanspruch in der Gesamtgesellschaft mit ihrem Kriegseinsatz aufs Neue.
Die Studie untersucht die Rolle von Dozenten und Studierenden im Ersten Weltkrieg und fragt nach deren Stellung in der »Heimatfront«.
Die Studie untersucht die Rolle von Dozenten und Studierenden im Ersten Weltkrieg und fragt nach deren Stellung in der »Heimatfront«.
Klappentext zu „»... und wir gehören auch dazu« “
Der Erste Weltkrieg, der mit der Erfahrung einer stände- und konfessionenübergreifenden Gemeinschaft begann, stellte die Beziehungen zwischen Universität und Gesamtgesellschaft auf den Prüfstand: denn die propagierte Vorstellung der 'Volksgemeinschaft' traf auf den traditionellen Führungsanspruch der Lehrenden und Studierenden. Nun postulierten sie nicht nur die Einheit von Volk und Heer, sondern wollten Teil dieses Ganzen sein und an dessen Kampf teilhaben. Wie sie die Kriegsanstrengungen in der Armee und an der sogenannten 'Heimatfront' praktisch unterstützten, wird am Beispiel der Universität in der Hauptstadt, einer Universität in der Provinz (Gießen) und der Universität in einer Festungsstadt an der Grenze des Reichs (Straßburg) untersucht. Zwar waren die vom Kriegsschauplatz entfernten Berliner durch die Kriegszielpublizistik ihrer Wortführer in der Öffentlichkeit am deutlichsten zu hören, in ihrem tatsächlichen Engagement aber standen sie hinter den beiden anderen zurück -während sich umgekehrt die am stärksten gefährdeten Straßburger in ihren Äußerungen zurückhielten. Studium und Lehre veränderten sich zwar durch das Schrumpfen der Hörerschaft und den wachsenden Frauenanteil, aber kaum inhaltlich. Gerade durch Integration in die 'Volksgemeinschaft' suchten die Akademiker ihren Führungsanspruch neu zu untermauern. Doch trotz des Ausschlusses 'feindlicher Ausländer' und gesinnungsstärkender Feiern verfehlten sie die 'Volksgemeinschaft' sogar innerhalb der Universität.
Autoren-Porträt von Trude Maurer
Prof. Dr. Trude Maurer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg und apl. Prof. an der Universität Göttingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Trude Maurer
- 2015, XXIV, 1214 Seiten, Maße: 16,7 x 23,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3525336039
- ISBN-13: 9783525336038
- Erscheinungsdatum: 16.09.2015
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