Unterrichten als Beruf
Akteure, Praxen und Ordnungen in der Schulbildung. Dissertationsschrift
Für die Gestaltung des Schulunterrichts und das gelernte Wissen spielen Lehrerinnen und Lehrer die zentrale Rolle. Bei ihrer Arbeit ist Kultur doppelt bedeutsam: als vermittelter Inhalt und als kulturelle Prägung. Lina Franken untersucht die Arbeitswelt von...
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Produktinformationen zu „Unterrichten als Beruf “
Für die Gestaltung des Schulunterrichts und das gelernte Wissen spielen Lehrerinnen und Lehrer die zentrale Rolle. Bei ihrer Arbeit ist Kultur doppelt bedeutsam: als vermittelter Inhalt und als kulturelle Prägung. Lina Franken untersucht die Arbeitswelt von Lehrenden und deren subjektive Perspektiven auf den Unterricht. Welche Praktiken entwickeln sie? Wie verändern sich ihre Vorgehensweisen mit zunehmender Erfahrung? Welche Methoden und Materialen verwenden sie? Welche Rolle spielen die eigene Biografie und Identität?
Klappentext zu „Unterrichten als Beruf “
Für die Gestaltung des Schulunterrichts und das gelernte Wissen spielen Lehrerinnen und Lehrer die zentrale Rolle. Bei ihrer Arbeit ist Kultur doppelt bedeutsam: als vermittelter Inhalt und als kulturelle Prägung. Lina Franken untersucht die Arbeitswelt von Lehrenden und deren subjektive Perspektiven auf den Unterricht. Welche Praktiken entwickeln sie? Wie verändern sich ihre Vorgehensweisen mit zunehmender Erfahrung? Welche Methoden und Materialen verwenden sie? Welche Rolle spielen die eigene Biografie und Identität?
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Unterrichten als Beruf “
1. Einleitung 1.1 Relevanz und Leitfragen "Also unterrichten ist wichtig, aber erziehen ist, find ich, auch wichtig. Und unerstützen auch." Frau Meyer, Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule im ländlichen Rheinland, hat nach mehr als 30 Jahren Berufserfahrung eine klare Einstellung zu ihrer Unterrichtsgestaltung, tradierte Wissensbestände und ein deutlich ausgeprägtes Bildungskonzept. Ihr Beruf ist Teil ihrer Identität. Sie berichtet, dass sie nicht nur Inhalte vermitteln will, sondern Erziehung in einem ganzheitlichen Sinne betrachtet. Nach einem Moment des Nachdenkens fügt sie hinzu, dass auch die Hilfe für einzelne Schüler zu ihrem Beruf gehört. Hier zeigt sich, dass das Tätigkeitsspektrum von Lehrenden weit mehr umfasst als Inhalte zu vermitteln. Unterricht als Kultur-prozess ist eng verknüpft mit den Akteuren, die diesen in ihren je eigenen Praxen realisieren. Gleichzeitig wirken Ordnungen von außen ein, die den Gestaltungsspielraum eingrenzen und Unterricht strukturieren. Welche Rolle die einzelnen Lehrenden für die Schulbildung spielen, soll im Folgenden dargestellt werden. Gesellschaftliche Relevanz Schule ist in der gesellschaftlichen Debatte allgegenwärtig, und das nicht erst seit gestern: Das so genannte G8, die Schulzeitverkürzung auf ein Abitur nach zwölf Jahren, wird immer wieder intensiv verhandelt. Feuilleton und Eltern fürchten um die Folgen oder sehen eine Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, Politik und Lehrende wägen die Vor- und Nachteile ab. Mit Schlagworten wie PISA-Studie und Vergleichbarkeit werden unterschiedliche Argumentationen be- und widerlegt. Ansätze wie jener von Gemeinschaftsschulen, also längeres gemeinsames Lernen für Kinder mit unterschiedlichen Kompetenzen, stehen ebenso wie das Konzept Inklusion zur Debatte. Gleichzeitig wird den einzelnen Schulen mehr Entscheidungskompetenz in Form eines Managementmodells übertragen, wenn etwa in Nordrhein-Westfalen mit dem Modell der selbstständigen Schule ein
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Pauschalbetrag zur eigenen Verwendungsentscheidung den Institutionen zugewiesen wird, aus dem alle Kosten beglichen werden müssen. Der Bildungsbereich unterliegt einer "gewollten, planvollen Unterfinanzierung". Die Bundespolitik initiiert Bildungsgipfel und Exzellenzinitiativen, um die unterschiedlichen Problembereiche anzugehen, obwohl die Kulturhoheit laut Grundgesetz bei den Bundesländern liegt. In der heutigen Bildungsgesellschaft sind Wissen und Kompetenzen unabdingbare Voraussetzungen für Teilhabe an unserer Gesellschaft. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, inmitten fortwährender Globalisierungs- und Digitalisierungsprozesse, steht die Frage der Vermittlung von Wissen vor neuen Herausforderungen. Mit dem Wandel der Medien und dem An-wachsen digitaler Möglichkeiten setzt auch eine andere Informationsaneignung und ein verändertes Lernen ein, das Lehren steht ebenfalls vor sich wandelnden Strukturen: "Mit der Digitalisierung schreitet die Mediatisierung der Lebenswelten voran, und die Welt wird zunehmend über Mediendarstellungen wahrgenommen." Diese sich verändernden Ordnungen des Digitalen sind für Schulbildung besonders virulent, wenngleich zahlreiche weitere Faktoren die Schulsysteme zeitgleich verändern, wie noch aufzuzeigen sein wird. Warum also die Rolle der Lehrenden untersuchen, wenn so viele Inhalte und Strukturen aktuell im Wandel begriffen sind? Und warum die Schule als Institution herausgreifen? In der westlichen Welt ist der Schulbesuch ein gesellschaftliches Totalphänomen: Jeder Leser dieses Textes hat eine Schule besucht. "Jedermann weiß aufgrund eigener Teilnahme schon immer, was Unterricht ist und wie es in den Klassenzimmern zugeht." Die Schule ist und bleibt zentraler Ort formaler Bildung; Schulpflicht verweist auf die Bedeutung als soziales Totalphänomen, als kulturelle Tatsache. Neben Familie und Freundeskreis ist der Lebensraum Schule kontinuierlicher Ort von Enkulturation, an dem kulturelle "Weisen des Denkens, Empfindens und Handelns" in einer K
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Inhaltsverzeichnis zu „Unterrichten als Beruf “
Inhalt 1. Einleitung 9 1.1 Relevanz und Leitfragen 9 1.2 Zum Forschungsstand 17 1.3 Forschungsdesign 31 1.4 Strukturierung der Analyse 46 Teil I Ordnungen des Lehrens 2. Das Schulsystem als externe Ordnung 55 2.1 Schulgesetzgebung in NRW 60 2.2 Lehrpläne des Lernbereichs Gesellschaftslehre 67 2.3 Kontextualisierung: Regelwerke als Machtstrukturen 76 3. Schulen als räumliche Ordnung 79 3.1 Die beforschten Schulen als physische Räume 87 3.2 Aneignungen des sozialen Raumes Schule 96 3.3 Kontextualisierung: Schulen als angeeignete Räume 107 4. Ordnende Akteure: Lehrende und Forscherin 111 4.1 Ordnende Lehrende: Kollegium und Einzelpersonen 117 4.2 Narrative zu Schüler- und Elternschaften 141 4.3 Zur ordnenden Forscherin zwischen Nähe und Distanz 147 4.4 Kontextualisierung: In Narrationen ordnende Akteure 158 Teil II Akteure und Praxen des Lehrens 5. Unterrichtsthemen zwischen Wissen und Erfahrung 181 5.1 Bewertungen der Lehrpläne als Bewertungen von Normen 189 5.2 Bearbeitung von Themenfeldern als Wissenspraxen 206 5.3 Externe Ordnungen in der thematischen Anwendung 219 5.4 Kontextualisierung: Wissenspraxen als Themengeneratoren 248 6. Schulbücher und Materialien in der Unterrichtspraxis 253 6.1 Entstehungs- und Auswahlprozesse als machtvolle Praxen 260 6.2 Nutzungen zwischen Fundus und Leitmedium 280 6.3 Erweiterungen: Material zwischen Routine und Innovation 300 6.4 Kontextualisierung: Materialien als Unterrichtsstrukturierung 309 7. Unterrichtsmethoden zwischen Normen und Kreativität 315 7.1 Bewertungen didaktischer Konzepte 323 7.2 Methodenanwendungen in der Unterrichtspraxis 340 7.3 Kontextualisierung: Norminterpretation als kreatives Handeln 370 8. Didaktik als Arbeit in der Kulturvermittlung 373 8.1 Materielles und immaterielles Engagement 384 8.2 Unterricht als Kulturvermittlung 400 8.3 Der Lehrerberuf in biografischer Perspektive 423 8.4 Kontextualisierung: Arbeitsidentitäten von Lehrenden 435 9. Fazit: Kulturen des Lehrens 441 9.1 Erkenntnislese 441 9.2
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Methodenreflexion 448 9.3 Kulturwissenschaftliche Forschungsdesiderate 453 9.4 Gesellschaftliche Relevanz der Erkenntnislese 457 Quellen 463 Literatur 471
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Autoren-Porträt von Lina Franken
Lina Franken, Dr. phil., ist wiss. Referentin für das »Portal Alltagskulturen im Rheinland« beim Landschaftsverband Rheinland und wiss. Mitarbeiterin im Projekt »Kultur in der Lehrerbildung« an der Universität Bamberg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lina Franken
- 2017, 497 Seiten, Maße: 14,1 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593508133
- ISBN-13: 9783593508139
- Erscheinungsdatum: 11.08.2017
Pressezitat
"Lina Franken verdeutlicht in ihrer Mikrostudie die zentrale Rolle der Lehrkräfte für den Schulunterricht. Gründlich analysiert sie dabei das Zusammenspiel von Akteuren, Praxen und Ordnungen in der Schulbildung. Das Buch ist insbesondere für Unterrichtende von Interesse, die sich auf wissenschaftliche Weise mit der eigenen Rolle und dem Selbstverständnis als Lehrer auseinandersetzen möchten." F. Sigrid Grün, socialnet.de, 16.11.2017
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