Unverstanden
Thriller. Deutsche Erstveröffentlichung
Der brandneue Thriller von Karin Slaughter: extrem fesselnd und psychologisch höchst raffiniert.
Martin Reed hat ziemlich mit seinem Schicksal zu kämpfen: Obwohl er als Chefbuchhalter in seiner Firma geschätzt wird, wird...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Unverstanden “
Der brandneue Thriller von Karin Slaughter: extrem fesselnd und psychologisch höchst raffiniert.
Martin Reed hat ziemlich mit seinem Schicksal zu kämpfen: Obwohl er als Chefbuchhalter in seiner Firma geschätzt wird, wird er immer wieder Opfer von Intrigen. Noch dazu wohnt er noch immer bei seiner bösartigen Mutter, die ihn permanent drangsaliert. Als eines Tages eine grausam ermordete Leiche gefunden wird, deuten alle Indizien auf Martin als Täter hin, zumal er kein Alibi angeben kann.
Als dann eine zweite Leiche entdeckt wird, wird es eng für Martin. Ist er tatsächlich ein wahnsinniger Frauenmörder? Oder will ihm irgendjemand etwas unterschieben?
Klappentext zu „Unverstanden “
Zeitlebens wurde Martin Reed immer wieder das Opfer übler Intrigen. Zwar wird er als Chefbuchhalter in seiner Firma geschätzt, doch sein Dasein ist ziemlich trostlos - noch immer wohnt er bei seiner bösartigen Mutter und hofft vage auf irgendeine Art von Ausweg. Eines Tages wird die grausam zugerichtete Leiche einer Frau aufgefunden. Und alle Indizien weisen auf Martin als Täter, zumal er kein Alibi angeben kann - oder will ... Als dann noch eine zweite Frauenleiche entdeckt wird, die einer Kollegin, wird es richtig eng für Martin. Ist er tatsächlich der wahnsinnige Frauenmörder - oder nur ein fatal unverstandener Mann?Ein Meisterwerk der Spannungsliteratur - extrem fesselnd, psychologisch höchst raffiniert und mit atemberaubenden Wendungen bis zur letzten Zeile.
Lese-Probe zu „Unverstanden “
Unverstanden von Karin Slaughter Martin Reed war schon vor langer Zeit zu der Einsicht gelangt, dass er in den falschen Körper hineingeboren wurde. Er fragte sich oft, wie anders sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn dieser amorphe Klops, der ihn aus seinem ersten Babyfoto anstierte, auch nur ein Minimum an Potenzial hätte vermuten lassen. Aber nein, so hatte es offenbar nicht sein sollen. Das Bild des kleinen Martin, der sich aufbäumte wie ein geblähter Seehund — die feuchten, rosigen Lippen geöffnet, das Kinn schon damals nahtlos in den Hals übergehend —, war eines, das ihn sein ganzes Leben verfolgen würde. Und am allerschlimmsten waren die Worte »Mamas kleiner Engel« über seinem fahl- grauen, haarlosen Kopf.
Dabei war Martin kein Träumer. Er glaubte zum Beispiel nicht, dass George Clooney schon so bildschön zur Welt gekommen war. Auch der Anblick
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Brad Pitts ließ in ihm keine Bitterkeit aufkommen. Er wäre schon zufrieden gewesen mit einem durchschnittlichen Männerkörper, einem, dem er mit seinen vielen Stunden auf dem Total-Gym-Heimtrainer so etwas wie Muskeltonus verleihen könnte und nicht nur eine horizontale Neuschichtung von Speckringen. Sogar Will Ferrells Aussehen hätte ihm schon gereicht. Die grausame Wahrheit war jedoch, dass Martins Körper eher dem Jodie Fosters zu ihren Studentinnenzeiten ähnelte. Fügte man nun noch sein fliehendes Kinn, seine gebogene Nase und seine rundlichen, hängenden Schultern hinzu, wurden die vielfältigen Quellen seines Missvergnügens (und des Missvergnügens vieler Blind-Date-Bekanntschaften) schmerzhaft offenbar.
Sein Leben war genau das erbärmliche Leben, das man von Jodie Fosters entfremdetein, unattraktivem Zwillingsbruder erwarten -würde. Da Martin seit sechzehn _Fahren als Hauptbuchhalter bei Southern Teilet Supply arbeitete, einem Hersteller und Vertreiber von Reinigungs- und Sanitärbedarf, hatte er sich inzwischen mit dem Kleinstadtleben in Georgia abgefunden, in das er gestoßen worden war. Aus den Rabauken, mit denen er die Highschool besucht hatte, waren die Trottel geworden, mit denen er jetzt zusammenarbeitete. Die Anführerin der Cheerleader, die seine Aufmerksamkeit damals verschmäht hatte, tat es auch weiterhin, inzwischen jedoch hinter einem Schreibtisch in einem Nachbarbüro. Norton Shaw, die Nemesis seiner Mathestunden, war zu seinem direkten Vorgesetzten befördert worden. Sogar der Wachmann war genau der Kerl, der in den Gängen der Tucker Highschool patrouilliert hatte; man hatte ihn gefeuert, weil er einer der Kantinendamen nachstellte, ein Vergehen, das die Belegschaft von Southern Teilest Supply offensichtlich ziemlich kaltließ.
Wenn man genau darüber nachdachte, war es typisch für Martins Leben, dass sich nie etwas änderte, seit dem Verlassen der Highschool hatte sich nichts ereignet, was eine grundlegende Veränderung seiner Verhältnisse mit sich gebracht hätte. Für Martin erwies sich das Leben allerdings auch nur selten als atypisch. Das Streben nach Normalität war schon immer sein schwer erreichbares Lebensziel gewesen. Er war von durchschnittlicher Größe, durchschnittlicher Intelligenz, durchschnittlichem Gewicht — warum nur wirkte er dann so eklatant unterdurchschnittlich? Zum Glück hatte er andere Dinge, die für ihn sprachen. Einen sicheren Job. Einen fast abbezahlten Toyota Camry. Ein umfassendes Wissen über die Sanitärbedarfsindustrie.
Eines musste man Martin zugutehalten: Er versuchte trotz allem schon fast sein ganzes Leben lang, etwas zu ändern. Als eifriger Leser hatte Martin zuerst in Büchern Hilfe gesucht. Er hatte alle Ratgeber aus der Reihe »Hühnersuppe für die Seele« gelesen. »Die Macht des positiven Denkens« hatte ihn gründlich deprimiert. Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass er mehr mit den Frauen von der Venus als mit den Männern vom Mars gemeinsam hatte. Der Bestseller »The Secret« erschien etwa zu der Zeit, als ihm eine Reihe von Katastrophen widerfuhren: eine Bindehautentzündung, ein stecken gebliebener Aufzug, das eingeritzte Wort »Schlappschwanz« im Lack seines Autos. Martin hatte es sieh, mit einem warmen Waschlappen über dem Auge, mit dem Buch auf dem Sofa bequem gemacht und sehr schnell entdeckt, dass eigentlich alles seine eigene Schuld war.
Martins Mutter war ähnlich unzufrieden mit ihrem Sohn — vielleicht sogar noch mehr. Oft schaute sie ihn über den Frühstückstisch hinweg an (natürlich wohnte er noch bei ihr) und ließ sich unverblümt über seine Unzulänglichkeiten aus.
»Ach, du meine Güte, ich glaube, du hast letzte Nacht noch mehr Haare verloren.«
»Lieber Gott, du solltest mal diese Speckrolle sehen, die dir da über den Gürtel hängt. «
»Weißt du, es gibt Frauen, die man für ihre Gesellschaft bezahlen kann.«
Evelyn Reed war auf den ersten Blick der Prototyp der netten, alten Dame. Bis sie den Mund aufmachte. Wie Martin war auch sie eine Außenseiterin, Im Gegensatz zu Martin jedoch gab sie anderen die Schuld dafür und kam nicht einmal auf den Gedanken, dass es eine direkte Folge ihrer abstoßenden Persönlichkeit sein könnte. Meistens betrachtete er sie als grässlichen Troll, der es ihm verwehrte, die 'Brücke in ein neues, aufregenderes Leben zu überqueren. Manchmal fühlte er sich aber auch großherziger und sah sie nur als eine alte Frau, die hoffentlich bald sterben würde, damit er ein neues, aufregenderes Leben führen konnte.
Viele seiner häufig wiederkehrenden Träume endeten glücklich damit, dass seine Mutter in irgendein jenseits hinüberwechselte. Während er seinen Frühstücksspeck kaute oder seinen Dörrpflaumensaft trank, sah er sich selbst als Figur in einem Buch; irgendeine Gesellschaftskomödie mit mörderischen Untertönen. Exemplarische Szenen, allerdings ohne Happy End. Seine Gedanken wären kursiv geschrieben. Was er sagte, in Anführungszeichen. »Mutter, kannst du mir bitte das Buttermesser reichen?« Würdest du es dir bitte zuvor in die Brust rammen? © Blanvalet Verlag
Übersetzung: Klaus Berr
Sein Leben war genau das erbärmliche Leben, das man von Jodie Fosters entfremdetein, unattraktivem Zwillingsbruder erwarten -würde. Da Martin seit sechzehn _Fahren als Hauptbuchhalter bei Southern Teilet Supply arbeitete, einem Hersteller und Vertreiber von Reinigungs- und Sanitärbedarf, hatte er sich inzwischen mit dem Kleinstadtleben in Georgia abgefunden, in das er gestoßen worden war. Aus den Rabauken, mit denen er die Highschool besucht hatte, waren die Trottel geworden, mit denen er jetzt zusammenarbeitete. Die Anführerin der Cheerleader, die seine Aufmerksamkeit damals verschmäht hatte, tat es auch weiterhin, inzwischen jedoch hinter einem Schreibtisch in einem Nachbarbüro. Norton Shaw, die Nemesis seiner Mathestunden, war zu seinem direkten Vorgesetzten befördert worden. Sogar der Wachmann war genau der Kerl, der in den Gängen der Tucker Highschool patrouilliert hatte; man hatte ihn gefeuert, weil er einer der Kantinendamen nachstellte, ein Vergehen, das die Belegschaft von Southern Teilest Supply offensichtlich ziemlich kaltließ.
Wenn man genau darüber nachdachte, war es typisch für Martins Leben, dass sich nie etwas änderte, seit dem Verlassen der Highschool hatte sich nichts ereignet, was eine grundlegende Veränderung seiner Verhältnisse mit sich gebracht hätte. Für Martin erwies sich das Leben allerdings auch nur selten als atypisch. Das Streben nach Normalität war schon immer sein schwer erreichbares Lebensziel gewesen. Er war von durchschnittlicher Größe, durchschnittlicher Intelligenz, durchschnittlichem Gewicht — warum nur wirkte er dann so eklatant unterdurchschnittlich? Zum Glück hatte er andere Dinge, die für ihn sprachen. Einen sicheren Job. Einen fast abbezahlten Toyota Camry. Ein umfassendes Wissen über die Sanitärbedarfsindustrie.
Eines musste man Martin zugutehalten: Er versuchte trotz allem schon fast sein ganzes Leben lang, etwas zu ändern. Als eifriger Leser hatte Martin zuerst in Büchern Hilfe gesucht. Er hatte alle Ratgeber aus der Reihe »Hühnersuppe für die Seele« gelesen. »Die Macht des positiven Denkens« hatte ihn gründlich deprimiert. Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass er mehr mit den Frauen von der Venus als mit den Männern vom Mars gemeinsam hatte. Der Bestseller »The Secret« erschien etwa zu der Zeit, als ihm eine Reihe von Katastrophen widerfuhren: eine Bindehautentzündung, ein stecken gebliebener Aufzug, das eingeritzte Wort »Schlappschwanz« im Lack seines Autos. Martin hatte es sieh, mit einem warmen Waschlappen über dem Auge, mit dem Buch auf dem Sofa bequem gemacht und sehr schnell entdeckt, dass eigentlich alles seine eigene Schuld war.
Martins Mutter war ähnlich unzufrieden mit ihrem Sohn — vielleicht sogar noch mehr. Oft schaute sie ihn über den Frühstückstisch hinweg an (natürlich wohnte er noch bei ihr) und ließ sich unverblümt über seine Unzulänglichkeiten aus.
»Ach, du meine Güte, ich glaube, du hast letzte Nacht noch mehr Haare verloren.«
»Lieber Gott, du solltest mal diese Speckrolle sehen, die dir da über den Gürtel hängt. «
»Weißt du, es gibt Frauen, die man für ihre Gesellschaft bezahlen kann.«
Evelyn Reed war auf den ersten Blick der Prototyp der netten, alten Dame. Bis sie den Mund aufmachte. Wie Martin war auch sie eine Außenseiterin, Im Gegensatz zu Martin jedoch gab sie anderen die Schuld dafür und kam nicht einmal auf den Gedanken, dass es eine direkte Folge ihrer abstoßenden Persönlichkeit sein könnte. Meistens betrachtete er sie als grässlichen Troll, der es ihm verwehrte, die 'Brücke in ein neues, aufregenderes Leben zu überqueren. Manchmal fühlte er sich aber auch großherziger und sah sie nur als eine alte Frau, die hoffentlich bald sterben würde, damit er ein neues, aufregenderes Leben führen konnte.
Viele seiner häufig wiederkehrenden Träume endeten glücklich damit, dass seine Mutter in irgendein jenseits hinüberwechselte. Während er seinen Frühstücksspeck kaute oder seinen Dörrpflaumensaft trank, sah er sich selbst als Figur in einem Buch; irgendeine Gesellschaftskomödie mit mörderischen Untertönen. Exemplarische Szenen, allerdings ohne Happy End. Seine Gedanken wären kursiv geschrieben. Was er sagte, in Anführungszeichen. »Mutter, kannst du mir bitte das Buttermesser reichen?« Würdest du es dir bitte zuvor in die Brust rammen? © Blanvalet Verlag
Übersetzung: Klaus Berr
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Autoren-Porträt von Karin Slaughter
Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton, Polizeichef Jeffrey Tolliver und Ermittler Will Trent sind inzwischen in 37 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 35 Millionen Mal verkauft worden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karin Slaughter
- 2009, 8. Aufl., 175 Seiten, Maße: 11,3 x 18,1 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Berr, Klaus
- Übersetzer: Klaus Berr
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 344237281X
- ISBN-13: 9783442372812
Rezension zu „Unverstanden “
"Karin Slaughter fackelt nicht lange, gleich auf den ersten Seiten bricht das Grauen ein in die Welt des Vertrauten. - Und doch geht es in Slaughters Büchern nicht um Gewalt um der Gewalt willen, nicht allein um das Verbrechen, sondern um das, was den Verbrecher treibt; nicht um die Suche nach dem Mörder, sondern vor allem um die Irr- und Umwege der Suchenden."
Kommentare zu "Unverstanden"
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