Van Gogh
Sein Leben
Standardwerk und Sensation:
Vincent van Gogh und sein Werk in neuem Licht
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Vincent van Gogh und sein Werk in neuem Licht
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Produktinformationen zu „Van Gogh “
Standardwerk und Sensation:
Vincent van Gogh und sein Werk in neuem Licht
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Klappentext zu „Van Gogh “
»Die maßgebliche Biographie für Jahrzehnte.«Leo Jansen, Kurator des Van-Gogh-Museums, Amsterdam
Standardwerk und Sensation: Nach vielen Jahrzehnten liegt endlich eine große, bahnbrechende, opulent illustrierte Biographie Vincent van Goghs vor, die alle bisherigen Lebensbeschreibungen übertrifft und einen völlig neuen Blick auf das Malergenie ermöglicht. Sie vereint große erzählerische Kraft mit psychologischem Feingefühl, neueste Forschungsergebnisse mit unbekannten Einblicken in van Goghs Leben: seine tiefe Verwurzelung in Kunst und Literatur, sein kompliziertes Liebesleben, den Kampf gegen seine psychische Erkrankung sowie die mysteriösen Umstände seines Todes.
Diese imposante, völlig neue und tief berührende Lebensbeschreibung eines der größten Künstler der Moderne wird auf lange Zeit hin Bestand haben.
»Steven Naifeh und Gregory White Smith erhellen einzigartig die Entwicklung von van Goghs intensivem Schaffen und seinen beharrlichen Drang zu Lernen, aller Widrigkeiten zum Trotz.«
New York Times
»Brillant!«
The Daily Telegraph
Lese-Probe zu „Van Gogh “
Gregory White Smith Van Gogh von Steven NaifehSein Leben
I Die frühen Jahre 1853-1880
1 Dämme und Deiche
Von den tausenden Geschichten, die Vincent van Gogh im Laufe seines Lebens mit unersättlicher Gier verschlang, blieb ihm eine besonders lebhaft im Gedächtnis: Hans Christian Andersens Die Geschichte von einer Mutter. Wann immer er sich im Kreis von Kindern befand, erzählte er wieder und wieder das düstere Märchen einer liebenden Mutter, die ihr Kind lieber dem Tod anheimgibt, als es dem Risiko eines unglücklichen Lebens auszusetzen. Vincent kannte dieses Märchen über weite Strecken auswendig und konnte es in mehreren Sprachen vortragen, auch auf Englisch mit einem starken holländischen Akzent. Für ihn, den Unglücklichen, der sich in Literatur und Kunst immerfort selbst suchte, hatte Andersens Geschichte über fehlgeleitete Mutterliebe eine einzigartige Kraft, und dass er sie wie unter Zwang immer wieder erzählte, zeugt von einer großen Sehnsucht und einer tiefen Verletzung.
... mehr
Vincents Mutter Anna brachte nie ein echtes Verständnis für ihren ältesten Sohn auf. Seine bereits in jungen Jahren offenkundige Verschrobenheit widerstrebte ihrer zutiefst konventionellen Weltsicht. Und sein freischweifender Geist überstieg ihren beschränkten Horizont. In ihren Augen vertrat er lauter seltsame und »weltverbesserische« Auffassungen; er fand sie engstirnig und lieblos. Je älter er wurde, desto mehr wuchs ihre Abneigung. Aus Unverständnis wurde Ungeduld, aus Ungeduld Scham, aus Scham Zorn. Als er erwachsen war, hatte sie die Hoffnung mehr oder weniger aufgegeben. Seine religiösen und künstlerischen Ambitionen tat sie als »sinnlose Unterfangen« ab, und dass er so ein unstetes Leben führte, kam für sie einem Todesfall in der Familie gleich. Er bereite seinen Eltern absichtlich »Schmerz und Kummer«, warf sie ihm vor. Bilder und Zeichnungen, die er zu Hause ließ, entsorgte sie systematisch (fast alle Kindheitsandenken hatte sie bereits weggeworfen), und die Gemälde, die er ihr später schenkte, beachtete sie kaum.
Nach ihrem Tod fanden sich unter ihrer Hinterlassenschaft nur wenige der Briefe und Werke, die Vincent ihr geschickt hatte. In seinen letzten Lebensjahren (sie überlebte ihn um 17 Jahre) schrieb sie ihm immer seltener, und als er zuletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, besuchte sie ihn nicht, obwohl sie häufig zu anderen Familienmitgliedern fuhr. Auch nach seinem Tod, als er zu spätem Ruhm gelangte, bedauerte oder revidierte sie nie ihr Urteil, seine Kunst sei »lächerlich«.
Vincent konnte die Ablehnung seiner Mutter nicht begreifen. Manchmal wetterte er gegen sie und nannte sie eine »hartherzige« Frau mit einer »sauer gewordenen Liebe«. Zuweilen schalt er sich selbst, er sei ein »halb sonderbarer, halb ärgerniserregender Mensch«, der nur »Schaden anrichtet«. Trotzdem hörte er nie auf, um ihre Anerkennung zu buhlen. Am Ende seines Lebens malte er (nach einer Fotografie) ein Porträt von ihr und fügte ein Gedicht von Thomas Morus hinzu, in dem es klagend heißt: »Who is the maid my spirits seek / Through cold reproof and slanders blight?« (»Wer ist das Mädchen, nach dem ich suche, hinter kaltem Tadel und glühenden Kränkungen?«)
***
An einem wolkenlosen Tag im Mai 1851 heiratete Anna Cornelia Carbentus in Den Haag, dem holländischen Königssitz und, laut einer Darstellung, »schönsten Ort der Welt«, den Pastor Theodorus van Gogh. Dem Meer abgerungen, mit einem Boden aus Sand und Ton, der sich ideal für die Blumenzucht eignete, war Den Haag im Mai ein wahrer Paradiesgarten: Eine unvergleichliche Blütenpracht prangte an Straßenrändern und an Kanal- ufern, in Parks und Gärten, auf Balkonen und Veranden, auf Fensterbänken und in Töpfen neben den Türen, ja sogar auf den vorbeigleitenden Kähnen. Die ständige Feuchtigkeit, die aus baumbeschatteten Teichen und Kanälen aufstieg, »schien jeden Morgen in einem frischeren und intensiveren Grün zu malen«, schrieb ein entzückter Besucher.
Am Hochzeitstag streute Annas Familie Blumen für die Brautleute und schmückte jede Station auf ihrem Weg mit Laub- und Blumengirlanden. Die Braut begab sich vom Haus ihrer Familie über die Prinsengracht zur Kloosterkerk, einem Juwel aus dem 15. Jahrhundert an einer lindengesäumten Straße, umgeben von den prächtigen Stadthäusern des noblen Stadtzentrums. Ihre Kutsche fuhr durch Straßen, die den Neid eines im Schmutz versinkenden Kontinents erregten: die Fensterscheiben blitzblank, die Türen frisch gestrichen oder lackiert, die Kupferkannen auf sämtlichen Eingangsstufen auf Hochglanz poliert, alle Glockentürme mit neu vergoldeten Lanzetten. »Selbst die Dächer wirkten, als würden sie täglich gewaschen«, schwärmte ein Besucher aus dem Ausland, und die Straßen seien »so sauber wie ein Zimmerfußboden«. Ein solcher Ort, schrieb ein anderer Gast, »kann alle Menschen veranlassen, seine Bewohner um ihr Glück zu beneiden«.
Die Dankbarkeit dafür, in einer so friedlichen Zeit an einem so idyllischen Ort zu leben, und die Angst, dass all das von einem Moment auf den anderen vorbei sein könnte - das formte Anna Carbentus' Leben. Sie wusste, dass es so nicht immer gewesen war, weder für ihre Familie noch für ihr Land.
Im Jahr 1697 hing der Fortbestand der Familie Carbentus am seidenen Faden - nämlich an Gerrit Carbentus, der als Einziger aus der Familie nach all den Kriegen, Fluten, Feuersbrünsten und Seuchen der vergangenen 150 Jahre noch am Leben war. Gerrits Vorfahren waren dem großen Aderlass des Achtzigjährigen Krieges zum Opfer gefallen, einem Aufstand der 17 niederländischen Provinzen gegen die grausame spanische Herrschaft. Er begann 1568, als protestantische Bürger in Städten wie Den Haag laut einem Bericht »in einer Welle hysterischer Wut und Zerstörung« rebellierten. Wer von den Unterdrückern dem Zorn der Bürger zum Opfer fiel, wurde zusammengebunden und aus hoch liegenden Fenstern geworfen, ertränkt, geköpft und verbrannt. Die Folge war, dass die spanische Inquisition jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in den Niederlanden, alle drei Millionen Einwohner, als Ketzer zum Tod verurteilte.
Achtzig Jahre lang kämpfte landauf, landab vor der beschaulichen holländischen Kulisse Heer gegen Heer, Religion gegen Religion, Klasse gegen Klasse, Miliz gegen Miliz, Nachbar gegen Nachbar, Idee gegen Idee. Ein Besucher in Haarlem sah »an verschiedenen Stellen sehr viele Menschen an Bäumen, an Galgen und anderen Querhölzern hängen«. Überall wurden Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt, ganze Familien auf den Scheiterhaufen geworfen, die Straßen waren von Leichen übersät.
Hin und wieder legte sich das Chaos für einige Zeit - etwa als die niederländischen Provinzen 1648 die Unabhängigkeit erlangten und mit dem Westfälischen Frieden auch der Achtzigjährige Krieg offiziell beendet wurde. Aber schon bald erlebte das Land eine neue Welle der Gewalt. Im sogenannten »Rampjaar« 1672, dem Katastrophenjahr, nur gut eine Generation nach dem Ende des Achtzigjährigen Kriegs, gärte es in den ruhigen, makellosen Straßen Den Haags erneut, als Menschenmengen in das Stadtzentrum strömten, Jagd auf den ehemaligen Statthalter Johan de Witt machten und ihn und seinen Bruder im Schatten ebenjener Kloosterkerk, in der Anna Carbentus fast 80 Jahre später ihre Hochzeit feiern sollte, niedermetzelten.
Aber weder die Kriege mit Spanien, Frankreich und England noch die kollektiven Gewaltausbrüche stellten für die Familie Carbentus die größte Bedrohung dar. Wie viele seiner Landsleute lebte Gerrit Carbentus in ständiger Gefahr, von einer Flut hinweggerissen zu werden. Diese Gefahr gab es schon seit dem Ende der Eiszeit, als sich die große Lagune an der Rheinmündung mit schwerer, schlickiger Erde zu füllen begann, was alsbald die ersten Siedler anlockte. Nach und nach bauten sie Warften, um ihre Hütten und Häuser vor Sturmfluten zu schützen, Deiche, um das Meer zurückzuhalten, und Kanäle, um das Sumpfland hinter den Deichen zu entwässern. Im 16. und 17. Jahrhundert, als es durch die Erfindung der Windmühle möglich wurde, große Landstriche trockenzulegen, begann die Urbarmachung von Land in großem Stil. Zwischen 1590 und 1740 - zur gleichen Zeit, als holländische Kaufleute die Welt des Handels eroberten und reiche Kolonien in entfernten Hemisphären gründeten, als holländische Künstler und Forscher ein Goldenes Zeitalter prägten und mit der italienischen Renaissance wetteiferten - wuchsen die kultivierbaren Flächen der Niederlande um fast ein Drittel, um mehr als 120 000 Hektar Ackerland.
Aber nichts konnte das Meer aufhalten. Trotz tausend Jahre währender unglaublicher Anstrengungen blieben Fluten so unausweichlich wie der Tod. Mit schrecklicher Unvorhersehbarkeit schlugen die Wellen über die Deiche oder brachen die Dämme unter dem Ansturm der Wellen oder beides, und das Wasser strömte über das flache Land weit ins Landesinnere hinein. Manchmal türmte sich das Meer einfach auf und holte sich das Land zurück. In einer einzigen Nacht des Jahres 1530 versanken 20 Dörfer in den Fluten, nur noch die Kirchturmspitzen waren zu sehen. Mehr als 100000 Tote waren zu beklagen, ihre Leichen und unzählige Viehkadaver trieben im Wasser.
Es war ein bedrohtes Leben, und Gerrit Carbentus erbte wie alle seine Landsleute ein feines Gespür, eine Seemannsnase für drohende Katastrophen. Zu den Tausenden, die im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts dem Kampf gegen die Fluten erlagen, zählte auch sein Onkel, der im Fluss Lek ertrank. Zuvor schon waren sein Vater, seine Mutter, Geschwister, Nichten, Neffen, seine erste Frau und deren Familie gestorben - allesamt vor Gerrits 30. Geburtstag.
Gerrit Carbentus war am Ende eines großen Umbruchs geboren worden; sein Enkel, der ebenfalls Gerrit hieß, kam am Anfang eines anderen großen Umbruchs zur Welt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts verbanden sich auf dem ganzen Kontinent revolutionäre Forderungen nach freien Wahlen, einer Ausweitung des Wahlrechts und der Abschaffung ungerechter Steuern mit dem utopischen Geist der Aufklärung zu einer Gewalt, die so unaufhaltsam war wie Kriege und Überschwemmungen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis der revolutionäre Funke die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen erreichen würde - und damit auch die Familie Carbentus. Als Truppen der neuen französischen Republik 1795 in den Niederlanden einmarschierten, kamen sie als Befreier. Aber sie blieben als Besatzer. In jedem Haushalt wurden Soldaten einquartiert (auch im Haus Carbentus); Güter und Geldvermögen (wie die Gold- und Silberstücke der Familie) wurden konfisziert; der Handel kam zum Erliegen; Profite schmolzen; Betriebe schlossen; die Preise stiegen. Gerrit Carbentus, Lederhandwerker und Vater dreier Kinder, verlor seine Lebensgrundlage. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Am Morgen des 23. Januar 1797 verließ Gerrit sein Haus in Den Haag, um im nahegelegenen Rijswijk zu arbeiten. Um sieben Uhr abends fand man ihn an der Straße, ausgeraubt, zusammengeschlagen und dem Tode nah. Als man ihn nach Hause brachte, war er bereits gestorben. Seine Mutter »drückte den leblosen Leib wie von Sinnen an sich und vergoss einen Strom von Tränen über ihn«, hieß es in der Familienchronik der Familie Carbentus, einem Familientagebuch, das über mehrere Generationen hinweg geführt wurde. »So ging es mit unserem lieben Sohn zu Ende, der ein leibhaftiges Wunder war.«
Gerrit Carbentus hinterließ eine schwangere Frau und drei kleine Kinder. Eines war der fünfjährige Willem, Großvater des Malers Vincent Willem van Gogh.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, nachdem die napoleonische Flut zurückgegangen war, begannen die Niederländer, die Deiche der staatlichen Souveränität wieder instand zu setzen. Die Angst, zurück in den Strudel gerissen zu werden, war so allumfassend, dass Mäßigung zur Tagesdevise wurde: in der Politik, in der Religion, in der Wissenschaft und in der Kunst. »Die Angst vor der Revolution führte zum Aufkommen reaktionärer Gesinnungen«, schrieb ein Chronist, und »Selbstgefälligkeit und nationale Überheblichkeit« wurden zu den prägenden Merkmalen dieser Zeit.
Während sich sein Land aus dem Schatten von Rebellion und Aufruhr erhob, baute sich Willem Carbentus aus den Trümmern der Familientragödie ein neues Leben auf. Er heiratete mit 23 und wurde in den kommenden zwölf Jahren Vater von neun Kindern - erstaunlicherweise war darunter nicht eine einzige Totgeburt. Die politische Stabilität und »nationale Überheblichkeit « brachte noch mehr Gutes. Ein plötzlich aufkommendes Interesse für alles Holländische führte zur steigenden Nachfrage nach Büchern. Ob in Amsterdam oder im kleinsten Dorf, überall bildeten sich Zirkel zur Förderung des Lesens, wo man von den Klassikern bis zu Ratgebern alles las. Willem ergriff die Gelegenheit und sattelte vom Lederhandwerker zum Buchbinder um. Er eröffnete eine Werkstatt in der Spuistraat im Geschäftsviertel Den Haags. Im Laufe von drei Jahrzehnten machte er daraus ein florierendes Gewerbe, während eine Etage höher seine große Familie wohnte. Als die Regierung 1840 nach einem Buchbinder für die endgültige Version der vieldiskutierten Verfassung suchte, wandte sie sich an Willem Carbentus, der sich daraufhin »Königlicher Buchbinder« nannte.
Erholung durch Mäßigung und Konformität - das war ein Patentrezept für das Land und für Willem, aber nicht für jedermann. Eines von Willems Kindern, seine Zweitgeborene Clara, litt, so hieß es, unter »Epilepsie«, damals ein Oberbegriff für eine Vielzahl unklarer geistiger und emotionaler Störungen. Clara blieb unverheiratet und lebte unter einem Mantel des Schweigens, auferlegt durch die Familienehre. Erst viel später sprach ihr Neffe, der Maler Vincent van Gogh, offen über ihre Krankheit. Willems Sohn Johannus »schlug nicht den üblichen Lebensweg ein«, schrieb seine Schwester kryptisch, und beging schließlich Selbstmord. Letztlich hielt selbst Willem, trotz all seines Erfolgs, den Anforderungen des Lebens nicht stand. Er starb 1845 im Alter von 53 Jahren an einer »Geisteskrankheit«, wie es in der Familienchronik in seltener Offenheit heißt.
Solche Beispiele vor Augen wuchs Willems mittlere Tochter Anna mit einer düsteren, ängstlichen Weltsicht auf. Von überallher drohten der Familie Gefahren und ein Rückfall in das Chaos, dem sie noch nicht lange entkommen war, und zwar so plötzlich und endgültig, wie ein Dorf vom Meer verschluckt wird. Die Folge war eine von Furcht und Fatalismus geprägte Kindheit. Das Leben und das Glück waren von Grund auf gefährdet, man konnte sich ihrer nie ganz sicher sein. Nach Annas eigenen Worten war ihre Welt »eine Stätte der Kümmernisse und Sorgen, die ihr innewohnen«, eine Welt, wo »die Enttäuschungen niemals enden« und nur Narren »hohe Forderungen [an das Leben] stellen«. Stattdessen müsse man einfach »lernen zu dulden«, so Anna weiter, »begreifen, dass niemand perfekt ist«, dass »die eigenen Wünsche nie voll und ganz erfüllt werden« und dass man die Menschen »trotz ihrer Fehler« lieben müsse. Speziell die menschliche Natur sei zu unberechenbar, um sich auf sie zu verlassen, der Mensch ständig in Gefahr, in blinde Wut zu verfallen. »Wenn wir tun könnten, was immer wir wollen«, warnte sie ihre Kinder, »ohne Schaden, ungesehen, ungestört - würden wir dann nicht weiter und weiter vom rechten Weg abkommen?«
An ihrer düsteren Weltsicht hielt Anna auch als Erwachsene fest. Von ausgeprägter Humorlosigkeit im Umgang mit Freunden und Familie, neigte sie zur Melancholie, grübelte endlos über Kleinigkeiten, witterte Gefahr und Trübsinn am Ende jedes Regenbogens. Liebe war vergänglich, geliebte Menschen konnten sterben. Wenn ihr Ehemann außer Haus war, und sei es nur für kurze Zeit, quälte sie sich mit dem Gedanken an seinen Tod. Bei der späteren Schilderung ihrer Hochzeitsfeier kam Anna zwischen Beschreibungen von Blumenarrangements und Kutschfahrten durch den Wald immer wieder auf einen kranken Verwandten zu sprechen, der nicht daran teilnehmen konnte. »Die Hochzeitstage«, schloss sie, »waren von viel Trübsal begleitet.«
Anna versuchte die Mächte der Finsternis durch eifrige Betriebsamkeit zu vertreiben. Bereits in jungen Jahren lernte sie stricken, und in der Familienchronik heißt es, sie brachte es mit den Stricknadeln zu einer »furchteinflößenden Geschwindigkeit«. Sie war eine »unermüdliche« Schreiberin, und ihre Briefe - vor Hast mit verdrehter Syntax und zahlreichen Einschüben - spiegeln dieselbe ziellose Hetze wider. Sie spielte Klavier. Sie las, weil »es einen beschäftigt hält« und »den Geist in eine andere Richtung lenkt«, sagte sie. Als Mutter war sie besessen vom Nutzen der Tätigkeit und drängte ihre Kinder bei jeder Gelegenheit dazu. »Zwing deinen Geist, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen«, riet sie einem von ihnen als Mittel gegen »Niedergeschlagenheit« (eine Lektion, die ihr Sohn Vincent, der vielleicht depressivste und manisch produktivste Künstler der Geschichte, allzu gut lernte). Wenn alles nichts mehr half, begann Anna wie verrückt zu putzen. »Die teuerste Ma putzt unentwegt«, schrieb ihr Ehemann Theodorus und zog die Wirksamkeit all ihrer Strategien in Zweifel, »aber grübelt über alles und sorgt sich um alles.«
Annas geschäftige Hände wandten sich auch der Kunst zu. Zusammen mit mindestens einer Schwester, Cornelia, lernte sie Zeichnen und Aquarellmalerei, ein Zeitvertreib, dem die neue bürgerliche Klasse einerseits zum eigenen Wohlgefallen, andererseits als Zeichen der Muße frönte. Ihr Lieblingssujet war das für Salonkünstlerinnen jener Zeit Übliche: Blumen - Sträuße aus Veilchen, Erbsenblüten, Hyazinthen und Vergissmeinnicht. Zu dieser verbreiteten Betätigung waren die Carbentus-Schwestern möglicherweise von ihrem exzentrischen Onkel Hermanus ermuntert worden, der sich bei wenigstens einer Gelegenheit als Maler bezeichnete. Daneben war ihnen die recht unkonventionelle Künstlerfamilie Bakhuyzen Beispiel und Förderung. Bei ihren Besuchen im Haus der Bakhuyzens tauchte Anna in eine Welt der Kunst ein. Der Vater Hendrikus, ein angesehener Landschaftsmaler, erteilte nicht nur seinen eigenen Kindern (von denen zwei, Julius und Gerardine, danach ebenfalls bekannte Künstler wurden) und vielleicht den Carbentus-Schwestern Unterricht, sondern darüber hinaus einer wechselnden Schar von Studenten, die später eine neue, spezifisch holländische Kunstströmung begründeten: die Haager Schule. Fünfunddreißig Jahre nach Annas Besuchen bei den Bakhuyzens sollte ebenjene Bewegung ihrem Sohn einen Hafen bieten, von dem aus er seine kurze, allerlei Stürmen ausgesetzte Künstlerkarriere begann.
Als ängstliches Kind zog es Anna wie selbstverständlich zur Religion hin.
Abgesehen von Hochzeiten und Taufen taucht das Thema Religion erst relativ spät in der Familienchronik der Familie Carbentus auf: Als die französische Armee 1795 in Den Haag einmarschierte, machte der Chronist »Gottes prüfende Hand« für die Plünderungen der einquartierten Soldaten und die Konfiszierung des Geldes verantwortlich. Zwei Jahre danach, als Gerrit Carbentus allein unterwegs auf der Straße nach Rijswijk der im Land entfesselten Gewalt zum Opfer fiel, heißt es in der Chronik unvermittelt in elegischer Frömmigkeit: »Möge Gott uns die Gnade geben, dass wir Seine Beschlüsse mit gehorsamem Herzen annehmen.« Das entsprach dem religiösen Empfinden, das die Jahre des Aufruhrs hervorgebracht hatten - nicht nur in der Familie Carbentus, sondern im ganzen Land: ein bangendes Hinnehmen der Folgen des Chaos. Entkräftet und blutbefleckt wandten sich die Menschen von einer Religion, die die Gläubigen aufrüttelte, ab und einer Religion zu, die die Ängstlichen tröstete. Anna fasste die gemäßigteren Ziele ihres neuen Glaubens so zusammen: »Bewahren, unterstützen und trösten.«
Später in ihrem Leben, als die Stürme heftiger und häufiger wurden, flüchtete sich Anna immer verzweifelter in diese Religion. Die geringste Irritation in ihrem Leben oder das kleinste Fehlverhalten ihrer Kinder löste einen Anfall von Frömmigkeit aus. Ob es sich um eine Schulprüfung oder ein Stellengesuch handelte, bei jeder kritischen Situation ließ sie eine Predigt vom Stapel, in der sie um Gottes Güte oder Nachsicht bat. »Möge der liebe Gott Dir helfen, ehrlich zu bleiben«, schrieb sie an ihren Sohn Theo anlässlich einer Beförderung. Sie rief Gott an, um ihre Kinder vor allem Möglichen zu bewahren, von der Versuchung des Fleisches bis zum schlechten Wetter, vor Schlaflosigkeit oder Gläubigern. Vor allem aber wandte sie sich an ihn, um sich gegen die dunklen Mächte in ihrem Innern zu wappnen. Ihre ewigen Patentrezepte - darin war ihr Vincent, wenn auch auf manischere Art, in religiösen und weltlichen Dingen sehr ähnlich - deuten auf ein Bedürfnis nach Sicherheit hin, das nie befriedigt werden konnte. Obwohl sie immer wieder auf der tröstenden Kraft ihres Glaubens beharrte, waren diese ständigen Beschwörungen wohl der einzige Trost, den Anna - und Vincent - jemals aus der Religion schöpften.
Nicht nur in der Religion, sondern in allen Bereichen des Lebens suchte Anna sicheren Boden. »Lernt das normale Leben durch und durch«, riet sie ihren Kindern. »Macht euren Weg durchs Leben geradlinig und eben.« In einer nachrevolutionären, posttraumatischen Gesellschaft - einer Gesellschaft, die die Konformität stets würdigte und oft erzwang - war das ein quasi allseits erstrebtes Ideal. Normalität war die Pflicht einer jeden jungen Niederländerin, und keine war pflichtbewusster als Anna Carbentus.
Daher überrascht es nicht, dass Anna, als ihr 30. Geburtstag bevorstand, sehr unter dem Umstand litt, noch keinen Ehemann gefunden zu haben. Alle ihre Geschwister außer der unter Epilepsie leidenden Clara, dem schwierigen Johannus und ihrer jüngsten Schwester Cornelia waren bereits verheiratet. Nur eine einzige Cousine hatte länger gewartet als Anna - bis 31 - und musste schließlich mit einem Witwer vorliebnehmen, das typische Schicksal für Frauen, die es zu lange hinausschoben. Ernst, humorlos, unscheinbar, rothaarig und bereits gereift schien Anna ein noch schlimmeres Schicksal vorbestimmt: das einer alten Jungfer.
Der niederschmetternde Schlag kam im März 1850, als Annas zehn Jahre jüngere Schwester Cornelia ihre Verlobung mit einem wohlhabenden Den Haager Kunstdruckhändler verkündete. Sein Name: Vincent Willem van Gogh. Er wohnte über seiner Galerie in der Spuistraat, nicht weit von der Werkstatt der Familie Carbentus, und hatte seinerseits einen Bruder, der sich ebenfalls mit dem Heiraten Zeit ließ: den 28-jährigen Theodorus, einen Geistlichen.* Drei Monate später wurde ein Treffen zwischen Theodorus und Anna arrangiert. Theodorus (von der Familie Dorus genannt) war schlank und gutaussehend, mit »fein geschnittenen Gesichtszügen« und aschblondem Haar, das bereits ergraute. Im Gegensatz zu seinem geselligen Bruder war er ruhig und zurückhaltend. Er lebte in Groot Zundert, einem kleinen Dorf nahe der belgischen Grenze, das es mit der Kultiviertheit des königlichen Den Haag nicht aufnehmen konnte. Aber das zählte nicht. Die Familie war respektabel; eine Alternative gab es nicht. Er schien ebenso darauf erpicht zu sein wie sie, in den Stand der Ehe zu treten. Fast unmittelbar nach ihrer ersten Begegnung wurde die Verlobung bekanntgegeben.
Am 21. Mai 1851 wurden Theodorus van Gogh und Anna Carbentus in der Kloosterkerk getraut. Nach der Zeremonie brachen die Neuvermählten nach Groot Zundert im katholischen Süden auf. Anna sollte ihre Gefühle am Vorabend der Trauung so in Erinnerung behalten: »Die zukünftige Braut war nicht ohne Sorge über ihr künftiges Heim.«
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Vincents Mutter Anna brachte nie ein echtes Verständnis für ihren ältesten Sohn auf. Seine bereits in jungen Jahren offenkundige Verschrobenheit widerstrebte ihrer zutiefst konventionellen Weltsicht. Und sein freischweifender Geist überstieg ihren beschränkten Horizont. In ihren Augen vertrat er lauter seltsame und »weltverbesserische« Auffassungen; er fand sie engstirnig und lieblos. Je älter er wurde, desto mehr wuchs ihre Abneigung. Aus Unverständnis wurde Ungeduld, aus Ungeduld Scham, aus Scham Zorn. Als er erwachsen war, hatte sie die Hoffnung mehr oder weniger aufgegeben. Seine religiösen und künstlerischen Ambitionen tat sie als »sinnlose Unterfangen« ab, und dass er so ein unstetes Leben führte, kam für sie einem Todesfall in der Familie gleich. Er bereite seinen Eltern absichtlich »Schmerz und Kummer«, warf sie ihm vor. Bilder und Zeichnungen, die er zu Hause ließ, entsorgte sie systematisch (fast alle Kindheitsandenken hatte sie bereits weggeworfen), und die Gemälde, die er ihr später schenkte, beachtete sie kaum.
Nach ihrem Tod fanden sich unter ihrer Hinterlassenschaft nur wenige der Briefe und Werke, die Vincent ihr geschickt hatte. In seinen letzten Lebensjahren (sie überlebte ihn um 17 Jahre) schrieb sie ihm immer seltener, und als er zuletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, besuchte sie ihn nicht, obwohl sie häufig zu anderen Familienmitgliedern fuhr. Auch nach seinem Tod, als er zu spätem Ruhm gelangte, bedauerte oder revidierte sie nie ihr Urteil, seine Kunst sei »lächerlich«.
Vincent konnte die Ablehnung seiner Mutter nicht begreifen. Manchmal wetterte er gegen sie und nannte sie eine »hartherzige« Frau mit einer »sauer gewordenen Liebe«. Zuweilen schalt er sich selbst, er sei ein »halb sonderbarer, halb ärgerniserregender Mensch«, der nur »Schaden anrichtet«. Trotzdem hörte er nie auf, um ihre Anerkennung zu buhlen. Am Ende seines Lebens malte er (nach einer Fotografie) ein Porträt von ihr und fügte ein Gedicht von Thomas Morus hinzu, in dem es klagend heißt: »Who is the maid my spirits seek / Through cold reproof and slanders blight?« (»Wer ist das Mädchen, nach dem ich suche, hinter kaltem Tadel und glühenden Kränkungen?«)
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An einem wolkenlosen Tag im Mai 1851 heiratete Anna Cornelia Carbentus in Den Haag, dem holländischen Königssitz und, laut einer Darstellung, »schönsten Ort der Welt«, den Pastor Theodorus van Gogh. Dem Meer abgerungen, mit einem Boden aus Sand und Ton, der sich ideal für die Blumenzucht eignete, war Den Haag im Mai ein wahrer Paradiesgarten: Eine unvergleichliche Blütenpracht prangte an Straßenrändern und an Kanal- ufern, in Parks und Gärten, auf Balkonen und Veranden, auf Fensterbänken und in Töpfen neben den Türen, ja sogar auf den vorbeigleitenden Kähnen. Die ständige Feuchtigkeit, die aus baumbeschatteten Teichen und Kanälen aufstieg, »schien jeden Morgen in einem frischeren und intensiveren Grün zu malen«, schrieb ein entzückter Besucher.
Am Hochzeitstag streute Annas Familie Blumen für die Brautleute und schmückte jede Station auf ihrem Weg mit Laub- und Blumengirlanden. Die Braut begab sich vom Haus ihrer Familie über die Prinsengracht zur Kloosterkerk, einem Juwel aus dem 15. Jahrhundert an einer lindengesäumten Straße, umgeben von den prächtigen Stadthäusern des noblen Stadtzentrums. Ihre Kutsche fuhr durch Straßen, die den Neid eines im Schmutz versinkenden Kontinents erregten: die Fensterscheiben blitzblank, die Türen frisch gestrichen oder lackiert, die Kupferkannen auf sämtlichen Eingangsstufen auf Hochglanz poliert, alle Glockentürme mit neu vergoldeten Lanzetten. »Selbst die Dächer wirkten, als würden sie täglich gewaschen«, schwärmte ein Besucher aus dem Ausland, und die Straßen seien »so sauber wie ein Zimmerfußboden«. Ein solcher Ort, schrieb ein anderer Gast, »kann alle Menschen veranlassen, seine Bewohner um ihr Glück zu beneiden«.
Die Dankbarkeit dafür, in einer so friedlichen Zeit an einem so idyllischen Ort zu leben, und die Angst, dass all das von einem Moment auf den anderen vorbei sein könnte - das formte Anna Carbentus' Leben. Sie wusste, dass es so nicht immer gewesen war, weder für ihre Familie noch für ihr Land.
Im Jahr 1697 hing der Fortbestand der Familie Carbentus am seidenen Faden - nämlich an Gerrit Carbentus, der als Einziger aus der Familie nach all den Kriegen, Fluten, Feuersbrünsten und Seuchen der vergangenen 150 Jahre noch am Leben war. Gerrits Vorfahren waren dem großen Aderlass des Achtzigjährigen Krieges zum Opfer gefallen, einem Aufstand der 17 niederländischen Provinzen gegen die grausame spanische Herrschaft. Er begann 1568, als protestantische Bürger in Städten wie Den Haag laut einem Bericht »in einer Welle hysterischer Wut und Zerstörung« rebellierten. Wer von den Unterdrückern dem Zorn der Bürger zum Opfer fiel, wurde zusammengebunden und aus hoch liegenden Fenstern geworfen, ertränkt, geköpft und verbrannt. Die Folge war, dass die spanische Inquisition jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in den Niederlanden, alle drei Millionen Einwohner, als Ketzer zum Tod verurteilte.
Achtzig Jahre lang kämpfte landauf, landab vor der beschaulichen holländischen Kulisse Heer gegen Heer, Religion gegen Religion, Klasse gegen Klasse, Miliz gegen Miliz, Nachbar gegen Nachbar, Idee gegen Idee. Ein Besucher in Haarlem sah »an verschiedenen Stellen sehr viele Menschen an Bäumen, an Galgen und anderen Querhölzern hängen«. Überall wurden Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt, ganze Familien auf den Scheiterhaufen geworfen, die Straßen waren von Leichen übersät.
Hin und wieder legte sich das Chaos für einige Zeit - etwa als die niederländischen Provinzen 1648 die Unabhängigkeit erlangten und mit dem Westfälischen Frieden auch der Achtzigjährige Krieg offiziell beendet wurde. Aber schon bald erlebte das Land eine neue Welle der Gewalt. Im sogenannten »Rampjaar« 1672, dem Katastrophenjahr, nur gut eine Generation nach dem Ende des Achtzigjährigen Kriegs, gärte es in den ruhigen, makellosen Straßen Den Haags erneut, als Menschenmengen in das Stadtzentrum strömten, Jagd auf den ehemaligen Statthalter Johan de Witt machten und ihn und seinen Bruder im Schatten ebenjener Kloosterkerk, in der Anna Carbentus fast 80 Jahre später ihre Hochzeit feiern sollte, niedermetzelten.
Aber weder die Kriege mit Spanien, Frankreich und England noch die kollektiven Gewaltausbrüche stellten für die Familie Carbentus die größte Bedrohung dar. Wie viele seiner Landsleute lebte Gerrit Carbentus in ständiger Gefahr, von einer Flut hinweggerissen zu werden. Diese Gefahr gab es schon seit dem Ende der Eiszeit, als sich die große Lagune an der Rheinmündung mit schwerer, schlickiger Erde zu füllen begann, was alsbald die ersten Siedler anlockte. Nach und nach bauten sie Warften, um ihre Hütten und Häuser vor Sturmfluten zu schützen, Deiche, um das Meer zurückzuhalten, und Kanäle, um das Sumpfland hinter den Deichen zu entwässern. Im 16. und 17. Jahrhundert, als es durch die Erfindung der Windmühle möglich wurde, große Landstriche trockenzulegen, begann die Urbarmachung von Land in großem Stil. Zwischen 1590 und 1740 - zur gleichen Zeit, als holländische Kaufleute die Welt des Handels eroberten und reiche Kolonien in entfernten Hemisphären gründeten, als holländische Künstler und Forscher ein Goldenes Zeitalter prägten und mit der italienischen Renaissance wetteiferten - wuchsen die kultivierbaren Flächen der Niederlande um fast ein Drittel, um mehr als 120 000 Hektar Ackerland.
Aber nichts konnte das Meer aufhalten. Trotz tausend Jahre währender unglaublicher Anstrengungen blieben Fluten so unausweichlich wie der Tod. Mit schrecklicher Unvorhersehbarkeit schlugen die Wellen über die Deiche oder brachen die Dämme unter dem Ansturm der Wellen oder beides, und das Wasser strömte über das flache Land weit ins Landesinnere hinein. Manchmal türmte sich das Meer einfach auf und holte sich das Land zurück. In einer einzigen Nacht des Jahres 1530 versanken 20 Dörfer in den Fluten, nur noch die Kirchturmspitzen waren zu sehen. Mehr als 100000 Tote waren zu beklagen, ihre Leichen und unzählige Viehkadaver trieben im Wasser.
Es war ein bedrohtes Leben, und Gerrit Carbentus erbte wie alle seine Landsleute ein feines Gespür, eine Seemannsnase für drohende Katastrophen. Zu den Tausenden, die im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts dem Kampf gegen die Fluten erlagen, zählte auch sein Onkel, der im Fluss Lek ertrank. Zuvor schon waren sein Vater, seine Mutter, Geschwister, Nichten, Neffen, seine erste Frau und deren Familie gestorben - allesamt vor Gerrits 30. Geburtstag.
Gerrit Carbentus war am Ende eines großen Umbruchs geboren worden; sein Enkel, der ebenfalls Gerrit hieß, kam am Anfang eines anderen großen Umbruchs zur Welt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts verbanden sich auf dem ganzen Kontinent revolutionäre Forderungen nach freien Wahlen, einer Ausweitung des Wahlrechts und der Abschaffung ungerechter Steuern mit dem utopischen Geist der Aufklärung zu einer Gewalt, die so unaufhaltsam war wie Kriege und Überschwemmungen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis der revolutionäre Funke die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen erreichen würde - und damit auch die Familie Carbentus. Als Truppen der neuen französischen Republik 1795 in den Niederlanden einmarschierten, kamen sie als Befreier. Aber sie blieben als Besatzer. In jedem Haushalt wurden Soldaten einquartiert (auch im Haus Carbentus); Güter und Geldvermögen (wie die Gold- und Silberstücke der Familie) wurden konfisziert; der Handel kam zum Erliegen; Profite schmolzen; Betriebe schlossen; die Preise stiegen. Gerrit Carbentus, Lederhandwerker und Vater dreier Kinder, verlor seine Lebensgrundlage. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Am Morgen des 23. Januar 1797 verließ Gerrit sein Haus in Den Haag, um im nahegelegenen Rijswijk zu arbeiten. Um sieben Uhr abends fand man ihn an der Straße, ausgeraubt, zusammengeschlagen und dem Tode nah. Als man ihn nach Hause brachte, war er bereits gestorben. Seine Mutter »drückte den leblosen Leib wie von Sinnen an sich und vergoss einen Strom von Tränen über ihn«, hieß es in der Familienchronik der Familie Carbentus, einem Familientagebuch, das über mehrere Generationen hinweg geführt wurde. »So ging es mit unserem lieben Sohn zu Ende, der ein leibhaftiges Wunder war.«
Gerrit Carbentus hinterließ eine schwangere Frau und drei kleine Kinder. Eines war der fünfjährige Willem, Großvater des Malers Vincent Willem van Gogh.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, nachdem die napoleonische Flut zurückgegangen war, begannen die Niederländer, die Deiche der staatlichen Souveränität wieder instand zu setzen. Die Angst, zurück in den Strudel gerissen zu werden, war so allumfassend, dass Mäßigung zur Tagesdevise wurde: in der Politik, in der Religion, in der Wissenschaft und in der Kunst. »Die Angst vor der Revolution führte zum Aufkommen reaktionärer Gesinnungen«, schrieb ein Chronist, und »Selbstgefälligkeit und nationale Überheblichkeit« wurden zu den prägenden Merkmalen dieser Zeit.
Während sich sein Land aus dem Schatten von Rebellion und Aufruhr erhob, baute sich Willem Carbentus aus den Trümmern der Familientragödie ein neues Leben auf. Er heiratete mit 23 und wurde in den kommenden zwölf Jahren Vater von neun Kindern - erstaunlicherweise war darunter nicht eine einzige Totgeburt. Die politische Stabilität und »nationale Überheblichkeit « brachte noch mehr Gutes. Ein plötzlich aufkommendes Interesse für alles Holländische führte zur steigenden Nachfrage nach Büchern. Ob in Amsterdam oder im kleinsten Dorf, überall bildeten sich Zirkel zur Förderung des Lesens, wo man von den Klassikern bis zu Ratgebern alles las. Willem ergriff die Gelegenheit und sattelte vom Lederhandwerker zum Buchbinder um. Er eröffnete eine Werkstatt in der Spuistraat im Geschäftsviertel Den Haags. Im Laufe von drei Jahrzehnten machte er daraus ein florierendes Gewerbe, während eine Etage höher seine große Familie wohnte. Als die Regierung 1840 nach einem Buchbinder für die endgültige Version der vieldiskutierten Verfassung suchte, wandte sie sich an Willem Carbentus, der sich daraufhin »Königlicher Buchbinder« nannte.
Erholung durch Mäßigung und Konformität - das war ein Patentrezept für das Land und für Willem, aber nicht für jedermann. Eines von Willems Kindern, seine Zweitgeborene Clara, litt, so hieß es, unter »Epilepsie«, damals ein Oberbegriff für eine Vielzahl unklarer geistiger und emotionaler Störungen. Clara blieb unverheiratet und lebte unter einem Mantel des Schweigens, auferlegt durch die Familienehre. Erst viel später sprach ihr Neffe, der Maler Vincent van Gogh, offen über ihre Krankheit. Willems Sohn Johannus »schlug nicht den üblichen Lebensweg ein«, schrieb seine Schwester kryptisch, und beging schließlich Selbstmord. Letztlich hielt selbst Willem, trotz all seines Erfolgs, den Anforderungen des Lebens nicht stand. Er starb 1845 im Alter von 53 Jahren an einer »Geisteskrankheit«, wie es in der Familienchronik in seltener Offenheit heißt.
Solche Beispiele vor Augen wuchs Willems mittlere Tochter Anna mit einer düsteren, ängstlichen Weltsicht auf. Von überallher drohten der Familie Gefahren und ein Rückfall in das Chaos, dem sie noch nicht lange entkommen war, und zwar so plötzlich und endgültig, wie ein Dorf vom Meer verschluckt wird. Die Folge war eine von Furcht und Fatalismus geprägte Kindheit. Das Leben und das Glück waren von Grund auf gefährdet, man konnte sich ihrer nie ganz sicher sein. Nach Annas eigenen Worten war ihre Welt »eine Stätte der Kümmernisse und Sorgen, die ihr innewohnen«, eine Welt, wo »die Enttäuschungen niemals enden« und nur Narren »hohe Forderungen [an das Leben] stellen«. Stattdessen müsse man einfach »lernen zu dulden«, so Anna weiter, »begreifen, dass niemand perfekt ist«, dass »die eigenen Wünsche nie voll und ganz erfüllt werden« und dass man die Menschen »trotz ihrer Fehler« lieben müsse. Speziell die menschliche Natur sei zu unberechenbar, um sich auf sie zu verlassen, der Mensch ständig in Gefahr, in blinde Wut zu verfallen. »Wenn wir tun könnten, was immer wir wollen«, warnte sie ihre Kinder, »ohne Schaden, ungesehen, ungestört - würden wir dann nicht weiter und weiter vom rechten Weg abkommen?«
An ihrer düsteren Weltsicht hielt Anna auch als Erwachsene fest. Von ausgeprägter Humorlosigkeit im Umgang mit Freunden und Familie, neigte sie zur Melancholie, grübelte endlos über Kleinigkeiten, witterte Gefahr und Trübsinn am Ende jedes Regenbogens. Liebe war vergänglich, geliebte Menschen konnten sterben. Wenn ihr Ehemann außer Haus war, und sei es nur für kurze Zeit, quälte sie sich mit dem Gedanken an seinen Tod. Bei der späteren Schilderung ihrer Hochzeitsfeier kam Anna zwischen Beschreibungen von Blumenarrangements und Kutschfahrten durch den Wald immer wieder auf einen kranken Verwandten zu sprechen, der nicht daran teilnehmen konnte. »Die Hochzeitstage«, schloss sie, »waren von viel Trübsal begleitet.«
Anna versuchte die Mächte der Finsternis durch eifrige Betriebsamkeit zu vertreiben. Bereits in jungen Jahren lernte sie stricken, und in der Familienchronik heißt es, sie brachte es mit den Stricknadeln zu einer »furchteinflößenden Geschwindigkeit«. Sie war eine »unermüdliche« Schreiberin, und ihre Briefe - vor Hast mit verdrehter Syntax und zahlreichen Einschüben - spiegeln dieselbe ziellose Hetze wider. Sie spielte Klavier. Sie las, weil »es einen beschäftigt hält« und »den Geist in eine andere Richtung lenkt«, sagte sie. Als Mutter war sie besessen vom Nutzen der Tätigkeit und drängte ihre Kinder bei jeder Gelegenheit dazu. »Zwing deinen Geist, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen«, riet sie einem von ihnen als Mittel gegen »Niedergeschlagenheit« (eine Lektion, die ihr Sohn Vincent, der vielleicht depressivste und manisch produktivste Künstler der Geschichte, allzu gut lernte). Wenn alles nichts mehr half, begann Anna wie verrückt zu putzen. »Die teuerste Ma putzt unentwegt«, schrieb ihr Ehemann Theodorus und zog die Wirksamkeit all ihrer Strategien in Zweifel, »aber grübelt über alles und sorgt sich um alles.«
Annas geschäftige Hände wandten sich auch der Kunst zu. Zusammen mit mindestens einer Schwester, Cornelia, lernte sie Zeichnen und Aquarellmalerei, ein Zeitvertreib, dem die neue bürgerliche Klasse einerseits zum eigenen Wohlgefallen, andererseits als Zeichen der Muße frönte. Ihr Lieblingssujet war das für Salonkünstlerinnen jener Zeit Übliche: Blumen - Sträuße aus Veilchen, Erbsenblüten, Hyazinthen und Vergissmeinnicht. Zu dieser verbreiteten Betätigung waren die Carbentus-Schwestern möglicherweise von ihrem exzentrischen Onkel Hermanus ermuntert worden, der sich bei wenigstens einer Gelegenheit als Maler bezeichnete. Daneben war ihnen die recht unkonventionelle Künstlerfamilie Bakhuyzen Beispiel und Förderung. Bei ihren Besuchen im Haus der Bakhuyzens tauchte Anna in eine Welt der Kunst ein. Der Vater Hendrikus, ein angesehener Landschaftsmaler, erteilte nicht nur seinen eigenen Kindern (von denen zwei, Julius und Gerardine, danach ebenfalls bekannte Künstler wurden) und vielleicht den Carbentus-Schwestern Unterricht, sondern darüber hinaus einer wechselnden Schar von Studenten, die später eine neue, spezifisch holländische Kunstströmung begründeten: die Haager Schule. Fünfunddreißig Jahre nach Annas Besuchen bei den Bakhuyzens sollte ebenjene Bewegung ihrem Sohn einen Hafen bieten, von dem aus er seine kurze, allerlei Stürmen ausgesetzte Künstlerkarriere begann.
Als ängstliches Kind zog es Anna wie selbstverständlich zur Religion hin.
Abgesehen von Hochzeiten und Taufen taucht das Thema Religion erst relativ spät in der Familienchronik der Familie Carbentus auf: Als die französische Armee 1795 in Den Haag einmarschierte, machte der Chronist »Gottes prüfende Hand« für die Plünderungen der einquartierten Soldaten und die Konfiszierung des Geldes verantwortlich. Zwei Jahre danach, als Gerrit Carbentus allein unterwegs auf der Straße nach Rijswijk der im Land entfesselten Gewalt zum Opfer fiel, heißt es in der Chronik unvermittelt in elegischer Frömmigkeit: »Möge Gott uns die Gnade geben, dass wir Seine Beschlüsse mit gehorsamem Herzen annehmen.« Das entsprach dem religiösen Empfinden, das die Jahre des Aufruhrs hervorgebracht hatten - nicht nur in der Familie Carbentus, sondern im ganzen Land: ein bangendes Hinnehmen der Folgen des Chaos. Entkräftet und blutbefleckt wandten sich die Menschen von einer Religion, die die Gläubigen aufrüttelte, ab und einer Religion zu, die die Ängstlichen tröstete. Anna fasste die gemäßigteren Ziele ihres neuen Glaubens so zusammen: »Bewahren, unterstützen und trösten.«
Später in ihrem Leben, als die Stürme heftiger und häufiger wurden, flüchtete sich Anna immer verzweifelter in diese Religion. Die geringste Irritation in ihrem Leben oder das kleinste Fehlverhalten ihrer Kinder löste einen Anfall von Frömmigkeit aus. Ob es sich um eine Schulprüfung oder ein Stellengesuch handelte, bei jeder kritischen Situation ließ sie eine Predigt vom Stapel, in der sie um Gottes Güte oder Nachsicht bat. »Möge der liebe Gott Dir helfen, ehrlich zu bleiben«, schrieb sie an ihren Sohn Theo anlässlich einer Beförderung. Sie rief Gott an, um ihre Kinder vor allem Möglichen zu bewahren, von der Versuchung des Fleisches bis zum schlechten Wetter, vor Schlaflosigkeit oder Gläubigern. Vor allem aber wandte sie sich an ihn, um sich gegen die dunklen Mächte in ihrem Innern zu wappnen. Ihre ewigen Patentrezepte - darin war ihr Vincent, wenn auch auf manischere Art, in religiösen und weltlichen Dingen sehr ähnlich - deuten auf ein Bedürfnis nach Sicherheit hin, das nie befriedigt werden konnte. Obwohl sie immer wieder auf der tröstenden Kraft ihres Glaubens beharrte, waren diese ständigen Beschwörungen wohl der einzige Trost, den Anna - und Vincent - jemals aus der Religion schöpften.
Nicht nur in der Religion, sondern in allen Bereichen des Lebens suchte Anna sicheren Boden. »Lernt das normale Leben durch und durch«, riet sie ihren Kindern. »Macht euren Weg durchs Leben geradlinig und eben.« In einer nachrevolutionären, posttraumatischen Gesellschaft - einer Gesellschaft, die die Konformität stets würdigte und oft erzwang - war das ein quasi allseits erstrebtes Ideal. Normalität war die Pflicht einer jeden jungen Niederländerin, und keine war pflichtbewusster als Anna Carbentus.
Daher überrascht es nicht, dass Anna, als ihr 30. Geburtstag bevorstand, sehr unter dem Umstand litt, noch keinen Ehemann gefunden zu haben. Alle ihre Geschwister außer der unter Epilepsie leidenden Clara, dem schwierigen Johannus und ihrer jüngsten Schwester Cornelia waren bereits verheiratet. Nur eine einzige Cousine hatte länger gewartet als Anna - bis 31 - und musste schließlich mit einem Witwer vorliebnehmen, das typische Schicksal für Frauen, die es zu lange hinausschoben. Ernst, humorlos, unscheinbar, rothaarig und bereits gereift schien Anna ein noch schlimmeres Schicksal vorbestimmt: das einer alten Jungfer.
Der niederschmetternde Schlag kam im März 1850, als Annas zehn Jahre jüngere Schwester Cornelia ihre Verlobung mit einem wohlhabenden Den Haager Kunstdruckhändler verkündete. Sein Name: Vincent Willem van Gogh. Er wohnte über seiner Galerie in der Spuistraat, nicht weit von der Werkstatt der Familie Carbentus, und hatte seinerseits einen Bruder, der sich ebenfalls mit dem Heiraten Zeit ließ: den 28-jährigen Theodorus, einen Geistlichen.* Drei Monate später wurde ein Treffen zwischen Theodorus und Anna arrangiert. Theodorus (von der Familie Dorus genannt) war schlank und gutaussehend, mit »fein geschnittenen Gesichtszügen« und aschblondem Haar, das bereits ergraute. Im Gegensatz zu seinem geselligen Bruder war er ruhig und zurückhaltend. Er lebte in Groot Zundert, einem kleinen Dorf nahe der belgischen Grenze, das es mit der Kultiviertheit des königlichen Den Haag nicht aufnehmen konnte. Aber das zählte nicht. Die Familie war respektabel; eine Alternative gab es nicht. Er schien ebenso darauf erpicht zu sein wie sie, in den Stand der Ehe zu treten. Fast unmittelbar nach ihrer ersten Begegnung wurde die Verlobung bekanntgegeben.
Am 21. Mai 1851 wurden Theodorus van Gogh und Anna Carbentus in der Kloosterkerk getraut. Nach der Zeremonie brachen die Neuvermählten nach Groot Zundert im katholischen Süden auf. Anna sollte ihre Gefühle am Vorabend der Trauung so in Erinnerung behalten: »Die zukünftige Braut war nicht ohne Sorge über ihr künftiges Heim.«
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Autoren-Porträt von Steven Naifeh, Gregory White Smith
Gregory White Smith (1951-2014) und Steven Naifeh (geb. 1952) studierten an der Harvard Law School. Steven Naifeh studierte zudem Kunstgeschichte in Princeton. Er schreibt für zahlreiche Kunstmagazine und ist ein gefragter Dozent an mehreren Museen, u. a. an der National Gallery of Art.Zusammen haben die Autoren mehrere Bücher über Malerei und Kunst geschrieben, u. a. den großen Bestseller 'Jackson Pollock', der von der Kritik hymnisch gefeiert wurde und für den sie auch den Pulitzer-Preis erhielten.www.vangoghbiography.com Smith, Gregory WhiteGregory White Smith und Steven Naifeh studierten an der Harvard Law School. Steven Naifeh studierte zudem Kunstgeschichte in Princton. Er schreibt für zahlreiche Kunstmagazine und ist ein gefragter Dozent an mehreren Museen, u.a. an derNational Gallery of Art. Zusammen haben sie mehrere Bücher über Malerei und Kunst geschrieben, u.a. den großen Bestseller 'Jackson Pollock', der von der Kritik hymnisch gefeiert wurde und für den sie auch den Pulitzer Preis erhielten. Prummer-Lehmair, ChristaChrista Prummer-Lehmair lebt in München und übersetzt Belletristik und Sachbücher aus dem Englischen. Seuß, RitaRita Seuß lebt in Berlin und hat u.a. Roberto Saviano und Andrea Camilleri übersetzt.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Steven Naifeh , Gregory White Smith
- 2012, 1216 Seiten, Maße: 15,8 x 23,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Bernhard Jendricke, Christa Prummer-Lehmair, Sonja Schuhmacher
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- ISBN-10: 3100515102
- ISBN-13: 9783100515100
- Erscheinungsdatum: 08.10.2012
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