Vermisst
Spektakuläre Fälle im Visier der Fahnder
Als ehemaliger Abgängigenfahnder bei der Kriminalpolizei Wien berichtet Christian Mader von Personen, die von heute auf morgen spurlos verschwunden sind, und erzählt mit großem Einfühlungsvermögen deren ganz persönliche Geschichte.Nicht nur spektakuläre...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Vermisst “
Klappentext zu „Vermisst “
Als ehemaliger Abgängigenfahnder bei der Kriminalpolizei Wien berichtet Christian Mader von Personen, die von heute auf morgen spurlos verschwunden sind, und erzählt mit großem Einfühlungsvermögen deren ganz persönliche Geschichte.Nicht nur spektakuläre Fälle wie das immer noch rätselhafte Verschwinden der Gabriele Barta, die Ermordung von Julia Kührer oder die jahrelangen Martyrien von Elisabeth Fritzl und Natascha Kampusch gehen ans Herz - oft sind es gerade die weniger bekannten Schicksale, die besonders erschüttern. Da ist beispielsweise Mirco, der seinen Selbstmord inszenierte, den er vermutlich nie begangen hat, oder Jon, der aus dem Seniorenheim verschwand, um in seine Vergangenheit zu reisen ... All diese Menschen sind als Teil dieses Buches unsterblich, wo auch immer sie gerade sein mögen.
Lese-Probe zu „Vermisst “
Vermisst von Christian MaderDezember 1978: Ich war 17 Jahre alt und saß in einem Eilzug! Ein gebürtiger Amstettner aus Niederösterreich, also ein sogenannter »Mostschädl«, befand sich auf dem Weg in die Weltstadt Wien, im Kopf nichts anderes als den großen Glauben an eine gerechte Welt! Welcher Berufswunsch hätte wohl hier den Nagel besser auf den Kopf getroffen, als Polizeibeamter werden zu wollen?
Ja, ich plante den kriminellen Elementen den Krieg zu erklären und … stellte es mir so ganz anders vor, als es tatsächlich werden würde!
Neben mir im Zug saß eine ganz nette, kokette Studentin, und wir kamen sehr bald ins Gespräch: »Was willst du werden? Polizist? Ach, aha, na ja … Na du weißt ja: Wer nichts kann, der geht zur Post, Polizei oder Eisenbahn!«
Und so begann meine Karriere als Polizeibeamter! Ich war hoch motiviert und zuversichtlich, ohne tatsächliche Vorstellung von der brutalen Welt »da draußen«.
»Büro für Erkennungsdienst, Kriminaltechnik und Fahndung «, so hieß meine erste Ausbildungsstätte bei der Bundespolizeidirektion Wien – Ausbildungsziel: Daktyloskopie, wobei es sich um eine Fachausbildung für die Auswertung von Fingerabdrücken handelt.
Eines der ersten Dinge, die ich im Büro sah, als ich dort ankam: die Schwarz-Weiß-Aufnahme einer männlichen Wasserleiche, deren Porträt im Format 70 x 50 cm in der Fotoabteilung über dem Kopiergerät hing! Die tote Person war aufgedunsen wie ein Luftballon, Kopf und Rumpf zu einem klobigen Gebilde verschmolzen, vom Hals keine Spur mehr! Dazu kam der mir immer noch in Erinnerung gebliebene süßliche Geruch der Entwicklungschemikalien, der tatsächlich den Verwesungsgerüchen von Leichen ähnelte.
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Wenig später lauschte ich den Erzählungen eines meiner damaligen Vorgesetzten, eines Gruppenführers des Kriminaldienstes, der schilderte, wie sich ein Polizeibeamter vor einem Kriminellen niederknien musste und von diesem – nachdem er vergebens um sein Leben gebettelt hatte – mittels Kopfschuss regelrecht hingerichtet wurde. Na fein!
Und jetzt erzähle ich Ihnen etwas, und zwar Geschichten über Menschen, die plötzlich verschwinden, und über Tote, deren Identität niemand kennt.
Es handelt sich dabei um zwei Themen, die zwar schon in so manchem Buch abgehandelt wurden, das aber meist von Journalisten und Autoren, und nicht von einem Fahnder, der die Entwicklung der meisten dieser Fälle live miterlebt hat. Ich möchte die Welt der Abgängigenfahndung vor Ihnen ausbreiten, wie sie wirklich ist!Grundsätzlich ist die Vorgehensweise bei Fahndungen natürlich in ganz Österreich dieselbe. Wir wissen aber: Wien ist anders! So hatte Wien als einziges Bundesland bis zum Jahre 2002 ein eigenes Referat, das sich mit verschwundenen Personen befasste: das Abgängigenreferat. Als dessen jahrelanger Leiter durfte ich dabei die ganze Palette von Abgängigkeitsfällen kennenlernen – von im Urlaub Verschwundenen bis hin zu den Opfern eines Mordes. Jetzt, viele Jahre später, ist das Abgängigenreferat längst Geschichte. Es wurde ein Opfer der vielen Reformen der nunmehrigen Landespolizeidirektion Wien.
Dass die Thematik der Vermisstensuche aktueller denn je ist, zeigen jüngere Geschehnisse, die in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit erregten und tiefe Einblicke in tragische Schicksale und menschliches Leid gewährten. Orte wie Pulkau, Strasshof und Amstetten bleiben der Öffentlichkeit wohl bis in alle Ewigkeit als Schauplätze einiger der größten Kriminalfälle unseres Landes in Erinnerung. Die tragischen Schicksale von Julia Kührer, Natascha Kampusch und der Familie Fritzl offenbarten einmal mehr, zu welchen grauenvollen Handlungen wir Menschen fähig sind. So unterschiedlich diese Fälle in ihren Abläufen auch waren, hatten sie doch eines gemeinsam: Sie begannen alle mit dem Verschwinden von Menschen und Abgängigkeitsanzeigen durch betroffene Angehörige! Die sterblichen Überreste von Julia Kührer wurden nach jahrelanger Suche durch Ermittler des Bundeskriminalamts mittlerweile endlich gefunden, ihr Mörder wurde im September 2013 zu lebenslanger Haft verurteilt. Natascha Kampusch ist endlich wieder ein freier Mensch, jener Mann, der ihr Jahre ihres Lebens gestohlen hatte, richtete sich selbst. Und auch im Fall Fritzl hat den Täter seine gerechte Strafe ereilt – seine Familie lebt heute unter neuen Identitäten fernab ihrer ehemaligen Heimat.
Die Fahndung nach abgängigen Personen empfand ich immer als faszinierende Gelegenheit, in die Gedankenwelt anderer Einsicht zu nehmen. Nur wem es gelingt, zu einer möglichen Handlung eines Menschen auch den wahrscheinlich auslösenden Faktor zu finden, und wer es schlussendlich auch vermag, die abgelaufenen gedanklichen Schlussfolgerungen eines spurlos Verschwundenen nachzuvollziehen und zu verstehen, wird die Geheimnisse von Abgängigkeiten lüften können! Und ich bin überzeugt davon, dass Sie nach dem Lesen dieses Buches wissen, was Abgängigenfahndung tatsächlich ist! Fahndung – Philosophie – Seelsorge – Kriminalistik! 14 Lassen Sie nun also mit mir gemeinsam menschliche Schicksale Revue passieren. Versuchen Sie, die Empfindungen von sorgengepeinigten Menschen nachzuempfinden und die angsterfüllten Gefühle von Menschen zu verstehen, die gar nicht so weit abseits von Ihnen leben, ja vielleicht sogar Ihre Nachbarn sind!
© Amalthea Signum Verlag
Wenig später lauschte ich den Erzählungen eines meiner damaligen Vorgesetzten, eines Gruppenführers des Kriminaldienstes, der schilderte, wie sich ein Polizeibeamter vor einem Kriminellen niederknien musste und von diesem – nachdem er vergebens um sein Leben gebettelt hatte – mittels Kopfschuss regelrecht hingerichtet wurde. Na fein!
Und jetzt erzähle ich Ihnen etwas, und zwar Geschichten über Menschen, die plötzlich verschwinden, und über Tote, deren Identität niemand kennt.
Es handelt sich dabei um zwei Themen, die zwar schon in so manchem Buch abgehandelt wurden, das aber meist von Journalisten und Autoren, und nicht von einem Fahnder, der die Entwicklung der meisten dieser Fälle live miterlebt hat. Ich möchte die Welt der Abgängigenfahndung vor Ihnen ausbreiten, wie sie wirklich ist!Grundsätzlich ist die Vorgehensweise bei Fahndungen natürlich in ganz Österreich dieselbe. Wir wissen aber: Wien ist anders! So hatte Wien als einziges Bundesland bis zum Jahre 2002 ein eigenes Referat, das sich mit verschwundenen Personen befasste: das Abgängigenreferat. Als dessen jahrelanger Leiter durfte ich dabei die ganze Palette von Abgängigkeitsfällen kennenlernen – von im Urlaub Verschwundenen bis hin zu den Opfern eines Mordes. Jetzt, viele Jahre später, ist das Abgängigenreferat längst Geschichte. Es wurde ein Opfer der vielen Reformen der nunmehrigen Landespolizeidirektion Wien.
Dass die Thematik der Vermisstensuche aktueller denn je ist, zeigen jüngere Geschehnisse, die in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit erregten und tiefe Einblicke in tragische Schicksale und menschliches Leid gewährten. Orte wie Pulkau, Strasshof und Amstetten bleiben der Öffentlichkeit wohl bis in alle Ewigkeit als Schauplätze einiger der größten Kriminalfälle unseres Landes in Erinnerung. Die tragischen Schicksale von Julia Kührer, Natascha Kampusch und der Familie Fritzl offenbarten einmal mehr, zu welchen grauenvollen Handlungen wir Menschen fähig sind. So unterschiedlich diese Fälle in ihren Abläufen auch waren, hatten sie doch eines gemeinsam: Sie begannen alle mit dem Verschwinden von Menschen und Abgängigkeitsanzeigen durch betroffene Angehörige! Die sterblichen Überreste von Julia Kührer wurden nach jahrelanger Suche durch Ermittler des Bundeskriminalamts mittlerweile endlich gefunden, ihr Mörder wurde im September 2013 zu lebenslanger Haft verurteilt. Natascha Kampusch ist endlich wieder ein freier Mensch, jener Mann, der ihr Jahre ihres Lebens gestohlen hatte, richtete sich selbst. Und auch im Fall Fritzl hat den Täter seine gerechte Strafe ereilt – seine Familie lebt heute unter neuen Identitäten fernab ihrer ehemaligen Heimat.
Die Fahndung nach abgängigen Personen empfand ich immer als faszinierende Gelegenheit, in die Gedankenwelt anderer Einsicht zu nehmen. Nur wem es gelingt, zu einer möglichen Handlung eines Menschen auch den wahrscheinlich auslösenden Faktor zu finden, und wer es schlussendlich auch vermag, die abgelaufenen gedanklichen Schlussfolgerungen eines spurlos Verschwundenen nachzuvollziehen und zu verstehen, wird die Geheimnisse von Abgängigkeiten lüften können! Und ich bin überzeugt davon, dass Sie nach dem Lesen dieses Buches wissen, was Abgängigenfahndung tatsächlich ist! Fahndung – Philosophie – Seelsorge – Kriminalistik! 14 Lassen Sie nun also mit mir gemeinsam menschliche Schicksale Revue passieren. Versuchen Sie, die Empfindungen von sorgengepeinigten Menschen nachzuempfinden und die angsterfüllten Gefühle von Menschen zu verstehen, die gar nicht so weit abseits von Ihnen leben, ja vielleicht sogar Ihre Nachbarn sind!
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Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Mader
- 2014, 240 Seiten, Maße: 14,6 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Amalthea
- ISBN-10: 3850028682
- ISBN-13: 9783850028684
- Erscheinungsdatum: 12.03.2014
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