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Verräter

Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil. Aufzeichnungen im deutschen Exil
 
 
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Der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung 'Cumhuriyet', die 2016 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, saß wegen seiner mutigen Berichterstattung über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes nach Syrien drei Monate in türkischer...
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Kommentar zu "Verräter"
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    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 24.11.2017

    Der ehemalige türkische Chefredakteur der türkischen Tageszeitung "Cumhuriyet" Can Dündar lebt seit Juli 2016 im Berliner Exil und hat darüber ein ungemein spannendes Buch geschrieben.

    Nachdem auf den Journalisten Dündar ein Attentat verübt worden ist und er drei Monate im türkischen Gefängnis saß, weil er ein Staatsgeheimnis, nämlich einen heimlichen Waffendeal zwischen dem türkischen Geheimdienst und dem syrischen Staat, aufgedeckt und veröffentlicht hatte, war er in seiner Heimat nicht mehr sicher. Erschwerend kam natürlich hinzu, dass sich im Juli 2016 ein Putsch in der Türkei ereignete.

    Das Risiko in Istanbul wieder inhaftiert und damit mundtot gemacht zu werden, war einfach zu groß. In Berlin durfte er zwar wieder schreiben, aber seine Frau, die noch im gemeinsamen Istanbuler Haus lebt, durfte ihn bis heute nicht besuchen. Zudem wurde er von Staats wegen zum "Landesverräter" erklärt und seine Familie erfährt allerlei Repressalien. Doch seinen wachen und wagemutigen Kopf konnte man bisher noch nicht brechen.

    In Deutschland bzw. Europa macht er fortan sein Schicksal und das seiner Kollegen publik und erntet damit viel Zuspruch und Preise (u.a. Alternativer Nobelpreis). Die wichtigsten deutschen Politiker, wie Angela Merkel und Joachim Gauck, leihen ihm ein Ohr und in Stratford-upon-Avon hat man gar sein Gefängnisbuch auf die Theaterbühne gebracht.

    Das Besondere an Can Dündars tagebuchartigen Erzählband ist der ehrliche und kraftvolle Sprachstil, der Persönliches und Politisches gekonnt miteinander verbindet und dabei stets an die Menschlichkeit bzw. Pressefreiheit appelliert. Als Verfechter des europäischen Gedankens lehnt er staatliche Zensur aufs Schärfste ab und will den Leser über die politischen Zustände im beliebten Urlaubsland nicht im Unklaren lassen. Sein kritischer Ton gegenüber staatlichen Ungerechtigkeiten wird nachvollziehbar und stimmt gleichzeitig nachdenklich.

    Zitat (S. 19):
    "Ich wollte, dass man sieht, dass die Mächtigen im Unrecht und die Schwachen im Recht sind. [...]Ich wollte, dass man erkennt, wie schwierig und zugleich existenziell notwendig es ist, trotz aller im Kampf erhaltenen Lädierungen die Fahne der Hoffnung zu schwenken."

    FAZIT
    Ein spannendes, weil tagesaktuelles Buch, das die Macht der autokratischen Regierung Ankaras gegenüber der Presse anhand eines Einzelschicksals eindrücklich abbildet. Bleibt nur zu hoffen, dass Can Dündar eines Tages in sein Heimatland zurückkehren darf.

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