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Voll verkackt ist halb gewonnen

 
 
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Die größten Loser der Schule erleben manchmal die coolsten Geschichten!


4 Außenseiter, 4 kaputte Träume und nur eine Chance, alles wieder geradezubiegen. Julian, Liza, Tariq und Max haben es wortwörtlich...
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Kommentare zu "Voll verkackt ist halb gewonnen"
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  • 5 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 02.07.2019

    Als Buch bewertet

    Auf meiner Hitliste für Jugendbücher ganz weit oben

    Tatsächlich den Abschluss schaffen, das Kindergeld retten, ein Jahr parken müssen, um die Schulpflicht zu erfüllen oder einfach nur seinen Eltern einen Gefallen tun? Vielfältig sind die Gründe dafür, warum Julian, Liza, Tariq, Max und ihre Klassenkameraden hier die Schulbank drücken oder besser gesagt an einer „Bildungsmaßnahme für Flachpfeifen“ teilnehmen. Ganz klar, voll verkackt haben sie es bisher, sonst säßen sie ja nicht hier, oder?

    Als Leser darf man die Truppe ein Jahr lang begleiten und erfährt, kapitelweise abwechselnd von Julian und Liza aus der Ich-Perspektive erzählt, was so abgeht. Während sich Julian erst einmal eine Schultüte aus feinstem Gras gönnt, damit er das Ganze mehr oder weniger gechillt angehen lassen kann, muss Liza so richtig für ihr Ziel vor Augen kämpfen, weil sie ihr Tourette Syndrom so völlig einnimmt. Was Tariq und Max betrifft, will ich hier gar nicht zu viel verraten, weil der Autor das so gekonnt häppchenweise preisgibt und damit unheimlich viel Spannung erzeugt, die ich unter keinen Umständen zerstören möchte. Aber bei allen vieren erfährt man nach und nach, warum sie den Stempel Versager aufgedrückt bekommen haben, welche Kurse ihnen jetzt helfen, davon wie ihnen Lehrer das Leben zur Hölle gemacht haben, aber vermehrt auch von solchen, die sich mit Engagement und Feingefühl mit Kräften für ihre Schüler einsetzen, von einem Projekt, das sie in Gruppenarbeit umsetzen sollen, was ein hartes Stück Arbeit bedeutet, auch von ihren vielfältigen Problemen zuhause und nicht zuletzt vom Wert von Freunden.

    Der Schreibstil des Autors ist absolut mitreißend. Er lässt die Geschichte abwechselnd von Liza und Julian aus der Ich- Perspektive erzählen, was einen den beiden stets unheimlich nah sein lässt. Man kann sich hineindenken und hineinfühlen und damit verstehen, warum es dazu gekommen ist. Tom Limes schafft es nicht nur durch deren Schicksale Verständnis und Betroffenheit beim Leser zu erzeugen, sondern er lässt auch eine ganze Palette an Gefühlen miterleben. Orientierungslosigkeit, Entsetzen, Hoffnung, Ängste und Wut, aber auch Schmetterlinge im Bauch, all das ist zuhauf vertreten. Zeitgleich ist die Geschichte auch spannend. Erst nach und nach erfährt man die Geheimnisse der einzelnen Mitspieler, das wichtige Medienprojekt wackelt nicht nur einmal und auch sonst fiebert man beim Lesen einfach mit, ob denn am Ende aus allen doch noch etwas wird, was man sich ja so wünscht. Sprachlich passt der Stil absolut, um jugendliche Leser sofort anzusprechen und zum Lesen zu motivieren. Pointiert, mit viel Witz und unheimlich vielfältigen, kreativen Bildern, peppt er seine Geschichte richtig auf. „Na ja mein Bonzenvater ritzt an meiner Nabelschnur.“, "Dein Tariq-Style - also da ist noch Luft nach oben. Viel Luft.", oder „ab der Siebten buchte ich in Mathe ein stabiles Sechserabo“ sind nur zwei Beispiele für Julians Ausdrucksweise. Liest man Worte wie „mich scheuerte dieses Gedankenkarussell richtig wund“, oder „eine nervtötende Runde Kopf-ADHS“, denke ich weiß jeder ganz genau, was bei den Betroffenen gerade im Kopf abläuft. Auch an Situationskomik mangelt es nicht, der Spaß kommt also auf keinen Fall zu kurz beim Lesen.


    Liza und Julian ist man natürlich durch die Erzählperspektive am nächsten, die beiden mochte ich deshalb auch von Anfang an richtig gerne. Sie sind vielschichtig gezeichnet und mit Profil versehen, wie auch Tariq und Max, die mir ebenfalls nach und nach richtig ans Herz gewachsen sind. Unter den Nebendarstellen haben mir Lehrer Pfeiffer und auch Hugo Holz richtig gut gefallen, weil sie wissen, wie sie ihre Schüler aus der Reserve locken und ihnen auch mit dem nötigen Respekt begegnen. Wie immer muss es auch solche geben, auf die man einen Hass entwickeln kann. Hier fällt es mir schwer zwischen Mittlinger, dem Mahtefolterknecht und Julians Vater für den gilt „In seinem rechtwinkligen Kosmos gab es keinen Raum für Versager. Da gab es nur Macher und Versager, Fleißige und Dumme und das hatte er mir bei meinem beginnenden Schussabsturz nach dem Start aufs Gym in aller Ausgiebigkeit und mit Ausdauer und beeindruckender Lautstärke erklärt.“, den ersten Platz für Abscheulichkeit zu vergeben. Richtig witzige Nebenfigur ist z.B. Francois, der Zuckerbäcker mit dem pinken Lieferwagen, der für so manchen Lacher gesorgt hat.

    Ein kleiner Wehmutstropfen war für mich zu Beginn, dass Julian, den ich ja von Anfang an super gern mochte, seine eigene Hanfplantage am Fensterbrett hat und für ihn gilt „Seit weit über einem Jahr rauchte ich mindestens eine Tüte am Tag, verdammt noch mal.“ Später fand ich aber genau das toll, dass sich der Autor auch dem Thema gewidmet hat, denn man darf auch lesen warum es dazu kam, „Zuverlässig habe ich damit all den fucking Schulfrust Richtung Erträglichkeit gedrosselt, habe sie vieles mit dir liebes Gras erlebt, und nun hatten wir uns entfremdet… auseinandergelebt?, und erfährt auch wie schwer es ist, davon wieder wegzukommen, „Obwohl… mein Suchtzentrum hatte null Verständnis für die irre Idee, nicht mehr zu kiffen. Oh Gott, wie fremdgesteuert konnte man sein?“

    Ausgezeichnet gefällt mir, dass der Autor nicht verurteilt, keinen Zeigefinger erhebt, aber es ihm trotzdem gelingt, hervorragend herauszustellen, woran es in unserem System hinkt. Die Kids mit ADHS Pillen ruhigstellen, „Komm zu wunder.pille und wähle aus hundert Symptomen, was auf dein Kind zutrifft und wir konfigurieren dir die optimale Pille für dein Kind.“, oder auch eine völlige Überbewertung von IQ- Tests, „Stellt euch unsere Intelligenztests mal in irgendeinem Naturvolk vor. Die wären da voll aufgeschmissen!“ – „Das heißt unsere Intelligenztests messen nur, ob du das erfüllst was in unserer Gesellschaft als intelligent bezeichnet wird und nicht andere Kompetenzen, wie z.B. Bilder malen, lieb gucken, Joints bauen? Sind nur zwei Beispiele, wie er es pointiert und mit Witz an den Mann bringt.

    Alles in allem alle Daumen hoch, völlige Begeisterung und absolute Leseempfehlung für dieses Top Jugendbuch, das man eigentlich jedem, der in der Schule Probleme hat oder mit solchen zu tun hat, die diese haben, in die Hand drücken müsste.

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