Was in der Bibel steht
Ein Leitfaden durch das Buch der Bücher
In knappen Beschreibungen und Skizzen fasst Ulrich Zurkuhlen, ein Meister einfachen, aber gehaltvollen Erzählens, den Inhalt der insgesamt 73 Bücher der Bibel auf jeweils wenigen Seiten zusammen. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die...
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Produktinformationen zu „Was in der Bibel steht “
In knappen Beschreibungen und Skizzen fasst Ulrich Zurkuhlen, ein Meister einfachen, aber gehaltvollen Erzählens, den Inhalt der insgesamt 73 Bücher der Bibel auf jeweils wenigen Seiten zusammen. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die geistliche Aussage jedes Buches. Mit knappen Überblicksartikeln über AT und NT, über die Entstehung der Bibel, über die wichtigsten Übersetzungen, sowie mit einem Glossar der wichtigsten biblischen Begriffe.
Klappentext zu „Was in der Bibel steht “
In knappen Beschreibungen und Skizzen fasst Ulrich Zurkuhlen, ein Meister einfachen, aber gehaltvollen Erzählens, den Inhalt der insgesamt 73 Bücher der Bibel auf jeweils wenigen Seiten zusammen. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die geistliche Aussage jedes Buches. Mit knappen Überblicksartikeln über AT und NT, über die Entstehung der Bibel, über die wichtigsten Übersetzungen, sowie mit einem Glossar der wichtigsten biblischen Begriffe.
Lese-Probe zu „Was in der Bibel steht “
Was in der Bibel steht von Ulrich ZurkuhlenEinführung
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Evangelische Christen hatten immer schon ein positives Verhältnis zur Bibel: kein Wunder, denn der Reformator Martin Luther war als bedeutendster Übersetzer ins Deutsche zutiefst mit der Bibel verbunden. Hingegen wissen manche Ältere vielleicht noch, dass der Umgang mit der Bibel für Katholiken früher fast als anstößig galt oder zumindest ungewöhnlich war.
Vor allem das Alte Testament galt in seinen Erzählungen und Geschichten vielen als zu gewalttätig, auch als zu unmoralisch. Eine große Zahl an Geschichten des Alten Testaments war »nichts für Kinderohren«, und so wurden Schulbibeln herausgegeben, die nur eine knappe und sehr dürftige und obendrein sehr beliebige Auswahl von Texten wahllos aneinanderreihten; der Sinn blieb vielen Menschen verschlossen.
Die Bibel wurde oft missverstanden als historischer Bericht, und selbst offensichtliche Legenden oder Mythen wurden als datierbare Fakten missdeutet - man denke etwa an die wunderbare Geschichte von Jona und dem Wal, wo historische Erklärungsversuche die Poesie zur Seite drängten. Gefährlich für den Glauben bzw. ihn verstellend aber ist es bis heute, wenn Menschen etwa die Schöpfungsgeschichte als Protokoll von Ereignissen missverstehen und damit in einen Konflikt mit der modernen Naturwissenschaft geraten - der Glaube bleibt dann oft auf der Strecke, oder die Christen flüchten sich in fundamentalistische Rechthaberei.
Wir wollen denen keinen Vorwurf machen, die es damals nicht besser wussten. Sowohl mein Religionsunterricht in der Schule als auch meine Erstkommunion-Vorbereitung waren so bibellos, dass ich manchmal darüber staune, dass ich heute ein gläubiger Christ bin. Erst meine Studienzeit, die in die großartige Zeit des Aufbruchs nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil fiel, hat mir die Augen und das Herz für die wunderbaren Bücher der Bibel geöffnet, und ich bin meinen theologischen Lehrern Hermann Volk, Walter Kasper und Karl Rahner, besonders aber dem damaligen Professor Joseph Ratzinger bis heute überaus dankbar, dass sie den Glauben vor allem von der Bibel her interpretierten und ihre theologische Wissenschaft von der Bibel her aufbauten und vermittelten. Seitdem weiß ich: Die Bibel ist eine Kostbarkeit, die wir gar nicht hoch genug schätzen können. Die Bibel ist ein Wunder.
Bevor unsere Entdeckungsreise durch das Buch der Bücher beginnt, noch einige Hinweise zur Lektüre: Dies Buch »liest« die ganze Bibel, d. h. auch das Alte Testament, aus christlicher Perspektive, sieht also, anders als die meisten jüdischen Gläubigen, einen Zusammenhang zwischen Verheißungen des Alten Bundes und ihrer Erfüllung durch Christus im Neuen Bund. Und an der einen oder anderen Stelle wird man auf Gedanken treffen, die anderswo in diesem Buch bereits zu lesen waren. Doppelungen wurden, wo nötig, stehen gelassen, weil dies Buch so angelegt ist, dass man es von vorn bis hinten durchlesen, aber auch gezielt einzelne Bücher nachschlagen kann und das Wesentliche dann auch dort finden sollte. Vielleicht nicht so geläufge Begriffe werden im Glossar erklärt.
Ulrich Zurkuhlen
Juden, Christen, Muslime und die Bibel
Die Juden haben das Alte (oder: Erste) Testament, die Christen das Alte und das Neue Testament, die Muslime den Koran; jede der großen monotheistischen Religionen hat ihr besonderes heiliges Buch, einen Schatz der eigenen Offenbarungsüberlieferung.
Damit verbindet sich eine lange Geschichte vieler Missverständnisse, ob gewollt oder ungewollt. Die grausamen Geschichten von dem rächenden Gott und dem Unglück vieler Menschen lassen sich bequem ins Alte Testament abdrängen, während dann im Neuen Testament der »barmherzige Vater« umso strahlender erscheint.
Aber auch das Alte Testament ist prall gefüllt mit tiefen Glaubens- und Vertrauens-Botschaften, die uns etwa in den Psalmen oder auch in vielen prophetischen Texten begegnen. Die ersten Seiten des Alten Testaments zeigen, gleichsam als das Präludium der ganzen Bibel, einen souverän-liebevollen Schöpfergott, der die Wirklichkeit aus dem Nichts ruft und alles sehr gut macht. Dass ihm dann schon ganz vorn in der Bibel der widerspenstige Mensch so oft ins Handwerk pfuscht, ist leider die andere Seite der Wirklichkeit.
Und was das Neue Testament betrifft: Ist etwa die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu eine harmlose Geschichte? Wo bleibt denn da der »liebe Gott«, der vielen Menschen gerade heute, in der Zeit nach Auschwitz, ein Rätsel ist, und nach dessen Güte und Menschenfreundlichkeit die Menschen oft rufen, ohne eine Antwort zu erhalten? Die scharfe Trennung von Altem und Neuem Testament war schon immer falsch, und das Gottesbild der beiden Testamente enthält viele Uneinheitlichkeiten, die man nicht mit der Trennung der beiden Testamente erklären kann.
Und schließlich sei vor allem daran erinnert, dass die Bibel Jesu diejenige war, die wir heute Altes Testament nennen; eine andere Bibel gab es nicht. Wenn Jesus die Bibel zitiert und wenn die biblischen Schriftsteller der Nach-Jesus-Zeit Texte und Zitate der Bibel in reicher Fülle in ihre Bücher einfließen lassen, sind es immer Worte des Alten Testaments - und in seltenen Fällen auch Worte aus dem außerbiblischen Schriftgut des Spätjudentums. Jesus war Jude, und die Evangelisten und die anderen neutestamentlichen Schriftsteller waren es ebenso. Sie alle lebten aus der Schriftgelehrsamkeit des Alten Testaments. Ihr Glaubensbuch war, wie für alle Juden, die Hebräische Bibel. Manche Theologen nennen heute das »Alte Testament« lieber das »Erste Testament«, um zu vermeiden, dass jemand »alt« als »veraltet« missverstehen könnte.
In seinem Buch Jesus von Nazareth hat Papst Benedikt XVI. den Zusammenhang von Altem und Neuem Bund (und damit von Altem und Neuem Testament) zusammenfassend auf den Punkt gebracht: Die Kunde vom Gott Abrahams, lsaaks und Jakobs, vom wahren Gott, wird von Jesus bestätigt, doch zugleich über Israel hinausgetragen und zu allen Menschen aller Völker gebracht.
Auch der Koran der Muslime ist nicht ein völlig neues, voraussetzungsloses Buch; es wäre reizvoll, zu untersuchen, wo Muhammad, als er den Koran schrieb, Texte und Zitate aus der Bibel eingestreut hat. Er kannte ja die Bibel, und so gibt es zwischen der Bibel und dem Koran nicht nur Unterschiede, die zweifellos vorhanden sind, sondern auch manche Berührungspunkte. Alle heiligen Bücher sind irgendwie miteinander verwandt. Das wird gewiss nicht dazu führen, dass dem Alten und Neuen Testament als drittes Offenbarungsbuch der Koran angefiigt würde, aber der Gedanke von der Verwandtschaft aller drei heiligen Bücher hat doch auch einen gewissen Charme. Schließlich liegt es zu einem Gutteil ja lediglich an unterschiedlichen historischen und kulturellen Entwicklungen, dass das griechische Neue Testament uns sehr nahe ist, das hebräische Alte Testament auch noch einigermaßen, aber dass der arabische Koran uns weitgehend fremd ist. Nicht vergessen sollte man dabei freilich, dass der Koran im Islam eine höhere Bedeutung hat als ...
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2.008
Evangelische Christen hatten immer schon ein positives Verhältnis zur Bibel: kein Wunder, denn der Reformator Martin Luther war als bedeutendster Übersetzer ins Deutsche zutiefst mit der Bibel verbunden. Hingegen wissen manche Ältere vielleicht noch, dass der Umgang mit der Bibel für Katholiken früher fast als anstößig galt oder zumindest ungewöhnlich war.
Vor allem das Alte Testament galt in seinen Erzählungen und Geschichten vielen als zu gewalttätig, auch als zu unmoralisch. Eine große Zahl an Geschichten des Alten Testaments war »nichts für Kinderohren«, und so wurden Schulbibeln herausgegeben, die nur eine knappe und sehr dürftige und obendrein sehr beliebige Auswahl von Texten wahllos aneinanderreihten; der Sinn blieb vielen Menschen verschlossen.
Die Bibel wurde oft missverstanden als historischer Bericht, und selbst offensichtliche Legenden oder Mythen wurden als datierbare Fakten missdeutet - man denke etwa an die wunderbare Geschichte von Jona und dem Wal, wo historische Erklärungsversuche die Poesie zur Seite drängten. Gefährlich für den Glauben bzw. ihn verstellend aber ist es bis heute, wenn Menschen etwa die Schöpfungsgeschichte als Protokoll von Ereignissen missverstehen und damit in einen Konflikt mit der modernen Naturwissenschaft geraten - der Glaube bleibt dann oft auf der Strecke, oder die Christen flüchten sich in fundamentalistische Rechthaberei.
Wir wollen denen keinen Vorwurf machen, die es damals nicht besser wussten. Sowohl mein Religionsunterricht in der Schule als auch meine Erstkommunion-Vorbereitung waren so bibellos, dass ich manchmal darüber staune, dass ich heute ein gläubiger Christ bin. Erst meine Studienzeit, die in die großartige Zeit des Aufbruchs nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil fiel, hat mir die Augen und das Herz für die wunderbaren Bücher der Bibel geöffnet, und ich bin meinen theologischen Lehrern Hermann Volk, Walter Kasper und Karl Rahner, besonders aber dem damaligen Professor Joseph Ratzinger bis heute überaus dankbar, dass sie den Glauben vor allem von der Bibel her interpretierten und ihre theologische Wissenschaft von der Bibel her aufbauten und vermittelten. Seitdem weiß ich: Die Bibel ist eine Kostbarkeit, die wir gar nicht hoch genug schätzen können. Die Bibel ist ein Wunder.
Bevor unsere Entdeckungsreise durch das Buch der Bücher beginnt, noch einige Hinweise zur Lektüre: Dies Buch »liest« die ganze Bibel, d. h. auch das Alte Testament, aus christlicher Perspektive, sieht also, anders als die meisten jüdischen Gläubigen, einen Zusammenhang zwischen Verheißungen des Alten Bundes und ihrer Erfüllung durch Christus im Neuen Bund. Und an der einen oder anderen Stelle wird man auf Gedanken treffen, die anderswo in diesem Buch bereits zu lesen waren. Doppelungen wurden, wo nötig, stehen gelassen, weil dies Buch so angelegt ist, dass man es von vorn bis hinten durchlesen, aber auch gezielt einzelne Bücher nachschlagen kann und das Wesentliche dann auch dort finden sollte. Vielleicht nicht so geläufge Begriffe werden im Glossar erklärt.
Ulrich Zurkuhlen
Juden, Christen, Muslime und die Bibel
Die Juden haben das Alte (oder: Erste) Testament, die Christen das Alte und das Neue Testament, die Muslime den Koran; jede der großen monotheistischen Religionen hat ihr besonderes heiliges Buch, einen Schatz der eigenen Offenbarungsüberlieferung.
Damit verbindet sich eine lange Geschichte vieler Missverständnisse, ob gewollt oder ungewollt. Die grausamen Geschichten von dem rächenden Gott und dem Unglück vieler Menschen lassen sich bequem ins Alte Testament abdrängen, während dann im Neuen Testament der »barmherzige Vater« umso strahlender erscheint.
Aber auch das Alte Testament ist prall gefüllt mit tiefen Glaubens- und Vertrauens-Botschaften, die uns etwa in den Psalmen oder auch in vielen prophetischen Texten begegnen. Die ersten Seiten des Alten Testaments zeigen, gleichsam als das Präludium der ganzen Bibel, einen souverän-liebevollen Schöpfergott, der die Wirklichkeit aus dem Nichts ruft und alles sehr gut macht. Dass ihm dann schon ganz vorn in der Bibel der widerspenstige Mensch so oft ins Handwerk pfuscht, ist leider die andere Seite der Wirklichkeit.
Und was das Neue Testament betrifft: Ist etwa die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu eine harmlose Geschichte? Wo bleibt denn da der »liebe Gott«, der vielen Menschen gerade heute, in der Zeit nach Auschwitz, ein Rätsel ist, und nach dessen Güte und Menschenfreundlichkeit die Menschen oft rufen, ohne eine Antwort zu erhalten? Die scharfe Trennung von Altem und Neuem Testament war schon immer falsch, und das Gottesbild der beiden Testamente enthält viele Uneinheitlichkeiten, die man nicht mit der Trennung der beiden Testamente erklären kann.
Und schließlich sei vor allem daran erinnert, dass die Bibel Jesu diejenige war, die wir heute Altes Testament nennen; eine andere Bibel gab es nicht. Wenn Jesus die Bibel zitiert und wenn die biblischen Schriftsteller der Nach-Jesus-Zeit Texte und Zitate der Bibel in reicher Fülle in ihre Bücher einfließen lassen, sind es immer Worte des Alten Testaments - und in seltenen Fällen auch Worte aus dem außerbiblischen Schriftgut des Spätjudentums. Jesus war Jude, und die Evangelisten und die anderen neutestamentlichen Schriftsteller waren es ebenso. Sie alle lebten aus der Schriftgelehrsamkeit des Alten Testaments. Ihr Glaubensbuch war, wie für alle Juden, die Hebräische Bibel. Manche Theologen nennen heute das »Alte Testament« lieber das »Erste Testament«, um zu vermeiden, dass jemand »alt« als »veraltet« missverstehen könnte.
In seinem Buch Jesus von Nazareth hat Papst Benedikt XVI. den Zusammenhang von Altem und Neuem Bund (und damit von Altem und Neuem Testament) zusammenfassend auf den Punkt gebracht: Die Kunde vom Gott Abrahams, lsaaks und Jakobs, vom wahren Gott, wird von Jesus bestätigt, doch zugleich über Israel hinausgetragen und zu allen Menschen aller Völker gebracht.
Auch der Koran der Muslime ist nicht ein völlig neues, voraussetzungsloses Buch; es wäre reizvoll, zu untersuchen, wo Muhammad, als er den Koran schrieb, Texte und Zitate aus der Bibel eingestreut hat. Er kannte ja die Bibel, und so gibt es zwischen der Bibel und dem Koran nicht nur Unterschiede, die zweifellos vorhanden sind, sondern auch manche Berührungspunkte. Alle heiligen Bücher sind irgendwie miteinander verwandt. Das wird gewiss nicht dazu führen, dass dem Alten und Neuen Testament als drittes Offenbarungsbuch der Koran angefiigt würde, aber der Gedanke von der Verwandtschaft aller drei heiligen Bücher hat doch auch einen gewissen Charme. Schließlich liegt es zu einem Gutteil ja lediglich an unterschiedlichen historischen und kulturellen Entwicklungen, dass das griechische Neue Testament uns sehr nahe ist, das hebräische Alte Testament auch noch einigermaßen, aber dass der arabische Koran uns weitgehend fremd ist. Nicht vergessen sollte man dabei freilich, dass der Koran im Islam eine höhere Bedeutung hat als ...
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2.008
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Autoren-Porträt von Ulrich Zurkuhlen
Ulrich Zurkuhlen, geb. 1939, ist theologischer Berater und Autor der Bistumszeitung "Kirche und Leben". Zudem ist er mithelfender Priester in der St.-Josephs-Gemeinde in Münster.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulrich Zurkuhlen
- 2008, 192 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Herder, Freiburg
- ISBN-10: 3451297957
- ISBN-13: 9783451297953
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