Weil du mich hältst
New York 1859:Sie hat keine feste Bleibe und doch kümmert sich Sophie Neumann hingebungsvoll um zwei kleine Waisenkinder. Unter keinen Umständen sollen die beiden das gleiche Schicksal erleiden wie sie, die nach dem Tod ihrer Eltern auch noch von ihren...
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Produktinformationen zu „Weil du mich hältst “
Klappentext zu „Weil du mich hältst “
New York 1859:Sie hat keine feste Bleibe und doch kümmert sich Sophie Neumann hingebungsvoll um zwei kleine Waisenkinder. Unter keinen Umständen sollen die beiden das gleiche Schicksal erleiden wie sie, die nach dem Tod ihrer Eltern auch noch von ihren beiden Schwestern verlassen wurde - und das mitten im krisengebeutelten New York der 1850er-Jahre. Doch dann lässt Sophie sich mit den Falschen ein und wird Zeugin eines Mordes.Um unterzutauchen, besteigt sie zusammen mit ihren beiden Schützlingen einen der vielen Waisenzüge gen Westen. Bald steht Sophie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens: Sollte sie die Kinder nicht besser in die Obhut einer Pflegefamilie geben? Der Entschluss, den sie trifft, hat ungeahnte Konsequenzen ...
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Weil du mich hältst “
Kapitel 1New YorkSeptember 1859Sophie Neumann schmiegte ihre Wange an Dannys Brust.Seine Arme schoben sich besitzergreifend um sie. »Du bist jetzt mein Mädchen. Mein Bowery Girl.«Bowery Girl. Dieser Name sollte Sophies Herz eigentlich vor Freude höher schlagen lassen. Doch sie zitterte nervös.Danny neigte den Kopf und drückte ihr einen Kuss auf den Hals. Obwohl es schon weit nach Mitternacht war, empfand sie das in der schwülen Hitze der Großstadtluft als besonders unangenehm. Die Feuchtigkeit verstärkte den schweren Biergeruch in seinem Atem und auch den beißenden Geruch des Bärenfetts in der Pomade, die er in seine Haare kämmte.Vorsichtig legte sie den Kopf noch mehr in den Nacken, um diesem Übelkeit erregenden Geruch auszuweichen, und drückte die Augen zu. Dabei versuchte sie, seine Berührung als angenehm zu empfinden. An den letzten Abenden hatte sie Dannys Küsse und seine Zärtlichkeit genossen. Das wäre heute bestimmt nicht anders. Sie müsste nur Geduld haben, dann würden sich die angenehmen Gefühle schon einstellen.Immerhin war er Danny Sullivan, der Kopf der Dry Bones und einer der Anführer der Bowery Boys. Er trug die übliche Kleidung der Straßenbande: einen langen schwarzen Gehrock, ein rotes Hemd, eine dunkle Hose, polierte Stiefel und einen Zylinder. Und er trug sein Haar genauso wie die anderen Bowery Boys: hinten kurz geschnitten und an den Seiten Haarlocken, die bis übers Ohr gingen.Obwohl sich seine Kleidung und seine Frisur nicht von denen der anderen Bandenmitglieder unterschieden, war er eindeutig der attraktivste Mann in der Bowery Street. Sie staunte immer noch, dass Danny ausgerechnet sie wollte, wo sich doch so viele andere Frauen um seine Aufmerksamkeit bemühten. Er hatte sich sogar mit zwei anderen Bowery Boys geprügelt, um sie zu bekommen.Natürlich hatte sie sich für die anderen Männer nicht wirklich interessiert. Eigentlich hatte sie kein Interesse gehabt, sich überhaupt auf einen Mann einzulassen. In den letzten zwei Jahren hatte sie nie
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eine feste Bleibe gehabt. Sie war ständig von einem Heim zum nächsten gezogen und hatte nie Zeit gehabt, Beziehungen aufzubauen, da sie sich mit ganzer Kraft darauf konzentrierte, sich um Olivia und Nicholas zu kümmern.Aber vor einem Monat hatte sich alles geändert, als eine Leiterin im Jugendheim Anna erklärt hatte, dass sie zu alt sei, um noch länger im Heim wohnen zu können. Anna war Sophies einzige Freundin im Heim gewesen. Als Anna ihre zerlumpte Tasche mit ihren wenigen Habseligkeiten gepackt hatte, hatte sie Sophie angefleht, mit ihr wegzugehen, und ihr versichert, dass sie bei ihrer Schwester, Mollie, wohnen könnten. Als die ein Baby bekommen hatte, war Mollie aus dem Bordell, in dem sie vorher gewohnt hatte, ausgezogen und hatte jetzt eine kleine Wohnung.»Wir sind alt genug, um uns eine Arbeit zu suchen«, hatte Anna argumentiert. »Wir können Hausmädchen in einem dieser eleganten, vornehmen Häuser in der Fifth Avenue werden.«»Von dieser Arbeit haben wir doch gar keine Ahnung«, hatte Sophie eingewandt.»Dann arbeiten wir eben in einer Fabrik oder in einer Näherei.«Sophie erinnerte sich noch sehr gut an die Näherei, in der ihre Mutter und ihre Schwestern gearbeitet hatten. Es gab sehr viele solche Nähereien in den überfüllten Mietskasernen an der East Side. Obwohl Sophie noch zu jung gewesen war, um wie der Rest ihrer Familie zu nähen, erinnerte sie sich noch lebhaft daran, wie verschwitzt und müde ihre Mutter und ihre Schwestern immer nach Hause gekommen waren. Zwölf Stunden hatten sie täglich schuften müssen. Männerwesten hatten sie genäht und ihre Finger waren von der Farbe, mit der die vorgeschnittenen Stoffteile gefärbt gewesen waren, ganz blau gewesen.Aber Sophie hatte nie nähen gelernt. Sie konnte nicht einmal einen Knopf annähen. Selbst wenn sie und Anna eine Arbeit als Näherinnen finden würden, war die Bezahlung dermaßen gering, dass sie davon kaum würden leben können. Selbst wenn sie bei Annas Schwester wohnten. Schließlich musste sie
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Autoren-Porträt von Jody Hedlund
Jody Hedlund lebt mit ihrem Mann, den sie als ihren größten Fan bezeichnet, in Michigan. Ihre 5 Kinder werden zu Hause unterrichtet. Die Zeit, die ihr neben dieser Tätigkeit noch bleibt, widmet sie dem Schreiben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jody Hedlund
- 2019, Auflage, 352 Seiten, Maße: 13,7 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Silvia Lutz
- Verlag: Francke-Buch
- ISBN-10: 3963620803
- ISBN-13: 9783963620805
- Erscheinungsdatum: 01.07.2019
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