Wenn die Nacht verstummt / Kate Burkholder Bd.3
Thriller | Kate Burkholder ermittelt bei den Amischen: Band 3 der SPIEGEL-Bestseller-Reihe
Mord in der Amisch-Gemeinde Painters Mill! Die Eheleute, stets rechtschaffen und gottesfürchtig, liegen tot in der Güllegrube. Polizeichefin Kate Burkholder - früher selbst Amisch - stößt auf dunkle Geheimnisse, die die Idylle von Painters Mill brutal zerstören.
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Produktinformationen zu „Wenn die Nacht verstummt / Kate Burkholder Bd.3 “
Mord in der Amisch-Gemeinde Painters Mill! Die Eheleute, stets rechtschaffen und gottesfürchtig, liegen tot in der Güllegrube. Polizeichefin Kate Burkholder - früher selbst Amisch - stößt auf dunkle Geheimnisse, die die Idylle von Painters Mill brutal zerstören.
Klappentext zu „Wenn die Nacht verstummt / Kate Burkholder Bd.3 “
Sie leben wie vor hundert Jahren. Sie sind gottesfürchtig und rechtschaffen. Doch auch sie trifft der Hass.
Der dritte Band der Bestseller-Serie über die Amisch-Gemeinde in Painters Mill
Die Eltern waren rechtschaffene Leute, gottesfürchtig und in der Amisch-Gemeinde von Painters Mill sehr angesehen. Doch nun liegen sie tot in der Güllegrube. Warum wollte der Mörder die Familie zerstören und die vier Kinder zu Waisen machen? Oder stehen diese Morde in einem Zusammenhang mit den Tätlichkeiten gegen Amische, die in letzter Zeit immer häufiger vorgekommen sind?
Für Polizeichefin Kate Burkholder hat dieser Fall höchste Priorität und gemeinsam mit ihrem Freund John Tomasetti kommt sie einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das die Idylle der kleinen Amisch-Gemeinde in Painters Mill für immer zerstören wird.
Lese-Probe zu „Wenn die Nacht verstummt / Kate Burkholder Bd.3 “
Wenn die Nacht nicht verstummt von Linda Castillo1. KAPITEL
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Um Mitternacht begann es zu regnen. Kurz darauf riss der einsetzende Wind die letzten Blätter von den Ahornbäumen und Platanen und fegte sie wie kopflose Krebse über die Main Street. In nur einer Stunde war die Temperatur um fünf Grad gefallen, ein Vorbote der Kaltfront aus dem Norden. Morgen früh würde es schneien.
»Scheißwetter.« Roland »Pickles« Shumaker schwang seinen vierundsiebzig Jahre alten Körper in den Streifenwagen und zog etwas zu heftig die Tür zu. Wie ein Anfänger hatte er sich die Nachtschicht aufs Auge drücken lassen, dabei wurde er auch nicht jünger. Aber der verfluchte Skidmore hatte sich krank gemeldet, und die Chefin hatte ihn gebeten, für seinen Kollegen einzuspringen. In dem Moment war die Vorstellung, um vier Uhr morgens in Painters Mill rumzufahren, noch ganz nett gewesen, doch jetzt zweifelte er an seinem Verstand.
Früher war das anders gewesen, da hatte er die Nachtschicht geliebt. Denn wenn es dunkel war, kamen die Unruhestifter aus ihren Löchern gekrochen wie Vampire auf der Suche nach Blut. Fünfzig Jahre lang hatte er auf den nicht ganz so gefährlichen Straßen dieser Stadt patrouilliert, wobei sein Polizistenherz stets hoffte, dass irgendein Depp wenigstens ein bisschen das Gesetz übertrat und er aktiv werden konnte.
Doch in letzter Zeit brachte er kaum noch eine AchtStunden-Schicht hinter sich, ohne von seinem Körper daran erinnert zu werden, dass er nicht mehr vierundzwanzig war. Entweder schmerzte der Rücken, der Nacken, oder die verdammten Beine taten weh. Herr im Himmel, alt werden war ein Fluch.
Beim Blick in den Spiegel starrte ihm ein schrumpliger Mann mit blödem Gesichtsausdruck entgegen, und jedes Mal dachte er: Wie zum Teufel ist das denn passiert? Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Nur in einem war er sich sicher, nämlich dass die Zeit ein hinterlistiger Mistkerl war.
Er bog gerade in die Dogleg Road ab, als das Funkgerät knisternd zum Leben erwachte. »Pickles, bist du da?«
Es war Mona Kurtz, die nachts in der Telefonzentrale arbeitete. Mona war eine quirlige junge Frau mit roten Ringellocken. Sie trug Kleider, die der Chefin bestimmt Albträume bereiteten, und hatte das Temperament eines überdrehten Cola-Freaks. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wollte sie Polizistin werden. Pickles hatte noch nie eine Polizistin mit schwarzen Strümpfen und Stöckelschuhen gesehen - höchstens vielleicht als verdeckte Ermittlerin. Er bezweifelte, dass Mona für die Polizeiarbeit geschaffen war, sie schien ihm zu jung und zu wild und zu sehr mit dem Kopf in den Wolken. Er hatte sowieso eine eigene Meinung, was Polizistinnen betraf, doch die war nicht gerade populär, und so hielt er lieber den Mund.
Für die Chefin zu arbeiten war natürlich kein Problem. Zwar hatte er anfangs seine Zweifel gehabt - eine Frau und noch dazu eine ehemalige Amische -, doch über die letzten drei Jahre hatte Kate Burkholder sich als verdammt fähig erwiesen. Sein Respekt für sie hatte allerdings wenig dazu beigetragen, an seiner Meinung über Frauen im Polizeidienst zu rütteln.
Er nahm das Funkgerät. »Wo zum Teufel soll ich denn sonst sein?«, knurrte er.
»Skid ist dir echt was schuldig, wenn er zurückkommt.« »Da hast du verdammt recht. Der Hurensohn lässt sich wahrscheinlich gerade volllaufen.«
In den letzten beiden Nächten hatten Mona und er über Funk Smalltalk betrieben, hauptsächlich um die Monotonie des Polizeialltags in einer Kleinstadt zu durchbrechen. Heute war sie jedoch ziemlich wortkarg, woraus Pickles schloss, dass sie irgendetwas auf dem Herzen hatte. Weil sie bestimmt bald damit rausrücken würde, wartete er.
»Ich hab mit der Chefin geredet«, sagte sie kurz darauf.
Pickles verzog das Gesicht. Mona tat ihm leid, denn die Chefin würde ihr niemals eine volle Stelle als Polizistin geben. »Was hat sie gesagt?«
»Sie denkt drüber nach.«
»Immerhin.«
»Ich glaube, sie mag mich nicht.«
»Ach komm, natürlich mag sie dich.«
»Ich stecke jetzt schon drei Jahre in der Telefonzentrale fest.«
»Ist 'ne gute Erfahrung.«
»Sie holt bestimmt jemanden von einer anderen Dienststelle her.«
Das glaubte Pickles auch, sagte aber nichts. Man konnte nie wissen, wie eine Frau auf die Wahrheit reagierte. Die Nacht würde lang genug werden, auch ohne dass Mona sauer auf ihn war. »Halt durch, Kleine, es wird schon klappen.«
Er hörte ein Piepen am anderen Ende der Leitung.
»Gerade kommt ein Notruf rein«, sagte sie und brach die Verbindung ab.
Pickles seufzte erleichtert und stellte das Funkgerät aus. Der Anruf würde Mona hoffentlich eine Weile beschäftigen - und ihn aus dem Spiel lassen. Als er jung war, hatte er immer geglaubt, die Frauen mit den Jahren besser zu verstehen, was nur wieder zeigte, wie sehr sich ein Mann irren konnte: Das weibliche Geschlecht war ihm ein größeres Rätsel denn je. In neunzig Prozent aller Fälle verstand er nicht mal seine eigene Frau, und das nach dreißig Jahren Ehe.
Schneeregen klatschte auf die Windschutzscheibe, und er drehte die Scheibenwischer eine Stufe höher. Sein rechtes Bein war eingeschlafen, er wollte eine Zigarette, und sein Hintern tat vom Sitzen weh.
»Ich bin zu alt für den Scheiß«, knurrte er.
Er war gerade in die Township Road 3 gebogen, als wieder Monas knisternde Stimme ertönte. »Pickles, ich hab einen 10-11 auf der Humerick-Farm in der Folkerth Road.«
Er griff zum Funkgerät. »Was für Tierprobleme?«
»Laut der alten Frau Humerick sind ein paar ihrer Schafe tot, und überall liegen Eingeweide rum.«
»Das ist ein Witz, oder?«
»Sie glaubt, es war wieder irgend so ein Tier.«
»Wahrscheinlich Bigfoot persönlich.« Knurrend machte Pickles eine Kehrtwende und fuhr zur Folkerth Road. »Wie lautet die genaue Adresse?«
Mona nannte ihm die Hausnummer, wonach die HumerickFarm nicht allzu weit weg vom Millers Pond und dem Grünstreifen am Painters Creek lag.
»Ich bin dran«, sagte er, was hieß, dass er auf dem Weg zum Schauplatz war, und machte das Blaulicht an.
Wenige Minuten später erreichte er die Humerick-Farm, die im Schein eines riesigen Flutlichtstrahlers, der an der Scheunenfassade angebracht war, wie ein Footballstadion erstrahlte.
June Humerick war seit zwanzig Jahren Witwe, groß wie ein Linebacker und ebenso bösartig. Humerick behauptete, eine Amische zu sein, was man jedoch weder ihrem Äußeren noch ihrem Verhalten anmerkte. Vor einem Jahrzehnt hatte sie dem Bischof eine lange Nase gemacht und Strom auf ihre Farm legen lassen. Sie fuhr einen alten Dodge Pick-up, schnupfte Tabak und fluchte wie ein Bierkutscher, wenn sie sauer war. Die Amisch-Gemeinde betrachtete sie nicht mehr als eine der Ihren, doch Witwe Humerick schien das nicht zu stören.
Sie stand in Flanellnachthemd, Parka und kniehohen Gummistiefeln neben dem alten Dodge, die Doppelflinte ihres toten Mannes in der einen und eine Taschenlampe in der anderen Hand. »Ich bin hier!«, brüllte sie.
Pickles nahm die Stablampe und stieg aus. Er ließ den Motor des Streifenwagens laufen, die Scheinwerfer auf den schattigen Pferch hinter der Scheune gerichtet. »Guten Abend, June«, rief er ihr auf halbem Weg zu.
Ohne zurückzugrüßen, zeigte sie auf den zehn Meter entfernten Zaun. »Scheißabend. Vier meiner Schafe sind in Stücke gerissen.«
Er blickte in die gezeigte Richtung. »Lämmer?«
»Das waren ausgewachsene Mutterschafe.«
»Irgendwas gesehen oder gehört?«
»Hab sie schreien hören, und das Gebell der Hunde hätte Tote aufwecken können. Aber als ich dann kam, waren die Schafe tot, und überall lagen Eingeweide.«
»Könnten Kojoten gewesen sein. Hab gehört, die haben gerade ein Comeback in dieser Gegend von Ohio.«
»So was machen Kojoten nicht.« Die Witwe sah ihn an, als wäre er blöd. »Ich weiß, wer das war, und wenn Sie auch nur ein bisschen Hirn hätten, wüssten Sie's auch.«
»Ich hab die Schafe noch nicht gesehen, wie zum Teufel soll ich da wissen, wer's war«, erwiderte er entrüstet.
»Weil so was wie das nicht zum ersten Mal passiert ist.« »Meinen Sie die Anschläge, die jemand aus Hass auf die Amischen verübt hat?«
»Ganz genau.«
»Schafe zu töten scheint mir nicht unbedingt ins Muster zu passen, finden Sie nicht?«
»Quatsch! Manche Leute können uns einfach nicht leiden, Pickles. Wir Amischen werden seit nahezu hundert Jahren verfolgt.« Die Witwe starrte ihn wütend an. »Und was machen Sie jetzt dagegen?«
Pickles wusste nur zu genau, dass die Gewalt gegen Amische in letzter Zeit zugenommen hatte, wobei es sich aber meistens um geringfügige Delikte handelte: ein zertrümmerter Briefkasten, eine eingeworfene Fensterscheibe oder Eierwürfe auf Buggys, die Pferdewagen der Amischen. Früher waren solche Vergehen von der hiesigen Polizei und dem Sheriffbüro von Holmes County als harmloser Unfug abgetan worden, doch vor ein paar Monaten hatten die Vorfälle eine bedenkliche Wendung genommen. Es war noch keine zwei Wochen her, dass ein Buggy von der Straße abgedrängt und dabei eine schwangere Amische verletzt wurde. Die Chefin und der Sheriff von Holmes County hatten daraufhin beschlossen, eine Sonderkommission zu bilden. Das Problem dabei war, dass die Amischen, die Opfer eines Verbrechens wurden, sich stets weigerten, Anzeige zu erstatten, und zwar mit der immer gleichen Begründung: »Gott wird uns behüten.«
»Bevor wir jemanden lynchen, sollten wir uns vielleicht erst mal die Schafe ansehen und sicherstellen, dass es keine wilden Hunde oder so was waren«, sagte Pickles. Die Vorstellung, dass seine neuen Cowboystiefel von Lucchese gleich ein Schlammbad nehmen würden, ließ ihn innerlich aufstöhnen.
Er folgte June, die mit wehendem Nachthemd unter dem Parka über den Schotter zum Pferch ging und das knarrende Stahltor öffnete. Die Herde bestand aus einigen Dutzend Schafen, die alle auf einmal anfingen zu blöken. Auch der erdige Hammelgeruch vermischt mit Mist und Kot war gewöhnungsbedürftig. Sie durchquerten den Pferch, wobei seine Stiefel in Matsch und Schafscheiße versanken und die ängstlichen Tiere vor ihnen flüchteten.
»Tolle Nacht, um hier draußen rumzustolpern«, sagte Pickles und wünschte sich, zu Hause im warmen Bett zu liegen. Als er mit dem Strahl der Taschenlampe den Holzzaun entlang wanderte, stolperte er und wäre um ein Haar hingefallen. Fluchend leuchtete er auf den Boden und sah, dass dort der abgetrennte Kopf eines Schafes lag.
»Großer Gott«, sagte er. »Wo kommt der denn her?«
»Das war mal Bess.« Jane Humerick senkte die Stimme. »Armes altes Mädchen.«
Der Kopf des Mutterschafs lag in einer Pfütze aus Blut und Dung. Das aufgerissene Maul offenbarte eine Reihe winziger weißer Zähne und eine rosa Zunge, die wie ein kaputter Luftballon halb raushing. Pickles richtete den Strahl seiner Lampe auf den Hals. Er hatte keine Ahnung, wie der Kopf vom Körper getrennt worden war, doch das hier sah nicht aus wie das Werk eines ausgemergelten Kojoten. Das Fleisch war sauber durchschnitten, rotes Gewebe und der rosa Knochen vom Rückgrat ragten aus dem Schädel.
»Sieht mir nicht nach einem Kojoten aus.« Pickles Nackenhaare stellten sich auf wie die eines Stachelschweins. »Scheint mit einem Messer abgetrennt.«
»Das hätte ich Ihnen auch sagen können.« Sie leuchtete mit der Taschenlampe die nähere Umgebung ab. »Wenn ich schneller gewesen wäre, hätte ich dem Scheißkerl eine Ladung Blei verpasst.«
Pickles machte einen großen Schritt über den Kopf hinweg und ging zu einem zweiten Kadaver, der im Schein ihrer Lampe aufgetaucht war. Der Anblick von Blut hatte ihm nie etwas ausgemacht, doch als er jetzt die rosa Eingeweide neben dem von oben bis unten aufgeschlitzten Bauch sah, wurde ihm leicht übel.
»Meine Scheiße.« Die derben Worte gebrauchte er nur, weil er wusste, dass auch die Witwe mit Kraftausdrücken nicht zimperlich war. Sie trat neben ihn, und beide betrachteten sie das tote Schaf. »Das ist einfach nur sinnlos«, sagte sie.
»Wenn's nicht geregnet hätte, gäbe es wenigstens Spuren«, meinte Pickles und leuchtete nach rechts und links. »Und Sie haben bestimmt keine Lichter gesehen?«
»Ich hab nix gesehen.«
Er richtete den Lampenstrahl auf den Kadaver. »Könnten die Teufelsanbeter aus dem Süden gewesen sein.«
Die hünenhafte Frau neben ihm zeigte auf den kopflosen Kadaver. »Sie haben aber keine Opfergabe mitgenommen.«
Die Witwe kaufte ihm das mit den Teufelsanbetern offensichtlich nicht ab, und er hatte nicht vor, hier draußen im Schneeregen mit ihr darüber zu diskutieren. »Also gut, ich fahr hinterm Wald entlang zurück und schreibe einen Bericht.«
Sie sah ihn ungläubig an. »Und wenn die zurückkommen? Was ist, wenn die sich da im Wald verstecken und warten, bis Sie weg sind, und dann den Rest meiner Schafe niedermetzeln?«
»Hier ist niemand mehr, die sind weg.«
»Sie könnten im Wald suchen.«
»Dazu ist es zu dunkel, besonders bei dem Wetter.« »Sie reden 'n Haufen Kinderkacke, Pickles.«
Er seufzte; vor zwanzig Jahren hätte er begeistert den dunklen Wald durchforstet, um ein paar Amisch-Hasser am Wickel zu kriegen. Doch heute Nacht taten ihm die Knie weh, er fror bis auf die Knochen und war froh, den Schlamassel bei Tagesanbruch an die nächste Schicht weitergeben zu können.
»Ich rede gleich morgen früh mit dem Chief, dass sie mit der Sonderkommission in die Gänge kommen muss«, erwiderte er nur und machte sich auf den Weg zu seinem mollig warmen Streifenwagen. »Sie können die Schafe ja für den Rest der Nacht in den Schuppen sperren.«
Doch die Witwe ließ nicht locker. »Der baufällige Schuppen ist für die Verrückten, die das hier gemacht haben, bestimmt kein Hindernis.«
»Gute Nacht, June.« Pickles war schon fast am Wagen, als sich knisternd sein Ansteckmikro meldete. »Was ist denn nun schon wieder?«, knurrte er.
»Pickles, ich hab einen Notfall draußen auf der SlabaughFarm. Gerade hat David Troyer angerufen, dort liegen drei Leute in der Jauchegrube.«
»Mist.« Pickles tastete am Kragen nach dem Knopf des Mikros. Früher gab es nur Funkgeräte im Streifenwagen, und man konnte entscheiden, ob man drangehen wollte oder nicht. Heutzutage trug man das verfluchte Ding wie einen bizarren Körperteil mit sich herum, ein Ende am Gürtel festgeklemmt, das andere im Ohr, und das Mikrophon hing am Revers wie 'ne verdammte Medaille. »Hast du schon den Notarzt benachrichtigt?«
»Ist unterwegs. Ich dachte, du willst dir das mal ansehen.«
Pickles seufzte erneut; eigentlich hatte er für heute Nacht genug von Matsch und Scheiße, doch Jauchegruben waren gefährlich. Da wurden schädliche Gase freigesetzt, die einen schneller ausknocken konnten, als man glaubte, wenn man unvorsichtig war. »Wie ist die genaue Adresse?«
»364 Township Road 2.«
Pickles kannte die Straße, ein Feldweg südlich der Stadt, auf dem er mit einem Auto ohne Allradantrieb bestimmt seinen Spaß haben würde. Er verabschiedete sich innerlich von seinen Lucchese-Stiefeln und sagte fluchend: »Vielleicht solltest du die Chefin anrufen.«
»Mach ich.«
»Bin unterwegs«, sagte er und legte einen Gang zu.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
Um Mitternacht begann es zu regnen. Kurz darauf riss der einsetzende Wind die letzten Blätter von den Ahornbäumen und Platanen und fegte sie wie kopflose Krebse über die Main Street. In nur einer Stunde war die Temperatur um fünf Grad gefallen, ein Vorbote der Kaltfront aus dem Norden. Morgen früh würde es schneien.
»Scheißwetter.« Roland »Pickles« Shumaker schwang seinen vierundsiebzig Jahre alten Körper in den Streifenwagen und zog etwas zu heftig die Tür zu. Wie ein Anfänger hatte er sich die Nachtschicht aufs Auge drücken lassen, dabei wurde er auch nicht jünger. Aber der verfluchte Skidmore hatte sich krank gemeldet, und die Chefin hatte ihn gebeten, für seinen Kollegen einzuspringen. In dem Moment war die Vorstellung, um vier Uhr morgens in Painters Mill rumzufahren, noch ganz nett gewesen, doch jetzt zweifelte er an seinem Verstand.
Früher war das anders gewesen, da hatte er die Nachtschicht geliebt. Denn wenn es dunkel war, kamen die Unruhestifter aus ihren Löchern gekrochen wie Vampire auf der Suche nach Blut. Fünfzig Jahre lang hatte er auf den nicht ganz so gefährlichen Straßen dieser Stadt patrouilliert, wobei sein Polizistenherz stets hoffte, dass irgendein Depp wenigstens ein bisschen das Gesetz übertrat und er aktiv werden konnte.
Doch in letzter Zeit brachte er kaum noch eine AchtStunden-Schicht hinter sich, ohne von seinem Körper daran erinnert zu werden, dass er nicht mehr vierundzwanzig war. Entweder schmerzte der Rücken, der Nacken, oder die verdammten Beine taten weh. Herr im Himmel, alt werden war ein Fluch.
Beim Blick in den Spiegel starrte ihm ein schrumpliger Mann mit blödem Gesichtsausdruck entgegen, und jedes Mal dachte er: Wie zum Teufel ist das denn passiert? Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Nur in einem war er sich sicher, nämlich dass die Zeit ein hinterlistiger Mistkerl war.
Er bog gerade in die Dogleg Road ab, als das Funkgerät knisternd zum Leben erwachte. »Pickles, bist du da?«
Es war Mona Kurtz, die nachts in der Telefonzentrale arbeitete. Mona war eine quirlige junge Frau mit roten Ringellocken. Sie trug Kleider, die der Chefin bestimmt Albträume bereiteten, und hatte das Temperament eines überdrehten Cola-Freaks. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wollte sie Polizistin werden. Pickles hatte noch nie eine Polizistin mit schwarzen Strümpfen und Stöckelschuhen gesehen - höchstens vielleicht als verdeckte Ermittlerin. Er bezweifelte, dass Mona für die Polizeiarbeit geschaffen war, sie schien ihm zu jung und zu wild und zu sehr mit dem Kopf in den Wolken. Er hatte sowieso eine eigene Meinung, was Polizistinnen betraf, doch die war nicht gerade populär, und so hielt er lieber den Mund.
Für die Chefin zu arbeiten war natürlich kein Problem. Zwar hatte er anfangs seine Zweifel gehabt - eine Frau und noch dazu eine ehemalige Amische -, doch über die letzten drei Jahre hatte Kate Burkholder sich als verdammt fähig erwiesen. Sein Respekt für sie hatte allerdings wenig dazu beigetragen, an seiner Meinung über Frauen im Polizeidienst zu rütteln.
Er nahm das Funkgerät. »Wo zum Teufel soll ich denn sonst sein?«, knurrte er.
»Skid ist dir echt was schuldig, wenn er zurückkommt.« »Da hast du verdammt recht. Der Hurensohn lässt sich wahrscheinlich gerade volllaufen.«
In den letzten beiden Nächten hatten Mona und er über Funk Smalltalk betrieben, hauptsächlich um die Monotonie des Polizeialltags in einer Kleinstadt zu durchbrechen. Heute war sie jedoch ziemlich wortkarg, woraus Pickles schloss, dass sie irgendetwas auf dem Herzen hatte. Weil sie bestimmt bald damit rausrücken würde, wartete er.
»Ich hab mit der Chefin geredet«, sagte sie kurz darauf.
Pickles verzog das Gesicht. Mona tat ihm leid, denn die Chefin würde ihr niemals eine volle Stelle als Polizistin geben. »Was hat sie gesagt?«
»Sie denkt drüber nach.«
»Immerhin.«
»Ich glaube, sie mag mich nicht.«
»Ach komm, natürlich mag sie dich.«
»Ich stecke jetzt schon drei Jahre in der Telefonzentrale fest.«
»Ist 'ne gute Erfahrung.«
»Sie holt bestimmt jemanden von einer anderen Dienststelle her.«
Das glaubte Pickles auch, sagte aber nichts. Man konnte nie wissen, wie eine Frau auf die Wahrheit reagierte. Die Nacht würde lang genug werden, auch ohne dass Mona sauer auf ihn war. »Halt durch, Kleine, es wird schon klappen.«
Er hörte ein Piepen am anderen Ende der Leitung.
»Gerade kommt ein Notruf rein«, sagte sie und brach die Verbindung ab.
Pickles seufzte erleichtert und stellte das Funkgerät aus. Der Anruf würde Mona hoffentlich eine Weile beschäftigen - und ihn aus dem Spiel lassen. Als er jung war, hatte er immer geglaubt, die Frauen mit den Jahren besser zu verstehen, was nur wieder zeigte, wie sehr sich ein Mann irren konnte: Das weibliche Geschlecht war ihm ein größeres Rätsel denn je. In neunzig Prozent aller Fälle verstand er nicht mal seine eigene Frau, und das nach dreißig Jahren Ehe.
Schneeregen klatschte auf die Windschutzscheibe, und er drehte die Scheibenwischer eine Stufe höher. Sein rechtes Bein war eingeschlafen, er wollte eine Zigarette, und sein Hintern tat vom Sitzen weh.
»Ich bin zu alt für den Scheiß«, knurrte er.
Er war gerade in die Township Road 3 gebogen, als wieder Monas knisternde Stimme ertönte. »Pickles, ich hab einen 10-11 auf der Humerick-Farm in der Folkerth Road.«
Er griff zum Funkgerät. »Was für Tierprobleme?«
»Laut der alten Frau Humerick sind ein paar ihrer Schafe tot, und überall liegen Eingeweide rum.«
»Das ist ein Witz, oder?«
»Sie glaubt, es war wieder irgend so ein Tier.«
»Wahrscheinlich Bigfoot persönlich.« Knurrend machte Pickles eine Kehrtwende und fuhr zur Folkerth Road. »Wie lautet die genaue Adresse?«
Mona nannte ihm die Hausnummer, wonach die HumerickFarm nicht allzu weit weg vom Millers Pond und dem Grünstreifen am Painters Creek lag.
»Ich bin dran«, sagte er, was hieß, dass er auf dem Weg zum Schauplatz war, und machte das Blaulicht an.
Wenige Minuten später erreichte er die Humerick-Farm, die im Schein eines riesigen Flutlichtstrahlers, der an der Scheunenfassade angebracht war, wie ein Footballstadion erstrahlte.
June Humerick war seit zwanzig Jahren Witwe, groß wie ein Linebacker und ebenso bösartig. Humerick behauptete, eine Amische zu sein, was man jedoch weder ihrem Äußeren noch ihrem Verhalten anmerkte. Vor einem Jahrzehnt hatte sie dem Bischof eine lange Nase gemacht und Strom auf ihre Farm legen lassen. Sie fuhr einen alten Dodge Pick-up, schnupfte Tabak und fluchte wie ein Bierkutscher, wenn sie sauer war. Die Amisch-Gemeinde betrachtete sie nicht mehr als eine der Ihren, doch Witwe Humerick schien das nicht zu stören.
Sie stand in Flanellnachthemd, Parka und kniehohen Gummistiefeln neben dem alten Dodge, die Doppelflinte ihres toten Mannes in der einen und eine Taschenlampe in der anderen Hand. »Ich bin hier!«, brüllte sie.
Pickles nahm die Stablampe und stieg aus. Er ließ den Motor des Streifenwagens laufen, die Scheinwerfer auf den schattigen Pferch hinter der Scheune gerichtet. »Guten Abend, June«, rief er ihr auf halbem Weg zu.
Ohne zurückzugrüßen, zeigte sie auf den zehn Meter entfernten Zaun. »Scheißabend. Vier meiner Schafe sind in Stücke gerissen.«
Er blickte in die gezeigte Richtung. »Lämmer?«
»Das waren ausgewachsene Mutterschafe.«
»Irgendwas gesehen oder gehört?«
»Hab sie schreien hören, und das Gebell der Hunde hätte Tote aufwecken können. Aber als ich dann kam, waren die Schafe tot, und überall lagen Eingeweide.«
»Könnten Kojoten gewesen sein. Hab gehört, die haben gerade ein Comeback in dieser Gegend von Ohio.«
»So was machen Kojoten nicht.« Die Witwe sah ihn an, als wäre er blöd. »Ich weiß, wer das war, und wenn Sie auch nur ein bisschen Hirn hätten, wüssten Sie's auch.«
»Ich hab die Schafe noch nicht gesehen, wie zum Teufel soll ich da wissen, wer's war«, erwiderte er entrüstet.
»Weil so was wie das nicht zum ersten Mal passiert ist.« »Meinen Sie die Anschläge, die jemand aus Hass auf die Amischen verübt hat?«
»Ganz genau.«
»Schafe zu töten scheint mir nicht unbedingt ins Muster zu passen, finden Sie nicht?«
»Quatsch! Manche Leute können uns einfach nicht leiden, Pickles. Wir Amischen werden seit nahezu hundert Jahren verfolgt.« Die Witwe starrte ihn wütend an. »Und was machen Sie jetzt dagegen?«
Pickles wusste nur zu genau, dass die Gewalt gegen Amische in letzter Zeit zugenommen hatte, wobei es sich aber meistens um geringfügige Delikte handelte: ein zertrümmerter Briefkasten, eine eingeworfene Fensterscheibe oder Eierwürfe auf Buggys, die Pferdewagen der Amischen. Früher waren solche Vergehen von der hiesigen Polizei und dem Sheriffbüro von Holmes County als harmloser Unfug abgetan worden, doch vor ein paar Monaten hatten die Vorfälle eine bedenkliche Wendung genommen. Es war noch keine zwei Wochen her, dass ein Buggy von der Straße abgedrängt und dabei eine schwangere Amische verletzt wurde. Die Chefin und der Sheriff von Holmes County hatten daraufhin beschlossen, eine Sonderkommission zu bilden. Das Problem dabei war, dass die Amischen, die Opfer eines Verbrechens wurden, sich stets weigerten, Anzeige zu erstatten, und zwar mit der immer gleichen Begründung: »Gott wird uns behüten.«
»Bevor wir jemanden lynchen, sollten wir uns vielleicht erst mal die Schafe ansehen und sicherstellen, dass es keine wilden Hunde oder so was waren«, sagte Pickles. Die Vorstellung, dass seine neuen Cowboystiefel von Lucchese gleich ein Schlammbad nehmen würden, ließ ihn innerlich aufstöhnen.
Er folgte June, die mit wehendem Nachthemd unter dem Parka über den Schotter zum Pferch ging und das knarrende Stahltor öffnete. Die Herde bestand aus einigen Dutzend Schafen, die alle auf einmal anfingen zu blöken. Auch der erdige Hammelgeruch vermischt mit Mist und Kot war gewöhnungsbedürftig. Sie durchquerten den Pferch, wobei seine Stiefel in Matsch und Schafscheiße versanken und die ängstlichen Tiere vor ihnen flüchteten.
»Tolle Nacht, um hier draußen rumzustolpern«, sagte Pickles und wünschte sich, zu Hause im warmen Bett zu liegen. Als er mit dem Strahl der Taschenlampe den Holzzaun entlang wanderte, stolperte er und wäre um ein Haar hingefallen. Fluchend leuchtete er auf den Boden und sah, dass dort der abgetrennte Kopf eines Schafes lag.
»Großer Gott«, sagte er. »Wo kommt der denn her?«
»Das war mal Bess.« Jane Humerick senkte die Stimme. »Armes altes Mädchen.«
Der Kopf des Mutterschafs lag in einer Pfütze aus Blut und Dung. Das aufgerissene Maul offenbarte eine Reihe winziger weißer Zähne und eine rosa Zunge, die wie ein kaputter Luftballon halb raushing. Pickles richtete den Strahl seiner Lampe auf den Hals. Er hatte keine Ahnung, wie der Kopf vom Körper getrennt worden war, doch das hier sah nicht aus wie das Werk eines ausgemergelten Kojoten. Das Fleisch war sauber durchschnitten, rotes Gewebe und der rosa Knochen vom Rückgrat ragten aus dem Schädel.
»Sieht mir nicht nach einem Kojoten aus.« Pickles Nackenhaare stellten sich auf wie die eines Stachelschweins. »Scheint mit einem Messer abgetrennt.«
»Das hätte ich Ihnen auch sagen können.« Sie leuchtete mit der Taschenlampe die nähere Umgebung ab. »Wenn ich schneller gewesen wäre, hätte ich dem Scheißkerl eine Ladung Blei verpasst.«
Pickles machte einen großen Schritt über den Kopf hinweg und ging zu einem zweiten Kadaver, der im Schein ihrer Lampe aufgetaucht war. Der Anblick von Blut hatte ihm nie etwas ausgemacht, doch als er jetzt die rosa Eingeweide neben dem von oben bis unten aufgeschlitzten Bauch sah, wurde ihm leicht übel.
»Meine Scheiße.« Die derben Worte gebrauchte er nur, weil er wusste, dass auch die Witwe mit Kraftausdrücken nicht zimperlich war. Sie trat neben ihn, und beide betrachteten sie das tote Schaf. »Das ist einfach nur sinnlos«, sagte sie.
»Wenn's nicht geregnet hätte, gäbe es wenigstens Spuren«, meinte Pickles und leuchtete nach rechts und links. »Und Sie haben bestimmt keine Lichter gesehen?«
»Ich hab nix gesehen.«
Er richtete den Lampenstrahl auf den Kadaver. »Könnten die Teufelsanbeter aus dem Süden gewesen sein.«
Die hünenhafte Frau neben ihm zeigte auf den kopflosen Kadaver. »Sie haben aber keine Opfergabe mitgenommen.«
Die Witwe kaufte ihm das mit den Teufelsanbetern offensichtlich nicht ab, und er hatte nicht vor, hier draußen im Schneeregen mit ihr darüber zu diskutieren. »Also gut, ich fahr hinterm Wald entlang zurück und schreibe einen Bericht.«
Sie sah ihn ungläubig an. »Und wenn die zurückkommen? Was ist, wenn die sich da im Wald verstecken und warten, bis Sie weg sind, und dann den Rest meiner Schafe niedermetzeln?«
»Hier ist niemand mehr, die sind weg.«
»Sie könnten im Wald suchen.«
»Dazu ist es zu dunkel, besonders bei dem Wetter.« »Sie reden 'n Haufen Kinderkacke, Pickles.«
Er seufzte; vor zwanzig Jahren hätte er begeistert den dunklen Wald durchforstet, um ein paar Amisch-Hasser am Wickel zu kriegen. Doch heute Nacht taten ihm die Knie weh, er fror bis auf die Knochen und war froh, den Schlamassel bei Tagesanbruch an die nächste Schicht weitergeben zu können.
»Ich rede gleich morgen früh mit dem Chief, dass sie mit der Sonderkommission in die Gänge kommen muss«, erwiderte er nur und machte sich auf den Weg zu seinem mollig warmen Streifenwagen. »Sie können die Schafe ja für den Rest der Nacht in den Schuppen sperren.«
Doch die Witwe ließ nicht locker. »Der baufällige Schuppen ist für die Verrückten, die das hier gemacht haben, bestimmt kein Hindernis.«
»Gute Nacht, June.« Pickles war schon fast am Wagen, als sich knisternd sein Ansteckmikro meldete. »Was ist denn nun schon wieder?«, knurrte er.
»Pickles, ich hab einen Notfall draußen auf der SlabaughFarm. Gerade hat David Troyer angerufen, dort liegen drei Leute in der Jauchegrube.«
»Mist.« Pickles tastete am Kragen nach dem Knopf des Mikros. Früher gab es nur Funkgeräte im Streifenwagen, und man konnte entscheiden, ob man drangehen wollte oder nicht. Heutzutage trug man das verfluchte Ding wie einen bizarren Körperteil mit sich herum, ein Ende am Gürtel festgeklemmt, das andere im Ohr, und das Mikrophon hing am Revers wie 'ne verdammte Medaille. »Hast du schon den Notarzt benachrichtigt?«
»Ist unterwegs. Ich dachte, du willst dir das mal ansehen.«
Pickles seufzte erneut; eigentlich hatte er für heute Nacht genug von Matsch und Scheiße, doch Jauchegruben waren gefährlich. Da wurden schädliche Gase freigesetzt, die einen schneller ausknocken konnten, als man glaubte, wenn man unvorsichtig war. »Wie ist die genaue Adresse?«
»364 Township Road 2.«
Pickles kannte die Straße, ein Feldweg südlich der Stadt, auf dem er mit einem Auto ohne Allradantrieb bestimmt seinen Spaß haben würde. Er verabschiedete sich innerlich von seinen Lucchese-Stiefeln und sagte fluchend: »Vielleicht solltest du die Chefin anrufen.«
»Mach ich.«
»Bin unterwegs«, sagte er und legte einen Gang zu.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
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Autoren-Porträt von Linda Castillo
Linda Castillo wuchs in Dayton im US-Bundesstaat Ohio auf, schrieb bereits in ihrer Jugend ihren ersten Roman und arbeitete viele Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit »Die Zahlen der Toten« (2010), dem ersten Kriminalroman mit Polizeichefin Kate Burkholder. Linda Castillo kennt die Welt der Amischen seit ihrer Kindheit und ist regelmäßig zu Gast bei amischen Gemeinden. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und zwei Pferden auf einer Ranch in Texas. Helga Augustin hat in Frankfurt am Main Neue Philologie studiert. Von 1986 - 1991 studierte sie an der City University of New York und schloss ihr Studium mit einem Magister in Liberal Studies mit dem Schwerpunkt 'Translations' ab. Die Übersetzerin lebt in Frankfurt am Main.
Bibliographische Angaben
- Autor: Linda Castillo
- 2012, 6. Aufl., 336 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Augustin, Helga
- Übersetzer: Helga Augustin
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596184525
- ISBN-13: 9783596184521
- Erscheinungsdatum: 21.05.2012
Kommentar zu "Wenn die Nacht verstummt / Kate Burkholder Bd.3"