Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch
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Ein früher Versuch des späteren, Aufsehen erregenden Essayisten, die Wundbrände des 20. Jahrhunderts zu benennen - und seine Entschlossenheit, sich ihnen zu stellen.
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Produktinformationen zu „Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch “
Ein früher Versuch des späteren, Aufsehen erregenden Essayisten, die Wundbrände des 20. Jahrhunderts zu benennen - und seine Entschlossenheit, sich ihnen zu stellen.
Klappentext zu „Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch “
Ein früher Versuch des späteren, Aufsehen erregenden Essayisten, die Wundbrände des 20. Jahrhunderts zu benennen - und seine
Entschlossenheit, sich ihnen zu stellen.
»Hätte man den 23jährigen Hans Mayer, und erst recht den 65jährigen Jean Améry nach seiner Berufung gefragt, er hätte geantwortet: Ein deutscher Dichter.«
So beginnt das Nachwort der Herausgeberin zu diesem Band, der den literarischen Autor Jean Améry vorstellt. In dem Romanfragment »Die Schiffbrüchigen«, das Améry mit 23 Jahren schrieb, erlebt der Protagonist Eugen Althager, der dem österreichischen proletarisierten Kleinbürgertum entstammt, den Zusammenbruch der Ersten Republik als Untergang seiner bisherigen Welt. Er versucht, sich - auch durch private Untergänge hindurch - in eine Art »heroischen Nihilismus« zu retten.
Deutlich wird, wie viele Lebensthemen und biographische Momente Jean Améry in dieser frühen Arbeit schon vorweggenommen hat. »Ein notwendiger Roman, wenn nicht gar eine kleine Offenbarung«, so die Herausgeberin. »Lefeu oder Der Abbruch« schließlich, Amérys großer Romanessay aus dem Jahr 1974, ein Künstlerroman mit dem Schauplatz Paris, geht auf den früheren Roman zurück und ist zugleich »eine Bilanz der eigenen Existenz, des eigenen Denkens« (Améry).
Zur Geschichte von »Die Schiffbrüchigen«:
Ein unerhörter Glücksfall, dass das Manuskript sich durch die Zeit der Verfolgung, Flucht, KZ-Haft und Emigration in einer Wiener Manuskript-Agentur erhalten hat. Im Marbacher Literatur-Archiv wurde es bei den Arbeiten zur Améry-Gesamtausgabe entdeckt.
"Hätte man den 23jährigen Hans Mayer, und erst recht den 65jährigen Jean Améry nach seiner Berufung gefragt, er hätte geantwortet: Ein deutscher Dichter."
So beginnt das Nachwort der Herausgeberin zu diesem Band, der den literarischen Autor Jean Améry vorstellt. In dem Romanfragment "Die Schiffbrüchigen", das Améry mit 23 Jahren schrieb, erlebt der Protagonist Eugen Althager, der dem österreichischen proletarisierten Kleinbürgertum entstammt, den Zusammenbruch der Ersten Republik als Untergang seiner bisherigen Welt. Er versucht, sich - auch durch private Untergänge hindurch - in eine Art 'heroischen Nihilismus' zu retten.
Deutlich wird, wie viele Lebensthemen und biographische Momente Jean Améry in dieser frühen Arbeit schon vorweggenommen hat. "Ein notwendiger Roman, wenn nicht gar eine kleine Offenbarung", so die Herausgeberin. "Lefeu oder Der Abbruch" schließlich, Amérys großer Romanessay aus dem Jahr 1974, ein Künstlerroman mit dem Schauplatz Paris, geht auf den früheren Roman zurück und ist zugleich "eine Bilanz der eigenen Existenz, des eigenen Denkens" (Améry).
Zur Geschichte von Die Schiffbrüchigen:
Ein unerhörter Glücksfall, dass das Manuskript sich durch die Zeit der Verfolgung, Flucht, KZ-Haft und Emigration in einer Wiener Manuskript-Agentur erhalten hat. Im Marbacher Literatur-Archiv wurde es bei den Arbeiten zur Améry-Gesamtausgabe entdeckt.
So beginnt das Nachwort der Herausgeberin zu diesem Band, der den literarischen Autor Jean Améry vorstellt. In dem Romanfragment "Die Schiffbrüchigen", das Améry mit 23 Jahren schrieb, erlebt der Protagonist Eugen Althager, der dem österreichischen proletarisierten Kleinbürgertum entstammt, den Zusammenbruch der Ersten Republik als Untergang seiner bisherigen Welt. Er versucht, sich - auch durch private Untergänge hindurch - in eine Art 'heroischen Nihilismus' zu retten.
Deutlich wird, wie viele Lebensthemen und biographische Momente Jean Améry in dieser frühen Arbeit schon vorweggenommen hat. "Ein notwendiger Roman, wenn nicht gar eine kleine Offenbarung", so die Herausgeberin. "Lefeu oder Der Abbruch" schließlich, Amérys großer Romanessay aus dem Jahr 1974, ein Künstlerroman mit dem Schauplatz Paris, geht auf den früheren Roman zurück und ist zugleich "eine Bilanz der eigenen Existenz, des eigenen Denkens" (Améry).
Zur Geschichte von Die Schiffbrüchigen:
Ein unerhörter Glücksfall, dass das Manuskript sich durch die Zeit der Verfolgung, Flucht, KZ-Haft und Emigration in einer Wiener Manuskript-Agentur erhalten hat. Im Marbacher Literatur-Archiv wurde es bei den Arbeiten zur Améry-Gesamtausgabe entdeckt.
Lese-Probe zu „Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch “
Ein MorgenEugen erwachte. Der kalte Aprilmorgen sah weiß und silbrig zitternd zum Fenster herein. Draußen flatterte auf den Teppichstangen unruhig die Wäsche. Im Fenster gegenüber sah man den Postboten mit weichen, durchgedrückten Knien die Treppe hinaufschlürfen. Neun Uhr also, dachte Eugen schläfrig. Er strich die Haare aus der Stirn. Es schien ihm völlig gleichgiltig, sein arbeitsloses Leben um neun Uhr oder später wieder aufzunehmen, jene Last und Schwere zu tragen, die in der Dunkelheit, in den Stunden des Versinkens in Körperwärme, jenes maßlosen, haarwirren Hineingewühltseins in Polster und schmutzig-warmes Bettzeug ferne war.
Wie schwer war doch das tägliche Erwachen. Trümmer der Träume ragten jedesmal noch herüber in den Tag, der schon einen Boten seiner Wirklichkeit in das träge Hirn gesandt hatte. Und rascher dann, Hammerschlägen gleich hintereinander, rückten die Mächte des Tages heran und die schweren, verworrenen Dinge, deren die morgendlich zerwehte, beinahe noch keusche Seele nicht Herrin werden konnte, die wurden dann fortgeschoben, verschüttet, und an die gleichgiltigen, oft lächerlich albernen klammerte sie sich.
Eugens allmorgendliches Erwachen war ein Kampf. Es galt, die Gewalten des Schlafes, der Wärme, der hemmungslosen räkelnden Bewegungen zu überwinden. Der tierisch-dunkelrote Schleier der späten Träume mußte zerrissen werden. Der Lust an der Wärme der eigenen Glieder mußte man sich entziehen. Die wundervolle, große Gleichgiltigkeit des Einschlafens war es, die er bekämpfte. Die Boten der Tageswirklichkeit galt es zu stützen gegen die Mächte des Hinunterwollens.
Als sei gar keine Zeit mehr zu verlieren, als müsse er in irgendeine Ordnung des Tages sich einreihen, sprang Eugen jeden Morgen um neun aus seinem Bett. Und vor ihm lag doch nur das öde, tötende Nichts seines Tages, das zu füllen er mit der Seele letzter Kraft sich täglich mühte. Trübblasses Nichts aus Hunger und Einsamkeit, das ihn umbrauste; Stunden der kalten Glieder und
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trockenen Lippen, leise wimmernde Leere des Herzens. Mattklang der Stimme. -
Das Nachthemd warf er ab und stand nun nackt im ebenerdigen Zimmer. Im Hof vor seinem Fenster sang mühselig und heiser ein Bettler. Den kalten Strahl des klaren Wassers goß Eugen über seinen Körper und mit den letzten Spuren des nächtlichen Schweißes, die die gläserne Klarheit des Wassers aus Achselhöhlen und Kniekehlen riß, versickerten die dunkel-feuchten Gewässer der nächtlichen Träume in seiner Seele. Die verstreuten Kleider sammelte er und zog sie an. Die tägliche Sorge: wie lange hält mein Anzug noch? düsterte in ihm auf. Hauchzarte Fäden hingen vom Kragen seines Hemdes und den Manchetten. Um wieviel einfacher wäre es doch gewesen, den Kragen daheim liegen zu lassen. Den Kragen - Sinnbild für Eugens bürgerliche Verkleidung. Den Schritt erschlaffen zu lassen wäre besser gewesen, die Haare nicht mehr aus der Stirn zu streichen, wohlig das Grau des Schmutzes seine Kleider eindunkeln zu lassen und bis zum Morgen in den Schenken zu hocken.
(Die Tage waren schwer.) Nur noch die Nächte waren gut. Heut hatte Agathe bei ihm geschlafen und noch vor Morgengrauen war sie gegangen, ohne daß Eugen darum gewußt hatte. Wie gut das war: nicht allein in seinem Bett entschlafen zu müssen, Weichheit und Wärme an seinem Körper zu spüren, sich müde zu machen. Ach, in den Nächten, die Agathe mit ihm schlief, war allein vielleicht noch Ruhe und Gleichmaß, Andacht und Glaube. Da war noch ein: Das Leben ist gut, oder: das Leben ist warm, oder: dunkel. - Und das ist nicht zu sagen, was es in den Nächten ist, den Arm über Taille und Rücken einer Frau zu legen und in ihren Achselhöhlen eine Ahnung Schweißes zu spüren, sein Antlitz in fremdes Haar zu betten.
Doch am Tage verlor es seine Geltung. Was sein Eigen sein konnte zu jeder Stunde, Trost und Heimat, blieb ihm in der Helligkeit des Tages unerfühlbar ferne und wenn
Das Nachthemd warf er ab und stand nun nackt im ebenerdigen Zimmer. Im Hof vor seinem Fenster sang mühselig und heiser ein Bettler. Den kalten Strahl des klaren Wassers goß Eugen über seinen Körper und mit den letzten Spuren des nächtlichen Schweißes, die die gläserne Klarheit des Wassers aus Achselhöhlen und Kniekehlen riß, versickerten die dunkel-feuchten Gewässer der nächtlichen Träume in seiner Seele. Die verstreuten Kleider sammelte er und zog sie an. Die tägliche Sorge: wie lange hält mein Anzug noch? düsterte in ihm auf. Hauchzarte Fäden hingen vom Kragen seines Hemdes und den Manchetten. Um wieviel einfacher wäre es doch gewesen, den Kragen daheim liegen zu lassen. Den Kragen - Sinnbild für Eugens bürgerliche Verkleidung. Den Schritt erschlaffen zu lassen wäre besser gewesen, die Haare nicht mehr aus der Stirn zu streichen, wohlig das Grau des Schmutzes seine Kleider eindunkeln zu lassen und bis zum Morgen in den Schenken zu hocken.
(Die Tage waren schwer.) Nur noch die Nächte waren gut. Heut hatte Agathe bei ihm geschlafen und noch vor Morgengrauen war sie gegangen, ohne daß Eugen darum gewußt hatte. Wie gut das war: nicht allein in seinem Bett entschlafen zu müssen, Weichheit und Wärme an seinem Körper zu spüren, sich müde zu machen. Ach, in den Nächten, die Agathe mit ihm schlief, war allein vielleicht noch Ruhe und Gleichmaß, Andacht und Glaube. Da war noch ein: Das Leben ist gut, oder: das Leben ist warm, oder: dunkel. - Und das ist nicht zu sagen, was es in den Nächten ist, den Arm über Taille und Rücken einer Frau zu legen und in ihren Achselhöhlen eine Ahnung Schweißes zu spüren, sein Antlitz in fremdes Haar zu betten.
Doch am Tage verlor es seine Geltung. Was sein Eigen sein konnte zu jeder Stunde, Trost und Heimat, blieb ihm in der Helligkeit des Tages unerfühlbar ferne und wenn
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Inhaltsverzeichnis zu „Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch “
Die SchiffbrüchigenLefeu oder Der Abbruch
Anhang zu Die Schiffbrüchigen
Anhang zu Lefeu oder Der Abbruch
Siglen
Abkürzungen
Danksagung
Editorische Notiz
Zu Band 1 dieser Ausgabe
Leitlinien für den Erstdruck von Die Schiffbrüchigen
Leitlinien für den Erstdruck von Die Festung Derloven
Textbeschreibung der unveröffentlichten frühen Manuskripte
Dokumentation
Jean Améry: Gasthof zur Stadt Graz (mit Vorwort), Januar 1957
Hans Mayer (Jean Améry): Brieffragment, vermutlich an Ernst Mayer, wahrscheinlich aus dem Jahre 1945
Auszüge aus Briefen:
Jean Améry an Maria Leitner (Maria Améry), 10.5.1949
Jean Améry an Maria Leitner, 13.5.1949
Jean Améry an Maria Leitner, 28.11.1949
Jean Améry an Maria Leitner, 29.12.1949
Jean Améry an Maria Leitner, 18.5.1950
Jean Améry an Ernst Schönwiese, 9.10.1950
Hanns Mayer: Artikel für Die Brücke, Wien 1934
Vorwort 1. Folge Feber 1934
Die gegenwärtige Lage in der deutschen Literatur
Zwei Erben Hamsuns
Vorwort Heft 3 (richtig: 4) Oktober 1934
Gibt es ein Kunsturteil?
Richard Dehmel: Der Arbeitsmann
Hanns Mayer: Wie es war. Ein Brief ins Ungewisse (1945?) (Brief Eugen Althagers an seinen Freund Franti¡sek Kraznar)
Hans Mayer: Inhalts-Umriß (1950?) - Die Schiffbrüchigen
Hans Mayer: Die Festung Derloven (1945?)
Irene Heidelberger-Leonard: Nachwort
Voraussetzungen (1934-1950)
Ein zweifacher Schlüsselroman
Zeitroman
Wieviel Heimat braucht Eugen Althager?
Althager und die Grenzen des Geistes und des Körpers
Eugen Althagers Zwang und Unmöglichkeit, Jude zu sein
Rezeption heute und ihre Korrektur
Anmerkungen
Anhang zu Lefeu oder Der Abbruch
Editorische Notiz
Dokumentation
Jean Améry: Die neuen Mönche. Bildnisse (un)berühmter Zeitgenossen: Unbekannter Maler E. S.
Jean Améry: Leufeu oder Der Abbruch. Konzept zu einem Roman-Essay (1972)
Eduard Mörike: Der Feuerreiter
August Graf von Platen: Tristan
Jean Améry: Leben mit seinen Bildern
Erich Schmid: Aperçu autobiographique
Irene Heidelberger-Leonard:
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Nachwort
Zur Genese
Die neuen Mönche. Bildnisse (un)berühmter Zeitgenossen: Unbekannter Maler E. S.
»Das Problem der Neinsage, ihrer Herkunft und Zukunft«
Suche nach einer neuen Ästhetik nach Auschwitz
»Die Kontestation [...] kontestieren durch Produktion«
Koexistenz von emotiver und rationaler Sprache
Von Wittgenstein zu Foucault
Zwei Wege sind gangbar
Rezeption
Anmerkungen
Zur Genese
Die neuen Mönche. Bildnisse (un)berühmter Zeitgenossen: Unbekannter Maler E. S.
»Das Problem der Neinsage, ihrer Herkunft und Zukunft«
Suche nach einer neuen Ästhetik nach Auschwitz
»Die Kontestation [...] kontestieren durch Produktion«
Koexistenz von emotiver und rationaler Sprache
Von Wittgenstein zu Foucault
Zwei Wege sind gangbar
Rezeption
Anmerkungen
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Autoren-Porträt von Jean Amery
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert.Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.Von Irene Heidelberger-Leonard ist bei Klett-Cotta eine Biographie von Jean Améry erschienen.Bei Klett-Cotta erscheint die neunbändige, reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys. Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich, war Professorin an der Université Libre de Bruxelles und publizierte zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald und Imre Kertész. Sie ist die Gesamtherausgeberin der bei Klett-Cotta erscheinenden Améry-Werkausgabe. Für ihre Biographie "Jean Améry. Revolte in der Resignation" (2004) erhielt sie den Preis der Einhard-Stiftung für herausragende Biografik.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jean Amery
- 2007, 1. Aufl. 2007, 700 Seiten, Maße: 13,7 x 21,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Irene Heidelberger-Leonard
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608935614
- ISBN-13: 9783608935615
- Erscheinungsdatum: 11.04.2007
Rezension zu „Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch “
"... ein wichtiges und beeindruckendes Buch. ..."Franz Haas (Neue Zürcher Zeitung, 05.06.2007)"... eine ebenso aufregende wie lohnende Lektüre ..."Hans-Peter Kunisch (Literaturen, 06/2007)"... Amérys lebenslanges Ressentiment, das sich in seiner Unversöhnlichkeit gegenüber Deutschland äußerte, bekommt durch die Lektüre dieses ganz erstaunlichen Erstlings einen noch viel bittereren Beigeschmack. Seine literarischen Versprechungen liegen auf der Hand und konnten nicht eingelöst werden. Tatsächlich, man müsste diesen Roman auch lesen, wenn er nicht von Jean Améry geschrieben worden wäre."Jürgen Altwegg (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.3.2007)""Die Schiffbrüchigen sind mehr als nur ein (auto-)biographisches Mosaikstück und mehr als ein Zeitdokument. Der Roman zielt auf eine philosophisch verdichtete Gesamtschau intellektueller Lagen, die auch heute ihre Gültigkeit nicht verloren hat."Ulrike Baureithel (Der Tagesspiegel, 11.3.07)"... Alles hätte anders kommen können. Diese tragischen Ahnung vermittelt die Lektüre dieses ergreifenden Romans."Volker Weidermann (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.02.2007)"... "Die Schiffbrüchigen" ist ein Künstler-, Liebes- und Zeitroman, das geniale und subversive Werk eines 23-Jährigen. Voller literarischer Bezüge und geschickt gestaltet, gibt es in einer zeitgebundenen, sehr poetischen Sprache, eine "innere" Sicht des äußeren Verfalls. Das Buch ist ein schauriges Menetekel. ..."(Neues Deutschland, 18.06.2007)"... Wer mit Jean Amérys bisherigem Werk nicht vertraut war und "Die Schiffbrüchigen" vielleicht eher ratlos zur Seite legt, wird dennoch nicht umhin können, die unerhörte Kraftanstrengung zu bewundern, mit der hier Beobachtungen artikuliert und Sätze gemeißelt werden. Doch auch wer meinte, Améry einigermaßen zu kennen, wird vermutlich wie unter Magnetwirkung noch einmal
... mehr
zu den vermeintlich ausgelesenen Essays zurückkehren. Was ist das nur für ein Autor, bei dem bereits als junger Mann alles "da" war - vor dem Exil, vor der Gestapo, vor der Folter? ..."Marko Martin (Kommune, 06/2007)"... In solchen dramatischen Passagen gelingen Améry bereits in diesem Frühwerk literarisch außerordentlich reife Temperamentsausbrüche. Er ergreift mit dem heiligen Zorn eines nicht von Mitleid, sondern von Anklage geprägten Bewusstseins Partei, er schreibt mitreißend, nicht agitierend, er findet einen leidenschaftlichen Ton für seine hellsichtige Analyse. ... Welch Glücksfall, dass der spätere Ruhm des großen Jean Améry jeden Eingriff in das Manuskript fast dreißig Jahre nach seinem Tode selbstverständlich verbietet. So lesen wir die - jawohl: die "unreifen" - Gedanken eines genialen jungen Autors, den Exil, Widerstand und Verfolgung zu einem etwas anderen Schreiben genötigt haben, als es sich in "Die Schiffbrüchigen" andeutet."Harald Loch (General-Anzeiger, 12.05.2007)"Vor 70 Jahren geschrieben, nun endlich zu lesen: Jean Amérys faszinierender, beklemmender Erstling: "Die Schiffbrüchigen". ...Der Roman, mit dem der als Essayist berühmt Gewordene literarisch begonnen hatte und von dem er niemals loskam, erscheint endlich als Buch. ... ein erstaunlicher, ein passagenweise mitreißender Roman, verblüffend schon dadurch, dass in ihm der ganze Améry enthalten ist; dass sich in ihm sogar jene Themen, die er später aus der Erfahrung von Haft und Folter fasste, auf geradezu rätselhafte Weise bereits im Voraus gestaltet finden; dass er den Grundkonflikten, die Améry 30 Jahre später essayistisch durchdringen wird, schon mit analytischer Schärfe wie gestalterischem Geschick auf den Grund geht. ..."Karl-Markus Gauß (Die Presse, 17.3.2007)"Jean Amérys Debüt "Die Schiffbrüchigen" hält sich nicht an die Regeln der Kunst und überzeugt dennoch. ... Der große Zeitdiagnostiker erweist sich bereits hier als sprachlich ausgereift. ..."Marko Martin (Rheinischer Merkur, 1.03.2007)
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Kommentar zu "Werke. Bd. 1: Die Schiffbrüchigen / Lefeu oder Der Abbruch (Werke, Bd. 1). Lefeu oder Der Abbruch"
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