Wir schreiben Freitod...
Schriftstellersuizide in vier Jahrhunderten
Suizidgeschichten einzuleiten ist wahrscheinlich sinnlos. Nur in medias res, unter dem vollen Gewicht der Tat und vielleicht im Nachhinein, kann man sie am besten verstehen. Dieser Essay enthält biographische Angaben zu 423 Schriftstellern und...
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Klappentext zu „Wir schreiben Freitod... “
Suizidgeschichten einzuleiten ist wahrscheinlich sinnlos. Nur in medias res, unter dem vollen Gewicht der Tat und vielleicht im Nachhinein, kann man sie am besten verstehen. Dieser Essay enthält biographische Angaben zu 423 Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die sich im Zeitraum von 1609 (John Suckling) bis 2008 (mit den neuesten Suizidfällen von Thomas M. Disch, Hugo Claus, David Foster, Miroslaw Nahacz) umbrachten. Das Buch beabsichtigt keinesfalls eine moralische Wertung, keinen Vorwurf an die Lebensunfähigen, auch keine Klassifizierung der meisten Betroffenen als Verrückte, als manisch-depressive Menschen, wie sie allzu oft oberflächlich genannt werden. Die Autorin untersucht vielmehr Umstände und Gründe dieser gemeinsamen Ausnahmesituation am Beispiel von Suizidpaaren, Familien mit mehreren Selbstmördern, Ort, Datum, Ereignissen, Todesinstrument, Gruppen nach Alter, Geschlecht, Nationalität, Suizid aus politischen Gründen und Foltererinnerungen, aus unglücklicher Liebe, Misserfolg, Unvermögen der Psychiatrie, schwerer Krankheit (Recht auf Sterbehilfe, wie Arthur Koestler beanspruchte) usw. Die Verfasserin, selbst Dichterin, will gesellschaftliche Missstände anklagen - Interesse an dem letzten Werk vor dem Suizid und Nähe zu den Erlebnissen der Autoren erzeugen, besonders zu den 77 Autorinnen. Höhepunkt der Nähe ist ihr fiktionaler Schlussdialog.
Inhaltsverzeichnis zu „Wir schreiben Freitod... “
Aus dem Inhalt: Todesarten - Chronologie unmittelbar vor der Tat - Beschleunigung der Handlungen - Suizidhäufigkeit nach Nationalität, Sprache, Beruf, Geschlecht - Fiktionales Gespräch mit zehn Dichterinnen: Karoline von Günderrode, Adela Florence Nicolson, Anne Sexton, Sylvia Plath, Unica Zürn, May Ayim, Lore Berger, Dorothy Uhnak, Alejandra Pizarnik, Charmian Clift.
Autoren-Porträt von Pilar Baumeister
Die Autorin: Pilar Baumeister, 1948 in Barcelona geboren, blind, seit 1975 in Deutschland; Staatsexamen in Deutsch-Englisch 1981, Russisch 1999, Promotion 1990; Publikationen: Die literarische Gestalt des Blinden im 19. und 20. Jahrhundert (Peter Lang, 1991), Die Erfindung des Erlebten (2000), Zwei Länder, die sich lieben (2006); weitere Lyrik und Prosa.
Bibliographische Angaben
- Autor: Pilar Baumeister
- 2010, Neuausgabe, XII, 169 Seiten, Maße: 15,3 x 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
- ISBN-10: 3631604580
- ISBN-13: 9783631604588
- Erscheinungsdatum: 07.05.2010
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