Woran hat's gelegen?
Der verpasste Traum vom Fußball-Profi in 13 Porträts
Die Faustregel lautet: Nur einer von zehn Jugendlichen aus einem Bundesliga-Nachwuchsleistungszentrum erfüllt sich seinen Traum und wird später Profi. Selbst wer es in die deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften geschafft hat, ist kaum einen Schritt...
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Produktinformationen zu „Woran hat's gelegen? “
Klappentext zu „Woran hat's gelegen? “
Die Faustregel lautet: Nur einer von zehn Jugendlichen aus einem Bundesliga-Nachwuchsleistungszentrum erfüllt sich seinen Traum und wird später Profi. Selbst wer es in die deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften geschafft hat, ist kaum einen Schritt weiter. Auch hier gilt: Nur zehn Prozent werden Berufsfußballer.Die Gründe sind vielschichtig. Massive körperliche Belastung, Druck, harter Konkurrenzkampf, absolute Disziplin auch bei der Ernährung. Zeitknappheit, wegbrechende Freundschaften und unzählige Entbehrungen erfordern mehr als nur den unbedingten Willen, Profi zu werden.Zwölf ganz persönliche Geschichten mehr oder weniger gescheiterter Talente zeigen beispielhaft auf, woran es liegen kann, wenn sich selbst die größten Talente den Traum vom Fußballprofi am Ende doch nicht erfüllen können. Interviews mit Experten geben fachliche Hinweise und Ratschläge und runden die Analyse zum Thema ab.
Lese-Probe zu „Woran hat's gelegen? “
"Woran hat's gelegen?" - Diese Frage stellen sich jedes Jahr vermutlich Hunderte Fußballtalente, die durchs Raster gefallen sind. Die ihren Traum vom Profifußball nicht verwirklichen konnten. Obwohl sie irgendwann in ihrer Jugend einmal günstige Prognosen bis hin zu glänzenden Aussichten hatten.Woran liegt das? Wenn sich diese Frage leicht beantworten ließe, bräuchte es dieses Buch nicht. Denn die Gründe fürs Scheitern sind derart vielschichtig und individuell so verschieden, dass es mindestens jede dieser zwölf im Buch vorgestellten Geschichten braucht, um zumindest ein vages Bild zu bekommen: Warum es keineswegs ungewöhnlich ist, auf dem Weg vom großen Talent zum Fußballprofi irgendwo unterwegs den Faden zu verlieren.Es beginnt ja schon allein mit der Statistik: Fußballfachleute sprechen davon, dass in jedem Jahrgang deutscher Fußballtalente durchschnittlich zwei bis drei echte Ausnahmekönner stecken, für die der Weg in die Spitze überhaupt realistisch ist. Um diese zwei bis drei Spieler zu entdecken, herauszufiltern und gewinnbringend zu fördern, hat der deutsche Fußball in seiner Historie unterschiedliche Wege beschritten. Waren es einst lediglich Zufallsentdeckungen umtriebiger Scouts, denen die Begabten bei irgendwelchen Jugendspielen auf einem provinziellen Aschenplatz ins Auge gefallen sind, hat sich das Prinzip der Sichtung seit etwa 20 Jahren enorm weiterentwickelt.Mit dem Einzug der Spielerberater ins Fußballgeschäft begann ein Schürfen und Feilschen von und mit Fußballtalenten, das sich im Laufe der Zeit zu einem zunächst einträglichen, später exorbitanten Geschäft entwickelt hat. Mit der bald systematisch und flächendeckend einsetzenden professionellen Sichtung der Profivereine hat eine Entwicklung eingesetzt, die seit der Einrichtung der Nachwuchsleistungszentren in den Vereinen gewissermaßen industriellen Charakter angenommen hat. Das System dieser NLZs funktioniert so: Man kippe Jahr für Jahr möglichst viele aussichtsreiche Talente ins System und am
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Ende bleibt mit etwas Glück ein Spieler pro Jahrgang über, der jene außerordentlichen Fähigkeiten mitbringt und behält, um ins Profiteam übernommen zu werden. Um nicht durchs Sieb zu fallen.Genau an dieser Stelle muss klar und deutlich gesagt werden: Aussortiert werden ist nichts Ungewöhnliches! Ein Ausscheiden aus einem NLZ sollte von den Betroffenen keineswegs als persönliche Niederlage wahrgenommen werden. Es ist vielmehr der normale, völlig logische Gang der Dinge. Wissenschaftliche Erhebungen haben ergeben, dass nur jeder Tausendste aus den NLZs der deutschen Profilligen den Sprung in die 1. Bundesliga schafft. Und: Nur etwa die Hälfte aller U-Nationalspieler, also derjenigen, die neben dem NLZ auch die Hürde Auswahlmannschaft genommen haben und in einem der U15- bis U21-Teams des deutschen Fußballbundes gespielt haben, werden später auch tatsächlich Profi in der 1. oder 2. Bundesliga. Und: Je früher man in ein NLZ aufgenommen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es nicht zum Profi schafft. Die jährliche Auffrischungsrate der NLZs liegt bei 25 Prozent. Heißt: Ein Viertel aller Spieler wird jedes Jahr aussortiert. Die statistisch größten Chancen besitzen also jene Talente, die möglichst spät entdeckt werden und ins NLZ einziehen.Was zunächst als reine Zahlenspielerei und möglicherweise nerdiges Wissen abgetan werden kann, wird in dem Moment zu einem schicksalhaften Themenkomplex, wenn man sich näher an die Lebensgeschichten der Spieler heranwagt, die hinter diesen Zahlen stecken. Denn eines ist ja klar: Mindestens jeder der Spieler, die es in ein NLZ eines Bundesligisten geschafft haben, rechnet eigentlich fest damit, es geschafft zu haben: Sich auf dem schnurgeraden Weg in Richtung Profifußball zu befinden. Und wer dazu auch noch zu den Auserwählten gehört, der als einer der 20 Besten seines Jahrgang Zugang zur U-Nationalmannschaft bekommen hat, ist ganz sicher: Bald werde ich Fußballprofi sein. Wer es nicht geschafft hat, ist gesche
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Inhaltsverzeichnis zu „Woran hat's gelegen? “
VorwortPatrick Falk: Der FC Barcelona bleibt nur ein TraumLucas Scholl: Der lange Schatten des VatersInterview Joti Chatzialexiou: "Uns fehlen die überragenden Einzelspieler"Sergej Evljuskin: Plötzlich saß der Überflieger auf der BankJonas Ermes: "Ich glaub, ich will das nicht mehr"Interview Dr. René Paasch: "Mentalität ist oft der entscheidende Faktor"Damir Bektic: Kämpferisch auf dem Rasen, schwierig in der KabineHeiko Hesse: Lieber Weltbank als WestfalenstadionFelix Casalino: YouTube-Star statt FußballprofiInterview Prof. Dr. Oliver Höner: "Müssen Talenten verschiedene Wege in den Profifußball bieten"Fabio Dell'Era: Der Frühstarter - ausgebremst beim SC FreiburgJonas Wendt: Zu rebellisch für den 1. FC KölnInterview Dr. Gerrit Hartung: "Viele Talente werden schlecht beraten"Walter Laubinger: Happels "Zauberer" verschwendet sein Talent in Hamburgs PartyszeneManuel Fischer: Zu ungeduldig für die VfB-ProfisInterview Thomas Krücken: "Jeder Spieler braucht eine 'Waffe'"Ferdi Esser: Kölscher Clown - zu heimatverbunden für den ProfifußballDennis Kings: "Verkopft" - Selbstzweifel verhindern die KarriereZum Autor
Autoren-Porträt von Olaf Jansen
Olaf Jansen ist Sport-Journalist.
Bibliographische Angaben
- Autor: Olaf Jansen
- 2021, Erstauflage, 240 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 13,7 x 20,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Arete
- ISBN-10: 3964230529
- ISBN-13: 9783964230522
- Erscheinungsdatum: 23.03.2021
Pressezitat
"Olaf Jansen ist ein Meisterwerk gelungen." (schwatzgelb, 10.04.21) "Gut recherchierte und zum Teil sehr persönliche Geschichten sind das; [...] Spannend!" (HSVLive, Dezember 2021) "Die Auswahl der 13 von ihm porträtierten Kicker ist dem Autor, der einst das Trikot des RSV Meinerzhagen trug, fraglos gut gelungen." (Thomas Busch, Suederländer Tageblatt, 31.03.2021) "Obwohl es auf den ersten Blick Geschichten vom Scheitern sind, lesen sie sich oft unterhaltsam und erhellend." (Zeitspiel # 23, II/2021) "Man könnte meinen, ein Buch, das hauptsächlich vom Scheitern erzählt, müsse eine deprimierende Lektüre sein. Für dieses Buch gilt das nicht, ..." (Claus Melchior, Der Tödliche Pass)
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