Wovon wir leben

"Erhellend, überzeugend und überaus lesenswert." SRF
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Ein literarischer Roman über die brennenden Themen der Gegenwart: Das neue Buch der Bachmannpreisträgerin Birgit Birnbacher

Birgit Birnbacher, der Meisterin der "unpathetischen Empathie" (Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau), gelingt es, die...
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Kommentare zu "Wovon wir leben"
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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 23.02.2023

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend geschrieben

    „Wovon wir leben“ ist der dritte Roman der in Salzburg lebenden Autorin Birgit Birnbacher.

    Julia ist Krankenschwester und verliert durch einen Fehler ihren Job, zudem leidet sie an Asthma. Ohne große Perspektive und ziemlich orientierungslos kehrt sie in ihr Heimatdorf Innergebirg in ihr Elternhaus zurück. Dort lebt nur noch ihr Vater mit ihrem kranken Bruder, ihre Mutter hat sich nach Italien abgesetzt. Die Sichtweise und Erwartungen von Julias Vater an seine Tochter sind recht altertümlich.

    Die Atmosphäre im Dorf macht die gesamte Situation nicht besser, da durch die Schließung einer Fabrik die Arbeitslosigkeit hoch ist. Lediglich Oskar, ein hinzugezogener Städter, der sich dort von einem Herzinfarkt erholt, verbreitet ein wenig Optimismus. Er sucht eine neue Aufgabe und macht Pläne. Als die beiden Aufeinandertreffen nähern sie sich langsam an.

    Der Schreibstil von Birgit Birnbacher ist sehr ruhig und eindringlich. Durch die Perspektive von Julia gelingt es ihr gut die Atmosphäre des Dorfes und die dortigen Gegebenheiten zu vermitteln. Es wird wenig gesprochen, das Desinteresse aneinander ist spürbar und Vorurteile gehören in dieser Gemeinschaft einfach dazu. Alles erscheint trist und hoffnungslos.

    Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin das Leben von Julia und wirft dadurch zahlreiche Fragen auf, die sich so oder in ähnlicher Weise sicherlich viele Menschen stellen.
    Was macht uns aus ?
    Wie leben wir und wovon ?
    Was definiert unser Leben ?
    Worin besteht der Sinn ?
    Welchen Weg möchte Julia gehen ?

    Mir wird dieser Roman sicherlich noch sehr lange im Gedächtnis bleiben, da er so viele verschiedene Themen anspricht, die alle gut in unsere Zeit passen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 14.04.2023

    Als Buch bewertet

    Wie das Leben in seiner Mitte so spielt... "Und ich, wie ich hier mit meinem Beutel sitze, in meinen Sandalen, bald achtunddreißig Jahre alt, Lehrling am ersten Tag. Ich, ein Stumpf ohne Wurzeln und Blätter, aber wenn der Wind in mich fährt, gibt es Widerstand, vielleicht sogar einen kleinen Gesang." So die Gedanken der Ich-Erzählerin gegen Ende des Buches. Ein Satz in dem sich die ganze in Birgit Birnbachers Roman "Wovon wir leben" geschilderte Geschichte widerzuspiegeln scheint. Julia ist Krankenschwester und begeht einen Fehler, der zu ihrer Kündigung führt; der notwendige Auszug aus dem 'Schwesternheim' führt sie zurück in ihr Elternhaus; dort angekommen, muss sie nicht nur feststellen, dass die Mutter das 'Vatergefängnis' und die provinzielle Enge in Richtung Italien verlassen hat, sondern auch wieder eintauchen in eine beklemmende dörfliche Enge, in der Frauen nur Nebenrollen spielen und Männer sich allabendlich in der Dorfkneipe versammeln. Julia denkt zurück an die Eltern: "... denn immer wenn die Eltern einander am Tisch gegenüber saßen, war es, als würden zwischen den Gläsern und den Tellern mit dem Besteck auch die ruhenden Waffen liegen, die den beiden mit den Jahren zu schwer geworden waren, um sie dauernd aufeinander zu richten." Der Vater braucht eigentlich Hilfe, verweigert sie aber; und da ist noch der wegen einer zu spät erkannten Hirnhautentzündung in einem Heim untergebrachte, behinderte Bruder; zudem eine Ziege, die unentweg schreit - weil alles auch irgendwie 'zum Schreien' ist; und da ist noch Oskar, der Städter, wegen eines Herzinfarktes vorübergehend in der nahegelegenen Rehaklinik, in den sich Julia verlieben könnte. Julia wohnt vorübergehend in der elterlichen Einliegerwohnung und erkennt, dass sie sich - nachdem sie als Krankenschwester immer nur für andere da war - nun endlich einmal um sich selbst kümmern müsste; und da ist eine Joboption, die sie wieder zurückführen könnte in den 'normalen Ablauf' der Dinge. Der Roman lebt nicht so sehr von der Handlung - es passiert, was halt so passieren kann; der Roman lebt von seiner düster-bedrückenden Atmosphäre; und dass am Ende die ersehnte Lösung ausbleibt, ist nahezu zwangsläufig: Julia fügt sich; ihre Lebensphase des Übergangs mündet nicht in einen Neubeginn sondern in die Unterstützung der inzwischen zurückgekehrten Mutter bei der Pflege des Vaters. Am Ende bringt sie die Freundin Bea mit dem Auto zurück bis vors Elternhaus: "... verabschiede mich und steige aus. Als ich die Autotür zuschlage, zupft Mutter den Store zurecht und zieht die Vorhänge zu." Irgendwie ist man froh, das Buch zuklappen zu dürfen und sich wieder an seinem eigenen Leben freuen zu können - und irgendwie ist es aber auch eine über knapp 200 Seiten andauernde Leseerfahrung, die man nicht missen möchte.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 20.02.2023

    Als eBook bewertet

    Julia steht mitten im Leben. Als sie einen Fehler begeht, verliert sie ihren Job als Krankenschwester und es zieht ihr erst mal den Boden unter den Füßen weg. Sie kehrt heim, in das Dorf, das sie einst nicht schnell genug verlassen konnte. Dort trifft sie auf ihren einsamen Vater, einstige Freunde und den Städter Oskar, der sich von einem Herzinfarkt erholen will. Er hat ein Jahresgrundeinkommen gewonnen und ist am grübeln, was er damit anfangen soll. Julia ist neidisch und fasziniert zugleich.

    Die Autorin stellt ihre Protagonistin vor eine Situation, die jedem passieren kann. Sie ergründet die Frage, wie es im Leben weitergehen soll. Mir hat gut Julias Entwicklung gefallen. Die Unsicherheit zu Beginn, die dann Stück für Stück durch neuen Mut gewichen ist. Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil, so dass man sich das Setting in dem einsamen Bergdorf gut vorstellen konnte. Man spürt die Trostlosigkeit der Bewohner, als die Firmen zugemacht wurden, die ihnen Halt gaben. Es wird der Frage nachgegangen, was man wirklich braucht, um glücklich zu sein. Wie wichtig ist es, eine Aufgabe zu haben. Eine sehr lesenswerte Geschichte!

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