Zeitsprünge: .21/3-4 Humanistische Ökonomien des Wissens
Wenn von 'humanistischen Bildungsidealen' die Rede ist, ist damit häufig die Vorstellung von Bildung als Selbstzweck oder als Wert an sich verbunden. Selbst wenn angesichts aktueller Bildungs- und Studiengangreformen immer häufiger die Ökonomisierung von...
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Klappentext zu „Zeitsprünge: .21/3-4 Humanistische Ökonomien des Wissens “
Wenn von 'humanistischen Bildungsidealen' die Rede ist, ist damit häufig die Vorstellung von Bildung als Selbstzweck oder als Wert an sich verbunden. Selbst wenn angesichts aktueller Bildungs- und Studiengangreformen immer häufiger die Ökonomisierung von Bildung und Wissen debattiert wird, impliziert dies in der Regel, dass Bildung und Ökonomie idealerweise getrennt, die Bildung den Gesetzen des Warentausches und Marktes entzogen sein sollte. Die Frage nach dem Wert des Wissens charakterisiert indes das humanistische Projekt bereits in seinen Anfängen in der frühen Neuzeit. Es sind die Humanisten, die Wissen zum Gegenstand und Medium der Autorisierung und Professionalisierung machen; für sie gilt es daher, seinen Wert 'an sich' zu profilieren, während dieser Wert zugleich in Abhängigkeit von seinen pragmatischen Kontexten begriffen wird. Die Ökonomien des Symbolischen werden daher auch über die materielle Sphäre des Warentausches hinaus zum Problem, das nicht nur Fragen des Erwerbs und der 'Vermarktung' humanistischen Wissens, sondern auch textuelle Praktiken der An-, Ent- und Umeignung antiker Traditionen betrifft. Die in den Beiträgen dieses Bandes dargestellten Austauschprozesse zwischen Wissen, Macht und Ökonomie kennzeichnen symbolische und kulturelle Prozesse weit über die frühe Neuzeit hinaus.Inhalt:
Judith Frömmer: Die Bildung des Subjekts. Wert und Disposition humanistischen Wissens in Montaignes Essais
Andreas Mahler: Die Profession des Humanisten. Zum 'Stellen-Wert' von Bildung im frühneuzeitlichen England
Anne Enderwitz: Humanistische Bildung und ökonomisches Kalkül in Middletons "A Chaste Maid in Cheapside"
Christina Schaefer: Vom 'anderen' Wert ökonomischen Wissens in der italienischen Renaissance. Leon Battista Alberti und die "Libri della famiglia"
Christoph Oliver Mayer: Die Pléiade zwischen Poesie, Macht und Ökonomie
Lars Schneider: Über den Wert des Buches bei François Rabelais
Wolfram Keller: Eingebildetes Wissen. Imaginationstheorie,
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Haushalt und Kommerz in spätmittelalterlichen britischen Traumvisionen
André Otto: Der Wert der Verknappung: Aphoristik und die Ökonomie der Wissensperformanz in Graciáns "Oráculo Manual"
Robert Folger: Der episch-koloniale Fetisch. Luís Camões "Os Lusíadas"
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Autoren-Porträt
Judith Frömmer ist Privatdozentin für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München und Stipendiatin im Jungen Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Vordergrund ihrer Arbeit stehen politische Semantiken in der Literatur der frühen Neuzeit, der Aufklärung und der frühen Moderne sowie Fragen der politischen Theologie. 2013 hat sie sich mit der Arbeit "Italien im Heiligen Land. Typologien frühneuzeitlicher Gründungsnarrative" habilitiert.
Bibliographische Angaben
- 2017, 228 Seiten, Maße: 16,4 x 23,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben von Frömmer, Judith; Otto, André
- Herausgegeben: Judith Frömmer, André Otto
- Verlag: Klostermann
- ISBN-10: 3465043057
- ISBN-13: 9783465043058
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