Zwischen Nacht und Morgen

Das jüdische Mädchen Sarah Rut wird in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 ausgerechnet von Clemens, einem Hitlerjungen, vor den Bedrängnissen durch die Nazi Schlägertruppen beschützt. Auf einem westfälischen Bauernhof, bei Verwandten von Clemens, erhält es eine neue Identität, aus Sarah Rut Güldenstern wird Ruth Maria Stern. Clemens, der Ruth Maria liebt, wird im Russlandfeldzug verwundet. Wieder zu Hause, trennt er sich von dem Mädchen und studiert Theologie in Zürich und in Rom. Er wird katholischer Priester. In der kirchlichen Hierarchie bringt er es bis zum Weihbischof. Martin, der Erbe des Hofes, auf dem Ruth Maria Unterschlupf gefunden hat, ist ein begeisterter Anhänger des Nationalsozialismus. Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinen Eltern wegen der Aufnahme der kleinen Jüdin bleiben nicht aus. Bei Kriegsbeginn wird er Soldat. Nach dem Frankreichfeldzug kämpft er in Nordafrika unter Feldmarschall Rommel gegen die Engländer. Bei Tripolis gerät er in Gefangenschaft und verbringt fast drei Jahre als Kriegsgefangener in Schottland. Dort arbeitet er als Verwalter auf dem Gut eines schottischen Earls. Nach dem Krieg, Martins Begeisterung für die Nazis ist längst in eine entschiedene Gegnerschaft umgeschlagen, heiratet er Ruth Maria. Zu ihrer Familie gehören schließlich drei Kinder, von denen das älteste, Sohn Johannes, wie sich erst sehr viel später nach Martins Tod herausstellt, aus der Liebesbeziehung zu Clemens stammt. Ruth Maria bekommt Mitte der 50er Jahre von ihrem Mann Martin und ihren Schwiegereltern eine Reise nach Israel geschenkt, in das Land ihrer Väter, wie sie das nennt. Dort trifft sie zufällig ihre Eltern wieder, die in der Reichskristallnacht von den Nazis verschleppt wurden, jedoch den Krieg und auch die Nazi Herrschaft in Amerika überleben konnten. Ruth Maria genießt einige glückliche Jahre. Sie besucht mit ihrem Mann ihre Eltern in Amerika. Es ist für die beiden jungen Leute eine erlebnisreiche Reise. Nach dem frühen Tod ihres