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Eigentlich wollten Alex und Christian nur ihr Schulpraktikum bei ihrer Tante auf dem Mond ableisten. Aber das seltsame Verschwinden von Fahrzeugen auf der Mondstation lenkt ihre Aufmerksamkeit weg von der Geologie hin zu Schmugglern, die nicht nur eine Lücke bei der Gesetzgebung auf dem Mond ausnutzen, sondern auch ungewöhnliche Naturphänomene. Zusammen mit ihrer - nicht nur bei PC-Spielen begabten - Freundin Ulli kommen die drei einem viel größeren Geheimnis von Raum und Zeit auf die Spur, das bis ins dunkle Mittelalter und weit dahinter reicht.
Rasante Verfolgungsjagten auf Mondpisten, hypnotische Phantasiegestalten und mysteriöse Wegweiser durch die Jahrtausende wechseln sich ab bei ihrer Suche nach nicht gerade zimperlichen Gaunern.
Der Autor
Burkhard Disch, Jahrgang 1960, schreibt Hörspiele und Theaterdrehbücher / Theaterstücke für Kinder und Jugendliche. Seine Lieblingsthemen handeln von der Vermischung der Realität mit dem Unbekannten und Unmöglichen. Er lebt und phantasiert in Schwetzingen.
„Ich bitte die Herren, einen Zahn zuzulegen – mehr Einsatz!" Die amüsiert ironische Stimme gehörte Tante Klara, seines Zeichens Doktorin der Geologie und immer dankbar, wenn ihr die körperliche Arbeit ihres Jobs abgenommen wurde. Alex umklammerte die Griffe des fünfzehnten unförmigen Kastens auf der Ladefläche des Mondfahrzeugs und zog das schwere Ding mit zusammengebissenen Zähnen heran. Die modernen Mondfahrzeuge der geologischen Forschungsstation haben Hebekräne, aber da hatte seine Tante natürlich wieder mal gespart.
Die Mondfahrzeuge der ersten Mondmissionen waren vergleichsweise einfache Fortbewegungsmittel, auch im Vergleich zu solch älteren Modellen wie dem von Tante Klara. Schon alleine die Größe unterschied Klaras Exkursionsfahrzeug deutlich von seinen Vorläufern. Es besaß fast die Ausmaße eines Kleintransporters von der Erde, allerdings mit viel größeren und breiteren Rädern, zudem eine Pritsche für ihre ganzen geologischen Instrumente, die sie hier in der Gegend des Kraters Capuanus verteilte und allem möglichen technischen Schnickschnack, den es zurzeit auf dem Mond gab.
Der Kasten rutschte mit einem Ruck auf ihn zu. Er konnte ihn jetzt anheben und auf der staubigen Mondoberfläche absetzen. Langsam tropfte ihm der Schweiß ins Gesicht und die eingebaute Klimaanlage seines Raumanzugs reagierte sofort mit einem kühlenden Luftzug.
Eigentlich sollte es ja ziemlich leicht sein, bei nur einem Sechstel der Erdenschwere auch schwerere Messinstrumente in Stellung zu bringen, aber diese Dinger zum Messen der Bodenbeschaffenheit sind leider groß, unförmig und unter Normalschwerkraft wäre überhaupt nicht an anheben zu denken. Immerhin schätzte er das Gewicht, hier im „Sumpf der Seuchen", wie die Gegend hieß, auf
Tante Klara hatte die Gunst der Stunde genutzt und für Christian – seinem Klassenkollegen - und ihn die erforderlichen Arbeitsstunden so gelegt, dass sie die Kraftarbeit auf ihre beiden Praktikanten verteilen konnte.
Alex und Christian waren seit der Einschulung die besten Freunde. Deshalb war es Ehrensache, hier auf dem Mond die Unterkunft und natürlich auch die Knochenarbeit zu teilen. Und überhaupt – sie beide konnten froh sein, ihr Betriebspraktikum auf dem Mond, hier in der Kolonie bei Krater Capuanus machen zu dürfen. Mit sechzehn Jahres, im letzten Schuljahr, musste jeder zukünftige Schulabgänger ein dreiwöchiges Praktikum in einem Büro oder in einem Ausbildungsbetrieb leisten. Alex und sein Freund Christian fanden Büros langweilig und in Ausbildungsbetrieben auf der Erde wurden Betriebspraktikanten nur herumgeführt und durften in den Lehrwerkstätten bestenfalls was Unnützes basteln. Nichts was die beiden begeistern konnte.
Da ist malochen auf dem Mond schon was anderes. Zum Glück besitzt seine Tante Klara die Ausbildungsbefugnis zum Geologietechniker/in und Praktika bei ihr sind damit anerkannt. Für Alex und Christian wurde es am Anfang des Schuljahres immer klarer, dass sie unbedingt ihre Praktika bei der Tante auf dem Mond ableisten mussten - beneidet von ihren Klassenkameraden.
Wobei das natürlich mit der Besonderheit verbunden ist, dass man drei Wochen hier auf dem Mond – in der Mondkolonie – verbringen musste. Leider waren sie deshalb gezwungen auf den Trip zu sparen. Aber mit etwas Hilfe ihrer Eltern konnten sie eine Passage mit der Raum fähre zahlen. Natürlich gehörte die obligatorischen Fitnesstests und die ärztlichen Untersuchungen ebenfalls dazu.
„Auf zum letzten Streich!" feuerte ihn die Stimme von Klara aus dem Head-Set an. Gerade als er eine giftige Bemerkung wegen ihrer Treiberei entgegnen wollte, fiel Alex ein, dass seine Tante heute Abend ohne ihn und Christian ausgehen wollte und deshalb jetzt nicht verärgert werden durfte – weil, sie könnte noch mal darüber nachdenken und der Abend würde ohne das von den beiden beliebten Reality-Game von statten gehen.
Er wahrte also die Beherrschung, brachte sogar so etwas wie eine gelangweilte Stimme zustande „Oh, treib nicht so, wohin soll es denn grollen?". „Auf den großen Zacken da am Kraterrand.". Mit befehlsgewohnter Stimme gab Klara ihre Anweisungen.
- Autor: Burkhard Disch
- 2008, 1. Auflage, 88 Seiten, Deutsch
- Verlag: Dr. Burkhard Disch
- ISBN-10: 3939845469
- ISBN-13: 9783939845461
- Erscheinungsdatum: 01.01.2008
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