Albrecht II. von Hohenberg als Vertrauter König Rudolfs von Habsburg (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2+, Philipps-Universität Marburg (Mittelalterliche Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Wahl Rudolfs von Habsburg zum deutschen...
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Produktinformationen zu „Albrecht II. von Hohenberg als Vertrauter König Rudolfs von Habsburg (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2+, Philipps-Universität Marburg (Mittelalterliche Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Wahl Rudolfs von Habsburg zum deutschen König ging eine krisenhafte
Phase des deutschen Königtums zu Ende. Nachdem das sogenannte Interregnum durch
Rudolfs Proklamation ein Ende gefunden hatte, war es seine vordringlichste Aufgabe,
das Reich zu befrieden und zu reorganisieren. Die Wirren des Interregnums hatten ihre
Spuren hinterlassen: Die Institution des Königtums hatte an Macht eingebüßt,
Reichsland war "abhanden gekommen" und in Folge dessen konnten regionale
Fürstenfamilien einen erheblichen Machtzuwachs verzeichnen.
Rudolf fand bei seinem Amtsantritt folglich das Reich in einem schlechten Zustand
vor. Seine Ziele mußten sich demnach zuvorderst auf die Stärkung der Institution des
Königtums und dem damit verbundenen Rückgewinn "abhanden gekommener" Reichsgüter
belaufen. Er mußte, um seine Position gegenüber seinen Feinden - vor allem
Ottokar von Böhmen - zu stärken, danach trachten, die Auswirkungen des Interregnums
weitestgehend rückgängig zu machen.
Die Revindikationspolitik, also die Rückgewinnung von abhanden gekommenem
Reichsgut, war dabei eines seiner wesentlichen Ziele. Zu diesem Zweck richtete er
sogenannte Reichslandvogteien ein; diese waren Verwaltungsbezirke im weitesten
Sinne und wurden von Landvögten verwaltet. Innerhalb dieser Vogteien vertraten die
Landvögte den König. Die primäre Aufgabe dieser Landvögte belief sich auf die
Durchsetzung der Revindikationspolitik in ihren jeweiligen Vogteien.
In Schwaben entstanden zwei äußerst bedeutende Reichslandvogteien: Die
Reichslandvogtei Oberschwaben und die Reichslandvogtei Niederschwaben. Von
besonderem Interesse sind diese beiden Vogteien deshalb, weil sie das frühere
Machtzentrum der Staufer abdeckten und damit Rudolf einerseits anzeigte, dass diese
Region ihm äußerst wichtig war, andererseits wollte er damit wohl auch an die
staufische Tradition anknüpfen, da das Haus Habsburg bis dato noch keine
erwähnenswerte Tradition aufzuweisen hatte.
Als Landvogt von Niederschwaben setzte er seinen Schwager Albrecht II. von
Hohenberg ein. Dies war aus Sicht Rudolfs von Habsburg in zweifacher Hinsicht von
Vorteil: Zum einen war Albrecht mit ihm durch seine Schwester Gertrud verbunden,
und somit lag es auch im Interesse der Dynastie Hohenberg, wenn Rudolf an der Macht
blieb und diese ausbauen konnte. Zum andern war Albrecht II. von Hohenberg ein
angesehener und äußerst fähiger Vertreter der süddeutschen Grafen und damit der
Ausübung des Landvogtamtes durchaus gewachsen.
Phase des deutschen Königtums zu Ende. Nachdem das sogenannte Interregnum durch
Rudolfs Proklamation ein Ende gefunden hatte, war es seine vordringlichste Aufgabe,
das Reich zu befrieden und zu reorganisieren. Die Wirren des Interregnums hatten ihre
Spuren hinterlassen: Die Institution des Königtums hatte an Macht eingebüßt,
Reichsland war "abhanden gekommen" und in Folge dessen konnten regionale
Fürstenfamilien einen erheblichen Machtzuwachs verzeichnen.
Rudolf fand bei seinem Amtsantritt folglich das Reich in einem schlechten Zustand
vor. Seine Ziele mußten sich demnach zuvorderst auf die Stärkung der Institution des
Königtums und dem damit verbundenen Rückgewinn "abhanden gekommener" Reichsgüter
belaufen. Er mußte, um seine Position gegenüber seinen Feinden - vor allem
Ottokar von Böhmen - zu stärken, danach trachten, die Auswirkungen des Interregnums
weitestgehend rückgängig zu machen.
Die Revindikationspolitik, also die Rückgewinnung von abhanden gekommenem
Reichsgut, war dabei eines seiner wesentlichen Ziele. Zu diesem Zweck richtete er
sogenannte Reichslandvogteien ein; diese waren Verwaltungsbezirke im weitesten
Sinne und wurden von Landvögten verwaltet. Innerhalb dieser Vogteien vertraten die
Landvögte den König. Die primäre Aufgabe dieser Landvögte belief sich auf die
Durchsetzung der Revindikationspolitik in ihren jeweiligen Vogteien.
In Schwaben entstanden zwei äußerst bedeutende Reichslandvogteien: Die
Reichslandvogtei Oberschwaben und die Reichslandvogtei Niederschwaben. Von
besonderem Interesse sind diese beiden Vogteien deshalb, weil sie das frühere
Machtzentrum der Staufer abdeckten und damit Rudolf einerseits anzeigte, dass diese
Region ihm äußerst wichtig war, andererseits wollte er damit wohl auch an die
staufische Tradition anknüpfen, da das Haus Habsburg bis dato noch keine
erwähnenswerte Tradition aufzuweisen hatte.
Als Landvogt von Niederschwaben setzte er seinen Schwager Albrecht II. von
Hohenberg ein. Dies war aus Sicht Rudolfs von Habsburg in zweifacher Hinsicht von
Vorteil: Zum einen war Albrecht mit ihm durch seine Schwester Gertrud verbunden,
und somit lag es auch im Interesse der Dynastie Hohenberg, wenn Rudolf an der Macht
blieb und diese ausbauen konnte. Zum andern war Albrecht II. von Hohenberg ein
angesehener und äußerst fähiger Vertreter der süddeutschen Grafen und damit der
Ausübung des Landvogtamtes durchaus gewachsen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Boris Queckbörner
- 2003, 1. Auflage, 20 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638230783
- ISBN-13: 9783638230780
- Erscheinungsdatum: 05.11.2003
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